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Mauerwerkstrockenlegung

Die professionelle Kellerabdichtung: So vermeiden Sie Schäden frühzeitig

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 24. September 2024
Lesedauer: 6 Minuten

Eine fachmännische Kellerabdichtung sollte planmäßig schon während der Bauarbeiten durchgeführt werden. Schließlich erspart Ihnen diese Investition spätere Sanierungsarbeiten und somit viel Geld und Mühe. Maler.org stellt Ihnen die gängigen Möglichkeiten der Kellerabdichtung vor und gibt Tipps für den Ernstfall: einen Wasserschaden im Keller.

Die Ursachen für Feuchtigkeit in den Kellerräumen können vielfältige sein: Zu den üblichen Gründen zählen schwere Unwetter und große Regenmengen, über die Ufer tretende Flüsse und unsachgemäß ausgeführte bzw. fehlende Schutzmaßnahmen (besonders an Altbauten anzutreffen). Dass die Kosten für die vollständige Trockenlegung des Kellers sehr hoch sein können und die Feuchtigkeit unter Umständen empfindliche Sach- und Materialschäden hervorrufen kann, weiß jeder Betroffene zu berichten. Es stellt sich also die Frage: Wie lassen sich feuchte Keller frühzeitig und bestmöglich vermeiden? Worauf sollte beim Neubau geachtet werden und welche nachträglichen Maßnahmen der Kellerabdichtung sind sinnvoll und angebracht?

Die Vorsorge: Weiße oder schwarze Wanne?

Die bestmögliche Kellerabdichtung lässt sich direkt beim Neubau des Gebäudes erzielen. Zwei Stichwörter müssen in diesem Zuge genannt werden: weiße Wanne und schwarze Wanne! Was haben diese Begriffe zu beuten und worin liegt der eigentliche Unterschied?

Die schwarze Wanne:

Unter einer schwarzen Wanne versteht man eine Dichtungshaut aus Bitumen oder Kunststoff nach DIN 18195. Diese wird vollständig an die abzudichtenden Gebäudeteile (Kellerwände und Bodenplatte) angebracht, sodass eine flächendeckende Bauwerksabdichtung gegen Feuchtigkeit entsteht. Beim Neubau wird die schwarze Wanne vornehmlich dann verwendet, wenn das Gebäude nicht direkt durch das Grundwasser gefährdet ist.

Die weiße Wanne:

Im Gegensatz zur schwarzen Wanne erfordert die sogenannte weiße Wanne keine zusätzlichen Dichtungsbahnen aus Bitumen oder Kunststoff. Stattdessen stellen bereits die Bodenplatte und Außenwände dank einer Betonkonstruktion mit hohem Wassereindringwiderstand nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 die Barriere gegen Feuchtigkeit dar. Dieser WU-Beton übernimmt in diesem Fall also eine doppelte Funktion als tragendes und abdichtendes Konstruktionselement. Lesen Sie hier weitere Informationen zur weißen Wanne und deren Bauweise!

Um ein gutes Ergebnis erzielen zu können, ist jedoch eine exakte und fachmännische Bauausführung vonnöten: Die Schwachstellen der Kellerabdichtung mit einer weißen Wanne bestehen in den Fugen und Übergängen zwischen den einzelnen Boden- und Wandplatten. Diese müssen absolut dicht sein, da sich andernfalls Feuchtigkeit durch die kleinsten Öffnungen in den Kellerraum pressen würde. Der Fachmann dichtet diese Punkte mit Fugenblechen oder Fugenbändern ab.

UNSER TIPP:
Experten empfehlen die weiße Wanne. Diese ist zum einen die günstigere Alternative zur schwarzen Wanne und beim Hausbau zudem schneller anzubringen. Zum anderen bietet die weiße Wanne bessere Ergebnisse hinsichtlich der Abdichtung: Zwar kann aufgrund kapillarer Wasserwanderung Feuchtigkeit in den Innenraum des Kellers eindringen, dank einer speziellen Konstruktionsweise verdunstet diese aber zügig. Ab einer Betonstärke von 20 Zentimetern findet kein Übertritt von Wasser mehr statt!

Die Nachrüstung: Welche Maßnahmen sind sinnvoll?

