Schimmelflecken an der Wand sind ein großes Ärgernis. Sie treten nicht nur in Altbauten auf, sondern auch bei neugebauten Häusern. Wichtig ist, dass der Schimmel umgehend fachmännisch entfernt wird, ehe daraus gesundheitliche Risiken entstehen. Um Schimmelbefall in Ihrer Wohnung bereits im Keim zu ersticken, lohnt sich ein Blick auf die Ursachen. Schon mit ein paar Maßnahmen können Sie die Ausbreitung der Schimmelpilze verhindern.
Alles auf einen Blick:
- Schimmel benötigt für seine Entstehung Feuchtigkeit als Nährboden.
- Deshalb müssen Sie Feuchtigkeit aus Ihrer Wohnung verbannen, wenn Sie Schimmelflecken an den Wänden vermeiden möchten.
- Schimmlige Stellen an der Wand bringen gesundheitliche Risiken wie beispielsweise Allergien mit sich.
- Außerdem kann er bautechnische Risiken bergen.
- Lassen Sie Schimmelbefall an Wänden und Decken unbedingt schnellstmöglich von einem Fachmann beseitigen.
Ursachen für Schimmel an der Wand
Schimmelstellen an der Wand können verschiedene Ursachen haben. Als Grundvoraussetzung, damit der Schimmel wachsen und gedeihen kann, gilt jedoch eine hohe Feuchtigkeit im Raum.
Warum entsteht Schimmel an der Wand?
Schimmelpilze finden Sie überall in der Luft. Sie bilden Pilzfäden und winzige Sporen. Bei Trockenheit können sie monatelang unsichtbar überleben. Damit sich die Schimmelpilze zu sichtbarem Schimmel entwickeln und ungehemmt ausbreiten können, benötigen sie verschiedene Voraussetzungen. Hierzu gehören:
- hohe Luftfeuchtigkeit
- pilzfreundliche Temperaturen
- ein pH-Wert, der zwischen 5 und 7 liegt
- ausreichend Sauerstoff
- ein „Nahrungsmittel“
Schimmelpilze können also nur bei einer ausreichenden Feuchtigkeit überleben. Dafür muss es jedoch nicht tatsächlich nass sein, denn schon eine hohe Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent reicht aus, um Schimmelpilzen den idealen Nährboden zu bieten.
Im Bereich der Innenseiten der Außenwände bildet sich recht häufig Schimmel. Sobald an Oberflächen eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent erreicht ist, entstehen die unschönen dunklen Pünktchen oder Flecken an der Wand. Die Innenseiten der Außenwände sind besonders anfällig, weil die Wand an der Innenseite im Vergleich zur Außenseite recht warm ist. Hierdurch entsteht eine Wärmebrücke, die wiederum zur Bildung von Kondenswasser beitragen kann. Dort lassen sich die Schimmelsporen aus der Luft besonders gern nieder.
Häufig bildet sich Schimmel zudem dort, wo keine ausreichende Belüftung erfolgt, also beispielsweise hinter Schränken oder in Rollladenkästen. Er kann sich auch unter Fußböden oder hinter Deckenverkleidungen bilden. Das macht ihn besonders heimtückisch, denn dort kann man den Schimmelbefall nur sehr schlecht, wenn überhaupt erkennen.
Bauliche Mängel wie Risse im Mauerwerk, undichte Dächer oder Rohrbrüche verursachen ebenfalls Schimmel. In diesem Fall ist der Eigentümer des Gebäudes dafür zuständig, den Baumangel zu beseitigen sowie den dadurch entstandenen Schimmel entfernen zu lassen. Auch eine falsche oder unzureichende Wärmedämmung ist eine typische Ursache für feuchte Wände.
Welche Schimmelarten entstehen an der Wand?
Schimmel an der Wand tritt in unterschiedlichen Varianten auf. Mit dem bloßen Auge ist es meist nur schwer, zu erkennen, welche Schimmelart Sie plagt. Es gibt schließlich insgesamt über 10.000 Schimmelarten.
- An den Wänden in einer Wohnung entsteht vor allem der sogenannte schwarze Schimmel, der schon auf den ersten Blick gut sichtbar ist. Es bildet schwarze Flecken, die zu Anfang noch auf kleine Flächen begrenzt sein können, sich dann aber schnell ausbreiten.
- Grüner Schimmel hat häufig eine flauschige Oberfläche. Typischerweise finden sie diese Schimmelart auf Lebensmittel. Er kommt jedoch auch häufig in Ecken oder Fenstern vor.
- Der gelbe Schimmel hat eine gelbe bis braune Oberfläche. In Ihrer Wohnung können Sie ihn zum einen an Ihren Wänden und Decken finden, zum anderen auf Möbeln oder Teppichen.
- Roten Schimmel macht sich besonders gerne auf Tapeten breit. Auch Holz oder Kartonagen sind häufig davon betroffen. Er schimmert rötlich und hat eine schleimige Oberfläche.
