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Mauerwerkstrockenlegung

Eine Drainage bietet dauerhaften Schutz vor Wasserschäden

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 25. September 2024
Lesedauer: 6 Minuten
Eine durch solche starren oder flexiblen Rohre gebildete Drainage am Haus verhindert Wasserschäden und das Durchdringen von Feuchtigkeit. © Maler.org

Wie schützen Sie Ihr Haus am besten vor eindringendem Wasser? Die Entwässerung mit einer Drainage ist eine effektive und zugleich kostengünstige Methode, die für schnelle Abhilfe sorgt und ihr Mauerwerk schützt. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Auswahl der geeigneten Drainage achten müssen und welche Drainagesysteme zur Auswahl stehen.

Eine durch solche starren oder flexiblen Rohre gebildete Drainage am Haus verhindert Wasserschäden und das Durchdringen von Feuchtigkeit. © Maler.org
Eine durch solche starren oder flexiblen Rohre gebildete Drainage am Haus verhindert Wasserschäden und das Durchdringen von Feuchtigkeit. © Maler.org

Unter einer Drainage versteht man das unterirdische Ableiten von Wasser durch Rohre oder Kies. Auf diese Weise kann sehr wirksam Feuchtigkeit von der Hauswand ferngehalten werden, womit Schimmelbildung und Schäden an Dämmung und Mauerwerk verhindert werden können.

Abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und der zu erwarteten Wassermenge müssen jedoch unterschiedliche Arten von Drainagen gelegt werden, sodass vor Beginn der Bauarbeiten eine umfassende Planung unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen und Ihrer individuellen Voraussetzungen erfolgen sollte.

UNSER TIPP:
Kontaktieren Sie unbedingt einen Fachmann zur Beratung! Wenn Ihre Drainage unsachgemäß verlegt wurde, wird ein befriedigender Erfolg der Baumaßnahmen ausbleiben! Um sich unverbindliche und kostenlose Angebote von Meisterbetrieben aus Ihrer Region erstellen zu lassen, finden Sie hier alle nötigen Informationen.

Warum ist eine Drainage nötig?

Eine Drainage ist stets eine zusätzliche Maßnahme zur Ableitung von unerwünschtem Grund- und Niederschlagswasser zum Schutz des Mauerwerks vor Wasserschäden. Oftmals genügt das natürliche Absickern der Feuchtigkeit aus und es entsteht kein Wasserstau in der Nähe des Gebäudes, sodass eine Drainage nicht notwendig ist.
Allerdings gibt es auch Umstände, wozu beispielhaft überdurchschnittliche Regenmengen, ein hoher Grundwasserspiegel und durch Asphalt oder Steinböden versiegelte Oberflächen zu zählen sind, die Drainagen dringend erforderlich machen. Ebenfalls stellen eine mögliche Hanglage des Gebäudes und bestimmte Bodenverhältnisse (Lehm, Mergel, Ton) ein Grund für eine Drainage dar. Schäden durch Feuchtigkeit können schwerwiegende Folgen haben:

  • Der Befall von Schimmelpilz in der Wohnung wird gefördert, was wiederum gesundheitsschädigend auf den Menschen wirkt.
  • Das Dämmmaterial in der Außenfassade wird nachhaltig zerstört. Dies hätte aufwendige Renovierungsarbeiten zu Folge, denn die entstandenen Wärmebrücken müssten wieder beseitigt werden.
  • Zusätzlich zum Mauerwerk wird auch der Kellerraum in Mitleidenschaft gezogen. Das erhöhte Grundwasser kann durch die Wände in den Keller eindringen und diesen überfluten – die entstehenden Wasserschäden müssen mühevoll entfernt werden! Wenn Sie sich weitergehend über die Beseitigung von Wasserschäden informieren möchten, finden Sie auf dieser Seite hilfreiche Hinweise und Tipps.

Aufbau und Typen einer Drainage

Eine Drainage besteht stets aus einer Dränschicht und einer Dränleitung. Die Dränschicht wiederum wird durch eine Filterschicht und eine Sickerschicht zusammengesetzt. Erstere verhindert, dass ausgeschlämmter Boden in die Sickerschicht gelangt und diese damit verstopfen würde. In der Sickerschicht wird das Wasser von den erdberührten Gebäudeteilen in die Dränleitung abgeleitet.

a.) Die Dränschicht

  • Stufenfilter:

Sickerschicht und Filterschicht sind hier zwei getrennte Bereiche: Als Filterschicht wirkt ein feinkörniger Sand mit einer Körnung von 0/4 mm (d.h. der kleinste Stein hat ein Durchmesser von nur etwas mehr als 0 Millimeter, der größte von 4 Millimetern) oder ein Filtervlies. Die Sickerschicht besteht vorzugsweise aus Kies mit der Körnung 4/32 mm.