Zur nachträglichen Kellerabdichtung können einige Maßnahmen ergriffen werden, die vor dem nächsten Unwetter schützen:

  • Die oben beschriebene schwarze Wanne etwa bietet sich zur Nachrüstung Ihres Wohnhauses an. Handwerker müssen dazu die Außenwand freilegen und die Bitumen-Bahnen anbringen. Diese Tätigkeit bringt zwar einigen Aufwand und somit Kosten mit sich, ist dafür jedoch äußerst effektiv.
  • Hat Ihr Altbau eine Bodenplatte? In vielen alten Gebäuden, in denen der Keller als ungeheizter Stauraum genutzt wird, dient gestampfter Lehm als Bodenbelag. Dieser ist jedoch nicht wasserdicht, sodass sich Wasser recht einfach und ungehindert in den Keller drücken kann.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht in der Montage neuartiger und wasserdichter Kellerfenster. Gerade in Altbauten sind noch einfach verglaste und undichte Fenster vorzufinden, die keine wirkungsvolle Barriere gegen Feuchtigkeit darstellen.
UNSER TIPP:
Lassen Sie sich in jedem Fall vor Ort beraten. Die Gründe für Feuchtigkeit im Kellerbereich sind oftmals nicht aus der Ferne zu diagnostizieren und sollten deswegen mithilfe eines Gutachters festgestellt werden. Für die Beratung finden Sie auf unserem Portal geeignete und professionelle Handwerker!

Die Trockenlegung: Tipps für den Notfall

Wenn sich aufgrund einer fehlenden oder unzureichenden Kellerabdichtung Wasser im Keller angesammelt hat, ist schnelles Handeln gefragt. Es gilt, den Schaden zu begrenzen: Feuchtigkeit beginnt unmittelbar, die Bausubstanz anzugreifen und nachhaltig zu schädigen. Außerdem droht der Befall von Schimmel!

Die Sofortmaßnahmen sehen wie folgt aus:

  • Wenn die Ursache für den Wasserschaden sichtbar ist, muss diese zunächst gestoppt werden. Überprüfen Sie deswegen eventuell undichte oder zersplitterte Fenster oder Rohrleitungen.
  • Es sollte schnellstmöglich mit dem Abpumpen des Wassers begonnen werden. Das nötige Gerät dazu können Sie normalerweise im Baufachmarkt mieten – je nach Schwere des Schadens sollten Sie aber unbedingt einen Fachmann kontaktieren!
  • Das eigentliche Trocknen des Kellers ist die schwierigste Herausforderung. Feuchtigkeit kann sich dauerhaft in den Hohlräumen der Wände festsetzen – unsichtbar für das ungeschulte Auge. Der Fachmann durchströmt deswegen den Keller über einen längeren Zeitraum mit trockener Luft. Eine Desinfizierung gegen Schimmelpilze ist je nach Sachlage durchzuführen!

Suchen Sie weitere Hinweise zur Trockenlegung des Kellers? Lesen Sie dazu auch den Artikel auf dieser Seite.



Die Kosten der Kellerabdichtung

Zuletzt die wichtige Frage: Was kostet eine effiziente Abdichtung des Kellers? Da die Methoden der äußeren Abdichtung grundsätzlich von den örtlichen Bedingungen abhängen, können hierzu keine generalisierenden Aussagen getroffen werden. Bedenken Sie die vielfältigen Faktoren:

  • Zur Anbringung der schwarzen Wanne ist der Aushub des Erdreichs um das Gebäude notwendig.
  • Mögliche Drainagen müssen verlegt werden.
  • Die zu bearbeitende Grundfläche bestimmt die Menge an Bitumen-Bahnen und somit auch den Arbeitsaufwand der Handwerker.

Die Kosten für die weiße Wanne können ebenfalls nicht einheitlich überschlagen werden. Die Stärke des WU-Betons ist zu beachten, ebenso die mögliche Kombination mit Dämm- und Isoliermaterialien!

UNSER TIPP:
Letztlich kann nur ein Kostenvoranschlag Klarheit über die anfallenden Arbeiten und die verwendeten Materialien schaffen. Der Handwerker wird sich in jedem Fall die örtlichen Bedingungen anschauen müssen, da die Höhe des Grundwasserspiegels, eine mögliche Hanglage des Gebäudes und der Zustand der Bausubstanz entscheidende Faktoren für die Anbringung der richtigen und vor allem effektiven Kellerabdichtung darstellen!

Weitere Informationen zur Zusammensetzung der Gesamtkosten der Kellerabdichtung können Sie bequem hier nachlesen.

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