Zu den vielen Fachbereichen, in denen sich Maler/innen und Lackierer/innen spezialisieren können, gehören der Denkmalschutz und die Restaurierung. Dabei wird sich hauptsächlich auf die Altbausanierung, Fassadenrenovierung und Wandmalerei konzentriert. Zum Restaurieren gehört Verantwortung, Sorgfalt und Kreativität, um das kulturelle Erbe eines Bauwerkes zu rekonstruieren und zu erhalten.

Fachleute im Maler- und Lackiererhandwerk gestalten hin und wieder opulente Hausfassaden oder aufwendig gemalerte und dekorierte Innenräume. Sie arbeiten dabei unter anderem mit Farbe, Lack, Tapeten, Gips und Putz. Dagegen ist die Hauptaufgabe eines Restaurators im Malergewerbe nicht das Gestalten, sondern das Rekonstruieren und Konservieren solcher kunstvollen Gebilde. Sie restaurieren zum Beispiel traditionelle Wandmalereien, Bordüren im Jugendstil oder barocken Deckenstuck. Besonders interessant ist für Restauratoren im Malereibetrieb auch das Sanieren historischer Gebäude, wie zum Beispiel Fachwerkhäuser.
Die zusätzliche Qualifikation zum Restaurator im Handwerk, die seit 1992 existiert, bietet eine vielversprechende Berufsperspektive. Um als Maler und Lackierer Restaurierungsarbeiten ausführen zu können, braucht es zunächst eine entsprechende Weiterbildung, die drei Monate oder länger dauern kann. Die Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene dreijährige Ausbildung zum Maler und Lackierer sowie eine zweijährige Berufspraxis.
Diese Restaurierungsarbeiten werden von Malereibetrieben vorgenommen
Ein für Restaurierung qualifizierter Malereibetrieb kümmert sich unter anderem um folgende Arbeiten:
- Die Behandlung des Holzes und die farbliche Gestaltung bei der Sanierung von altem Fachwerk
- Treppen, Fenster, Türen und Holzverkleidungen anstreichen und konservieren
- Die Wiederherstellung, Ausbesserung beziehungsweise Festigung von historischen Putzen und Untergründen
- Das Ausführen spezieller beziehungsweise historischer Techniken wie zum Beispiel Freskomalerei, Seccomalerei, Marmorieren, Vergolden, Maserieren und das Verwenden von Leim- und Ölfarben
- Die Bemalung und Restaurierung von Stuck und Fassadenverzierungen
- Das Entwerfen von Schablonen, die zum Beispiel der Originalform eines Bordürenornamentes entsprechen
- Die detaillierte Rekonstruktion von Schriften oder Schriftformen
- Die Arbeit nach Vorbildern auf Fotografien oder Bauzeichnungen
Die verwendeten Materialien sind entweder modern oder werden ihren historischen Vorgängern nachempfunden, sie müssen das Objekt aber auf jeden Fall verlässlich konservieren. Dies stellt eine nachhaltige Restaurierung und Erhaltung eines kulturell wertvollen Bauwerkes sicher.
Die Vorbereitung einer Restaurierung
Maler und Lackierer für Restaurierungsarbeiten sichten und beurteilen den Zustand des zu restaurierenden Objekts zunächst und stellen sozusagen eine Diagnose. Um das Objekt baugeschichtlich einzuordnen, werden Informationsquellen wie sein Alter, seine Geschichte sowie die bisher stattgefundenen Bauphasen und Sanierungen herangezogen. Besonders hilfreich sind dabei Fotos, Dokumente und Bauzeichnungen, mithilfe derer sich der Fachmann besser am ursprünglichen Zustand des zu restaurierenden Gegenstandes orientieren kann. Wichtig für die Restaurierung im Malerhandwerk sind die vorher verwendeten Materialien und angewendeten Techniken. In den meisten Fällen sollen Alterserscheinungen ausgebessert werden, manchmal müssen Restaurateure aber auch beispielsweise Löcher oder Wasserschäden beheben.
Als nächstes wird ein Konzept zur Vorgehensweise und Methodik erstellt. Dabei wird der Auftraggeber zu seiner Zielvorstellung befragt: Soll das Restaurationsobjekt akkurat wiederhergestellt oder verändert werden? Dabei muss geprüft werden, ob das Objekt denkmalgeschützt ist. Doch selbst historische Häuser, die unter keinem Denkmalschutz stehen, sind es wert originalgetreu erhalten zu werden.
Am Ende der Sichtung und Konzepterstellung hat der Restaurator eine umfangreiche Übersicht über alle nötigen Maßnahmen, Materialien und Kosten. Während der gesamten Arbeitszeit wird eine schriftliche und bildliche Dokumentation des Fortschrittes erstellt. Je nach Objektsart wird der Gegenstand gereinigt oder freigelegt und es wird mit der Restaurierung begonnen.