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Schwammtechnik – Tipps zu Farbe, Umsetzung & Co.

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 03. August 2022
Lesedauer: 6 Minuten
© Julio – 296389841 – stock.adobe.com

Für die Wandgestaltung gibt es verschiedene Techniken, die mehr oder weniger aufwendig sind. Eine Variante, die jeder ohne großen Aufwand anwenden kann und damit trotzdem tolle Effekte und Muster auf der Wand erzielt, ist die sogenannte Schwammtechnik. Wir erklären in diesem Artikel, worum es sich dabei handelt und wie Sie die Technik richtig anwenden – inklusive Anleitung.

Inhaltsverzeichnis
  1. Definition
  2. Vorgehensweise
  3. Fazit

Alles auf einen Blick:

  • Die Schwammtechnik ist eine einfache Art, dekorative Muster an die Wand zu bringen. Sie streichen nur die Grundfarbe.
  • Die Technik ist leicht auszuführen und für Laien hervorragend geeignet. So funktioniert es: Sie streichen nicht, sondern wischen, tupfen drehen oder reiben, um den Struktureffekt zu erhalten.
  • Die Wand kann so in allen erdenklichen Wandfarben gestaltet werden.


Definition

Es handelt sich hier um eine Variante der Wandgestaltung, mit der mit einfachsten Hilfsmitteln dekorative Strukturen und Muster an die Wand gebracht werden können. Auch Farbverläufe von dunklen Farben zu hellen oder andersherum sind mit etwas Übung möglich.

Worum handelt es sich bei der Schwammtechnik?

Statt eines Pinsels wird hier ein Natur- oder Malerschwamm verwendet. Mit ihm wird die Farbe aufgetragen, manchmal direkt auf die Wand, manchmal auf eine Grundfarbe wie weiß. Durch die Struktur des Schwammes entsteht ganz leicht ein sogenannter Struktur-Effekt. Das Wändegestalten auf diese Weise macht besonders viel Spaß, weil das Ergebnis nie 100 Prozent vorhersehbar ist.

Für die Decke – zumindest in normaler Zimmerhöhe – eignet sich die Methode übrigens nicht unbedingt, da sie den Raum tiefer wirken lässt.

Was brauche ich für die Schwammtechnik?

Um tolle Effekte auf der Wand zu erzielen, verwenden Sie einen Schwamm sowie den gewünschten Farbton Ihrer Wahl – wobei sich hier fast jede Wandfarbe (zum Beispiel Dispersionsfarbe) eignet. Sie können auch den Untergrund, der mit dem Pinsel oder der Rolle gestrichen wird, weiß halten und mit Farbe darüber tupfen.

Wenn Sie einen Naturschwamm verwenden, ist die Wirkung oft besonders kreativ, da dieser nicht gleichmäßig ist. Sie können aber natürlich auch auf ein industriell gefertigtes Exemplar, im Prinzip sogar auf einen Küchenschwamm zurückgreifen. Alternativ können Sie übrigens auch mit Bürsten, Tüchern oder genoppten Handschuhen arbeiten. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Aber nicht vergessen: Boden abdecken und Handschuhe anziehen

Praktischer Tipp: Unsere Empfehlung ist, einen zweiten Schwamm zur Hand zu haben. Mit ihm können Sie überflüssige Farbe vorsichtig wieder entfernen.

bunte Schwämme als Werkzeug für die Schwammtechnik
© Yuriy Afonkin – 477655878 – stock.adobe.com

Vorgehensweise

Die Technik ist nicht schwer auszuführen und verzeiht auch kleine Fehler beim Streichen. Vor allem im Kinderzimmer ist sie sehr beliebt, aber auch das Wohnzimmer lässt sich auf diese Weise – kombiniert mit ein paar weiteren Wohnideen beim Einrichten – außergewöhnlich gestalten.

Welcher Untergrund eignet sich am besten?

Hinsichtlich des Untergrunds ist die Schwammtechnik recht flexibel – er kann glatt oder strukturiert sein. Sie können die Schwammtechnik also beispielsweise auch auf Strukturputz oder Tapete, am besten Rauhfasertapete, anwenden. Es muss auch nicht der ganze Raum sein, der mit dieser Strukturtechnik bearbeitet ist. Übrigens: Je glatter der Untergrund, umso einfacher gelingt das Strukturmalen mit dem Schwamm.

