Wussten Sie, dass es verschiedene Schimmelpilzarten gibt, die sich in Ihrer Wohnung ausbreiten können? Dabei gibt es fünf Arten, die sich aufgrund von hoher Feuchtigkeit und schlechter Belüftung in der Wohnung besonders gern ansiedeln. Welche das sind und wie gefährlich sie sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- Es gibt mehr als 250.000 verschiedene Schimmelpilzarten, wobei in der Wohnung vom schwarzen und gelben Schimmel eine besonders hohe Gesundheitsgefahr ausgeht.
- Schimmel in der Wohnung sollte umgehend entfernt werden, um vor allem das Gesundheitsrisiko zu minimieren.
- Einige Schimmelpilzgattungen befallen nicht nur faules Obst und Gemüse. Sie können sogar die Bausubstanz des Hauses beschädigen, wenn sie nicht gründlich entfernt werden.
Schimmelpilz in der Wohnung
Geschätzt gibt es mehr als 250.000 unterschiedliche Schimmelarten, von denen circa 100.000 genauer untersucht und bestimmt wurden. Davon siedeln sich fünf Schimmelpilzgattungen häufig in Wohnungen an.
Welche Schimmelarten gibt es?
Es gibt fünf Schimmelpilzarten, die sich häufig in Wohnräumen ausbreiten und dabei mehr oder weniger gefährlich sein können. Hierzu zählt der schwarze Schimmel, der weiße Schimmel, der gelbe Schimmel sowie der rote und grüne Schimmel.
Die genaue Art lässt sich mit dem bloßen Auge nicht wirklich erkennen. Eine Schimmelgattung besitzt nicht nur eine Färbung, sondern kann in den unterschiedlichsten Farben auftreten. Oder andersrum gesagt, verschiedene Schimmelpilzarten können die gleiche Farbe besitzen. Einfachheitshalber wird Schimmel aber anhand der Farbe kategorisiert. Nur im Labor kann der Schimmelpilz einer genauen Gattung zugeordnet werden.
Welche Schimmelpilzarten befallen Wände?
Von den tausenden Schimmelpilzen gibt es fünf Arten, die in der Wohnung und im Haus vorkommen können. Die meisten befallen dabei Tapeten und Wände. Aber nicht nur Wände und Decken fallen Schimmel zum Opfer, auch vor Lebensmittel macht er nicht halt.
Folgende Schimmelpilzarten kommen in den eigenen vier Wänden häufig vor:
- Schwarzer Schimmel: Die Schimmelarten Aspergillus niger, Alternaria alternata sowie Stachybotrys chartarum bilden schwarzen Schimmel. Sie finden ihn in Bereichen, in denen es feucht und warm ist. So kann er beispielsweise an feuchten Außenwänden, in kalten Zimmerecken und im Keller sowie im Badezimmer gut wachsen. Es gibt ungefähr 40 verschiedene Gattungen von Schwarzschimmel. Stachybotrys chartarum bildet sich häufig nach Wasserschäden. Schwarzer Schimmel wird schnell gefährlich und sollte umgehend rückstandslos entfernt werden, damit sich die Schimmelsporen nicht erneut ausbreiten können.

- Grüner Schimmel: Grüner Schimmel zählt zu der großen Familie der Gießkannenschimmel (Aspergillus) und zeichnet sich durch eine grüne Pigmentierung der Sporen aus. Er besitzt meistens einen flauschigen Belag. Im Vergleich zu den anderen Arten kommt dieser Schimmelpilz wohl am häufigsten vor. In einer feuchten und kühlen Umgebung gedeiht der Pilz besonders gut. Auch im Bereich der Fenster und an Mauerecken fühlt er sich wohl. Grüner Schimmel wächst übrigens auch auf Blumenerde und Lebensmitteln.

- Gelber Schimmel: Gelber Schimmel gehört ebenfalls zu der Aspergillus Gattung und breitet sich an feuchten Wänden und Decken aus. Die Sporen können sich aber auch auf Teppichböden und Möbeln niederlassen. Dieser Schimmelpilz kann eine gelbe bis braune Färbung annehmen, kann aber auch ockerfarben sein. Schimmelt Pflanzenerde, kann es sich auch hier um einen gelben Schimmel handeln, ebenso wie bei stärkehaltigen Lebensmitteln.

