Schimmelpilze sind fester Bestandteil in unserer Umwelt. Die Sporen sind winzig klein und werden – von uns unbemerkt – über die Luft verbreitet. Viele Schimmelpilze sind nützlich, sind sozusagen in der Natur fürs Recycling zuständig. Manche Arten sind sogar lecker und der Schimmelbefall wird absichtlich erzeugt wie bei Salami oder Käsesorten wie Camembert. Anderer Schimmelbefall ist aber auch gefährlich: Mehr als 250 Schimmelarten produzieren Mykotoxine, die gesundheitliche Probleme hervorrufen können und zwar teilweise richtig heftige gesundheitliche Probleme: Sie stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen und Organe beziehungsweise sogar das Erbgut zu schädigen.
Die Ursache für betroffene Stellen in der Wohnung ist in der Regel zu hohe Feuchtigkeit. Ist in unserem Obstkorb oder Kühlschrank etwas verschimmelt, dann schmeißen wir es weg. Was aber, wenn die Pilze sich an der Wand oder an den Fenstern der Wohnung festgesetzt haben? Wie kommen die Schimmelpilze eigentlich da hin? Welche Rolle spielt Feuchtigkeit in der Luft? Wir verraten Ihnen, wie Sie so vorbeugen können, dass eine Schimmelbeseitigung gar nicht notwendig wird.
Welche Schimmelarten gibt es?
Es gibt insgesamt mehr als 250.000 verschiedene Arten von Schimmel und auch in Ihren Wohnräumen kann es aufgrund von Schimmelbefall bunt werden. Besonders weit verbreitet sind hier folgende Schimmelfarben:

Trockener Schimmel – seine Sporen fliegen besonders leicht. Hier müssen Sie bei der Schimmelbeseitigung ausgesprochen vorsichtig sein.
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Eine erhöhte Gesundheitsgefahr geht vor allem von der gelben und der schwarzen Variante aus.
Wobei auch hier eine Differenzierung stattfinden muss, denn zum Beispiel nicht alle schwarzen Schimmelpilze setzen toxinhaltige, also giftige Stoffwechselprodukte und Sporen frei. Wenn aber doch, dann sind die gesundheitlichen Risiken für Schwangere, Kinder, Haustiere, Allergiker und natürlich Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie Krebskranke besonders hoch.
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Wo setzt sich der Schimmelpilz besonders gerne fest?
Deswegen ist Schimmel im Bad besonders häufig. Aber auch kalte Wände, zum Beispiel aufgrund von baulichen Mängeln oder falschem Heizverhalten, sind häufig ein Grund. Auch an sogenannten Wärmebrücken bildet sich gerne Kondenswasser, das eine gute Grundlage für Schimmelpilz ist. Schimmel an der Wand ist besonders typisch, er setzt sich aber auch gerne in Ecken oder Übergängen von Wand zu Decke oder von Wand zu Fenster ab.
Kommt es irgendwo zu einem Schimmelbefall, dann meist an der Oberfläche – also da, wo Kontakt zur Luft besteht. Daher ist eine Schimmelbekämpfung bei kleinen Stellen oft relativ einfach. Heikel wird es in einer Wohnung oder einem Haus allerdings, wenn entweder der Befall sehr weit fortgeschritten ist oder wenn sich in den Bauteilen Hohlräume befinden, was zum Beispiel leicht sein kann in Trockenbauwänden oder bei Altbauten. Denn diese Hohlräume sind der Grund für Luftkontakt. Dann kann es aufgrund der baulichen Mängel sogar in der Wand zu einem Schimmelbefall kommen.
Wie kann ich einen Schimmelbefall im Gebäude erkennen?
- modriger, muffiger Geruch
- Flecken an den Wänden, vor allem in den Ecken und rund um die Fenster
- Insekten (Silberfische, Staubläuse)
- Bildung von Wasser (Kondenswasser) an den Fenstern und auf den Fensterbrettern
- feuchte Wände
- Kopfschmerzen
- erhöhte Konzentrationsschwäche
- allergische Reaktionen
Was ist die Ursache?
Der Pilz setzt sich bevorzugt auf feuchten und kalten Oberflächen nieder. Kondenswasserbildung, auch an den Fenstern, ist ein Warnzeichen, muss aber nicht zwangsläufig entstehen. Hat ein Raum im Durchschnitt mehr als 70 Prozent Luftfeuchtigkeit, dann sollten Sie auf jeden Fall dafür sorgen, dass diese gesenkt wird.
Zum Überprüfen der Feuchtigkeit in der Luft eignet sich ein sogenannter Hygrometer, den Sie bereits für wenige Euro erhalten. So können Sie effektiv Schimmel vorbeugen und zum Beispiel heizen, wenn es notwendig wird.
In sehr vielen Fällen ist auch falsches Lüften der Hauptgrund für einen Befall. Besonders bei Häusern, die extra gut gedämmt sind, ist kein natürlicher Luftaustausch mehr möglich. Umso mehr müssen Sie darauf achten, dass immer wieder frische Luft in die Räume kommt. Und zwar auch in die, die Sie nicht täglich nutzen, wie zum Beispiel ein Gästezimmer oder auch den Keller. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten oder bereits – zum Beispiel aufgrund eines modrigen Geruchs – den Verdacht haben, dass es zu einem Schimmelbefall gekommen sein könnte, dann können Sie es zunächst auch einmal mit einem einfachen Schimmeltest versuchen.