- Weißer Schimmel ist am tückischsten, da er nicht oder erst sehr spät erkennbar ist. Ein Indiz für einen Befall mit weißem Schimmel ist der typisch modrige Schimmelgeruch.
Risiken durch Schimmel an der Wand
Schimmelbildung in Ihren Wohnräumen ist mit verschiedenen Risiken verbunden. So kann sich der Schimmelbefall negativ auf die Gesundheit auswirken und auch der Bausubstanz des Hauses stark zusetzen. Ganz egal, welche Ursache der Schimmelbefall hat und ob er sich im Schlafzimmer, im Bad oder in der Küche befindet – Sie sollten ihn umgehend fachmännisch entfernen lassen und einer erneuten Schimmelbildung vorbeugen.
Ist Schimmel an der Wand gefährlich?
Ja, schimmlige Stellen an der Wand sind gefährlich, egal um welche Art es sich handelt.
- gesundheitliche Risiken
Schimmelpilze können erhebliche gesundheitliche Folgen mit sich ziehen. So kann schwarzer Schimmel beispielsweise Allergien auslösen und sich auf die Atemwege schlagen. Dies kann im Laufe der Zeit zu chronischen Erkrankungen führen.
Weißer Schimmel, der oft erst spät entdeckt wird, kann zu unerklärlich wirkenden gesundheitlichen Schwierigkeiten wie Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen und permanenter starker Müdigkeit führen.
- bautechnische Risiken
Schimmelflecken, die sich ungehindert ausbreiten, können innerhalb kurzer Zeit erhebliche negative Auswirkungen auf die Bausubstanz eines Hauses haben, sodass teilweise umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, um den Pilzbefall rückstandslos zu entfernen.
Maßnahmen zur Schimmelprävention
Damit es erst gar nicht so weit kommt und Sie die schimmligen Stellen entfernen lassen müssen, sollten Sie mit den geeigneten Maßnahmen vorbeugen. Dies gelingt am einfachsten, indem Sie das Raumklima „pilzunfreundlich“ gestalten und beispielsweise eine hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden.
Wie kann ich mit einem guten Verhalten Schimmel vorbeugen?
Sie selbst können verschimmelten Wänden vorbeugen, indem Sie einige einfache Maßnahmen durchführen und Tipps zum richtigen Lüften und Heizen beherzigen.
- Ausreichend Lüften und heizen
Schimmel benötigt eine warme, feuchte Luft, damit sich die Sporen verbreiten können. Dies verhindern Sie, indem Sie nicht nur regelmäßig lüften, sondern auch beim Heizen einiges beachten. Ziel sollte eine Luftfeuchtigkeit von 40 – 60 Prozent sein. Vor allem in den Wintermonaten ist es mit dem eifrigen Lüften jedoch schnell vorbei, denn wer möchte schon, dass es in der Wohnung kalt wird?
Für das Lüften im Winter gilt: Vier- bis fünfmal pro Tag sollten Sie stoßlüften. Das bedeutet, dass Sie die Fenster für jeweils fünf bis zehn Minuten öffnen. Idealerweise öffnen Sie immer gegenüberliegende Fenster, damit die Luft optimal zirkulieren kann. Um einen unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden und die Heizkosten möglichst gering zu halten, drehen Sie das Heizkörperventil während des Lüftens herunter.
Warum nicht kipplüften?
Um den gewünschten Effekt durch das Kipplüften zu erreichen, müssten Sie deutlich länger lüften. Der Wärmeaustausch reicht dennoch meistens nicht aus. Gleichzeitig kühlt durch das lange Öffnen der Fenster der Wohnraum unnötig aus, was die Schimmelbildung sogar begünstigen kann.
Achten Sie darauf, dass ihre Heizung während der Wintermonate in den Wohnräumen eine Temperatur von ca. 20 bis 22° C erzeugt. Diese Temperatur ist optimal, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. In den anderen Räumen reichen 17 bis 19° C aus. Aber auch die Räume, die Sie nicht permanent bewohnen, sollten Sie im Winter auf die Mindesttemperatur von 17° C heizen.
- Einfache Tipps im Alltag:
Stellen Sie Möbelstücke nicht direkt an die Wand, sondern lassen Sie mindestens fünf, besser sogar zehn Zentimeter Platz hinter Schränken und großen Gegenständen wie der Couch, Ihrem Kleiderschrank oder dem Bett. Dadurch ermöglichen Sie eine bessere Zirkulation der Luft.
Nach dem Duschen oder Baden sollten Sie unbedingt das Fenster im Badezimmer öffnen, um einen schnellen und optimalen Luftaustausch zu erreichen. Hier gilt wieder: Stoßlüften, nicht kippen.
Gibt es in Ihrem Haus Zimmer, die Sie nicht beheizen möchten oder können, sollten Sie die Türen zu diesen Räumen in den Wintermonaten stets geschlossen halten, damit die übrigen Räume nicht zu stark auskühlen.
