Wärmebrücken gehen auf fehlerhafte Bauteile zurück. Da es aufgrund einer Wärmebrücke zur Schimmelbildung innerhalb der Wohnräume kommen kann, sollte diese unbedingt behoben werden. Es ist wichtig, dass eine Wärmebrücke fachmännisch beseitigt wird. Wir erklären Ihnen nachfolgend, worum es sich bei einer Wärmebrücke handelt und wie diese beseitigt werden kann.
Alles auf einen Blick:
- Wärmebrücken sind Bereiche, die mehr Wärme nach außen abgeben als die übrigen Bereiche eines Raumes
- Durch hohe Temperaturunterschiede kann sich Feuchtigkeit bilden
- Diese wiederum trägt zur Schimmelbildung bei
- Wärmebrücken werden oft auch als „Kältebrücken“ bezeichnet
Entstehung und Problematik
Bei einer Wärmebrücke geht Wärme aus dem Inneren eines Hauses sozusagen über eine Brücke nach außen verloren, meist durch eine fehlerhafte Dämmung.
Was ist eine Wärmebrücke und wie entsteht sie?
Als Wärmebrücken bezeichnet man Bauteile, die mehr Wärme als die anderen Bauteile nach außen abgeben. Zurückzuführen ist dies meist auf eine fehlende oder falsch eingebaute Dämmung.
Problematisch wird dies vor allem während der Wintermonate, in denen innerhalb des Hauses geheizt wird. Dann kühlen die schlecht gedämmten Bereiche sehr schnell ab, während die übrigen Bereiche noch deutlich wärmer sind. Diese Temperaturunterschiede führen dazu, dass sich Kondenswasser bildet, welches sich an den Wänden festsetzt. Das wiederum führt zur Schimmelbildung, die für uns Menschen gefährlich werden kann.
Herr Dr. Hans-Joachim Riechers – Hauptgeschäftsführer Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
Wieso sind Wärmebrücken problematisch?
Wohnungen, in denen aufgrund von Wärmebrücken eine hohe Schimmelbelastung herrscht, sorgen häufig beispielsweise für chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma. Vor allem versteckter Schimmel – also ein Pilzbefall, den man nicht auf den ersten Blick sieht, weil er sich hinter Verkleidungen ausbreitet – ist gefährlich.
Abgesehen davon greift der Schimmel natürlich auch die Bausubstanz an. Die Wände färben sich grau oder tiefschwarz und sind feucht. Wird das Schimmelproblem nicht an der Wurzel behoben, sondern nur oberflächlich beseitigt, breiten sich die Pilze immer weiter aus. Die Sanierungskosten können hierdurch erheblich steigen.
Wenn Sie also Schimmel in der Wohnung entdecken, sollten Sie nicht zögern, sondern diesen umgehend durch einen Profi beseitigen lassen.
Abgesehen von den gesundheitlichen Folgen und den hohen Kosten, die die Wärmebrücken verursachen, ist mit weiteren Folgen zu rechnen:
- Kondenswasser an den Wänden
Wird es draußen kalt, verringert sich auch die Temperatur an den Innenwänden der Wohnung. In dem Bereich der Wärmebrücke sinkt sie jedoch deutlich tiefer als in den anderen Bereichen. Hierdurch entsteht Kondenswasser, welches für feuchte Wände sorgt. Tapeten können von der Wand fallen. Später kann Schimmel entstehen.
- Höhere Energiekosten
Im Bereich der Wärmebrücke gibt es entweder eine zu geringe oder überhaupt keine Dämmung. Das führt dazu, dass Heizungswärme verloren geht, indem sie nach außen gelangt. Folglich müssen Sie mehr heizen, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, was die Heizkosten deutlich erhöhen kann.
- Schäden an der Bausubstanz
Durch die permanente Belastung mit Kondenswasser und Schimmel kann die Bausubstanz generell angegriffen werden.
Arten
Im Bereich der Wärmebrücken unterscheidet man zwischen drei Arten: umgebungsbedingt, konstruktionsbedingt und geometriebedingt.
Welche Arten von Wärmebrücken gibt es?
