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Schimmelbeseitigung

Schwarzer Schimmel: Gefahr für Mauerwerk & Gesundheit

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 14. Dezember 2022
Lesedauer: 11 Minuten
© Urban78 / istockphoto.com

Schwarzer Schimmel ist gesundheitsgefährdend und kann zudem problematisch für die Bausubstanz Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses sein. Entdecken Sie einen Schimmelbefall, sollten Sie die Ursache finden und ihn umgehend entfernen. Was Schwarzschimmel ist, welche negativen Auswirkungen er hat und wie Sie ihn entfernen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Alles auf einen Blick:

  • Schwarzschimmel kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen wie beispielsweise Allergien und Atemnot führen.
  • Frisst sich der Pilz in das Mauerwerk, kann er der Bausubstanz erheblich schaden.
  • Ehe die Schimmelsanierung durchgeführt wird, sollte zuerst die Ursache für die Schimmelbildung geklärt werden.
  • Der Schimmelpilz und die Ursachenquelle müssen rückstandslos entfernt werden, um neue Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Möchten Sie nicht mit aggressiven Reinigern arbeiten, den Schimmel aber dennoch zuverlässig entfernen, können Sie Hausmittel wie Alkohol oder Wasserstoffperoxid verwenden.

Schwarzer Schimmel in der Wohnung: Ursachen

Färbt sich Ihre Wand schwarz, liegt wahrscheinlich ein Schimmelbefall vor. Schimmel stört nicht nur die gesamte Optik der Wohnung, sondern ist auch eine Gefahr für die Gesundheit. Er entsteht dort, wo es nass und kalt ist. Durch das richtige Heizen und regelmäßiges Lüften können Sie bereits aktiv Schimmel vorbeugen.

Schwarzer Schimmel auf einer Wand mit weißer Tapete
Schwarzer Schimmel ist besonders gefährlich – © M. Salz

Was ist schwarzer Schimmel?

Schwarzer Schimmel ist ein Pilz, der dunkelgrau bis schwarz ist und sich häufig an den Innenwänden von Wohnungen und Häusern bildet. Es wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden, die allesamt einen schwarzen Pilz bilden können. Es gibt ungefähr 40 unterschiedliche Arten. Hierzu zählen zum Beispiel Aspergillus niger, Alternaria alternata und Stachybotrys chartarum. Diese Gattungen wachsen auch am häufigsten in Innenräumen. 

INFO:
Eine Schimmelart kann in den unterschiedlichsten Farben auftreten, daher lässt sich die genaue Gattung anhand der Optik nicht exakt bestimmten. Die farbliche Unterscheidung dient der Vereinfachung. In Wohnräumen verbreiten sich schwarzer Schimmel, weißer Schimmel, roter Schimmel, gelber Schimmel und grüner Schimmel.

Ein Befall kann in Form von kleinen oder großflächigen dunklen Flecken auftreten, je nachdem, wie stark er ausgeprägt ist. Da vom Schwarzschimmel jedoch ein besonders hohes Gesundheitsrisiko ausgeht, sollten Sie ihn schnellstmöglich und vor allem fachmännisch entfernen.

Wie entsteht schwarzer Schimmelpilz?

Die Grundvoraussetzungen, dass Schimmelpilz entstehen kann, sind Feuchtigkeit und ideale Temperaturen. Schimmel, der sich an einer Wand bildet, tritt also grundsätzlich in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme auf. Deshalb entsteht Schimmelpilz oft im Bad, an Außenwänden und an Fenstern mit schlechter Dämmung.

Die drei häufigsten Gründe, weshalb es zu einem Schimmelbefall kommt:

