Maler.org Icon
Raumgestaltung

Wandgestaltung Kinderzimmer – Farbe gehört einfach dazu

Pia Greinacher
Verfasst von Pia Greinacher
Zuletzt aktualisiert: 13. März 2020
Lesedauer: 8 Minuten
©Maler.org

Kinder lieben bunte Farben! Kinder lieben Comicfiguren! Bei der Wandgestaltung des Kinderzimmers sollten Sie die Wünsche der Kinder berücksichtigen. Langweilige weiße Wände machen keinen Spaß. Wir erklären Ihnen, wie Sie das Zimmer optimal und nachhaltig gestalten.

Alles auf einen Blick:

  • Die Farbwahl ist abhängig vom Alter und von den Eigenschaften des Kindes.
  • Sie sollten dabei einen Mittelweg zwischen kontrastarmer Gestaltung und einer Reizüberflutung aufgrund zu satter Farbtöne finden.
  • Eine einfarbige Wandgestaltung und ein abgestimmtes Farbkonzept sind nicht zu empfehlen.
  • Die Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung sind von Tafelfarbe und Kindertapeten, über Wandtattoos, bis hin zu Klettergriffen vielfältig.
  • Beziehen Sie die Ideen Ihres Kindes und Ihre Wünsche mit ein und basteln Sie gemeinsam Wanddekorationen.
  • Schutzfarben dienen der Robustheit der Wandgestaltung.

Farbwahl

Bei der Farbwahl der Wand des Kinderzimmers stehen Eltern vor der Herausforderung, einen Mittelweg zwischen einer zu tristen Gestaltung und einer Reizüberflutung durch bunte Farben zu finden. Bei der Entscheidungsfindung ist nicht nur die Frage maßgeblich, ob es sich um das Zimmer eines Jungen oder eines Mädchens handelt. Auch das Alter ist entscheidend.

Je nach Alter des Kindes soll der Raum verschiedene Ziele erreichen. Diese können durch eine optimale Farbwahl positiv beeinflusst werden. Die Farbbedürfnisse der Kleinen ändern sich mit steigendem Alter. Deshalb müssen Sie sich zwischen der Farbwahl für Babyzimmer, für Zimmer von Kleinkindern und für Schulkinder unterscheiden.

Welche Wandgestaltung eignet sich für Babyzimmer?

Bei Babys im Alter von null bis zwei Jahren ist es essentiell, dass der Raum eine ruhige Atmosphäre und Geborgenheit ausstrahlt. Anders als oftmals gedacht, ist hier nicht helles Blau für Jungs und zartes Rosa für Mädchen die beste Wahl. Deutlich besser eignen sich Apricottöne. Diesen Farbton sehen die heranwachsenden Babys im Mutterleib, weshalb sie sich in einem Raum, der in Apricotfarben gestaltet ist, besonders wohl fühlen.

Haben Sie eine andere Idee und möchten einen anderen Farbton wählen, sollten Sie in jedem Fall helle Farbabstufungen wählen. Dazu zählen beispielsweise Hellgrün und helles Blau.

Viele Eltern machen die Farbwahl und das Einrichten abhängig davon, ob es sich um ein Jungen- oder ein Mädchenzimmer handelt. Möchten Sie den Raum dementsprechend gestalten, können Sie bei einem Mädchenzimmer helles, sanftes Rosa und bei Jungs helles Blau verwenden.

Welche Wandgestaltung eignet sich für das Zimmer von Kleinkindern?

Kleinkinder im Alter von drei bis fünf Jahren entwickeln Kreativität und Fantasie. Aufgrund dessen sollte die Wand so gestaltet sein, dass sie eine leichte, visuelle Stimulation hervorruft. Dabei müssen sie jedoch darauf achten, den Nachwuchs nicht mit Reizen zu überfluten.

Dafür eignet sich eine Kombination aus einem sanften, hellen Ton wie Hellgrün und einer satten Farbgebung wie Dunkelblau. Das schafft einen Kontrast, reizt gleichzeitig aber nicht zu stark. Die Farbwahl und die Farbkombination kann dem Wunsch und den Ideen des Kleinkindes angepasst werden.