- Auf die richtige Farbe setzen:
Wenn Dispersionsfarbe ein guter Nährboden für Schimmelsporen ist, auf welche Farbe sollten Sie dann stattdessen setzen? Anti-Schimmel-Farbe klingt in diesem Zusammenhang wie ein Allheilmittel. Doch unser Experte rät aufgrund der rein chemischen Zusammensetzung davon ab. Er empfiehlt stattdessen, mit Kalkputz oder Kalkfarbe zu arbeiten. - Luftentfeuchter und Luftreiniger:
Luftentfeuchter helfen Ihnen dabei, die Feuchtigkeit sozusagen aus der Luft zu ziehen und das Luftfeuchtigkeitslevel konstant zu halten. Luftreiniger können Sie gezielt gegen Schimmelsporen in der Luft einsetzen. Auch dann wenn es bereits zu spät ist und Sie bereits eklige Schimmelflecken auf Tapete und Co. entdeckt haben, können Sie dieses Gerät nutzen. Denn es filtert zuverlässig die Schimmelsporen aus der Luft. Den Schimmelbefall sollten Sie jedoch trotzdem umgehend entfernen lassen.
Wie kann ich durch bauliche Maßnahmen Schimmelbildung vorbeugen?
Auch durch bauliche Maßnahmen können Sie Schimmelbildung vorbeugen. Neubauten sind zugluftsicher, sodass es keinen automatischen Wärmeaustausch mehr gibt. In diesen Fällen kann es sich lohnen, ein automatisches Belüftungssystem zu integrieren.
In Altbauten kommt es vor allem dann zur Schimmelbildung, wenn eine nachträgliche Dämmung nicht fachmännisch durchgeführt wurde. Dann kann es beispielsweise im Bereich der Fenster zu Wärmebrücken kommen. Eine effiziente, professionelle Dämmung sorgt hier für Abhilfe.

Über unseren Experten
Kai-Uwe Vogel, der Bio-Malermeister aus Ludwigshafen, verbindet echtes Malerhandwerk mit Traditionswissen. Durch die fachmännische Verarbeitung von natürlichen, allergenarmen und schimmelhemmenden Materialien entsteht bei ihm nicht nur Wohlfühl-Atmosphäre, sondern auch echte Wohngesundheit.
Schimmel entfernen
Hatten Ihre Bemühungen, Feuchtigkeit aus Ihrer Wohnung zu verbannen, keinen Erfolg und haben Sie bereits die hässlichen Schimmelflecken auf Ihrer Tapete oder an Ihrer Decke? Dann ist das Entfernen des Schimmels nicht mehr zu vermeiden.
Wie wird Schimmel entfernt?
Während Sie kleinere Schimmelflecken noch gut mit Hausmitteln entfernen können, sollten Sie ab einer Fläche von etwa einem halben Quadratmeter einen Fachmann damit beauftragen.
Hausmittel: Medizinischer Alkohol und hochkonzentrierte Essigessenz sind das Mittel der Wahl, wenn Sie einen kleineren Schimmelfleck von Wänden oder Decken abwischen wollen. Für Tapeten eignet sich Alkohol besser als Essig.
Chemische Schimmelentferner: Diese Hilfsmittel versprechen in der Regel einen schnellen Erfolg, wenn Sie den betroffenen Stellen an den Kragen wollen. Aufsprühen, kurz einwirken lassen und abwischen. Allerdings sollten Sie bei chemischen Anti-Schimmel-Mitteln stets Handschuhe und am besten sogar eine Atemmaske tragen. Achten Sie auch immer auf die Benutzungshinweise des Herstellers, für welche Untergründe sich das Mittel eignet.
Schimmelentfernung durch den Profi: Bevor der Profi sich ans Werk macht, analysiert er zuerst die Ursachen und die Arten des Schimmelbefalls. Dadurch kann er den Schaden gezielt beheben. In einem nächsten Schritt folgt dann die professionelle Schimmelsanierung.
Aber denken Sie daran: Wenn Sie die Ursache nicht beheben, kommt der Schimmel zurück.
Fazit
Besser als Schimmelbefall aufwendig zu entfernen ist es, frühzeitig der Schimmelbildung vorzubeugen. Auf diese Weise können sich die Schimmelsporen gar nicht erst festsetzen und der gesundheitsgefährdende Schimmel sich nicht ausbreiten. Zu diesem Zweck sollten Sie sich richtiges Lüften und Heizen – vor allem während der Wintermonate – angewöhnen. Außerdem können einige bautechnische Veränderungen helfen, der Schimmelbildung vorzubeugen. So empfiehlt sich bei Neubauten beispielsweise die Integration automatischer Belüftungssysteme, die für einen optimalen Luftaustausch sorgen. Auch die richtige Wandfarbe kann entscheidend sein.