Maler.org Icon
Farben und Farbgestaltung

Wanddesign mit Farbe: Ideen für Wohn- & Schlafzimmer

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 14. April 2022
Lesedauer: 9 Minuten
© Tgordievskaya / istockphoto.com

Sie wollen Ihr Schlafzimmer oder Wohnzimmer neu streichen? Dann sollten Sie sich bei der Farbauswahl mit der Farbwirkung auseinandersetzen. Farben tragen einen großen Teil zur Raumatmosphäre bei und beeinflussen dadurch auch unsere Gefühlslage. Die richtige Wandfarbe kann zum Beispiel einen gesunden Schlaf fördern. Mehr Informationen sowie kreative Ideen für Ihre Wandgestaltung finden Sie im folgenden Artikel.

Alles auf einen Blick:

  • Die Auswahl der richtigen Wandfarbe ist abhängig von der Raumart, den Lichtverhältnissen und der Raumgröße.
  • Das Schlafzimmer sollten Sie in hellen und kühlen Farbtönen gestalten, da diese beruhigend und schlaffördernd wirken.
  • Das Wohnzimmer kann in dunklen und warmen Farbtönen gestrichen werden, um so den Gemütlichkeitsfaktor zu verstärken.
  • Für ein besonders individuelles und kreatives Wanddesign können Sie mit Bildern, Tapeten sowie mit Streichtechniken (z. B. Schwammtechnik) arbeiten, um interessante Muster und Effekte zu schaffen.


Ideen für Wanddesign

An Ihrer Wand können Sie unterschiedliche Streichtechniken anwenden und so interessante Muster und Bilder schaffen. Zusätzlich können Sie Tapeten oder Wandverkleidungen mit Farbe kombinieren, um einzigartige Designs zu schaffen.

Welche Wandfarben sind modern?

Welche Farbtöne sich für Ihr Wanddesign eignen, hängt von der Beschaffenheit und der Art des Raums ab. Im Schlafzimmer werden kühle Wandfarben empfohlen, während im Wohnzimmer warme Töne vorteilhaft wirken. Die Farbe Pantone 17-3938 mit dem Namen „Very Peri“ ist eine Mischung aus Violett und Blau und aktuell die Trendfarbe 2022.

IDEE:
Wenn es um moderne Farben geht, dann können Sie sich beim Pantone Color Institute Farbinspiration für Ihre Wandgestaltung holen. Jedes Jahr kürt das Pantone Color Institute die „Trendfarbe des Jahres“, die dann als Farbinspiration im Bereich Kosmetik, Grafik, Mode, Inneneinrichtung etc. dient. Darüber hinaus entwickelt es Farbpaletten und bietet Beratung und Trendprognosen im Bereich der Farbkommunikation und -technologie an.

Welche Auswirkungen haben Farben auf die Psyche?

Die sogenannte Farbpsychologie setzt sich mit der kulturellen Farbsymbolik sowie den Auswirkungen auf unsere Gefühls- und Gedankenwelt auseinander. Es ist sinnvoll, sich mit der jeweiligen Farbwirkung zu beschäftigen, damit Sie Ihre Wohnräume in den richtigen Wandfarben streichen und die gewünschte Raumatmosphäre fördern.

  • Blau: Blau ist frisch, lebendig sowie modern. Die kühle Ausstrahlung wirkt sich beruhigend auf die Psyche aus.
  • Grün: Grün sorgt für eine sehr entspannte und regenerierende Atmosphäre und strahlt Geborgenheit aus.
  • Rosa: Rosa gilt als optimistisch, harmonische sowie sanft. Diese Eigenschaften übertragen sich auf die Grundstimmung.
  • Braun: Braun ist ein warmer Farbton und macht einen Raum besonders wohnlich und gemütlich. Es bringt Ruhe und Balance hinein und wirkt edel.
  • Gelb: Gelb steht für Offenheit und Wärme. Zudem soll es sich besonders positiv auf die kreative Produktivität auswirken.
  • Grau: Das neutrale Grau steht für Zuverlässigkeit sowie Anpassung und ist eine klassische, moderne Farbe für die Wandgestaltung. Sie hat eine ruhige und ausgeglichene Ausstrahlung.
  • Orange: Strahlt wie Gelb viel Wärme aus. Außerdem wirkt Orange vitalisierend und soll die Kreativität anregen.
  • Pastelltöne: Pastellfarben bringen eine Leichtigkeit und Ruhe mit sich. Zusätzlich wirken sie hochwertig und beruhigend.
  • Rot: Rot hat eine anregende Wirkung und stimuliert das vegetative Nervensystem. Es steht für Liebe, Leidenschaft, Aktivität sowie Wärme. Starkes und zu viel Rot kann auch schnell aggressiv wirken. Daher sollten Sie diese Farbe in Ihrem Wohnraum nur dezent verwenden und besser auf dunkle Rottöne setzen.
IDEE:
Bei der Farbauswahl kann Ihnen auch Feng-Shui (Wind und Wasser) Orientierung bieten. Das ist eine chinesische Harmonielehre, die sich mit dem Einklang zwischen dem Menschen und seiner Umwelt beschäftigt. Im Feng-Shui werden die fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Metall und Holz) bestimmten Farben, Formen und Materialien zugeteilt. Laut dieser Farbenlehre hat die richtige Kombination von Farbtönen und Materialien positive Auswirkungen auf die Laune, die Gesundheit und das Glück.

