Dampfbremsen sind vielseitig einsetzbar – ob beim Dachausbau, der Kellersanierung oder dem Hausneubau eingesetzt, schützen sie die Wärmedämmung vor diffundierender Feuchtigkeit aus dem Wohnraum. Lesen Sie auf Maler.org, welche Eigenschaften Dampfbremsen aufweisen und was der Fachmann beim Verlegen zu beachten hat.
Um Bauteile gegen den Kapillartransport von Wasserdampf vom Innenraum der Wohnung oder des Kellers abzudichten, müssen sogenannte Sperrschichten in die Wände eingezogen werden. Auf diese Weise kann das Durchfeuchten des Putzes, des Anstrichs und der Dämmstoffe verhindert werden – die nachhaltige Schwächung der Bausubstanz und Schimmelbildung werden frühzeitig unterbunden.
Die Anbringung der Dampfbremse erfordert allerdings ein breites Know-how, da kleinste Unachtsamkeiten und die unsachgemäße Verarbeitung den Schutz vor eindringender Feuchtigkeit zunichte machen. Lesen Sie im Folgenden, welche Arten von Sperrschichten Ihnen zur Auswahl stehen und erhalten Sie wertvolle Hinweise zur Verarbeitung vom Experten! Für weitere Informationen zum Anbringen der Dampfbremse können Sie außerdem diese Seite unseres Fachportals besuchen!
Dampfbremse vs. Dampfsperre für die Wände
Wie funktioniert nun eine Dampfbremse und welche Alternativen gibt es dazu? Zwar ist die Dampfbremse die am häufigsten verarbeitete Sperrschicht, daneben gibt es aber natürlich weitere Möglichkeiten, die durchaus mit verschiedenen Vorteilen überzeugen können. Eine Auflistung der wichtigsten Materialien beinhaltet ebenso die Dampfsperre und die relativ neuartigen feuchteadaptiven Produkte:
- Die Dampfbremse:
Wie beschrieben stellt die Dampfbremse die geläufigste Form der Sperrschicht dar, weil damit erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse erzielt werden können. Dampfbremsen zeichnen sich dadurch aus, dass keine vollständige Isolation zwischen Wohnraum und Dämmstoff erzielt wird, sondern die Diffusion von Feuchtigkeit in kleinen Mengen bewusst zugelassen wird. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dämmung unter bestimmten Bedingungen immer kleinste Mengen Feuchtigkeit aufnimmt – dieser Umstand ist auch bei bester Verarbeitung aller Materialien nicht auszuschließen. Die leichte Durchlässigkeit der Dampfbremse ermöglicht nun das schnelle Abtrocknen der Dämmmaterialien – so kann der Schimmelbildung effizient entgegengewirkt werden!
- Die Dampfsperre:
Im Gegensatz zur Dampfbremse bewirkt die Dampfsperre eben jene vollständige Isolation, d.h. der Übertritt von Feuchtigkeit und Luft zwischen Innenraum und Dämmung wird auf nahezu null begrenzt. Was auf den ersten Blick als erstrebenswerte Eigenschaft erscheint, führt jedoch nicht unbedingt zu den besten Ergebnissen. Wenn Wasserdampf einmal in die Dämmschicht eingedrungen ist, kann die Feuchtigkeit nicht mehr abtrocknen. Das Resultat ist die beschriebene Schimmelbildung sowie das allmähliche Durchnässen der Wände – besonders im Keller ist diese Gefahr gegeben: Aufgrund des direkten Kontakts mit dem Erdreich ist die Belastung durch Sickerwasser groß und die Möglichkeit zur raschen Abtrocknung der nassen Wände kann nur mithilfe von Dampfbremsen gewährleistet werden.
Auch hinsichtlich der Dampfsperre können Sie sich weiterführend informieren und unter diesem Link mehr über deren Vor- und Nachteile erfahren.
- Die feuchteadaptive Dampfbremse
Die feuchteadaptive oder auch feuchtevariable Dampfbremse ist die neueste Entwicklung auf dem Markt und stellt sozusagen eine intelligente Lösung dar, die sich an die äußeren Umstände bezüglich Luftfeuchtigkeit anpassen kann.
