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Wärmedämmung und Dämmstoffe

Die Bewertung von Gebäuden durch den Energiebedarfsausweis

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 27. Januar 2022
Lesedauer: 4 Minuten

Der Energiebedarfsausweis stellt ein Mittel zur energetischen Bewertung von Gebäuden dar. Welche Bestimmungen liegen diesem zugrunde? Welche Kritik wurde am Energiebedarfsausweis geäußert und wie wirkt sich dies auf dessen Aussagekraft aus? Eine umfangreiche Betrachtung dieser Fragen finden Sie auf Maler.org.

Die verbindlichen Energieausweise führen nach festgelegten Kriterien eine energetische Bewertung eines Gebäudes durch. Das bedeutet, dass schriftlich festgehalten wird, mit welchem Verbrauch unter Berücksichtigung des Energieverbrauchs der vergangenen 3 Jahre, gerechnet werden muss oder wie viel Energie das Haus, ausgehend von seiner baulichen Beschaffenheit, tatsächlich verbraucht. Daraus ergeben sich zwei verschiedene Formen des Ausweises, der Energiebedarfsausweis und der Energieverbrauchsausweis. Hier gelten verschiedene Bestimmungen und Kriterien, die sich in der Aussagekraft aber auch im Aufwand zur Datenerhebung und den daraus resultierenden Kosten niederschlagen. Im Folgenden soll der Bedarfsausweis den Fokus der Betrachtung bilden, wobei der Schwerpunkt auf den Kriterien und Bestimmungen aber auch auf der Kritik an diesem liegen soll.

Der Energiebedarfsausweis und seine Bestimmungen

Zunächst ist es für jedes Gebäude möglich einen Energiebedarfsausweis zu beantragen. Gesetzlich verpflichtend ist es jedoch bei Wohnhäusern mit weniger als 4 Wohnungen, Häuser für die der Bauantrag vor dem 31.10.1977 gestellt oder das nicht nach der bundesweit einheitlichen Wärmeschutzverordnung von 1977 modernisiert wurde. Treffen diese Kriterien zu muss ein Bedarfsausweis beantragt werden, andernfalls reicht ein Energieverbrauchsausweis aus. Für die Berechnung des Energiebedarfs sind eine Reihe von Angaben zur baulichen Beschaffenheit des Gebäudes erforderlich. Dabei spielen unter anderen die Größe der zu beheizenden Räume, sprich die Gebäudenutzfläche in m², die Wohneinheit, sowie Baujahr und Alter des Hauses bzw. der Heizungsanlage eine wichtige Rolle. Ebenfalls von Bedeutung ist die Wärmedämmung innen und außen, da diese besonders ausschlaggebend bei der Berechnung ist.

Diese Kriterien werden unter dem Aspekt einer durchschnittlichen Nutzung mit dem Primärenergiebedarf als Ergebnis zusammengezogen. Mithilfe dieses Wertes soll durch den Energiebedarfsausweis unter Berücksichtigung der Bestimmungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 eine direkte Vergleichbarkeit von Gebäuden ermöglicht werden. Des Weiteren wird im Dokument das Potenzial des Bauwerks hinsichtlich einer Energieoptimierung und der damit verbundenen baulichen Maßnahmen vermerkt. Auf diese Weise hat jeder Hausbesitzer die Möglichkeit den Energiebedarf seiner Gebäude zu verbessern. Für die Ermittlung, der für diesen verbindlichen Energiepass erforderlichen Daten, ist dabei das Hinzuziehen eines spezialisierten Fachmanns notwendig. Dieser sorgt dafür, dass die Informationen korrekt sind, und kann Ihnen auf Wunsch auch eine Energieberatung angedeihen lassen.

Lob und Tadel für den Energiebedarfsausweis

Seitdem der bedarfsbasierte Energieausweis Pflicht ist, spaltet er die Fachwelt. Die Vorteile liegen dabei ganz klar darin, dass zum einen potenzielle Mieter die Möglichkeit haben, bei der Wohnungs- und Haussuche dessen Energiebedarf als Kriterium anzusetzen. Gleichzeitig sollen sie abschätzen können, welche Kosten diesbezüglich auf sie zukommen. Wurden alle erforderlichen Daten sorgfältig und korrekt angegeben, ist dieser Energiepass für Mieter von großem Nutzen. Für die Eigentümer kann der Energiebedarfsausweis wiederum ein nützliches Werbeinstrument sein. Denn mit einem guten Primärenergieverbrauch kann der Wert des Hauses deutlich steigen und wird zugleich für Interessenten wesentlich reizvoller.

Jedoch gibt es an der Aussagekraft des Ausweises auch einige Kritik. Diese resultiert in erster Linie aus einer Studie des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die besagt, dass die ermittelten Daten nicht über die erforderliche Genauigkeit verfügen, weswegen dieser Energieausweis für Gebäude nur eine stark limitierte Vergleichbarkeit des Energiebedarfs bietet. Des Weiteren sollen die Modernisierungsempfehlungen aufgrund der fehlenden Erhebung von realen Verbrauchsdaten meist überzogene Einsparversprechen machen. Als Reaktion auf diese Kritik veröffentlichte die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ein Plädoyer für den Energiebedarfsausweis, das die Notwendigkeit dieser Bewertungsmethode gerade für kleine Häuser unterstreicht, da hier die Feststellung des Energieverbrauchs in hohem Maße vom individuellen Nutzereinfluss abhängt. Weiterhin erhebt sie die Forderung zur Überarbeitung beider Ausweise, da hier noch nicht die erforderliche Transparenz und Genauigkeit erreicht wurde.

Fazit

Um als Hausbesitzer nicht den Überblick zu verlieren, ist es unbedingt notwendig zur Ermittlung des Energiebedarfs einen qualifizierten Maler hinzuzuziehen. Auf Maler.org haben Sie die Möglichkeit kostenlos zu Malerbetrieben in Ihrer Nähe Kontakt aufzunehmen und sich unverbindlich Angebote für den Energieausweis und die Kosten für dessen Ausstellung unterbreiten lassen.

Über unsere*n Autor*in
Maler.org Team
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