Welche Ideen gibt es beim Wanddesign?

Wenn es um die Wandgestaltung geht, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Allein mit Farben gibt es eine Reihe von Methoden, um interessante Muster und Strukturen an der Wand zu schaffen. Unterschiedliche Streichtechniken machen Ihre Wand zu einem Hingucker.

Ideen für Streichtechniken für Ihre Wandgestaltung:

  • Schwammtechnik
  • Wickeltechnik
  • Schablonen
  • Dripping-Effekt
  • Beton-Look
  • Einfacher Farbverlauf
  • Strukturwalze
  • Holzmaserung mit dem Maserungskamm
  • Steinoptik (Mamordesign)

Für ein individuelles Wanddesign können Sie sich außerdem mit Tapeten, Wandtattoos oder Wandverkleidung aus Holz kreativ ausleben. Eine weitere Idee einfach und schnell Farbe in einen Raum zu bringen, sind farbenfrohe Bilder.

TIPP:
Schaffen Sie Kontraste, indem Sie eine Wand nicht nur mit einer Farbe, sondern mindestens einer Haupt- und Nebenfarbe streichen. Weiß ist immer eine sichere Nebenfarbe und kann mit allem kombiniert werden. Aber auch Farbtöne aus derselben Farbpalette (zum Beispiel Marineblau und Hellblau) sind gute Farbpartner.


Wanddesign Schlafzimmer

Die richtige Farbauswahl beeinflusst am Ende die allgemeine Stimmung, die in den jeweiligen Räumen herrscht. Durch eine passende Wandfarbe können Sie zum Beispiel einen gesunden Schlaf fördern.

Welche Farben wirken beruhigend im Schlafzimmer?

Die richtige Farbe an der Wand kann Ihre Schlafqualität verbessern. Ein guter Schlaf versorgt Sie mit Energie für Ihren Alltag und sorgt somit für eine ausgeglichene Grundstimmung.

Wählen Sie daher helle, kühle Farbtöne wie zum Beispiel:

  • Blau
  • Hellgrün
  • Altrosa
  • Beige
  • Gelb
  • Pastelltöne

Schlafzimmer in Blau

Blau ist zeitlos und elegant und zählt zu den Dauertrendfarben in der Innenausstattung. Eine Kombination mit Grau-, Blau- und Weißtönen kann die beruhigende Wirkung von Blautönen verstärken und lässt Ihren Raum edel und modern wirken.

Schlafzimmer mit blauer Wand, hellem Holzbett, geometrischen Kissen und Decken. Eine Leiter dient als Handtuchhalter. Links ein Regal mit Pflanzen, unten ein Sideboard. Hängelampe aus Korbgeflecht. Teppich auf weißem Boden.
© KatarzynaBialasiewicz / istockphoto.com

Schlafzimmer in Hellgrün

Streichen Sie Ihre Wand grün, dann passen Dekorationen und Möbel in den Farben Altrosa, Schwarz, Braun, Grün oder Grau dazu. Auch um zum Beispiel Wandmuster zu kreieren, können diese Töne zusammen mit Grün eingesetzt werden.

Schalfzimmer mit Bett vor hellgrünen Wänden und hellgrüner Bettwäsche
© Lilas Gh / istockphoto.com

Schlafzimmer in Altrosa

Das klassische Altrosa kann mit dunklen Tönen, wie zum Beispiel Braun und Grau, ein interessantes Design schaffen. So reduzieren Sie auch den verspielten und kindlichen Charakter der Farbe.

Schlafzimmer mit altrosa farbiger Wand mit rosa Bett
© Nuttapol Sangthongchay / istockphoto.com

Schlafzimmer in Braun

Dunkelbraun allein kann auf der Wand schnell erdrückend wirken. Trauen Sie sich daher ruhig zu, Nebenfarben für die Wandgestaltung einzuplanen und leben Sie sich farbtechnisch aus. Gelb, Grau, Weiß, Rosa aber auch Blau lassen sich hier gut kombinieren.

Schlafzimmer mit Bett aus Bambus vor einer braunen Wand
© FollowTheFlow / istockphoto.com

Schlafzimmer in Gelb

Auf den ersten Blick scheint eine lebendige und teils grelle Farbe wie strahlendes Gelb eine schlechte Idee für die Wandgestaltung im Schlafzimmer zu sein. Hier können Sie auf gedeckte Gelbtöne, zum Beispiel Senffarbe, zurückgreifen. Die Farbe harmoniert gut mit Braun und Grau. Besonders in kleinen Zimmern mit wenig Tageslicht eignet sich Gelb als Wandfarbe.