Schimmel kann sich in einem Keller gut ausbreiten, da zum Beispiel ältere Häuser oft feuchte Keller haben und die befallenen Stellen erst spät entdeckt werden.
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Diese Maßnahmen sollten Sie bei der Schimmelbekämpfung zu Ihrem Schutz beachten
Wenn Sie Schimmelpilze in Ihren Wohnräumen entdeckt haben, sollten Sie schnell handeln, um diese dauerhaft zu entfernen. Jetzt allerdings gleich schwere Geschütze aufzufahren, ist nicht unbedingt sinnvoll. Denn vor allem chlorhaltige Mittel wie die klassischen „Schimmelreiniger“ sind weder für Sie selbst noch für die Umwelt gut. Besser ist es, Sie greifen zum Beispiel auf hochprozentigen Alkohol zurück. Aber selbst dann sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Atemschutz tragen, um die freigesetzten Sporen nicht einzuatmen
- Kleidung direkt nach der Schimmelbeseitigung waschen beziehungsweise Schutzanzug aus dem Baumarkt tragen
- Textilien oder andere empfindliche Materialien, die an den Befall angrenzen, abdecken oder wegpacken. Wenn möglich, heiß waschen.
- Lebensmittel aus dem Raum entfernen
- Kinderspielzeug wegräumen und gut abwaschen
- Türen schließen, um eine Ausbreitung in andere Räume zu vermeiden
- Schutzhandschuhe verwenden und nach der Behandlung entsorgen
Übrigens: Firmen müssen besondere Arbeitsschutzmaßnahmen beachten. In der Regel wird hier aber auch professionelle Schimmelbeseitigung eingesetzt, zum einen, weil das entsprechende Know-how vorhanden ist und zum anderen aufgrund der gebotenen Gewährleistung.

Über unseren Experten
Kai-Uwe Vogel, der Bio-Malermeister aus Ludwigshafen, verbindet echtes Malerhandwerk mit Traditionswissen. Durch die fachmännische Verarbeitung von natürlichen, allergenarmen und schimmelhemmenden Materialien entsteht bei ihm nicht nur Wohlfühl-Atmosphäre, sondern auch echte Wohngesundheit.
Nachhaltige Schimmelbeseitigung in der Wohnung
Wenn Sie nur kleine Stellen an Schimmel entfernen müssen, dann genügt es, die Stellen gut abzuwaschen und zu behandeln, am besten mehrfach im Abstand von einigen Wochen. Sie können hier auf jeden Fall erst einmal auf Mittel aus der Natur setzen, wie Essigessenz oder hochprozentigen Alkohol. Vor allem letzterer ist ein guter Partner für Ihre Gesundheit und wirkt genauso effektiv und dauerhaft wie chlorhaltige Schimmelentferner zur Schimmelbekämpfung. Sie sollten aber unbedingt darauf achten, dass die Wandstelle durch die Behandlung nicht zu lange feucht ist. Denn sonst ist das kontraproduktiv.
Sind größere Stellen betroffen, als Richtwert gilt hier etwa ein halber Quadratmeter, müssen Sie auf jeden Fall an eine Schimmelsanierung denken. Wenn notwendig, müssen ganze Bereiche der Wand abgetragen und neu aufgebaut werden. Hier kann es durchaus sinnvoll sein, eine professionelle Schimmelbekämpfung zu beauftragen. Aber egal, ob Sie die Schimmelentfernung selbst in die Hand nehmen oder einen professionellen Dienstleister in Anspruch nehmen: Wichtig ist immer, zunächst einmal die Ursache zu finden und zu bekämpfen. Denn sonst ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Schimmelpilzbefall trotz aufwendiger Sanierung immer wiederkommt.

Nicht immer ist klar, wer die Kosten für eine Schimmelsanierung übernehmen muss: Mieter oder Vermieter?
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Maßnahmen zur Sanierung und Vorbeugung
Schimmelbekämpfung ist keine einfache Sache. Gerade wenn Sie das Problem eines größeren Befalls haben, dann müssen Sie Schritt für Schritt vorgehen, damit die Entfernung auch wirklich effektiv ist. Eines lässt sich aber gleich vorweg sagen: Schimmel überstreichen ist keine Lösung. Er wird sich wieder durchsetzen und vor allem: Der Pilz wächst unter der neuen Farbe munter weiter. Da die Ursache oft zu hohe Luftfeuchtigkeit ist und die Gefahr natürlich im Badezimmer am höchsten ist, gibt es eine spezielle Grundierung gegen Schimmel und auch spezielle Feuchtraumfarben, die den Pilzen entgegenwirken. Allerdings:
Übrigens: Schimmelpilze lassen sich nicht so einfach austrocknen, denn ihre Sporen können auch bei ungünstigen Bedingungen ziemlich gut überleben. Sie warten einfach auf die nächste Feuchtigkeit und blühen dann wieder auf.
Besser ist es also, eine Wand von Grund auf natürlich aufzubauen. Mit Kalkputz zum Beispiel oder mit Lehm, außerdem mit Silikat- oder Kalkfarbe.
Kalkfarbe zum Beispiel ist atmungsaktiv und mit einem pH-Wert von 12,5 basisch, genau wie Silikatfarbe. Schimmelbildung ist bei einem solchen basischen Milieu kaum möglich, Pilze haben es nämlich gerne sauer. Diese Farben sind nicht nur schimmelpilzhemmend, sondern auch keimtötend und damit luftreinigend.