Um eine Türe zu erneuern, muss diese nicht immer ausgetauscht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, sie zu streichen oder zu lackieren und dadurch frischer und hochwertiger aussehen zu lassen. In diesem Ratgeber bekommen Sie eine Anleitung, wie Sie Ihre Türen streichen können, was Sie beachten sollten und welche Utensilien Sie benötigen.
Alles auf einen Blick:
- Es macht beim Streichen einen Unterschied, aus welchem Material eine Tür ist.
- Ehe Sie eine Türe neu streichen, sollten Sie den alten Anstrich vollständig entfernen.
- Eine Grundierung ist sinnvoll, damit der Lack später besser hält.
- Achten Sie darauf, dass jede Farbschicht vollständig getrocknet ist.
Anforderungen
Wohnraumtüren bestehen in der Regel aus Holz. Es gibt jedoch auch Kunststoff- oder Eisentüren, die ebenfalls gestrichen werden können. Gerade in Altbauten sind die Türen meist weiß, aber auch eine bunte Türe kann einem Raum einen modernen Touch verleihen.
Was sollte ich beim Streichen unterschiedlicher Holz- und Tür-Arten beachten?
Sie wollen Ihren alten Türen mit ein bisschen Farbe und Lack einen neuen Glanz verpassen? Das ist im Prinzip leicht, wenn Sie auf ein paar Punkte achten. Die Hauptunterschiede bestehen im Material:
Holztüren streichen
Wenn Sie alte Holztüren erneuern möchten, haben Sie die Wahl zwischen einem Farbanstrich, einer Lackierung oder dem Ölen. In allen drei Fällen muss die Tür zuvor optimal vorbereitet werden, damit Farbe, Öl und Lack später so lange wie möglich halten und eine schöne Oberflächenstruktur, also eine glatte Tür erzeugen. Abgestoßene Ecken am Holz lassen sich mit feinem Schleifpapier behandeln. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, kann ein zweiter Anstrich notwendig werden.
Furnierte Türen streichen
Viele Holztüren wirken massiv, sind aber in Wahrheit furniert. Sie brauchen eine besondere Behandlung und sollten nie abgeschliffen werden. Achten Sie beim Arbeiten immer darauf, dass das Furnier nicht beschädigt wird. Bessern Sie kleine Risse mit einer Spachtelmasse aus und schleifen Sie die Tür dann vorsichtig glatt, bevor Sie grundieren. Allerdings hat nicht jede furnierte Tür ein Holzfurnier. Es gibt auch Furnierimitate aus Kunststoff.
Kunststofftüren streichen
Kunststofftüren bestehen in der Regel aus einer Sperrholzplatte, die mit einer Kunststofffolie überzogen ist. Auf diese Weise können die Türen kostengünstig hergestellt werden und erweisen sich als pflegeleicht.
Wenn Sie eine Kunststofftür erneuern möchten, gibt es drei Möglichkeiten:
- Sie entfernen die Furnierfolie und kleben eine neue Folie auf.
- Sie überstreichen die vorhandene Folie.
- Sie entfernen die Folie und streichen die darunterliegende Holzschicht. Hierfür ist es jedoch notwendig, dass die Folie zunächst rückstandslos entfernt und die Tür gründlich gereinigt wird. Auch eine Grundierung ist wichtig.
Eisentüren streichen
Ehe Sie eine Eisentür streichen können, sollten Sie die alte Farbe komplett abbringen. Dies gelingt am einfachsten mit einem Handschleifgerät und grobem Schleifpapier. Außerdem ist es wichtig, eventuelle Roststellen auszubessern, ehe die neue Farbe aufgetragen wird.
Reinigen Sie die Tür gründlich und tragen Sie zunächst eine Grundierung auf, ehe Sie den abschließenden Lack in mehreren Schichten auftragen. Wichtig ist, dass jede einzelne Schicht komplett trocknet, ehe Sie die nächste Schicht Farbe auftragen.
Welche Utensilien benötige ich zum Türen streichen?
Folgende Utensilien sollten Sie sich im Vorfeld zurechtlegen, wenn Sie Ihre alten Türen streichen möchten:
- zwei Böcke zum Ablegen der Türe
- Schutzfolie für den Boden (am besten im Außenbereich arbeiten)
- Schraubenzieher
- Lappen und Reinigungsmittel
- Schleifpapier
- Spachtelmasse
- Grundierung
- Lack bzw. Lasur
- Pinsel bzw. Farbroller
Denken Sie immer daran, das Werkzeug, vor allem die Pinsel, nach dem Streichen gründlich zu reinigen. So steht – im Sinne der Nachhaltigkeit – einer Wiederverwendung nichts im Weg.