Schlafzimmer mit gelber Wand im Hintergrund
© Artjafara / istockphoto.com

Schlafzimmer in Pastellfarben

Pastellfarbene Wände bringen Harmonie und Ruhe in den Raum. Sie lassen sich wie alle Farben gut Ton-in-Ton kombinieren. Aber auch Brauntöne eignen sich als Farbpartner.

Schlafzimmer in Pastellfarben
© KatarzynaBialasiewicz / istockphoto.com

Sie sind auf der Suche nach einem Malerbetrieb? Bei uns finden Sie kompetente Betriebe in Ihrer Nähe!



Wanddesign Wohnzimmer

Für die Wandgestaltung im Wohnzimmer können Sie auf dunkle Wandfarben, die entspannend wirken, zurückgreifen. Während in einem Schlafzimmer mehr Ruhe herrschen soll, können Sie in diesem Teil des Hauses stärker auf Dekoration, Bilder sowie verspielte Tapeten setzen und somit Leben und Dynamik an die Wand zaubern. Die Ideen für eine kreative Wandgestaltung sind auch hier vielseitig.

Welche Farben wirken im Wohnzimmer gemütlich?

Das Wohnzimmer ist ein zentraler Ort im Haus, an dem Sie viel Freizeit verbringen und abschalten. Daher sollten Sie diesen Raum mit einladenden und gemütlichen Farbtönen gestalten. Am besten streichen Sie Ihr Wohnzimmer in dunklen und warmen Wandfarben. Folgende Farben eignen sich besonders gut für Ihre Wand im Wohnzimmer:

  • Orange
  • Gelb
  • Grau
  • Grün
  • Braun

In einem kleinen Wohnzimmer oder einem Raum mit wenig Tageslicht sollten Sie Ihr Design eher mit hellen Farbtönen umsetzen, damit das Zimmer optisch größer wirkt. Während Tapeten oder geometrische Muster ins Schlafzimmer Unruhe bringen, können sie ein Wohnzimmer lebendiger wirken lassen.

Wohnzimmer in Orange

Eine besonders gute Idee ist es, Wände in kleinen Räumen mit wenig Tageslicht orange zu streichen. So können Sie diese optisch größer wirken lassen. Für eine moderne Raumgestaltung können Sie Orange gut mit Erdtönen wie Braun oder Grau kombinieren.

Wohnzimmer mit roter Couch und orangener Wand
© archideaphoto / istockphoto.com

Wohnzimmer in Grau

Grau zählt zu einer der zeitlosen Trendfarben für die Innenausstattung und ist ideal für einen minimalistischen Einrichtungsstil. Grau mit einem roten Unterton wirkt besonders warm und sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Farbenfrohe Bilder können auf einer grau gestrichenen Wand Farbakzente setzen.

Wohnzimmer mit grauer Wand und grauer Couch
KatarzynaBialasiewicz / istockphoto.com

Wohnzimmer in Blau

In Zusammenspiel mit anderen Naturfarben wie Grün schaffen Sie einen entspannten Rückzugsort im modernen Stil. Ihre blaue Wand lässt sich auch mit Weiß und Braun gut gestalten.

Wohnzimmer mit dunkelblauem Sofa und blauer Wand mit Bildern
© KatarzynaBialasiewicz / istockphoto.com

Wohnzimmer in Grün

Ein deckendes Grün sollte mit schlichten Farben oder matten Pastelltönen kombiniert werden. Wird es mit helleren Farben ausgeglichen, wirkt es nicht einengend. Bei einem kleinen Zimmer sollten Sie auf helles Grün, zum Beispiel Mintgrün, zurückgreifen.

Wohnzimmer mit braunem Sofa und grüner Wand im Hintergrund
© FollowTheFlow / istockphoto.com

Wohnzimmer in Braun

Beige ist eine beliebte Wohnzimmerfarbe, da es edel, warm und gleichzeitig modern wirkt. Für ein harmonisches Design ist es eine gute Idee, Weiß und Grün als Nebenfarben zu wählen. Sie können auf Ihrer Wand außerdem einen Farbkontrast mit einer Tapete oder einem Wandtattoo schaffen.

Wohnzimmer mit brauner Wand und hellem Sofa
© in4mal / istockphoto.com


Fazit

Wenn es um die Farbgestaltung in Ihrem Zuhause geht, können Sie Ihre kreativen Ideen mit verschiedenen Farben voll ausleben. Die passende Farbe anhand ihrer Wirkung auszusuchen ist sinnvoll, um den maximalen Wohlfühlfaktor in Ihrem Raum zu schaffen. Welche Farbkombination es am Ende an Ihre Wände schafft, ist natürlich Ihrem eigenen Geschmack überlassen. Für einen Hingucker können Sie auch Tapeten mit ausgefallenen Mustern und Wandverkleidungen einsetzen bzw. verschiedene Streichtechniken ausprobieren. Anstatt eine Wand einfarbig zu streichen, können Sie zum Beispiel Muster oder Farbverläufe an der Wand kreieren. So richtig zur Geltung kommt die Wandfarbe erst mit den passenden Möbeln, der richtigen Beleuchtung, bunten Bildern und anderen Dekorationen.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.