Um metallische Bauteile langfristig vor Schäden durch Korrosion zu bewahren, stehen dem Fachmann verschiedene Schutzmaßnahmen zur Verfügung. Nicht alle sind dabei im gleichen Maße effektiv und für das jeweilige Einsatzgebiet geeignet. Welche Vorteile ein aktiver Korrosionsschutz gegenüber anderen Rostvermeidungsstrategien hat und wo er zur Anwendung kommt, erfahren Sie hier auf Maler.org.
Der Begriff aktiver Korrosionsschutz umfasst per Definition jene Maßnahmen, welche die Korrosionsreaktion unmittelbar beeinflussen. Während ein passiver Korrosionsschutz darauf abzielt, durch Isolation (Beschichtung, Überzug, konstruktive Maßnahmen) des metallischen Bauteils dieses gegen sogenannte korrosive Medien wie Wasser abzuschirmen, geht ein aktiver Korrosionsschutz den offensiven Weg und greift direkt in den chemischen Prozess der Rostbildung ein.
Maßnahmen und Anwendungsbereiche des aktiven Korrosionsschutzes
Ein aktiver Korrosionsschutz kommt vor allem dort zum Einsatz, wo Metall oft mit korrosiven Medien wie Wasser in Berührung kommt. Dies ist vor allem bei Wasserbauwerken wie Schiffen, Schleusen oder Spundwänden, im Brückenbau sowie im Bau größerer Rohrleitungen wie Erdöl-Pipelines der Fall. Aber auch im privaten Sektor findet er Verwendung. Hier insbesondere bei metallischen Bauteilen wie Balkonbrüstungen, im Bereich der Dachentwässerung bei Regenrinnen oder bei Wasserleitungen.
Das Grundprinzip des aktiven Korrosionsschutzes beruht auf der Tatsache, dass es nicht möglich ist, eine absolute Rostbeständigkeit herzustellen. Jede Schutzmaßnahme kann immer nur als temporärer Korrosionsschutz fungieren. Ziel aller Bemühungen ist es damit stets, den Korrosionsprozess lediglich so lange auszubremsen, bis sich die Lebensdauer des entsprechenden Bauteils ohnehin verbraucht hat. Beim aktiven Korrosionsschutz werden hierfür in der Regel unedlere Schichten als der eigentliche Werkstoff des Bauteils auf diesem angebracht, welche die Korrosion bewusst anziehen und damit das zu schützende Element möglichst lang vor Rostbefall bewahren.
Hergestellt wird ein aktiver Korrosionsschutz in erster Linie durch Oberflächenbehandlung bzw. durch die Verwendung von Zink-, Aluminium- oder Magnesium-Legierungen. Ebenfalls gängig ist das Anlegen von Fremdspannungen sowie die Zugabe sogenannter Inhibitoren, also Hemmstoffe, welche die Aggressivität der ansetzenden Elektrolyten, welche für den Korrosionsprozess verantwortlich sind, verringern. Letztere Maßnahmen finden eher im industriellen Sektor im Schiff- und Pipeline-Bau Verwendung. Vertiefende Informationen dazu finden Sie unter anderem hier. Die besagten unedleren Schichten werden auch als Opferanoden bezeichnet. Allen Maßnahmen gemeinsam ist, dass der zu schützende Werkstoff kathodisch geschaltet wird. Korrekt lautet es daher auch: aktiver kathodischer Korrosionsschutz.
Aktiver Korrosionsschutz durch den Malermeister
Gegenüber anderen Maßnahmen wie dem Auftragen verschiedener Mittel gegen Rostbildung oder dem Isolieren von metallischen Bauteilen liegen die Vorteile beim aktiven Korrosionsschutz vor allem in der Wirksamkeit. Beim passiven Korrosionsschutz ist eine hundertprozentige Sicherheit zum Beispiel nur dann gegeben, wenn der Überzug bzw. die Beschichtung vollkommen dicht ist. Über kurz oder lang ist das Eindringen korrosiver Medien andernfalls nicht zu verhindern. Eine derart vollkommene Isolation ist jedoch nur schwer herzustellen. Ein Fachmann bespricht mit Ihnen, welche Art von Korrosionsschutz sich für Ihr Vorhaben am besten eignet und bringt diesen an.