- Roter Schimmel: Roter Schimmel ist nicht nur an seiner Farbe, sondern auch an der schleimigen Oberfläche zu erkennen. Er ist auch unter dem Namen „Bäckerschimmel“ oder „roter Brotschimmel“ bekannt, da er häufig auf Getreideprodukte zu finden ist. Er bildet sich aber auch auf Früchten und anderen Lebensmitteln. Im Wohnraum wächst der rote Schimmel gut in einer feuchten und warmen Umgebung, wie im Badezimmer. Außerdem liebt dieser Pilz Zellulose und befällt auch Papiertapeten, Holz oder Kartonagen.

- Weißer Schimmel: Weißer Schimmel bevorzugt Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, wobei er nicht mit dem beabsichtigten Edelschimmel verwechselt werden sollte. Weißer Schimmel ähnelt optisch eher einer Spinnwebe. Wände sind aber auch vor ihm nicht sicher. Feuchtigkeit und Kälte schaffen die optimale Wachstumsumgebung für den weißen Schimmelpilz. Daher bildet er sich auch gern auf kalten Außenwänden, im Bereich von Fenstern, Nischen und hinter Möbelstücken.

Wie erkennen Sie Schimmelpilz im Wohnraum?
Die verschiedenen Schimmelpilzgattungen besitzen unterschiedliche Farben und Oberflächenstrukturen. Breitet sich Schimmel an der Wand oder der Decke aus, können Sie einen Befall durch die verfärbte Oberfläche erkennen. Schimmelpilz macht sich meist in Form kleiner oder großflächiger Flecken bemerkbar.
Schimmelpilz kann sich aber auch unbemerkt in Ihrer Wohnung ausbreiten, da er zum Beispiel hinter Tapeten und Möbeln wachsen kann. Dann können körperliche Symptome wie Allergien, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten sowie ein modriger Geruch auf ein Schimmelproblem hinweisen.
Typische Kennzeichen für einen Schimmelbefall:
- modriger, muffiger Geruch
- Insekten (Silberfische, Staubläuse)
- feuchte Wände
- Kopfschmerzen
- erhöhte Konzentrationsschwäche
- allergische Reaktionen