  1. Feuchtigkeitsschaden in der Wohnung
    Ist beispielsweise das Dach undicht, kann Feuchtigkeit durch Regen eintreten. Das Wasser begünstigt die Schimmelbildung. Auch ein Wasserschaden ist eine potenzielle Ursachenquelle.
  1. Feuchtigkeit durch fehlende oder unzureichende Dämmung
    Die Innenseite einer Wand ist sehr warm, während die Außenseite kalt ist. Fehlt eine Wärmedämmung oder weist der vorhandene Dämmstoff Schäden auf, kann der Temperaturunterschied noch größer sein. An Fenstern oder Außenwänden bilden sich deshalb sogenannte Wärmebrücken, wodurch Kondenswasser entsteht. Das bietet einen optimalen Nährboden für Pilz.
  1. Falsches Lüftungs- und Heizverhalten
    Durch falsches Lüften und unsachgemäßes Heizen, vor allem im Winter, kommt es häufig zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit, die einen idealen Nährboden für Schimmelsporen bietet. Eine Zimmertemperatur von weniger als 14 Grad kann die Schimmelbildung zusätzlich antreiben. Für jeden Raum gibt es eine ideale Temperatur, an die Sie sich in den Wintermonaten orientieren sollten. Für Wohnräume liegt sie zum Beispiel zwischen 20 und 23 Grad. Stoßlüften ist zudem besser, um Schimmel vorzubeugen, anstatt das Fenster zu kippen.
EXPERTENTIPP:
„Hier spielen drei Faktoren eine Rolle: die Luftfeuchtigkeit, die Raumtemperatur und die Oberflächentemperatur. Umso kälter ein Raum ist, umso mehr Luftfeuchtigkeit entsteht. Deswegen ist es auch wichtig, die Räume zu heizen und die Luftfeuchtigkeit in einem Bereich zwischen 40 und 60 Prozent zu halten. Denn ab einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent kommt es viel schneller zum Schimmelbefall. Mit einem sogenannten Hygrometer können Sie das ganz einfach nachmessen.“

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Woher kommt schwarzer Schimmel an der Wand?

Bei Schwarzschimmel, der sich an der Wand bildet, liegt immer eine zu hohe Feuchtigkeit vor. Grundsätzlich sind Pilzsporen ständig in der Luft und bis zu einer gewissen Menge sind diese auch vollkommen unbedenklich. Vermehren sich die Sporen in der Luft jedoch, wird es nicht mehr lange dauern, bis sich die ersten Flecken an den Wänden bilden. Lüften Sie zu wenig oder heizen nicht richtig, kann das die Schimmelbildung begünstigen.

Ist Ihr Haus zum Beispiel unzureichend gedämmt, können Wärmebrücken an den Außenwänden und am Fensterbereich entstehen. Das bedeutet, diese Stellen kühlen schneller ab, da die Raumwärme hier ohne große Hindernisse nach draußen entweichen kann. Dabei entsteht zwischen Wandfläche und Zimmer ein Temperaturunterschied. So sammelt sich die Luftfeuchtigkeit in Form von Kondenswasser an der Wand. Die feuchte und kalte Stelle biete dann den perfekten Nährboden für Schimmelpilz.

EXPERTENTIPP:
„Es gibt aber auch spezielle Geräte, die die Feuchtigkeit in einer Mauer messen. Worauf Sie auf jeden Fall achten sollten, sind Flecken an den Wänden, zum Beispiel beim Übergang zwischen Decke und Wand oder in den Ecken. Dunkle Verfärbungen in der Nähe der Heizung, bei den Fensterbänken oder hinter großen Möbeln sind auch ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.“

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Ist schwarzer Schimmel gefährlich?

Nicht jede Schimmelart ist potenziell gefährlich. Dies gilt auch für bestimmte Schwarzschimmelarten. Rein optisch kann die exakte Gattung nicht bestimmt werden. Wenn Ihre Wände in der Wohnung befallen sind, muss der Pilz umgehend entfernen werden, bevor er sich weiter ausbreitet.

Wie gefährlich ist schwarzer Schimmel für die Gesundheit?

Im Vergleich zu anderen Schimmelpilzen gilt der schwarze Schimmel zusammen mit dem gelben Schimmel als besonders giftig. Ein Schimmelbefall sollte zur eigenen Sicherheit daher ernst genommen werden.

Schimmelpilze setzen nämlich giftige Stoffwechselprodukte frei, die auch Mykotoxine genannt werden. Diese Giftstoffe sind für den Menschen gesundheitsgefährdend. Der schwarze Schimmelpilz setzt toxische Stoffe frei, die das Immunsystem sowie die Organe angreifen. 

Vor allem Menschen, die bereits unter chronischen Erkrankungen leiden, sollten sich keinesfalls dem schwarzen Schimmel aussetzen. Das betrifft insbesondere Personen mit Atemwegserkrankungen und einem geschwächten Immunsystem. Aber auch Schwangere, Kinder und Haustiere sind durch einen Befall gefährdet. Entdecken Sie eine befallene Stelle, sollten Sie den Schimmelpilz so schnell wie möglich entfernen.

