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Mauerwerkstrockenlegung

Die vertikale Mauertrockenlegung bei Kellerwänden

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 25. September 2024
Lesedauer: 4 Minuten

Die horizontale oder vertikale Mauertrockenlegung ist eine weit verbreitete Technik, um Feuchtigkeit und Nässe im Mauerwerk zu begegnen. Maler.org klärt auf über Sperrputze, Dichtungsschlämme, Bitumendickbeschichtungen und Abdichtungsbahnen aus Kunststoff. Alles, was zur vertikalen Mauertrockenlegung gehört, erfahren Sie hier bei Maler.org!

Die vertikale Mauertrockenlegung ist wichtig, um Schimmel an der Wand und möglichen Schäden an der Bausubstanz vorzubeugen. Weiterhin können dadurch Wärmebrücken im Mauerwerk verhindert und die Wärmedämmeigenschaften des Hauses verbessert werden. Auf diese Weise lassen sich erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten erreichen. Neben den mechanisch horizontalen und physikalisch chemisch horizontalen Abdichtungsverfahren werden zur Mauerwerkstrockenlegung vor allem die mechanisch vertikalen Methoden eingesetzt. Sie unterscheiden sich von der horizontalen Mauerwerkstrockenlegung dadurch, dass sie nicht als Blockade für aufsteigende Feuchtigkeit, sondern zum Schutz des Mauerwerks vor äußeren Einflüssen verwendet werden.

Vertikale Mauertrockenlegung von außen

Die vertikale Mauertrockenlegung erfolgt in erster Linie durch das Anbringen von Abdichtungsbahnen aus Kunststoff oder Bitumendickbeschichtungen nach DIN 18195. Dabei ist es zwingend notwendig, dass die Außenwand bis zur Gebäudesohle freigelegt wird. Auch eine vorhandene Drainage muss an dieser Stelle überprüft werden. Durch eine Sichtprüfung kann die alte Putzschicht in Augenschein genommen werden. Eventuell müssen Drainage und Putzschicht an einigen Stellen erneuert werden. Um die nachträglich montierte Abdichtungsbahn beim Befüllen der Grube zu schützen, empfiehlt es sich Noppenbahnen oder Filtervliese zur Abdichtung zu verwenden. Auf diese Weise kann eine Kellerabdichtung außen erreicht werden, die ein weiteres Eindringen von Hang-, Sicker- oder Grundwasser verhindert.

Da eine von Außen durchgeführte vertikale Mauertrockenlegung Kosten verursacht, die schnell das eingeplante Budget überschreiten können, sollte im Vorfeld eine gründliche Schadensanalyse durch einen qualifizierten Fachmann durchgeführt werden. Dieser kann abschätzen, ob eine äußere Mauertrockenlegung notwendig ist oder vielleicht stattdessen Maßnahmen von innen ausreichend wären. Aufgrund des beträchtlichen baulichen Eingriffs sollten Sie eine vertikale Mauertrockenlegung nur vom Profi durchführen lassen, um weitere Schäden zu vermeiden.

Vertikale Mauertrockenlegung im Innenbereich

Im Innenbereich kommen meist flächendeckende Sperrputze oder Dichtungsschlämme zum Einsatz. Diese Produkte sollten jedoch grundsätzlich nur auf trockenem Mauerwerk verwendet werden sollten. Dies hat allerdings den Nachteil, dass Feuchtigkeit, die sich womöglich noch in der Wand befindet, eingeschlossen wird. Daher ist für eine vertikale Mauertrockenlegung ein spezieller Sanierputz zu empfehlen, der einen Feuchtigkeitsaustausch zwischen der Raumluft und Wand fördert. Bei der Verwendung dieser Produkte ist allerdings darauf zu achten, dass keine gipshaltigen Materialien, wie Reparaturmörtel, verwendet werden. Es ist außerdem ratsam, feuchte Wände einige Tage bei trockenen Temperaturen durchlüften zu lassen, bevor diese Maßnahmen durchgeführt werden. Um die Trocknung zu fördern, kann auch ein Opferputz aufgetragen werden, der die Feuchtigkeit aufsaugt. Ist dieser vollgesogen, wird er einfach wieder entfernt.

Eine Möglichkeit die Wandaußenseite durch eine vertikale Mauertrockenlegung von innen abzudichten, bietet das sogenannte Injektionsverfahren. Dabei werden in regelmäßigen Abständen Löcher in die Wand gebohrt, durch die ein Abdichtungsschlamm gepumpt wird. Dieser soll sich dann zwischen Wand und Erdreich schieben und so ein weiteres Eindringen von Wasser unterbinden. Auf diese Weise kann ein vollständiges Freilegen der Wände von außen umgangen werden.



Fazit

Bei mechanisch vertikalen Maßnahmen kann sowohl von innen als auch von außen gearbeitet werden, wobei jedoch der bauliche Aufwand im Innenbereich erheblich geringer ausfällt, da hierbei die Wände nicht eigens aufgegraben werden müssen. Zum Einsatz kommen sowohl die horizontale als auch die vertikale Mauertrockenlegung bevorzugt bei unterirdisch verbauten Räumen. Ein feuchter Keller tritt besonders häufig auf, da die Wände im direkten Kontakt zum Erdreich stehen und dabei je nach Lage des Hauses durch verschiedene Wassereinwirkungen von innen und außen betroffen sein können. Wollen Sie in diesem Fall eine vertikale Mauertrockenlegung günstig durchführen lassen, sollte zunächst ein Fachmann zurate gezogen werden, um die Ursache zu finden und Gegenmaßnahmen vorzuschlagen.

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