Schimmelpilz kann sich schnell ausbreiten. Vor allem der Schwarzschimmel kann innerhalb kurzer Zeit gesundheitsgefährdend werden, und zwar nicht nur für Menschen, die ohnehin an chronischen Atemwegserkrankungen leiden.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um Schimmelpilz handelt, sollten Sie die Wand einmal vorsichtig auf feuchte Stellen abtasten. Schließlich benötigen die Sporen die Feuchtigkeit, um zu wachsen.
Gefährliche Schimmelarten
Die gesundheitlichen Folgen eines Schimmelbefalls sind vielseitig. Oft können sie nicht gleich mit Schimmelpilz in Verbindung gebracht werden. Entdecken Sie einen Schimmelbefall, sollte er umgehend entfernt werden, um die eigene Gesundheit zu schützen. Abgesehen von einer gesundheitlichen Gefahr kann er schließlich auch dem Mauerwerk schaden.
Welche Schimmelarten sind gefährlich?
Grundsätzlich sollten Sie jeden Schimmelpilzbefall ernst nehmen, egal um welche Art Pilz es sich handelt. Bleibt Schimmel über eine längere Zeit unbehandelt, können alle Arten früher oder später zu gesundheitlichen Problemen führen, vor allem bei Menschen, die ohnehin gesundheitlich vorbelastet sind.
Einige Arten besitzen im Vergleich zu anderen eine erhöhte Toxizität. Alle Schimmelpilze bilden giftige Stoffwechselprodukte, sogenannte Mykotoxine. Jede Gattung setzt dabei unterschiedliche Stoffe frei. Hierzu zählen zum Beispiel Aflatoxine oder Fumonisinen.
Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht bei diesen Gattungen:
- schwarzer Schimmel
- gelber Schimmel
Sie besitzen besonders aggressive Sporen. Schwarzer Schimmel greift Atemorgane an, sodass es zu ernsthaften Beschwerden kommen kann. Das freigesetzte Aflatoxin des Gelbschimmels kann unter anderem Herzprobleme verursachen.
Gefährlich sind viele Schimmelarten zudem für die Bausubstanz des Hauses. Fressen sie sich einmal in die Wände, kann es sein, dass diese großflächig saniert werden müssen, um dem Pilz Herr zu werden. Andernfalls kann sich der Befall schnell auf weite Teile des Hauses ausbreiten.
Welche gesundheitlichen Probleme kann Schimmel auslösen?
Die mikroskopisch kleinen Sporen verbreiten sich über die Luft im Raum und befallen so nicht nur neue Flächen, sondern gelangen auch in die Atemwege. Ist Ihr Körper über einen längeren Zeitraum Schimmelsporen ausgesetzt, können abhängig von der Schimmelpilzart Kopfschmerzen, Atembeschwerden sowie Allergie und extreme Müdigkeit verursacht werden. Im schlimmsten Fall werden auch die Leber oder die Nieren angegriffen oder Krebs ausgelöst.
Gesundheitliche Probleme bei schwarzem Schimmel
Schwarzer Schimmel kann vor allem zu ernsthaften Atemwegserkrankungen führen. In schwerwiegenden Fällen kann Atemnot oder sogar Atemstillstand eintreten. Er kann zudem auch Allergien auslösen. Diese äußern sich beispielsweise durch eine laufende Nase und gerötete Augen. Als hochgiftig gilt die Schimmelpilzgattung Stachybotrys chartarum.
Gesundheitliche Probleme durch gelben Schimmel
Gelber Schimmel produziert das Giftstoff Aflatoxin, das ernsthafte gesundheitliche Beschwerden auslöst. Meistens handelt es sich um die Gattung Aspergillus flavus. Der Giftstoff ist für den menschlichen Organismus eine Gefahr, denn er gilt als besonders krebserregend. Er kann in schlimmen Fällen Herzprobleme sowie Leberkrebs verursachen.
Wann wird Schimmelpilz gefährlich?
Wann von einem Befall Gefahr ausgeht, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn dies hängt von der Schimmelart sowie von dem Ausmaß des Befalls ab.
Allerdings können einige Schimmelarten schon Probleme verursachen, wenn sie noch gar nicht sichtbar sind. Deshalb ist es wichtig, einem Verdacht nachzugehen und den Schimmel vollständig zu entfernen, sobald Sie ihn feststellen.
Besonders angreifbar sind Kinder, Schwangere, Haustiere sowie Menschen mit einer Atemwegserkrankung oder einem geschwächtem Immunsystem. In diesen Fällen ist es wichtig, den Schimmelbefall schnell zu entfernen.

Über unseren Experten
Kai-Uwe Vogel, der Bio-Malermeister aus Ludwigshafen, verbindet echtes Malerhandwerk mit Traditionswissen. Durch die fachmännische Verarbeitung von natürlichen, allergenarmen und schimmelhemmenden Materialien entsteht bei ihm nicht nur Wohlfühl-Atmosphäre, sondern auch echte Wohngesundheit.
Einen Schimmel-Experten beauftragen
Sind Sie bereits gesundheitlich angeschlagen oder trauen Sie es sich schlichtweg nicht zu, den Schimmel zu entfernen, dann beauftragen Sie am besten einen Profi.
Dies gilt vor allem für Fälle, in denen die Bausubstanz bereits angegriffen ist, sodass umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Der Experte wird sich zunächst anschauen, mit welcher Schimmelpilzgattung Sie es zu tun haben. Außerdem stellt er durch geeignete Maßnahmen die Ursache des Befalls fest. So wird verhindert, dass sich neuer Schimmelpilz bilden kann. Danach entfernt er diesen gründlich.
Vorteile, wenn Sie einen Experten beauftragen:
- professionelles Aufspüren des Schimmels und Finden der Ursache
- individuelle Beratung zu den verschiedenen Lösungsmöglichkeiten
- schnelles und fachmännisches Entfernen
- Umsetzung von Lösungen, die eine zukünftige Schimmelbildung vermeiden
Fazit
Es gibt verschiedene Schimmelarten, die sich in der Wohnung bilden können. Hierzu gehören beispielsweise der schwarze und der gelbe Schimmel, die beide als hochgefährlich gelten. Die Sporen verbreiten sich über die Luft und gelangen so in den menschlichen Körper. Das kann zu ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden, wie allergischen Reaktionen, Atemwegsbeschwerden und grippeähnlichen Symptomen führen. Wann immer Sie einen Befall feststellen, sollten Sie diesen umgehend entfernen lassen, um keinem gesundheitlichem Risiko ausgesetzt zu sein.