Schwammtechnik Anleitung

Nachfolgend möchten wir Ihnen in einer kleinen Anleitung Schritt für Schritt erklären, wie Sie am besten vorgehen.

Unser Tipp:
Probieren Sie die Schwammtechnik zunächst auf einem Stück Pappe oder Tapete mit der gewünschten Farbe aus und finden Sie sozusagen den richtigen „Dreh“ für sich. Sie können dabei tupfen, wischen, drehen oder reiben – mit einem oder mehreren Farbtönen. Ihren Ideen sind keine Grenzen gesetzt, hier dürfen Sie kreativ sein.

Schritt 1 – Vorbereitung
Zunächst ist es wichtig, den gesamten Arbeitsbereich und die Möbel mit Schutzfolie abzudecken. Dann sollten Sie den Untergrund vorbereiten, damit die Farbe hält, wenn Sie streichen. Also Löcher oder Risse verspachteln und glatt schleifen. Die erste Farbe wird als Grundierung mit einem Pinsel oder Roller aufgetragen.

Schritt 2 – Farbe
Am besten eignen sich Abtönfarben, die mit weißer Wandfarbe verdünnt werden. Außerdem sollten etwa 10 Prozent Wasser hinzugefügt werden, um das Auftragen zu erleichtern und einen schöneren Effekt zu erzielen.
Entscheiden Sie sich für einen Farbverlauf, wählen Sie am besten Farben, die aus derselben Farbfamilie stammen und sich harmonisch ineinander fügen.

Unser Tipp:
Testen Sie die Farbe an einer kleinen Fläche und lassen sie diese erst einmal vollständig trocknen. Auch einen Farbverlauf sollten Sie im Vorfeld testen, um später mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.

Schritt 3 – Wandgestaltung
Damit keine Flecken entstehen, geben Sie zunächst nur wenig Farbe auf den Naturschwamm. Bewegen Sie den Schwamm so an der Wand, dass das für sie gewünschte Ergebnis erzielt wird. Wichtig ist, dass Sie nur dann Druck ausüben, wenn Sie das vom Endergebnis her auch möchten. Achten Sie darauf, dass der Grundanstrich noch hindurchschimmert, damit der Effekt perfekt wird.

Wand mit gleichmäßiger Schwammtechnik in hellblauer Farbe
© Axel Bueckert – 307103896 – stock.adobe.com

Das sollten Sie beachten

Damit die Arbeit gelingt, sollten Sie die folgenden Dinge beachten:

  • Erst trocknen lassen
    Warten Sie, bis die einzelnen Schichten komplett trocken sind, bevor sie die nächste gestalten. Andernfalls können die Farben verschmieren.
  • Denselben Schwamm verwenden
    Wenn Sie ein gleichmäßiges Ergebnis beim Muster erzielen wollen, verwenden Sie immer denselben Schwamm.
  • Nur eine Person pro Raum
    Bei der Schwammtechnik kommt es maßgeblich darauf an, wie viel Druck Sie auf den Schwamm ausüben. Damit an den unterschiedlichen (oder sogar an den gleichen) Wänden eines Raumes nicht verschiedene Verläufe entstehen, sollte immer nur eine Person die Schwammtechnik übernehmen.

Selbst durchführen oder einen Profi beauftragen?

Die Schwammtechnik geht ganz leicht. Wenn Sie jedoch keine Lust oder Zeit haben oder noch eine Idee in Sachen Farbkombination brauchen, dann übernimmt natürlich jeder Maler auch gerne diese Technik beim Streichen für Sie.



Fazit

Die Schwammtechnik ist einfach und schafft trotzdem wunderschöne Strukturen. Schließlich werden bei dieser Form der Malerei lediglich mit einem Schwamm Aufdrucke auf die Wand gebracht. Farbverläufe sind möglich und es können alle erdenklichen Farbtöne verwendet werden. Wichtig ist jedoch, dass der Schwamm nur wenig mit Farbe benetzt wird und dass Sie beim Auftragen kaum Druck ausüben.

Über unsere*n Autor*in
Maler.org Team
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