Was bedeutet Hygge?
Hygge ist ein dänisches Wort, das „gemütlich“ , „herzlich“ und „Wohlbefinden verbreitend“ bedeutet. Es bezog sich ursprünglich auf einen Gemütszustand, der zum Beispiel entsteht, wenn Freunde sich treffen und in angenehmer, kuscheliger Atmosphäre Zeit verbringen. Seit einigen Jahren wird sie jedoch in mehreren Sprachen als synonym für „geborgen“ und „kuschelig“ und auch zusammen mit materiellen Begriffen benutzt. So können ein Bekleidungsstil, ein Wohnzimmer oder ein Restaurant hyggelig sein.
Seit einiger Zeit verbreitet sich der dänische Lebensstil, der unter dem Begriff Hygge zusammengefasst wird, auch über die Grenzen Skandinaviens hinaus und die Einrichtung nach dem Hygge-Prinzip ist einer der angesagtesten Trends im Bereich der Innenraumgestaltung. Entscheidend dafür ist die Auswahl geeigneter Materialien für Möbel und Accessoires sowie der geschickte Einsatz von passenden Farben, die zu einem harmonischen Gesamtbild kombiniert werden. Welche Wandfarben für den Hygge-Stil besonders geeignet sind und was den Hygge-Stil in den eigenen vier Wänden gelungen abrundet, erfahren Sie im folgenden Artikel auf Maler.org.
- Meik Wiking, der das erfolgreiche Werk „Hygge – ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht“ veröffentlichte, ist Leiter des Happiness Research Instituts in Kopenhagen.
- Die Wurzeln des Wortes „Hygge“ liegen in der norwegischen Sprache. In der altnorwegischen Sprachen bedeutet „hyggja“ Gedanke oder Sinn.
- 2016 landete „Hygge“ in englischsprachigen Ländern auf dem dritten Platz der meistbenutzten Wörter, hinter „Brexit“ und „Trumpism“.
Wie sieht eine Einrichtung im Hygge-Stil aus?
Auf die Einrichtung bezogen behält der Begriff Hygge seine Bedeutung. Er steht für Wohnräume, in denen Menschen sich wohlfühlen und gemütlich entspannen. Ein sanftes Licht, kuschelige Textilien und naturnahe Werkstoffe lassen diese Atmosphäre entstehen. Schränke und Tische aus hellem, unbehandeltem Holz und Parkettböden und Dielen aus Esche, Kiefer, Birke und Eiche vermitteln während der dunklen Wintertage sowie an hellen Sommernachmittagen Geborgenheit. Hyggelige Möbel zeichnen sich durch einen minimalistischen Stil und klare Formen. Sie verzichten auf überflüssige, verschnörkelte Elemente und bevorzugen helle Nuancen. Sessel und Couchgarnituren sind oft weiß oder cremefarbig und niemals wuchtig. Auch Sitzkissen und Sitzsäcke passen zum Konzept eines hyggeligen Wohnzimmers.
Raumgestaltung: Welche Farben sind besonders hyggelig?
Weiß, vanillefarben, grau oder in Pastelltönen: Hyggelige Wände tragen dazu bei, sich daheim wohl zu fühlen. Lichtdurchflutete, luftige Räume, in denen die Seele entspannen kann, sind das Ergebnis. Kräftigere Farben wie orange, dunkelblau und piniengrün können in kleineren Bereichen eingesetzt werden, um kreative Effekte zu erzeugen. Dabei dürfen die Oberflächen gerne rau und unverputzt sein, denn hygge steht auch für ursprünglich und natürlich. In den folgenden Abschnitten finden Sie für jede Farbe hygeligge Ideen für Ihr Zuhause.
Weiß
Weiß ist die hygellige Farbe schlechthin. Sie steht für Licht, Harmonie, Frieden und positive Gefühle. Dunkle Möbel erscheinen vor einer weißen Wand nicht mehr so massiv, weiße kommen noch mehr zur Geltung. Wenn Ihnen eine komplett weiße Wand zu eintönig ist, können Sie sich dafür entscheiden, einen kleinen Bereich mit einer anderen Farbe streichen zu lassen, um die Eintönigkeit zu unterbrechen. Salbeigrün und petrolblau sind perfekt, um tief zu entspannen, während lila oder orange anregend wirken.
Grau
Grau ist eine universelle Farbe, die zu allen übrigen Tönen und Stilen passt. Wird eine graue Wand mit warmen, zum Beispiel gelben, lila oder orangenen Akzenten kombiniert, verstärkt sie ihre Wirkung und lässt sie noch heller leuchten. Mit Grün und Blau zusammen erzeugt sie ein Gefühl von Reinheit und Frische und lässt den Raum luftiger wirken. Dabei ist Grau nicht gleich Grau: anthrazitfarben, grauweiß, stahlgrau oder opalgrün sind nur einige Töne, die den Zimmern Eleganz und Zeitlosigkeit verleihen.
Cremefarben
Die sanfte Vanillefarbe wirkt, genauso wie Weiß, als Verstärkungsfaktor für bunte Gegenstände. Dabei muss nicht der ganze Raum in cremefarbenen Nuancen gestrichen werden: Karos, Streifen, Kreise oder einzelne Wände passen gut zu einem weißen oder grauen Hintergrund.
Blau
Egal ob in Azurblau, Aquamarine oder Petrol, wirken Blautöne kühl und frisch. Sie sind geeignet, um ein Gefühl der Freiheit in den eigenen vier Wänden zu erzeugen. Auch hier kann der erfahrene Maler beispielsweise mit der Schwammtechnik tolle Effekte schaffen.
Grün
Grün erinnert an die Natur, an dichte Wälder und lichtdurchflutete Wiesen. Mit Steinelementen, vielen Pflanzen und Blumen verstärken Sie noch dieses Gefühl. Gerade dunklere Töne wie Moosgrün und Waldgrün lassen sich wunderbaren mit Grau und Weiß kombinieren. Damit die Räume nicht zu düster wirken, setzt der Fachmann sie dosiert ein.
Rot, Gelb und Orange
Warme Farben passen ebenfalls zu einem hyggeligen Wohn- oder Schlafzimmer, denn Hygge ist alles, was einem wohl fühlen lässt. Auch hier sehen Wanddekorationen so aus, dass diese kräftigen Töne dosiert verwendet werden. In der Küche sind gelbe und okrafarbene Nuancen appetitanregend. Wenn Sie das Hyggegefühl mit einer Kombinationen aus neutralen und bunten Farben in Ihren Räumen erzeugen möchten, sollten Sie sich an einen erfahrenen Maler wenden.
Mit welchem Accessoires runde ich den Hygge-Stil ab?
Ein Holzboden, rustikale Tische und Stühle aus Massivholz und entspannende Wandfarben sorgen für das skandinavische Hygge-Feeling zu Hause. Wolldecken, flauschige Kissen, leichte Vorhänge und bunte Tischdecken aus Baumwolle und Leinen fassen sich angenehmen an und verstärken das Empfinden von Gemütlichkeit. Dabei müssen die Textilien weder gebügelt noch gestärkt sein. Hygge bedeutet schließlich nicht perfekt, sondern lässig und bequem. Auch Wollteppiche, Accessoires aus Stein und Holz, Küchenutensilien mit dem schlichten, nordischen Design und Sitzsäcke lassen Sie und Ihre Gäste hyggelig fühlen.
