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Putz und Verputzen

Wie werden Mauern verputzt?

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 10. Juni 2021
Lesedauer: 6 Minuten

Viele Haus- und Gartenbesitzer halten das Verputzen einer Mauer für deutlich weniger aufwendig als das Verputzen einer Innenwand. Allerdings gibt es auch beim Verputzen einer Mauer häufig auftretende Fehler und Faktoren bei der Materialwahl, die beachtet werden müssen. Maler.org informiert!

Das Verputzen einer Mauer ist insbesondere im Außenbereich häufig bereits nach einigen Jahren nötig: Durch Regen, Wind und andere Witterungen entstehen Risse und sogar Löcher. Auch der Farbauftrag kann enorm unter diesen Bedingungen leiden – Verunreinigungen sind keine Seltenheit. Doch auch bei nicht fachgerechter Verarbeitung des Erstauftrags können Schäden und unschöne Stellen an der verputzten Mauer schon nach einigen Wochen oder Monaten entstehen. In diesen Fällen muss die Mauer neu verputzt werden.

Welches Material eignet sich für das Verputzen der Mauer?

Wird eine Mauer verputzt, handelt es sich in der Regel um Mauern im Außenbereich. Diese sind – vor allem im Vergleich zu Innenwänden – besonderen Belastungen ausgesetzt: Durch bestehende Witterungseinflüsse muss ein hier verwendeter Putz möglichst robust, widerstandsfähig und haltbar sein.

Diesen hohen Ansprüchen genügt zum Beispiel Kalkzementputz. Dieses Material ist ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber Druck und Witterungseinflüssen und kann so problemlos auf eine Außenmauer aufgetragen werden. Auch Zementputz erweist sich stark wasserabweisend und schützt die Mauer so vor Schäden durch Nässe und Feuchtigkeit.

Handelt es sich bei der zu restaurierenden Oberfläche um die Außenfassade eines Wohnhauses, wird nicht selten Buntsteinputz eingesetzt. Dieser Putz ist besonders strapazierfähig und kann somit auch im Außenbereich aufgetragen werden. Durch seine besondere Optik, die durch das farbige Natursteingranulat entsteht, wird er jedoch in der Regel nur im Sockelbereich verwendet.

Soll eine Mauer im Innenbereich verputzt werden, ist die Auswahl an Materialien etwas größer. Mauern werden im Wohnraum zum Beispiel errichtet, um verschiedene Wohnbereiche voneinander abzutrennen. Grundsätzlich können hierfür die gleichen Putze verwendet werden wie für die Innenwände selbst: Kunstharzputze, Lehmputz und Silikatputze können ebenso aufgetragen werden wie Kalkzementputze.

UNSER TIPP:
Lehmputz fördert das Raumklima erheblich und sorgt für eine Regulierung der Temperatur sowie der Feuchtigkeit. Dieses besonders natürliche Material sorgt so für eine angenehme Atmosphäre im Raum und eignet sich insbesondere für die Anwendung in Küchen und Badezimmern.

Grundsätzlich sollten Sie die Wahl des Putzes einem Innungsmaler überlassen, der die Beschaffenheit der Mauer prüft und das passende Material wählt. So erleben Sie nach dem Auftragen des Putzes keine bösen Überraschungen und erhalten eine verputzte Mauer, die allen Witterungen trotzt!

Wie wird die Mauer verputzt?

Das Verputzen der Mauer erfordert vor allem Geschick und Erfahrung. Handelt es sich um eine Mauer im Außenbereich, sollten Sie auf das Wetter achten: Bei Kälte oder sogar Frost sowie bei Hitze können Risse im Putz entstehen, da die Trocknung in diesen Fällen nicht langsam genug erfolgt. Auch Regen sollte vermieden werden. Ideal sind gemäßigte Temperaturen im Frühling, um eine Mauer im Außenbereich zu verputzen.

