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Tapezierarbeiten

Raufaser tapezieren: Kosten & Anleitung für Wände, Decke und Ecken

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 07. Juli 2025
Lesedauer: 8 Minuten
© artursfoto / istockphoto.com

Raufasertapeten sind ein zeitloser Klassiker in der Raumgestaltung und überzeugen durch ihre Strapazierfähigkeit, Vielseitigkeit und Langlebigkeit. Sie bestehen aus mehreren Schichten Papier, in die Holzfasern eingearbeitet sind, was ihre charakteristische Struktur ausmacht. Zudem ist das Tapetenmaterial kostengünstig und mehrfach überstreichbar. Der Schlüssel zu einem makellosen Ergebnis liegt in der richtigen Vorbereitung und einer sorgfältigen Verarbeitung – von der Untergrundbehandlung bis zum präzisen Arbeiten an Ecken und Kanten. Damit Sie für die Raumgestaltung auch ausreichend Material zur Verfügung haben, ist es zudem durchaus sinnvoll im Vorfeld die benötigte Tapetenmenge zu berechnen. 

Alles auf einen Blick:

  • Raufasertapeten bestehen aus Papierschichten mit eingearbeiteten Holzfasern, die ihnen ihre typische Struktur verleihen.
  • Für ein gleichmäßges Ergebnis ist es wichtig, die Wand gründlich zu reinigen und Unebenheiten auszugleichen.
  • Planen Sie etwa 10 Prozent zusätzliches Tapetenmaterial ein, um Verlust bei Zuschnitten auszugleichen. In der Regel entspricht das mindestens eine bis zwei zusätzliche Rolle. 
  • Raufasertapeten sind preiswert und bieten eine langlebige Lösung für die individuelle Raumgestaltung. Die Kosten können je nach Qualität und Art zwischen 0,45 und 1,60 Euro pro Quadratmeter liegen.

Was ist eine Raufasertapete?

Raufasertapete ist eine Tapetenart, die aus mehreren Papierschichten hergestellt wird, in die feine Holzfasern eingearbeitet sind. Diese Materialzusammensetzung macht die Tapete besonders umweltfreundlich. Die Holzfasern verleihen der Raufaser ihre bekannte, raue Oberflächenstruktur. Je nach Körnung können dabei feine bis grobe Strukturen unterschieden werden. Dank ihrer robusten Beschaffenheit ist die Raufasertapete besonders vielseitig: Sie lässt sich einfach und mehrfach überstreichen, ohne ihre Form zu verlieren. Dadurch eignet sie sich hervorragend für eine schlichte, aber individuelle Wandgestaltung und ist sowohl in Wohnräumen als auch in Büros eine beliebte Wahl. Neben den vorteilhaften Materialeigenschaften überzeugt das Wandmaterial zusätzlich durch einen niedrigen Preis. 

Welche Arten von Raufasertapeten gibt es?

Raufastertapete kann aus Papier bestehen oder aus einer Mischung aus Papier und Vlies. Neben dem Material spielt auch die Körnungsstärke eine Rolle, wodurch sich Raufaser zwischen feiner, mittlerer und grober Struktur unterscheiden lässt. 

Unterscheidung nach Material

  • Papier-Raufasertapete: Die klassische Variante besteht aus mehreren Schichten Papier und eingearbeiteten Holzsfasern.
  • Vlies-Raufasertapete: Diese Variante wird aus Zellulose und Textilfasern gefertigt und ist robuster als die klassische Papier-Raufaser. Sie lässt sich besonders einfach verarbeiten, da sie ohne Einweichen direkt an die Wand angebracht wird. Das spart Zeit und sorgt für ein sauberes Arbeiten. Vlies-Raufaser ist außerdem strapazierfähiger und reißt dadurch weniger schnell beim Anbringen, jedoch liegen die Kosten im Vergleich auch höher. 

Unterscheidung nach Körnung

  • feine Raufaser: Mit ihrer dezenten Struktur eignet sich diese Variante ideal für kleinere Räume oder Flächen. Sie sorgt für ein gleichmäßiges, zurückhaltendes Muster, das besonders elegant wirkt und Ihren Wohnraum optisch vergrößern kann.
  • mittlere Raufaser: Diese Ausführung bietet eine ausgewogene Kombination aus dezenter Optik und klarer Struktur. Dadurch ist sie vielseitig einsetzbar und besonders beliebt.
  • grobe Raufaser: Die grobe Körnung zeichnet sich durch ihre ausgeprägte Struktur aus und verleiht den Wänden eine markante Optik.


Welche Eigenschaften hat Raufasertapete? 