  • Mischfilter:

Im Mischfilter sind Sickerschicht und Filterschicht zusammengefasst. In einem bestimmten Verhältnis wird eine Kieskörnung von 0 bis 32 mm verlegt.

  • Drainagesteine:

Auch bei dieser Bauweise sind Sicker- und Filterschicht zusammengefasst. Steine aus porösem Beton ohne kapillare Saugwirkung werden an das Mauerwerk angelegt, danach wird das Erdreich angefüllt.

  • Drainageplatte:

Dränplatten werden komplett an die erdbedeckten Außenflächen des Hauses verlegt, wodurch die Feuchtigkeit abgehalten werden kann. Ein Vorteil besteht hierbei darin, dass gleichzeitig eine Wärmedämmung erreicht werden kann.

  • Drainagematte:

Die aus Polyester oder Polyamid bestehenden Matten haben eine Stärke zwischen 10 und 50 mm und wirken ebenfalls als Sicker- und Filterschicht. Der Vorteil ist in erster Linie im schnellen und einfachen Verlegen zu sehen.

b.) Dränleitung

Hat das Wasser die Dränschicht durchlaufen, muss es effektiv und schnell abgeleitet werden. Die sogenannten Drainagerohre mit porösen, geschlitzten oder gelochten Rohrwandungen nehmen die Feuchtigkeit auf und führen sie von der Hauswand ab. Um dies zu gewährleisten, müssen die Rohre mindestens ein Gefälle von 0,5 Prozent aufweisen. Der Fachmann baut neben den Drainagerohren auch Spül- und Kontrollrohre sowie Kontroll- und Sammelschächte ein – nur damit ist ein funktionsfähiges Drainagesystem gewährleistet.

Das Ableiten in die Kanalisation wird oftmals von den Behörden nicht genehmigt, um eine Überlastung des Abwassernetzes nicht zu überlasten. Eine weitere, aber ebenfalls genehmigungspflichtige Option ist der Anschluss an örtliche Bäche oder Gräben. Drittens kann das Wasser unter bestimmten Voraussetzungen (spezielle Bodenverhältnisse müssen vorausgesetzt sein) auch schlicht versickern gelassen werden.

UNSER TIPP:
Klären Sie unbedingt immer die Möglichkeiten mit einem Fachmann ab! Ziehen Sie zur Sicherheit auch die Behörden mit in Ihre Planung ein, da eine Genehmigung der Ableitung Ihrer Drainage in der Regel eingeholt werden muss!

Beratung und umfassende Planung erforderlich

Welche Art der Drainage eignet sich am besten für Ihre individuellen Verhältnisse? Ist eine Genehmigung einzuholen? Was ist bei den Grabungsarbeiten hinsichtlich des Mauerwerks zu beachten? Diese und weitere Fragen müssen unbedingt vor Beginn der Bauarbeiten beantwortet werden! Der Fachmann untersucht hierzu verschiedene Faktoren: Die Höhe des Grundwasserspiegels muss berücksichtigt werden, die Bodenverhältnisse spielen eine wichtige Rolle, der Zustand Ihres Mauerwerks muss bei den Grabungen für die Drainage überprüft werden und eine mögliche Hanglage des Hauses muss in die Planungen mit einbezogen werden.

UNSER TIPP:
Gehen Sie auf Nummer sicher: Neben dem Handwerker sollte ebenso ein Gutachter zurate gezogen werden, wenn Sie einen Wasserschaden im Wohn- oder Kellerbereich bemerken. Somit identifizieren Sie eindeutig das vorliegende Problem bei der Wasserableitung, welches auf dieser Grundlage behoben werden kann. Lesen Sie auf dieser Seite mehr zum Thema Begutachtung eines Wasserschadens.

Auf Grund dieser und weiterer Faktoren entscheidet sich der Experte für das bestmögliche Drainagesystem und nimmt schließlich die Verlegung fachmännisch vor!



Fazit

Zum Schutz des Mauerwerks vor Wasserschäden werden häufig Drainagen eingebaut. Sie schützen das Mauerwerk vor dem Eindringen von unerwünschten Niederschlags- und Grundwasser. Vor allem, wenn die Gefahr der Schimmelbildung hoch ist – wie beispielsweise in Kellern – sollten Sie die zusätzliche Ausstattung des Mauerwerks mit einer Drainage in Betracht ziehen. Ein Experte der Malerinnung kann Ihnen erklären, ob diese Maßnahmen bei Ihnen in Frage kommen, welche Drainage geeignet ist und wie hoch die Kosten sind. Anfragen können Sie dabei kostenlos über unser Innungsportal Maler.org stellen.

 

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