Welche Wandgestaltung eignet sich für Schulkinder?

Bei Räumen für Schulkinder kann die Farbgestaltung variieren und von den individuellen Eigenschaften und den Bedürfnissen der Kinder abhängen. Zum einen muss der Raum einen Rückzugsort bieten und besonders zum Lernen oder für das Erledigen von Hausaufgaben Ruhe ausstrahlen. Zum anderen sollte die Farbgebung auch aktivierend wirken und zum Spielen einladen.

Je nach charakterlichen Eigenschaften ergibt sich die optimale Farbkombination. Ist ein Schulkind eher extrovertiert und aktiv, fühlt es sich womöglich in Räumen mit satteren Farbtönen wie Orange oder Gelb wohler. Zum Erledigen von Hausaufgaben eignet sich jedoch eine kühle und ruhige Farbgebung wie sanfte Grüntöne besser. Je nach den Bedürfnissen des Heranwachsenden und den Anforderungen, die der Raum erfüllen sollte, können sie die Farben kombinieren.

Welche Farben sollte gar nicht verwendet werden?

Als besonders ungeeignet gelten dunkle Farben. Dazu gehören zum Beispiel Violett, Schwarz, Grau und Braun. Was auf Erwachsene meist edel, stilvoll und stabil wirkt, kann bei den Kleinen deaktivierend wirken. Bei der Farbe Braun ist dies beispielsweise der Fall. Menschen im Erwachsenenalter verbinden diese Farbe mit Erde und demnach mit Stabilität. Für die Räume der Kleineren unter uns sollten Sie Braun jedoch nicht verwenden. Denn Babys können diesen Farbton nicht wahrnehmen und bei älteren Kindern kann diese Kombination aus Rot und Schwarz die Aktivität negativ beeinflussen.

Eignet sich eine einfarbige Wandgestaltung?

Farblich aufeinander abgestimmte Einrichtungen gelten meist als stilvoll und gemütlich. Ein solches Farbkonzept sollte bei Kinderzimmern allerdings vermieden werden. Streichen Sie die Wände eines Mädchenzimmers beispielsweise komplett in sanftem Rosa, richten den Raum im selben Farbton ein und wählen zudem rosafarbene Deko, kann das zu Antriebslosigkeit führen. Eine reiz- und kontrastarme Gestaltung ist bei Kinderzimmern nicht empfehlenswert.

Wie kann die Wandfarbe geschützt werden?

Statt einem Blatt Papier wird die Wand zum Malen verwendet, ein Becher mit pappiger Limonade landet auf ihr oder es finden sich unliebsame Schokoladen-Handabdrücke. Es kann nur wenige Sekunden dauern und die mühevoll umgesetzte Wandgestaltung ist hinüber.

Damit das nicht passiert, gibt es spezielle Schutzfarben. Diese werden über die finale Wandgestaltung gestrichen. Nach dem Trocknen können diese bei Bedarf problemlos abgewischt werden. Auch Nässe macht ihnen nichts aus. Diese Schutzfarben sind transparent, meist matt und beispielsweise von Alpina ab 12 Euro pro Liter erhältlich.

Tapeten, Wandtattoos & Co.

Um Kontraste zu setzen oder spielerische Elemente zu integrieren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ob Comic-Helden, Autos oder Pferde auf Wandtapeten, Wandtattoos oder Tafelfarbe. Lassen sie Ihren Ideen und Ihrer Kreativität freien Lauf.

Welche Wandgestaltungen gibt es für Kinderzimmer?

Möchten Sie das Zimmer nicht streichen oder nur zum Teil, können Sie auf spezielle Tapeten zurückgreifen. Diese Kindertapeten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen beispielsweise im Safari-Look mit wilden Tieren oder bedruckt mit bunten Mustern.