Im Winter herrscht in der Regel eine niedrige Luftfeuchtigkeit, sodass auch wenig Wasser in die Dämmung eindringen kann. An dieser Stelle muss die adaptive Dampfbremse also keine größere Abtrocknung der Dämmung gewährleisten – sie kann als sehr dichte und luft- sowie wasserundurchlässige Schicht arbeiten.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer hingegen ist die Dämmung in größerem Maße von Wasserdampf betroffen. Jetzt gewährleistet die feuchteadaptive Dampfbremse die schnelle Trocknung der Materialien und verhindert die Bildung von Schimmel.
Ein Rechenbeispiel: Im Winter genügt es normalerweise, wenn die Dampfbremse die Rücktrocknung von 10g Wasserdampf pro Woche aus der Dämmung erlaubt. Im feuchten Sommer hingegen wäre dieser Wert zu niedrig! Mit adaptiven Dampfbremsen kann im Winter die Diffusion von 10g und im Sommer von 500g ermöglicht werden!
Umfassendere Beschreibungen zu modernen feuchteadaptiven Dampfbremsen finden Sie auf unserem Portal.
Die Horizontalsperre für den Boden
Neben den Folien für die Wand sollte auch der Boden gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Ähnlich zu der Problematik in den Wänden stellt die kapillare Wasserbewegung durch das Mauerwerk eine große Gefahr für den Innenraum dar: Insbesondere bei älteren Häusern mit Keller fehlt die empfohlene Abdichtung, wodurch gerade bei starken Regenfällen und hohem Grundwasserspiegel Überschwemmungen auftreten können.
Neben der sogenannten chemischen Horizontalabdichtung, bei der spezielle Stoffe zur Abdichtung in das Mauerwerk injiziert werden, stellt die mechanische Horizontalsperre die geläufigste Variante dar:
- Die oben beschriebenen Dampfbremsen stellen nur eine Möglichkeit zur horizontalen Abdichtung dar.
- Auch mittels Einbringung von Kunststoff- oder Aluminiumplatten oder einer Mauerpappe wird die Diffusion von Feuchtigkeit in den Wohnraum verhindert.
- Eine dritte Variante stellt die Verarbeitung von Bitumenbahnen dar. Diese werden auf eine glatte Unterlage auf das Fundament verlegt und stellen eine besonders effiziente Abdichtung dar.
Die Verlegung von Dampfbremsen
Unabhängig von der Auswahl der geeigneten Produkte ist die fachgerechte Verlegung der Dampfbremse der Schlüssel zum Erfolg! Hier können leicht einige kleine Fehler, wie z.B. die unsachgemäße Verarbeitung an Rohren, Kabeln und Ecken, negative Auswirkungen haben. Beachten Sie diese Aspekte:
- Die Dampfbremse wird in der Regel raumseitig, d.h. an der beheizten Seite der Wärmedämmung verlegt. Nur auf diese Weise werden die Dämmstoffe gegen die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum geschützt.
- Beim Neubau eines Hauses wird heutzutage die Dämmung und somit auch die Dampfbremse in einem Arbeitsgang vom Fachmann angebracht. Bei der nachträglichen Dämmung, etwa der Kellerräume, erfordert die Renovierung die Montage von Lattung und Konterlattung, in der die Dämmstoffe eingearbeitet werden und gleichzeitig als Untergrund für die Dampfbremse dienen.
- Entscheidend ist: An Rohren, Steckdosen und ähnlichen Unterbrechungen in der Wand muss die Folie luftdicht mit speziellem Klebeband verarbeitet werden! Im Idealfall muss eine vollständig luftdicht abschließende Fläche erzielt werden.
Der Blower-Door-Test: Ein Passivhaus wird mit einem Blower-Door-Test auf Dichtigkeit geprüft. © jsmMainz / youtube.com
Wie können Sie die korrekte Verarbeitung der Dampfbremse überprüfen? Der Fachmann kann hierzu ,wie im Youtube-Video dargestellt, einen „Blower-Door-Test“ durchführen, die das Entweichen von Luft aus dem Innenraum misst. Fehler im Dämmverbund können so zügig nach der Verlegung der Folien festgestellt und ausgebessert werden. Kontaktieren Sie auf unserem Portal einen Handwerker, der sich professionell um die Verarbeitung und Kontrolle der Dampfbremse kümmert. Bedenken Sie, dass die richtige Ausführung nachträgliche Renovierungen überflüssig macht und Sie mit der Investition in einen Fachmann nachträgliche Kosten und Mühen einsparen können!