Gesimse wurden jahrelang bei Neubauten kaum noch eingesetzt, kommen aber mit ihren dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten wieder mehr in Mode. Nicht nur außen, sondern auch im Innenraum. Die bereits bestehenden Gesimse, die an älteren Gebäuden der europäischen Architektur vor allem an Fenstern und unter dem Dach zur Dekoration angebracht wurden, sollten wenn notwendig restauriert werden. Nur so können sie ihre Schönheit bewahren und werden nicht durch bröckelnde Teile zur Gefahr. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den Fassadenschmuck, seine Arten und auch bezüglich der entsprechenden Kosten wissen müssen.
Alles auf einen Blick:
- Gesimse gehören zu den wichtigsten gestalterischen Elementen an Gebäuden in Europa. Die Formteile treten häufig in Verbindung mit Pfeilern auf und sorgen für eine strukturbezogene Gestaltung.
- Ursprünglich stammt die Idee aus der Architektur der Antike Griechenlands. Die „Geisons“ wurden häufig mit Pfeilern verbunden.
- Man unterscheidet zwischen zahlreichen Gesimstypen, zu denen unter anderem das Gesims am Dach, das Traufgesims, und das Gurtgesims zählen.
- Das Gesims ist nicht nur wichtiges Gestaltungsmittel, sondern hat auch einen schützenden Effekt.
- Um den Hausschmuck zu erhalten, können Restaurationsarbeiten notwendig werden.
Definition
Es gibt verschiedene Arten der vorspringenden Gesimse, die ähnlich wie Stuck an der Decke oder Ornamente alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Es handelt sich aber nicht nur um Dekoration, sondern hat auch einen praktischen Nutzen und schützt die Wandfläche vor Regen. Vor allem in der Renaissance schufen Bildhauer richtige Kunstwerke mit auffallenden Mustern.
Wo findet das Gesims seinen Ursprung?
Es handelt sich um ein dekoratives Gestaltungselement, das als „Geison“ bereits aus der griechischen Architektur der Antike bekannt ist. Eingesetzt wurde es vor allem beim Bau von Tempeln – entweder in Kombination mit Säulen oder als Umlaufgesims. Ein erheblicher Vorsprung, schützte das Bauwerk.
Das Sims, wie es auch genannt wird, tritt als Fassadenprofil meist auf mit senkrechten Architekturelementen an der Wand, zum Beispiel
- Säulen,
- Lisenen,
- Pilaster oder
- Pfeiler.
Das horizontale Bauglied verstärkt dabei die gestalterische Bedeutung.
Bei vielen Altbauten ist das strukturgestaltende Element noch sehr gut erhalten. Damit dies so bleibt, sollte es bei Bedarf restauriert werden. Hierbei lohnt es sich, die Fassade im Blick zu behalten und sofort, wenn etwas zu bröckeln beginnt, zu reagieren. Dann können die Schäden oft noch ohne große Kosten ausgeglichen werden.
Welche Gesimsarten gibt es?
Der Begriff stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „vorderer Teil des Gestühls“. Es gibt verschiedene Arten von Gesimstypen. Unterschieden werden unter anderem:
Fensterbankgesims
Diese horizontale Form befindet sich in der Regel unterhalb der Fensterrahmen und hebt die Zusammengehörigkeit der Elemente hervor.

Giebelgesims
Ein Giebelgesims begleitet schräg die ansteigenden Schenkel des Giebels und ist daher sehr häufig dreieckig.

Dachgesims
Das Stuckgesims am obersten Teil des Hauses (die Synonyme dafür sind Hauptgesims, Traufgesims oder Kranzgesims) bildet optisch den oberen Abschluss zwischen der Fassade und dem Dach. Das Dachgesims ist ein umlaufendes Gesims, das das gesamte Bauwerk waagrecht in Form eines Bandes umspannt

Gurtgesims
Das Gurtgesims wird waagrecht an der Wand angebracht und sorgt mit seiner horizontalen Gliederung dafür, dass die einzelnen Geschosse sich voneinander abheben. Häufig wird das dekorative Gurtgesims auch als verbindende Linie ober- oder unterhalb der Fenster angebracht. Neben Gurtgesims sind auch die Begriffe Stockwerkgesims, Kordongesims oder Geschossgesims geläufig.