Die Tapete ist vielseitig einsetzbar und in unterschiedlichen Körnungsstärken erhältlich. Kleine Schäden lassen sich unkompliziert mit Spachtelmasse oder Farbe ausbessern. Raufasertapeten überzeugen zudem durch ihre Nachhaltigkeit, da sie größtenteils aus recyceltem Papier und Holzfasern hergestellt werden. Sie sind besonders robust und langlebig sowie einfach zu verarbeiten. Die Struktur aus Papier und eingearbeiteten Holzfasern macht Raufasertapeten kratzfest und stabil. In Haushalten mit Kindern oder Haustieren ist sie aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit daher besonders praktisch. Eine mit Raufaser tapezierte Wand kann mehrfach überstrichen werden, ohne an Struktur zu verlieren. Das ermöglicht eine flexible Gestaltung über die Jahre. Zudem reguliert das Material bis zu einem Gewissen Grad die Feuchtigkeit und ist diffusionsoffen, wodurch es zu einem gesunden Raumklima beiträgt. Für Feuchträume sollten Sie jedoch am besten zu einer Vinyl- oder Glasfasertapete greifen. Obwohl Raufasertapete nach wie vor als Klassiker der Wandgestaltung gilt, wird ihre Optik heute oft als weniger zeitgemäß wahrgenommen. In modernen Baukonzepten sind klare Struktruen und glatte Wände beliebter. 

Raufasertapete: Vor- und Nachteile im Überblick

VorteileNachteile
  • robust und widerstandsfähig
  • kann mehrfach überstrichen werden
  • unempfindlich gegenüber kleinen Beschädigungen
  • atmungsaktiv und gesundheitsfreundlich
  • kostengünstig
  • umweltfreundlich
  • aufwendig zu Entfernen und Anzubringen
  • feuchtigkeitsempfindlich
  • Optik gilt oft als nicht mehr zeitgemäß

Wie viel kostet das Tapezieren mit Raufaser pro Quadratmeter?

Die Kosten für eine Raufasertapete liegen je nach

  • Qualität,
  • Anbieter,
  • Struktur und
  • Körnung

zwischen 0,45 und 1,60 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich fällt der Preis für eine klassische Papier-Raufasertapete um einiges niedriger aus als für die Variante aus Vlies und Papier. Die Kosten für Vliestapeten starten beispielsweise erst bei 1 Euro pro Quadratmeter und bieten aber eine robustere Alternative. Zu den Materialkosten kommen die Ausgaben für den Tapetenkleister hinzu, die je nach Gewicht der Tapete bei 0,20 bis 0,80 Euro pro Quadratmeter liegen. Für schwerere Tapetenarten ist nämlich meist hochwertigerer Kleister nötig, um eine gute Haftung zu gewährleisten. Entscheiden Sie sich, die Tapezierarbeit einem professionellen Maler zu überlassen, dann müssen Sie zusätzlich mit Fahrt- sowie Arbeitskosten rechnen. 

Was kostet es, Raufaser tapezieren zu lassen?

Die Kosten für Tapezierarbeiten können je nach Aufwand, Zustand der Wände und gewünschten Zusatzleistungen variieren. Soll neben dem Tapezieren der Maler noch eine Reihe Vorarbeiten erledigen, wie das Entfernen der alten Tapete oder die Untergrundvorbreitung, können die Kosten steigen. Zudem können auch Abdeckmaterial sowie für die Anfahrt angerechnet werden. Die folgende Preisübersicht soll Ihnen helfen die möglichen Ausgaben einzuschätzen:  

LeistungKosten pro Quadratmeter
Raufasertapete (Papier und Vlies) inkl. Kleister1 bis 2,50 Euro
Tapezierarbeit durch Maler5 bis 25 Euro
Entfernen alter Tapete10 bis 20 Euro
Zusatzarbeiten (Untergrundvorbereitung)10 bis 25 Euro
Anfahrtskosten25 bis 65 Euro (einmalig)
Abdeckmaterial etc.20 Euro (pauschal)
Anstrich (optinal)5 bis 20 Euro

Kostenbeispiel

In diesem Kostenbeispiel soll eine 30 Quadratmeter große Wandfläche von einem Malerbetrieb tapeziert werden. Die Vorarbeiten, wie Untergrundvorbereitung, wird in Eigenleistung durchgeführt, um die Arbeitskosten zu senken. 

Der Preis kann sich je nach Projekt und Arbeitsumfang sowie Fachbetrieb varrieren. Damit Sie die Gesamtkosten besser abschätzen können sollten Sie am besten mehrere unverbindliche Kostenvoranschläge von verschiedenen Betrieben einholen und diese miteinander vergleichen. So finden Sie das beste Angebot für Ihr Projekt. 

Wie viel Tapete wird benötigt und wie wird der Materialbedarf berechnet? 