Vorgehensweise
Wie oben beschrieben, gibt es Unterschiede, was die Materialien angeht. Die allgemeine Vorgehensweise aber ist die Gleiche. Wir bieten Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Zimmertüren professionell zu streichen.
Wie streiche ich eine Tür richtig?
Schritt 1 – Aushängen der Tür
Als erstes sollten Sie in dem Raum, in dem Sie die Tür streichen möchten, eine entsprechende Schutzfolie auslegen und zwei Böcke aufstellen. Hängen Sie das Türblatt aus und legen Sie es vorsichtig auf die Böcke. Wenn möglich, bearbeiten Sie auch Innentüren im Freien, da allein beim Schleifen viel Staub aufgewirbelt wird.
Schritt 2 – Abnehmen der Beschläge
Lösen Sie mithilfe des Schraubenziehers die Beschläge der Tür. Dieser Schritt ist wichtig, um später problemlos an alle Stellen des Türblattes zu gelangen und diese optimal streichen zu können.
Entfernen Sie sowohl die Türklinke als auch das Schloss und die Rosetten. Sollte sich ein Teil nicht lösen lassen, können Sie es auch einfach abdecken. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Beschläge gewaltsam zu entfernen, denn dies kann die Tür erheblich beschädigen.
Schritt 3 – Entfernen von Schmutz
Damit der neue Lack dauerhaft hält, ist es wichtig, zunächst den Untergrund vorzubereiten. Das bedeutet, dass sich auf dem Türblatt keinerlei Schmutz oder Fett mehr befinden dürfen. Verwenden Sie einen Lappen sowie ein sanftes Reinigungsmittel, um alle Verschmutzungen restlos zu beseitigen.
Schritt 4 – Anrauen der Oberfläche
Nehmen Sie das Schleifpapier und schleifen Sie die Tür damit leicht an. Durch das Abschleifen und die so entstehende poröse Oberfläche kann die Farbe später deutlich besser haften.
Grundsätzlich sollten Sie beim Schleifen Folgendes beachten:
- Wenn sich der Lack bereits löst, sollte er komplett abgeschliffen werden.
- Haftet der vorhandene Lack noch sehr gut, reicht es aus, die Oberfläche aufzurauen. Sie müssen nicht die komplette Lackschicht entfernen.
Schritt 5 – Korrekturen durchführen
Jetzt ist es an der Zeit, Schönheitskorrekturen am Türblatt durchzuführen. Weist dieses beispielsweise Kratzer oder Löcher auf, können Sie sie problemlos ausgleichen. Verwenden Sie hierfür einfach eine handelsübliche Spachtelmasse. Ehe Sie die Tür erneut abschleifen, muss die Spachtelmasse komplett trocknen.
Die Tür sollte vor dem nächsten Schritt sorgfältig von Staub befreit sein.
Schritt 6 – Lackieren der Tür
Tragen Sie nun im letzten Schritt zunächst den Vorlack, die sogenannte Grundierung, auf. Anschließend streichen Sie das Türblatt mit mindestens zwei Schichten Farbe oder Lack.
Wenn Sie die erste Schicht fertig gestrichen haben, dann achten Sie darauf, dass der Anstrich komplett trocken ist, ehe Sie die neue Schicht auftragen.
Kann ich den Türanstrich selbst machen?
Selbstverständlich spricht nichts dagegen, wenn Sie selbst streichen und auch die Türrahmen neu lackieren. Am einfachsten lassen sich Holztüren streichen, bei furnierten Türen wird es schon schwieriger. Wenn Sie sich den Anstrich nicht zutrauen oder Ihnen die entsprechenden Utensilien fehlen, können Sie einen Maler beauftragen. Danach haben Sie mit Sicherheit glatte Türen, die wie neu aussehen.
Vorteile bei der Beauftragung eines Experten:
- hochwertiges Ergebnis im ganzen Haus
- individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bei lackierten Türen
- schnelle Erledigung
- optimale, auf den Untergrund genau abgestimmte Materialien
Fazit
Eine Tür zu streichen, ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um ihr und damit auch dem Raum einen neuen Look zu verleihen. Vor allem Eisen- und Holztüren lassen sich problemlos einen neuen Anstrich verpassen. Vorsicht allerdings ist geboten bei furnierten Türen.
Vorbereitung und Grundierung sollten gewissenhaft erfolgen, um später ein schönes, glattes und langlebiges Ergebnis zu erreichen. Türen aus Holz können Sie mit Farbe streichen, lackieren oder ölen – je nachdem, welcher Look gewünscht wird.