Die Anbringung von Wandputz an Innen- und Außenwänden erfüllt verschiedene Zwecke – von ästhetischen Gesichtspunkten bis hin zur Wärmedämmung. Erfahren Sie auf Maler.org alles zu verschiedenen Putzarten und deren jeweiligen Aufgaben. Außerdem: Wie verarbeitet der Fachmann den Putz und woran erkennen Sie die hochwertigen Baustoffe?
Die gängigste Form der Verarbeitung von Putz ist an den Außenwänden der meisten Häuser in Deutschland zu finden. Dort wird zumeist ein rauer Putz als Grundlage für den späteren Anstrich aufgetragen. Darüber hinaus findet der Baustoff aber deutlich mehr Anwendungsgebiete – besonders im Innenraum dient der Belag als Untergrund für Fliesen, Tapeten und Farbe. Neben den optischen dürfen auch die praktischen Aspekte nicht vernachlässigt werden: Putz dient der Feuchtigkeits-regulierung, Wärmedämmung und Abdichtung.
Informieren Sie sich nachfolgend über die wichtigsten Putzarten, deren Funktionen und die fachgerechte Verarbeitung!
Die Verwendung von Wandputz
Die zahlreichen Putzarten können unter anderem nach Materialien, Oberflächenbeschaffenheit und Funktion unterschieden werden. Den besten Überblick bietet jedoch die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenputz:
Der Innenputz
Als Grundlage für den Innenputz wird in der Regel Kalk oder Gips verwendet, der anschließend mit Tapeten oder einem Anstrich weiter verarbeitet wird. Je nach Beschaffenheit der Wände bringt der Fachmann zunächst einen Unterputz an, der Unebenheiten ausgleicht und bei Bedarf Risse oder Kabel abdeckt. Der darauf folgende Oberputz hat zumeist eine feinere Oberfläche und dient der optischen Verschönerung.
Wenn Fliesen oder Natursteine auf den Putzbelag angebracht werden sollen, wird zumeist ein Baustoff mit höherem Zementanteil verwendet – dieser garantiert eine stärkere Haftung, sodass das zusätzliche Gewicht der Wandbekleidung getragen werden kann. Diese Materialzusammensetzung kommt vornehmlich in Badezimmern zum Einsatz.
Der Außenputz
Der gängige Putz für Außen ist ein Kalk-Zement-Gemisch. Die Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse sowie die Wasser abweisende Oberfläche schaffen ideale Bedingungen für die Außenwände. Lehm- und Gipsputz wird hingegen in der Regel ausschließlich für die Verarbeitung an Innenwänden herangezogen.
Neben den verwendeten Materialien sind die Gestaltungsmöglichkeiten für Außenputz sehr vielfältig, besonders verschiedene Verputztechniken, Farben und Spezialeffekte erlauben ein individuelles Wanddesign. Besonders leicht lässt sich das Aussehen des Hauses durch den glatten bzw. rauen Putz variieren. Ähnliches gilt für die Farbgestaltung. Erdtöne sowie knallige Farben werden seit einigen Jahren sehr häufig ausgewählt – das traditionelle Weiß ist hingegen nicht mehr angesagt.
Neben der Optik sollen auch die praktischen Zwecke des Außenputzes genannt werden. Ein spezieller Wärmedämmputz wird zum Beispiel an Altbauten verwendet, bei denen eine anderweitige Dämmung nur schwer realisierbar ist. Zum Zweiten sorgt Putz für eine sehr effektive Abdichtung gegen Feuchtigkeit – in Zusammenspiel mit der diffusionsoffenen Oberfläche wird ein positives Raumklima geschaffen und gegen Schimmelbildung vorgebeugt.
Möchten Sie weitere Informationen zum Putz für Fassaden und Außenwände lesen? Auf dieser Seite unseres Fachportals finden Sie einen lesenswerten Artikel!
Die fachgerechte Verarbeitung von Wandputz
Abhängig von den gewählten Materialien und den gewünschten Putztechniken stehen dem Fachmann verschiedene Möglichkeiten der Verarbeitung offen.
- Die Art des Verputzens richtet sich nach den individuellen Vorstellungen der Bauherren. Demnach kann zum Beispiel Streichputz, ähnlich wie Farbe, an die Wand gestrichen werden, Rauputz muss hingegen mit einer Kelle aufgetragen werden. Während das Streichen des Belages sehr viel einfacher und schneller durchzuführen ist, stehen Ihnen mit dem Rauputz mehr Gestaltungsmöglichkeiten offen. Ein Maler kann etwa unterschiedliche Strukturierungen entstehen lassen und eine gröbere Körnung verarbeiten.
- Sehr schnell entstehen kleine Risse oder Löcher im Putz – es durch die Befestigung von Bildern oder durch Unachtsamkeiten beim Umzug oder der Renovierung. Diese können im Normalfall leicht ausgebessert werden. Die Beschädigungen im Innenbereich können entweder überstrichen oder mit kleinen Mengen Putz gefüllt werden. Entweder schwieriger ist die Situation an den Außenwänden. Hier muss unbedingt eine wasserdichte Abdichtung der Löcher durchgeführt werden. Die Gefahr, dass sich kleine Schäden ausweiten und somit Feuchtigkeit in größeren Mengen in die Wand eindringen kann, muss zügig und fachmännisch behoben werden! Hierzu haben wir weitere Experten-Tipps für Sie zusammengefasst.
- Ein großer Vorteil von Putz stellt dessen Wandlungsfähigkeit dar! Wenn Sie der Wandgestaltung überdrüssig geworden sind und für neuen Glanz in Ihren vier Wänden sorgen möchten, muss nicht notwendigerweise der Putz entfernt und mit einem neuen Wandbelag ersetzt werden. Mit speziellen Farben lässt sich Putz in der Regel sehr gut streichen. Da Putz mitunter eine sehr hohe Saugwirkung aufweist, müssen mindestens zwei Lagen Grundierung vor der eigentlichen Farbe aufgetragen werden. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der Farbanstrich gründlich deckt und die alte Oberfläche nicht länger sichtbar bleibt.
>Die Qualität ist entscheidend!
Die Anbringung von Außenputz ist durchaus ein gewichtiger Kostenfaktor. Bedenken Sie, dass nicht nur die Materialien benötigt werden, sondern auch ein Gerüst professionell aufgestellt werden muss. Um die Investitionen abzusichern und eine möglichst langfristige Haltbarkeit der Wandgestaltung zu garantieren, sollten Sie auf ausgewählte Produkte mit Qualitätsmerkmalen, wie etwa dem CE Zeichen für Innen- und Außenputz, zurückgreifen. Nach europäischer Gesetzgebung der Norm EN 15824 garantiert das Kennzeichen nicht nur eine hohe Produktqualität, sondern auch gesetzlich festgeschriebene Gesundheitsanforderungen. Speziell für den Innenputz in Kinder- und Babyzimmern sollte hierauf höchsten Wert gelegt werden!
Fazit
Lassen Sie sich beraten – sowohl über gesundheitsverträgliche Produkte als auch über Ihre Gestaltungsmöglichkeiten mit Putz. Ein Fachmann kann je nach Größe der betreffenden Wohnräume oder der Beschaffenheit der Außenwände gezielt Tipps und Ratschläge für die jeweiligen Putzarten geben und Sie in Ihrer Auswahl kompetent unterstützen. Zudem sollten die Arbeiten an den Außenwänden Ihres Hauses aus Sicherheitsgründen unbedingt von einem geübten Profi durchgeführt werden!