Soll nicht der gesamte Raum oder eine komplette Wand mit ein und demselben Muster oder Motiv geschmückt werden, können Sie auch Wandsticker verwenden und je nach Belieben in verschiedenen Motiven an bestimmten Stellen an die Zimmerwand kleben. Hier haben Mädchen und Jungen eine große Auswahl wie beispielsweise Herzen, Graffiti-Muster und Blumen.

Die Wandgestaltung kann auch zu spielerischen und künstlerischen Aktivitäten einladen. Dafür eignet sich besonders Tafelfarbe. Diese kann ohne Weiteres auf die Wand gestrichen und daraufhin mit Kreide bemalt werden.

TIPP:
Streichen Sie die Tafelfarbe nicht einfach gleichmäßig viereckig auf die Wand. Tragen Sie die Tafelfarbe zum Beispiel in Form eines Tannenbaums auf.
 

Für sportbegeisterte Kids können Sie auch Klettergriffe als Wandgestaltung einsetzen. Damit haben sie jederzeit die Möglichkeit, sich auszutoben und sportlich aktiv zu werden.

Auch mit Deko-Elementen wie Bordüren, Postern und persönlichen Bildern können Sie vereinzelt Akzente und Reize setzen und den Raum individuell einrichten. Memoboards und Pinnwände sind vor allem für Schulkinder eine tolle Ideen. Diese können sie zum Beispiel mit Bildern oder Fotos behängen und sie somit nach eigenen Wünschen zu gestalten.

TIPP:
Beziehen Sie Ihre Kinder und deren Deko-Ideen mit ein. Basteln Sie beispielsweise gemeinsam farbige Girlanden, die als Wanddekoration dienen.
 

Zimmergestaltung zum Mitwachsen

Viele Eltern wollen das Kinderzimmer nachhaltig gestalten, da sie sich wünschen, dass es mit dem Kind mit wächst. Beginnen Sie bei der Babyzimmer Wandgestaltung schon damit, können Sie den Raum später einfach an die Bedürfnisse eines heranwachsenden Teenagers anpassen und so bei der Gestaltung des Jugendzimmers nicht allzu viel Aufwand in eine Neugestaltung investieren. Was für die Wandgestaltung des Kinderzimmers gilt, ist für die Möbel selbstverständlich. Mittlerweile sind auch Möbel erhältlich, die Sie durch einen Umbau so verändern können, dass sie mit dem Kind mitwachsen.

Die Farbgebung, die Möbel und die Deko so zu wählen, dass Sie bei steigendem Alter und der entsprechenden Umgestaltung wenig Aufwand betreiben müssen, ist nicht leicht. Wie oben beschrieben hat jede Altersgruppe andere Bedürfnisse. Um die Räumlichkeit optimal zu gestalten und das Mitwachsen der Einrichtung zu gewährleisten, sollten Sie sich den Rat eines Malerbetriebes einholen. Experten können Sie entsprechend beraten und Ihre Wünsche optimal umsetzen.



Fazit

Das Kinderzimmer soll als Zuhause der Kleinen ein Ort zum Wohlfühlen sein. Dort können sie sich zurückziehen und entspannen, aber auch toben und spielen. Neben kindergerechten Möbeln und Dekorationen gehört auch die Wandgestaltung des Kinderzimmers dazu. Die Farbwahl sollten Sie entsprechend des Alters Ihres Kindes und der individuellen Bedürfnisse treffen. Ein einheitliches und kontrastarmes Farbkonzept eignet sich weniger. Sie sollten einen Mittelweg zwischen einer monochromen Gestaltung und einer Reizüberflutung finden. Überziehen Sie die Wand nach dem Streichen in jedem Fall mit einer transparenten Schutzfarbe, um sie nachhaltig vor Schäden und Schmutz zu schützen.

Über unsere*n Autor*in
Pia Greinacher
Pia ist Spezialistin für Handwerkerthemen aller Art. Sie studierte Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation und schrieb unter anderem bereits für Focus Online, die Tageszeitung Main-Post und die Fachzeitschrift bike und business.