Um sicherzustellen, dass ausreichend Tapetemenge für Ihr Projekt vorhanden ist, sollte der Bedarf im Vorfeld genau berechnet werden, um unnötige Kosten und Materialverschwendung zu vermeiden. Nachfolgend finden Sie eine klare Anleitung, wie Sie den Bedarf ermitteln und worauf Sie bei besonderen Anforderungen achten sollten: 

  1. Gesamtumfang ermitteln: Messen Sie die Längen alle zu tapezierenden Flächen. Addieren Sie die Wandlängen, um den Raumumfang des Raumes in Metern zu berechnen.
  2. Raumhöhe messen: Messen Sie die Höhe vom Boden bis zur Decke. Das ist erforderlich, um die Wandfläche zu berechnen. 
  3. Wandfläche berechnen: Multiplizieren Sie den Gesamtumfang mit der Raumhöhe, um die zu tapezierende Wandfläche in Quadratmeter (qm) zu erhalten.

    Formel: Gesamtumfang in Meter x Raumhöhe in Meter = Wandfläche in Quadratmeter
  4. Anzahl der Tapetenrollen berechnen: Eine Standardrolle ist 0,53 Meter breit und 10,05 Meter lang und reicht für circa 5 Quadratmeter. Handelt es sich um eine solche Rolle, teilen Sie zum Schluss die gesamte Wandfläche durch 5. 

    Formel: Wandfläche in Quadratmter / Fläche in Quadratmeter = Rollenanzahl 
    Beispiel: 25 [qm] / 5 = 5 Tapetenrollen

Es empfiehlt sich zudem, mindestens eine zusätzliche Rolle Tapete einzuplanen. Ziehen Sie beim Tapetenberechnen die Flächen von Fenstern und Türen am besten nicht ab. Auf diese Weise haben Sie automatisch genügend Reservematerial, um Verschnitt oder kleine Fehler auszugleichen. Bei Mustertapeten sollten Sie einen zusätzlichen Verschnitt von 15 bis 25 Prozent einkalkulieren, abhängig von der Rapporthöhe. Der Begriff Rapport bezeichnet das wiederkehrende Muster einer Tapete. Die Länge des Musters, gemessen in Zentimetern, bestimmt, wie oft sich das Design wiederholt. Für ein einheitliches Gesamtbild muss je nach Tapetenart unterschiedlich vorgegangen werden. Bei einer Mustertapete mit einem geraden Ansatz können alle Bahnen in derselben Höhe angebracht werden. Handelt es sich um einen versetzten Ansatz, ist es erforderlich, jede zweite Bahn um die angegebene Rapporthöhe zu versetzen, damit das Muster exakt ineinandergreift.

Tapetenbedarf berechnen

Beispielrechnung 

LeistungKosten
Raufasertapete inkl. Kleister30 bis 75 €
Tapezierarbeit durch Maler150 bis 750 €
Anfahrtskosten25 bis 65 € (einmalig)
Abdeckmaterial etc.20 € (pauschal)
Gesamtkosten225 bis 900 €
EinheitWert
Raumumfang12 Meter
Raumhöhe2,5 Meter
Gesamtfläche12 Meter x 2,5 Meter = 30 Quadratmeter
Tapetenmenge30 Quadratmeter ÷ 5 Quadratmeter pro Rolle = 6 Rollen
Mit Reserve6 Rollen + 10 Prozent = 6,6 Rollen ≈ 7 Rollen


Welche Vorbereitungen sind vor dem Tapezieren nötig?

Haben Sie berechnet, wie viel Tapetenmaterial Sie für Ihr Vorhaben benötigen, sollten Sie den Zustand Ihrer Wände begutachten. Zunächst sollten alte Tapetenreste gründlich entfernt werden, da diese Haftungsprobleme und Unebenheiten verursachen können. Anschließend ist es wichtig, die Wände von Staub, Schmutz und Fett zu befreien, um die Klebewirkung zu optimieren. Löcher oder Risse sollten mit Spachtelmasse ausgebessert werden, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Zudem sollten Sie den Kleister im Vorfeld gemäß des Herstellers anrühren, da dieser in Regel noch für eine halbe Stunde quellen muss. Rühren Sie den Tapezierkleister vor dem Auftragen dann noch einmal durch.

Maler entfernt mit einer großen Spachtel Tapetenreste von einer Wand
Bevor Sie eine neue Tapete auftragen, muss im ersten Schritt die alte Tapete entfernt werden © ronstik / istockphoto.com

Wie sollte der Untergrund für das Tapezieren von Raufaser vorbereitet werden?