Sockelgesims
Sockelgesimse beenden ein Sockelgeschoss nach oben hin. Sie dienen auch als waagrechte Gliederung des Gesamtgebäudes in seine Stockwerke beziehungsweise zum Sockel hin.

Kaffgesims
Das Kaffgesims, auch Kappgesims, wurde in erster Linie bei gotischen Bauten verwendet. Klassisches Beispiel ist der Mailänder Dom. Die Fenster-Sohlbänke wurden stark abgeschrägt und mit einem Gesims unterhalb der Fensterbank verbunden. Das diente nicht nur der optischen Verschönerung, sondern sollte vor allem einen Schutz der Fassade vor Regenwasser ermöglichen. Neben einer profilierten Unterseite sind Wassernase und Hohlkehle charakteristisch.
Eignen sich die Ornamentformen auch für den Innenraum?
Gesimse kommen vor allem an der Decke und den oberen Wandflächen von Altbauten vor, zum Beispiel, wenn diese im Stil des endenden 19. Jahrhunderts gestaltet sind. Aber auch in modernen Wohnungen werden Stuckleisten und Ornamente wieder vermehrt verwendet, um in Wohnräumen Akzente zu setzen, ihnen mit einem speziellen Design einen antiken Touch zu geben oder auch einfach nur ganz klassisch die Decke von der Wand farblich deutlich abzugrenzen. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick lassen sich Elemente, zum Beispiel aus Styropor, leicht in die Wohnraumgestaltung integrieren.
Kosten
Außen auf der Mauer mit dieser Art der Fassadengestaltung zu arbeiten, kommt gerade langsam wieder in Mode. Bislang war es meist nur bei der Restaurierung von Altbauten gewünscht und es gab nur wenige Experten. Zum Teil kann der Schmuck eines Bauwerks in diesem Stil – vor allem, wenn es sich um echten Stuck handelt – recht teuer werden.
Welche günstigen Alternativen gibt es?
Heute ist es möglich, auch bei Fassadenstuck auf preiswertere Varianten zurückzugreifen. Es gibt, abhängig auch vom Hersteller, verschiedene Materialien zur Gestaltung. Besonders im Hinblick auf die Haltbarkeit gibt es hier allerdings Unterschiede. Am häufigsten verwendet werden Gips, Mörtel und Holz, aber auch Kunststoff und Stuck mit Styroporkern kommen zum Einsatz. Verfügen diese über eine robuste Beschichtung, die das Fassadenprofil gegen Witterungseinflüsse und andere Beschädigungen schützt, dann genügt das Überstreichen mit einer Fassadenfarbe auf Wasserbasis. Wichtig ist, dass das Gesims im Außenbereich wasserdicht ist.
Die Kosten für das Design richten sich vor allem danach, ob es sich um eine aufwendige Gestaltung mit Profil oder nur um eine einfache waagrechte oder senkrechte Leiste handelt. Pro laufendem Meter müssen Sie zwischen 20 und 60 Euro rechnen. Rein fürs Material.
Wer kann Gesimse herstellen?
Der richtige Ansprechpartner für das Gesims ist der Maler. Denn in seinen Aufgabenbereich fällt nicht nur das Streichen, sondern auch das Verzieren. Allerdings bietet nicht jeder Malerbetrieb heute noch die Gestaltung von Gesims an.
In manchen Fällen, zum Beispiel bei aufwendigen Gestaltungen mit Gesimssteinen, kann auch ein Maurer infrage kommen.
Fazit
Als Gesims wird der sogenannte Außenstuck bezeichnet, wie wir ihn üblicherweise von den Fassaden von Altbauten kennen. In der modernen Architektur sieht man aber auch heute wieder vermehrt Gesimsformen wie zum Beispiel das Fenstergesims oder das Gurtgesims, wobei die Bauteile an den modernen Geschmack angepasst sind. Aber auch in Innenräumen ist es möglich, mit den dekorativen Elementen zu arbeiten. Ursprünglich verwendet wurden sie in der Antike. Nicht jeder Betrieb verfügt über Experten, die mit dieser Form der Fassadengestaltung vertraut sind.