Vorbereitung des Untergrunds

Bevor die Mauer verputzt werden kann, muss der Untergrund auf die Behandlung vorbereitet werden. Dazu verwendet der Innungsmaler eine Bürste oder einen Besen und reinigt die Oberfläche von groben Verschmutzungen wie Staub. Wenn Mauern im Außenbereich neu verputzt werden sollen, prüft der Fachmann außerdem den Zustand des vorhandenen Auftrags: Durch einen Druck- und Kratztest wird überprüft, ob der Untergrund fest und tragfähig ist. Bröckelt oder bricht die vorhandene Beschichtung hier, trägt der Maler diese ab, bevor er weiter vorgeht. Weiterhin müssen, vor allem bei Gartenmauern, nicht selten Pflanzenreste entfernt werden.

Im Anschluss wird geprüft, aus welchem Material die Mauer besteht, die verputzt werden soll: So wird entschieden, welche Grundierung benötigt wird. Außenmauern bestehen in der Regel aus Beton. Ist dieser hoch verdichtet, ist er in der Regel kaum oder gar nicht saugfähig, Poren- oder Gasbeton ist dagegen ausgesprochen saugfähig. Diese Fähigkeit, Feuchtigkeit und Nässe aufzunehmen, wird durch eine entsprechende Grundierung ausgeglichen. Dadurch haftet der im Anschluss aufgetragene Putz besser.

Verputzen der Mauer

Grundsätzlich werden beim Verputzen einer Mauer zwei Schichten aufgetragen: der Unterputz und der Oberputz. Der Unterputz dient dazu, unebene Stellen sowie Risse und kleinere Löcher auszubessern.

UNSER TIPP:
Größere Löcher werden mit einem Spachtel beseitigt.

Der Oberputz hat dagegen vor allem einen dekorativen Zweck. Durch verschiedene Strukturen und Körnungen kann hier eine interessante Optik geschaffen werden.

Ist die Grundierung getrocknet und der Putz nach Angaben des Herstellers angerührt, beginnt der Innungsmaler damit, den Putz nach und nach aufzutragen. Handelt es sich um eine lange oder sehr unebene Mauer, können sogenannte Putzleistungen angebracht werden, um eine ebene Fläche zu erhalten. Um ein sauberes Ergebnis zu erhalten, sollte die Mauer außerdem in einem Arbeitsgang komplett verputzt werden. Der versierte Innungsmaler trägt den passenden Putz eben und gleichmäßig auf.
Nach der Trocknung des Unterputzes folgt die Verarbeitung des Ober- oder Dekorputzes. Dieser kann im Anschluss mit einer Bürste, einer Kelle oder einer speziellen Strukturrolle bearbeitet werden, um ein Muster im Putz zu gestalten.

Im Gegensatz zu einer Innenwand wird eine verputzte Mauer in der Regel nicht mehr tapeziert und muss somit nur noch trocknen. Je nach verwendetem Material kann dies bis zu sechs Wochen in Anspruch nehmen.

Kosten

Die Kosten für eine solche Tätigkeit variieren sehr stark. Grundsätzlich setzt sich der Preis aus den Anschaffungskosten für das Material und die Anstellung des Fachmanns zusammen – im Vergleich zum Verputzen eines ganzen Hauses ist der Preis für das Verputzen einer Mauer daher eher niedrig.
Da die Einflussfaktoren auf die anfallenden Kosten mit der Beschaffenheit sowie der Größe der Mauer sehr individuell sind, sollten Sie bei Bedarf einen Innungsmaler kontaktieren. Dieser zeichnet sich dank seiner Mitgliedschaft in einer Innung durch Fachkenntnis und umfangreiches Wissen über das benötigte Material und die etwa anfallende Arbeitszeit aus. Zudem kann sich dieser vor Ort ein Bild der zu verputzenden Oberfläche machen und so eine auf Sie zugeschnittene Empfehlung hinsichtlich des Materials und der Verarbeitung aussprechen.

Fazit

Das Verputzen einer Mauer ist mit verschiedenen Anforderungen an das Material verbunden: Der verwendete Putz muss einerseits möglichst witterungsresistent, robust und strapazierfähig sein. Andererseits solle die verputzte Mauer auch durch eine schöne Optik überzeugen. Ein angestellter Maler kann Ihnen bei der Wahl des richtigen Materials behilflich sein und die Verarbeitung übernehmen – so werden Fehler und Reparaturkosten vermieden und Sie erhalten ein optimales Ergebnis, das Ihren Vorstellungen entspricht!

Über unsere*n Autor*in
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