Im Bereich der Wärmebrücken unterscheidet man zwischen drei Arten:
Umgebungsbedingte Wärmebrücken
Treffen Bereiche mit unterschiedlichen Oberflächentemperaturen aufeinander, können Wärmebrücken entstehen. Das ist beispielsweise in den Bereichen der Fall, in denen sich Heizkörper befinden. Der Bereich um die Heizkörper ist deutlich wärmer als die Bauteile, die etwas weiter entfernt liegen.
Konstruktionsbedingte Wärmebrücken
Diese Wärmebrücken können beispielsweise in Bereichen auftreten, in denen die Dämmung unterbrochen wurde. Auch im Bereich der Fenster treten sie häufig auf, nämlich immer dann, wenn der sogenannte „Fenstersturz“ nicht gut genug gedämmt ist.
Geometriebedingte Wärmebrücken
Typischerweise treten geometrische Wärmebrücken beispielsweise an Erkern oder an Gauben auf. Dies liegt daran, dass die wärmeabgebende Fläche auf der Außenseite deutlich größer ist als die wärmeaufnehmende Fläche an der Innenseite.
Wo befinden sich die Wärmebrücken meistens?
Es fällt auf, dass Wärmebrücken sich immer an bestimmten Stellen in Gebäuden ausbreiten. Besonders häufig sind sie in den folgenden Bereichen zu finden:
- an den Fenstern – beispielsweise bei ungenügender Dämmung oder fehlerhaften Anschlüssen
- im Bereich der Anschlüsse von Innenwänden an Außenwände, Decken oder Böden
- an den Außen- und Innenecken von Fassaden
- in Bereichen, in denen Leitungen durch Außenwände geführt wurden
- im Bereich der Bodenplatte zum Übergang der Außenwände
- in dem Bereich, in dem Deckenplatten an die Außenwand anschließen
- in den Bereichen, in denen Vordächer oder Balkone an die Außenwand anschließen
Wärmebrücken beseitigen – das ist wichtig
Damit die Bausubstanz nicht leidet und es schon gar nicht zu gesundheitlichen Schäden kommt, sollte rechtzeitig etwas gegen die Wärmebrücken unternommen werden.
Wie können Sie Wärmebrücken bekämpfen?
Die beste und effektivste Lösung ist die Dämmung der Fassade. Hierdurch geht zum einen weniger Wärme (Energie) verloren, sodass die Heizkosten sinken. Zum anderen wird das Schimmelrisiko erheblich minimiert.
Ziel ist es, zwischen Innen- und Außenwand eine möglichst geringe Temperaturdifferenz zu erreichen.
Wärmebrücken allein beseitigen oder einen Profi beauftragen?
Wenn Sie handwerkliche Vorkenntnisse, die entsprechenden Werkzeuge und Zeit haben, können Sie die Dämmung an der Fassade selbst durchführen. Wir empfehlen Ihnen jedoch, einen Experten zu beauftragen, um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Wärmebrücke nach der Dämmung auch wirklich behoben ist. Machen Sie hierbei Fehler, kann es auch weiterhin zu Problemen kommen.
Welche Vorteile hat es, wenn Sie einen Profi mit dem Beseitigen der Wärmebrücke beauftragen?
- schnelles und zuverlässiges Ergebnis
- Gewährleistung durch den Experten
- individuelle Lösungen können gefunden werden
- Sie sparen Zeit und müssen die Arbeiten nicht selbst durchführen
- Sie müssen keine speziellen Werkzeuge anschaffen

Über unseren Experten
Herr Dr. Hans-Joachim Riechers ist Hauptgeschäftsführer des VDPM, dem Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. Der Verband repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich.
» Zum Dämmstoff Experten-Interview
Bildnachweis: Simone M. Neumann/VDPM
Fazit
Wärmebrücken sorgen dafür, dass sich Feuchtigkeit an den Innenwänden bildet, was wiederum zum Schimmelpilzbefall führen kann. Dieser schadet nicht nur der Bausubstanz, sondern bringt auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko mit sich.
Deshalb ist es wichtig, Wärmebrücken unverzüglich zu beseitigen. Die einfachste, schnellste und beste Möglichkeit, um die Problematik in den Griff zu bekommen, ist die Dämmung der Außenfassade. Diese sollte von einem Profi durchgeführt werden, um Fehler zu vermeiden.