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Mauerwerkstrockenlegung

Elektroosmotische Mauerentfeuchtung: Vorgehensweise und Wirkung

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 24. September 2024
Lesedauer: 3 Minuten

Die elektroosmotische Mauerentfeuchtung ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode, um das Mauerwerk trocken legen zu lassen. Wie sie im Detail funktioniert, weiß der Fachmann der Innung am besten. Welche Möglichkeiten haben Sie, Ihren nassen Wänden zu begegnen? Maler.org liefert Ihnen die nötigen Informationen.

Für Hausbesitzer sind feuchte Wände ein ernsthaftes Problem. Durch die Nässe im Mauerwerk drohen erhebliche Schäden an der Bausubstanz des Gebäudes. Das Wasser, das durch den Kapillareffekt aus dem Erdreich aufsteigt, führt zu Kristallisationen, die in der Lage sind, Putz und Ziegel zu zerstören. Außerdem besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Feuchteempfindliche Baustoffe wie Holz oder Papier können gar faulen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass das Wasser in den Wänden die Wärme besser ableitet, was zu einer schlechteren Energiebilanz führt. Zur Mauerentfeuchtung wird das Elektroosmose Verfahren von einigen Anbietern empfohlen. Die elektroosmotische Mauerentfeuchtung ist eine der Möglichkeiten, nasse Wände wieder trockenzuulegen.

Mauerentfeuchtung durch aktive Elektroosmose

Die Grundidee der elektroosmotischen Mauerentfeuchtung liegt darin, dass das Kapillarwasser, das sich in den Wänden befindet, durch das Anlegen einer Spannung dazu gezwungen wird, mit dem Strom von der Anode in Richtung der Kathode zu fließen. Diese Theorie ist wissenschaftlich anerkannt.

Beim aktiven Elektroosmose-Verfahren zur Mauerentfeuchtung wird daher die Fremdspannung so angelegt, dass sich die Anode im oberen Bereich der Mauer befindet und die Kathode im unteren oder sogar im Erdreich. Um den Fluss des Wassers in Richtung Kathode zu erreichen, muss die Kraft der Elektroosmose stärker sein, als die wirkenden Kapillarkräfte. Die genaue Höhe der anzulegenden Spannung wird noch immer diskutiert. Eine Mindestfeldstärke von 40 Volt wird jedoch vorausgesetzt.

Die Kosten für Elektroosmose sind im Vergleich zu anderen Methoden relativ günstig, sie liegen bei etwa 250 Euro pro Quadratmeter. Andere Verfahren der Mauertrocknung, wie die Trocknung mit Infrarot oder Mikrowellen liegen preislich ähnlich hoch. Beim Keller trockenlegen sind die Kosten jedoch höher, da auch noch eine Bauwerksabdichtung durchgeführt werden muss, damit ein feuchter Keller kein Dauerzustand wird.

Erfolgsaussichten dieser Form der Mauerentfeuchtung

Die Elektroosmose ist nicht unumstritten. Zum einen belegen wissenschaftliche Studien, dass das Mauerwerk für dieses Verfahren einen Mindestdurchfeuchtungsgrad von 40 Prozent besitzen muss. Bereits bei 35 Prozent endet die Bewegung des Wassers zur Kathode. Einige Unternehmen geben zwar an, dass ein Durchfeuchtungsgrad von 20 Prozent im oberen Teil der Wand zu erreichen ist, weiter unten bleibt aber immer eine Restfeuchte in der Wand zurück. Ein Absinken bis in den Bereich der sogenannten Sorptionsfeuchte, also den baustofftypischen Feuchtegehalt, ist mit dem elektroosmotischen Verfahren zur Mauerwerkstrockenlegung daher in der Praxis nur in Einzelfällen zu bewerkstelligen.



Fazit

Die Elektroosmose wird heutzutage immer häufiger angewendet, um Mauern zu entfeuchten. Mit der Hilfe von Anoden und Kathoden soll das Wasser dabei aus der Wand entfernt werden – ein großer Nachteil dieser Vorgehensweise ist die Tatsache, dass sie nur bei einem sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt angewandt werden kann. Ziehen Sie also in jedem Fall einen Fachmann hinzu, um die Wand sorgfältig trocken zu legen.

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Maler.org Team
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