Schwarzschimmel kann zu folgenden gesundheitlichen Problemen führen:

  • Allergien
  • Atemwegserkrankungen
  • Atemnot
  • Kopfschmerzen
  • extreme Müdigkeit
  • Magen-Darm-Probleme
HINWEIS:
Schimmel kann sich auch unbemerkt hinter Möbeln oder Tapeten ausbreiten. Körperliche Symptome oder ein muffiger Geruch können Anzeichen für einen verstecken Befall sein. Besteht ein Verdacht, können Sie durch einen Schimmeltest https://www.maler.org/magazin/schimmeltest-20112136 Ihre Raumluft auf Sporen testen oder Sie wenden sich an einen Schimmelexperten.

Wie gefährlich ist schwarzer Schimmel für das Mauerwerk?

Lagert sich der Schimmel in der Hausmauer ein, kann das problematisch werden. Breitet sich der Pilz weiter aus, hat er durchaus das Potenzial, den Bauzustand und die Stabilität des Hauses erheblich zu beschädigen. Dies hat zur Folge, dass eine umfangreiche Schimmelsanierung notwendig ist, um Schimmel auch in Zukunft zu vermeiden und damit das Haus auch weiterhin sicher bewohnt werden kann.

Einen leichten Befall können Sie in der Regel mit einem handelsüblichen Schimmelentferner beseitigen. Ist der Schimmel jedoch bereits ins Mauerwerk gezogen, sind Baumaßnahmen notwendig. Deshalb ist es umso wichtiger, nicht erst abzuwarten, sondern die Ursachenquelle zu finden und den Schimmelpilz schnellstmöglich und vor allem fachmännisch zu entfernen.


Malermeister Kai-Uwe Vogel von Maler.org mit einer Urkunde top bewertet

Über unseren Experten

Kai-Uwe Vogel, der Bio-Malermeister aus Ludwigshafen, verbindet echtes Malerhandwerk mit Traditionswissen. Durch die fachmännische Verarbeitung von natürlichen, allergenarmen und schimmelhemmenden Materialien entsteht bei ihm nicht nur Wohlfühl-Atmosphäre, sondern auch echte Wohngesundheit.

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Schwarzen Schimmel entfernen – das ist wichtig:

Wie Sie Schwarzschimmel entfernen müssen, hängt vor allem davon ab, ob er sich auf der Wand befindet oder ob er sich bereits in die Hausmauer eingefressen hat. Die erste Maßnahme sollte es jedoch sein, die Ursache für die Schimmelbildung zu finden, denn wird diese nicht behoben, ist das Risiko hoch, dass es auch nach der Entfernung erneut zu einem Schimmelpilzbefall kommen wird.

Wie wird schwarzer Schimmelpilz von der Wand entfernt?

Oberflächlicher Schimmel wird in der Regel entfernt, indem die Wand gründlich desinfiziert wird. Das zerstört die Sporen. Finden Sie also beispielsweise oberflächlichen Schimmel an den Fliesenfugen im Bad, so können Sie handelsübliche Schimmelentferner oder auch Hausmittel verwenden.

Mit folgenden Mitteln können Sie Schimmel beseitigen:

  • Alkohol
  • Natron und Soda
  • Essig
  • Wasserstoffperoxid
  • chemische Schimmelentferner

Nachdem Sie die Mittel auf die befallene Stelle verteilt haben, lassen Sie das Ganze einwirken. Danach können Sie mit einem nassen Lappen oder Schwamm und sauberem Wasser reinigen. Soda sowie Natron müssen Sie beides vor dem Auftragen mit Wasser zu einer Paste vermischen.

Auf was müssen Sie bei der Schimmelentfernung achten?

Die meisten Schimmelentferner bestehen auf Chlorbasis. Dieses darf auf keinen Fall eingeatmet werden oder in die Augen gelangen, da die Flüssigkeit reizend ist. Chemische Schimmelentferner auf Chlorbasis befreien die befallenen Flächen nur oberflächlich und kurzfristig von Schimmel. Dabei muss die Ursache gesucht und komplett entfernt werden. Chlor ist zudem auch schädlich für die Umwelt und gesundheitsgefährdend, weshalb Sie besser darauf verzichten sollten.

