Nach einigen Jahren ist bei Fenstern, Türen und Heizkörpern ein neuer Anstrich notwendig. Viele Oberflächen und Materialien können in diesem Fall mit Lackfarben optisch aufgebessert werden. Welche Besonderheiten Sie beim Auftragen von Lackfarben beachten sollten, erklärt Maler.org hier.
Lack können Sie auf fast jeden Untergrund aufbringen, beispielsweise auf Holz, Metall und Kunststoff. Beim Auftragen der Lackfarbe gilt jedoch unabhängig vom Material des Untergrundes: Je besser der Untergrund vorbereitet wurde, desto leichter lässt es sich lackieren und desto schöner und dauerhafter ist das Ergebnis. Deshalb muss der Untergrund als Erstes von Staub, Fettrückständen und Verschmutzungen befreit werden. Um glatte Oberflächen zu erzielen, ist vor dem Lackieren der Auftrag einer Poren füllenden Grundierung erforderlich, insbesondere im Bereich der Kanten. Der jeweilige Grundanstrich sorgt sowohl für einen vollwertigen Korrosionsschutz auf Metalluntergründen als auch für eine ordentliche Haftung auf Holz und Holzwerkstoffen. Erst nach dieser Prozedur wird der Decklack aufgetragen. Die Lackfarbe bildet dann auf der Oberfläche eine geschlossene Schicht, wie es beispielsweise auch bei Autolack der Fall ist.
Spezielle Lackfarbe für den Außen- und Innenbereich
Je nachdem, ob der Lack im Außen- oder Innenbereich verwendet werden soll, ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Lackfarben. Ein Lack für Holz im Außenbereich muss beispielsweise witterungsbeständig (das sollte jede Beschichtung für außen sein) sein und vor eindringender Feuchtigkeit in das Holz und davon ausgehender Fäulnis sowie gegebenenfalls vor Holzschädlingen schützen. Wenn Sie die Lackfarbe hingegen im Innenbereich verwenden möchten, können Sie zwischen vielen dekorativen Varianten wählen. Nicht nur die Farbauswahl ist groß, sondern auch die Auswahl an Texturen. Wenn Sie beispielsweise ein helles Holz mit zarter Maserung haben, sollten Sie eine lasierende oder transparente Beschichtung wählen, da sonst die natürliche Struktur des Holzes nach dem Lackieren nicht mehr zu sehen ist. Kratzfeste und wasserdichte zweikomponentige Lackfarben sind zum Beispiel für Tischplatten zu empfehlen. Lackfarben sind mit verschiedenen Glanzgraden, wie z. B. „Seidenmatt“ und „Hochglanz“ und in unterschiedlichsten Farbtönen erhältlich Wahlweise können Sie zu einem weißen Lack spezielle Abtönfarbe hinzu mischen und erreichen so den von Ihnen gewünschten individuellen Farbton.
Lösemittelhaltige und wasserbasierende Lackfarben
Weiterhin kann zwischen lösemittelhaltigen und wasserbasierten Lacksystemen unterschieden werden. Lösemittelhaltige Alkydharzlacke verfügen über eine längere Offenzeit und damit auch über einen besseren Verlauf. Damit werden optisch ansprechende und gleichzeitig strapazierfähigere Beschichtungen erzielt. Aufgrund europäischer Gesetze ist der Lösemittelanteil seit einigen Jahren deutlich verringert und der Festkörperanteil erhöht worden. Alkydharzlacke können im frischen Zustand mit entsprechenden Verdünnungen, wie z. B. Terpentin entfernt werden. Dispersionsgebundene Acryllacke sind wasserverdünnbar und schnelltrocknend. Dadurch ist der Oberflächenverlauf nicht so gut wie bei einem Alkydharzlack. Das Herstellen optisch ansprechender Oberflächen ist aufwendiger und erfordert Erfahrung im Umgang mit diesen Materialien.
Ein weiterer Unterschied: Kunstharzlack wird in der Oberfläche härter; Dispersionslacke weisen dagegen eine elastischere Oberfläche auf. Beide Lackfarben lassen sich im getrockneten Zustand allerdings nur noch mechanisch entfernen. Da (vor allem wasserbasierender) Lack sehr schnell antrocknet, teilen gelernte Maler größere Flächen in kleinere Abschnitte, lackieren diese nass in nass und lassen zwischen dem Lackieren der Ecken und Kanten sowie dem Lackieren großer Flächen keine Abstände, um sichtbare Ansätze zu vermeiden. Zu beachten ist auch, dass die beiden Lacksysteme unterschiedliche Anforderungen an die Pinsel stellen: Maler verwenden bei kunstharzbasierenden Lacken deshalb Chinaborsten-Pinsel und bei wasserbasierenden Lacken spezielle Kunststoffborsten-Pinsel, damit ein Beschichten ohne Schlieren und Streifen möglich ist.