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Mauerwerkstrockenlegung

Mauerwerkstrockenlegung mittels Injektionsverfahren

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 25. September 2024
Lesedauer: 4 Minuten

Wie funktioniert das Verfahren, das seit 20 Jahren aufgrund ständiger Weiterentwicklung als Stand der Technik gilt, eigentlich wirklich? Was macht die Mauertrockenlegung mittels Injektion aus? Lesen Sie, wie es funktioniert und wie Sie sich am besten schlau machen. Über die Entfeuchtung mit System – hier auf Maler.org.

Viele Eigenheimbesitzer von Altbauten kennen das Problem der von außen eindringenden Nässen. Feuchte Wände im Keller sind die ersten Anzeichen einer Reihe von negativen physikalischen Effekten, die letztendlich damit enden, dass gesundheitsschädigender schwarzer Schimmel an der Wand entsteht. Ein feuchter Keller kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. Nicht immer sind Wasserrohrbrüche oder defekte Wasserleitungen für die Nässe verantwortlich. Weit verbreitet ist das Problem des aufsteigenden Grundwassers. Sind keine geeigneten Vorkehrungen getroffen, kann die Feuchtigkeit ungestört in die Kapillaren des Mauerwerks eindringen und sich dann weiter verbreiten. Auch Spritz- oder Sickerwasser kann schädlich für das Mauerwerk sein. Regenwasser kann bei einer defekten Putzschicht in die Wände eindringen und dort massive Schädigungen an der Bausubstanz verursachen. Auch Nässe aus dem Erdreich, welche beispielsweise durch das Gießen des Gartens entsteht, kann seitlich in die Außenmauer eindringen. Hat sich die Nässe erst einmal ausgebreitet, muss meist eine Mauertrocknung durchgeführt werden. Neben den mechanisch horizontalen und den vertikalen Abdichtungsmethoden existieren auch die physikalisch und chemisch horizontalen Verfahren zu Mauertrockenlegung. Bei diesen Möglichkeiten geht es grundsätzlich darum, spezielle Abdichtungsmittel in die Wand einzubringen, sodass die Kapillaren im Innern geschlossen werden. Bei der Mauerwerkstrockenlegung mittels Injektionsverfahren wird zwischen der drucklosen Injektion und der Druckinjektion unterschieden.

Mauerwerkstrockenlegung mit der drucklosen Injektion

Bei diesem Verfahren zur Mauerwerkstrockenlegung werden Bohrungen mit der Größe von 8 bis 12 cm und einem Winkel von 30 bis 40° in die Wand gebohrt und anschließend mit speziellen Abdichtmitteln aufgefüllt. Bei der Mauerwerkstrockenlegung müssen Injektionsmittel verwendet werden, die eine gute Eindringfähigkeit besitzen, wie beispielsweise Flüssigkunststoffe (Alkalisilikate) oder Kunstharze. Die Anordnung der Bohrlöcher kann entweder in Reihe oder in Doppelreihe erfolgen. Die flüssige Substanz verteilt sich über die Kapillaren im Mauerwerk und bildet so eine geschlossene Sperrschicht.

Diese Sperrschicht kann durch unterschiedliche Wirkungsweisen entstehen. Die Kapillaren werden entweder vollständig verschlossen oder die Benetzungswinkel werden so verändert, dass die Gänge ihre Saugwirkung teilweise, im besten Fall sogar vollständig verlieren. Die besten Ergebnisse werden allerdings in einem trockenen Kapillarsystem erreicht. Nachteil, der vertikale Mauertrockenlegung ist, dass nicht erkannt werden kann, ob die eingefüllte Flüssigkeit ausreicht. Daher sollte ein Vorratsbehälter am Bohrloch angebracht werden. Je Quadratmeter Querschnittfläche können 20 bis 40 l Abdichtmittel veranschlagt werden. Weiterentwicklungen arbeiten bereits mit Abdichtmitteln, die durch Farbpigmente angereichert wurden. So kann durch Bohrungen die Ausdehnung der Sperre überprüft werden.

Druckinjektion bei der Trockenlegung

Auch bei diesem Verfahren wird das Abdichtungsmittel über Bohrlöcher in das Mauerwerk eingebracht. Im Gegensatz zur drucklosen Injektion erfolgt die Mauerwerkstrockenlegung jedoch unter hohem Druck, der es dem Abdichtmittel ermöglicht, auch in Porenräume vorzudringen, die sonst nicht oder nur schwer zugänglich sind. Eine Druckinjektion ist dann sinnvoll, wenn der Sättigungsgrad der Mauer erreicht ist. Der Druck sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit aus den Hohlräumen gedrückt wird. Im Normalfall werden 13 bar an die Wand angelegt.

Die Kosten für eine Mauerwerkstrockenlegung mittels Injektionsverfahren

Um bei einer Mauertrockenlegung Kosten abschätzen zu können, ist es notwendig, das volle Ausmaß des Schadens begutachten zu können. Hierzu muss festgestellt werden, von wo das Wasser eindringt. Erst danach kann entschieden werden, welches Verfahren zu Einsatz kommt. Auch eine Kombination aus mehreren Verfahren kann möglich sein. So kann bei der Mauertrockenlegung Injektion mit Mauersägeverfahren ergänzt werden.



Fazit

Feuchte Wände im Keller sind die ersten Anzeichen einer Reihe von negativen Faktoren, die letztendlich mit gesundheitsschädigendem schwarzen Schimmel an der Wand enden. Die Druckinjektion ist bei der Behebung der Schäden sehr beliebt. Hierbei wird das Abdichtungsmittel über Bohrlöcher in das Mauerwerk eingebracht.Eine Mauerwerkstrockenlegung mittels Injektionsverfahren kann je nach Ausdehnung teuer werden. Wir empfehlen, sich Angebote von mehreren Fachbetrieben einzuholen. Lassen Sie sich hier auf Maler.org mit nur wenigen Klicks unverbindlich Angebote von Fachleuten aus Ihrer Region erstellen.

 

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