EXPERTENTIPP:
„Ein gutes Akutmittel ist Spiritus. Denn der Alkohol bekämpft die Sporen und verfliegt so schnell wieder, dass er uns als Mensch nicht schadet. Aber das ist weder ein Allheilmittel noch eine Lösung. Die Ursache muss bekämpft werden. Das kann falsches Lüftungsverhalten sein, ein nicht richtig temperierter Raum, aber auch Baumängel, aufgrund derer die Wand immer wieder auskühlt.“

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Menschen, die unter Allergien oder Atemwegserkrankungen leiden, sollten auf Schimmelentferner verzichten. Bei der Anwendung dieser Mittel ist absolute Vorsicht geboten. In diesem Fall ist es besser, sich auf einen Experten zu verlassen.

Halten Sie sich auch sonst bei der Verwendung des Desinfektionsmittels immer an die Anweisungen auf der Verpackung und tragen Sie zudem eine entsprechende Schutzbekleidung, die mindestens aus Handschuhen und einer Atemschutzmaske besteht. Auch das gründliche Lüften während der Reinigung ist ein Muss.

Wie wird schwarzer Schimmel aus dem Mauerwerk entfernt?

Ist der Schwarzschimmel bereits in das Mauerwerk eingedrungen, sind umfangreichere Sanierungsmaßnahmen notwendig. Es kann auch passieren, dass die Wand teilweise abgetragen werden muss, um wirklich alle Sporen zu entfernen. Hierfür muss verschimmelter Putz, Tapeten etc. vollständig entfernt werden. Danach ist eine Trockenlegung wichtig, um eine erneute Schimmelbildung zu vermeiden. Ist alles trocken, kann neu verputzt und gestrichen werden.

Aber als erstes muss die Ursache gefunden und beseitigt werden. Danach können die Sanierungsmaßnahmen beginnen. Es ist wichtig, das Ergebnis nach einiger Zeit zu überprüfen, um eine erneute Schimmelbildung wirklich ausschließen zu können. Damit sich Ihre Wand nicht wieder schwarz verfärbt, können Sie im Zuge der Schimmelsanierung zum Beispiel auf Antischimmelfarbe oder Kalkfarbe zurückgreifen.

EXPERTENTIPP:
„Antischimmelfarben sind reine Chemiefarben, die mit Bioziden versetzt sind, damit der Schimmel nicht entstehen kann. Diese Stoffe können durch Farbabrieb oder Ausdünstungen wieder in den Raum gelangen und von uns eingeatmet werden. Besser ist es, auch in den Feuchträumen mit natürlichen basischen Materialien wie Kalkputz und Kalkfarbe zu arbeiten. Denn die geben die Feuchtigkeit, die sie aufnehmen, auch wieder ab.“

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Schwarzen Schimmel selbst entfernen oder einen Profi beauftragen?

Ob Sie selbst den schwarzen Schimmel entfernen oder einen Profi beauftragen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Sie sollten in den folgenden Fällen einen Experten beauftragen:

  • Wenn die befallene Fläche größer als einen halben Quadratmeter ist
  • Wenn Sie nicht wissen, um welche Schimmelart es sich handelt
  • Wenn Sie die Ursache für den Schimmel nicht finden
  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der Schimmel bereits in die Hausmauer eingedrungen ist
  • Wenn Sie keine chemischen Reiniger anwenden möchten
  • Wenn Sie vorerkrankt sind und daher keine Schimmelreiniger verwenden sollten


Fazit

Schwarzer Schimmel bildet nicht nur unangenehme Flecken an der Wand. Sie sollten ihn umgehend entfernen, da er sehr gesundheitsschädlich ist und die Bausubstanz angreift. Oberflächlicher Pilz kann mit Schimmelentferner beseitigt werden. Aber auch Hausmittel, wie Brennspiritus oder eine Mischung aus Natron und Wasser eignen sich zum Entfernen. Schimmelpilz kann sich auch hinter Tapeten bilden und zuerst nicht sichtbar sein. Achten Sie auf körperliche Symptome, wie Allergien oder starke Kopfschmerzen. Diese können auch auf einen Befall hinweisen. Sind die Schimmelsporen bereits in das Mauerwerk eingedrungen, muss eine fachmännische Sanierung erfolgen.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.