  • Tragfähigkeit prüfen: Führen Sie einen Wischtest durch, indem Sie mit der Hand über die Wandoberfläche streichen. Lösen sich Kreide- oder Kalkreste, muss die Fläche mit einem Haftgrund verstärkt werden, um die Klebewirkung zu verbessern.
  • Vorstreichen bei stark saugenden Untergründen: Für Untergründe wie rohen Beton oder unbeschichteten Putz empfiehlt sich ein Voranstrich mit verdünntem Tapetenkleister. Dieser gleicht die Saugfähigkeit aus und verhindert, dass der Kleister zu schnell einzieht.
  • Flächen schleifen: Glänzende oder glatte Wände bieten wenig Haftung. Schleifen Sie die Flächen an oder tragen Sie einen Haftgrund auf, um die Oberfläche aufzurauen und die Klebkraft zu erhöhen.
  • Feuchtigkeit kontrollieren: Der Untergrund muss trocken sein, um Ablösungen oder Schimmelbildung zu vermeiden. Nutzen Sie ein Feuchtigkeitsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Restfeuchte im akzeptablen Bereich liegt.
  • Grundierung auftragen: Bei porösen oder stark saugenden Untergründen reduziert eine Grundierung die Saugfähigkeit und erleichtert das Tapezieren.
UNSER TIPP:
Raufasertapeten sind für Feuchträume wie Keller oder Badezimmer nur bedingt geeignet, da sie aus Papier bestehen und Feuchtigkeit aufnehmen können. Dadurch quillt die Tapete auf und verliert ihre Haltbarkeit. Wenn Sie dennoch Raufaser verwenden möchten, vermeiden Sie unbedingt Bereiche in direkter Nähe zu Wasserquellen wie Badewanne, Dusche oder Waschbecken. Für eine langlebige Wandgestaltung in Feuchträumen sind Vinyltapeten oder Glasfasertapeten deutlich besser geeignet.

Welche Materialien und Werkzeuge werden für das Tapezieren von Raufaser benötigt?

Für das Tapezieren sind bestimmte Materialien und Werkzeuge erforderlich, um die Raufasertapete professionell anzubringen. Die folgende Tabelle listet alle wichtigen Utensilien auf, die Sie für ein glattes, haltbares Tapezierergebnis benötigen.

Material / WerkzeugVerwendungszweck
Raufasertapete
  • gewünschte Tapete für Wand- und Deckenflächen
Tapetenkleister
  • spezieller Kleister für Raufasertapeten, sorgt für optimale Haftung
Eimer oder Mischbehälter
  • zum Anrühren des Tapetenkleisters
Rührstab oder Quirl
  • zum gleichmäßigen Anrühren des Kleisters (oft an die Bohrmaschine anschließbar)
Wasserwaage
  • für das gerade Ausrichten der Tapetenbahnen
Tapeziertisch
  • Arbeitstisch zum Zuschneiden und Kleistern der Tapetenbahnen
Cuttermesser
  • zum exakten Zuschneiden der Tapetenbahnen
Tapezierbürste oder Andruckroller
  • zum gleichmäßigen Andrücken der Tapete und Entfernen von Blasen
Tapezierrolle oder Kleisterpinsel
  • zum Auftragen des Kleisters auf die Tapete oder direkt an die Wandfläche
Bleistift
  • für Markierungen und Abmessungen, vor allem an Übergängen und Kanten
Zollstock
  • zum präzisen Abmessen der Wand- und Bahnlängen
Spachtel
  • zum Ausbessern von Löchern und Unebenheiten im Untergrund
Schwamm oder Lappen
  • zum Entfernen von überschüssigem Kleister von der Tapete oder den Händen
Abdeckfolie oder Malerabdeckband
  • Schutz für Boden und angrenzende Flächen, um Verschmutzungen zu vermeiden
Leiter
  • für das Arbeiten an höher gelegenen Wand- und Deckenbereichen

Wie tapeziere ich Wände mit Raufaser? [Schritt-für-Schritt-Anleitung] 

  1. Tapetenbahnen zuschneiden: Im ersten Schritt schalten Sie den Strom ab und entfernen sämtliche Steckdosenabdeckungen.Schneiden Sie die Tapete in Bahnen. Diese sind etwa 5 bis 10 Zentimeter länger als die Wandhöhe. Diese Überlänge erleichtert später das exakte Zuschneiden an Decke und Boden. Am besten erledigen Sie die Schnittarbeit an einem Tapeziertisch. 
  2. Kleister auftragen: Rühren Sie den vorbereiteten Kleister noch einmal um und tragen Sie ihn gleichmäßig auf die Rückseite der Tapete auf. Lassen Sie den Kleister dann bis zu 15 Minuten einziehen, falls es sich um Papiertapete handelt, sodass sich das Material ausdehnen und stabilsieren kann. Bei Vliestapeten wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen.
  3. Erste Bahn anbringen: Beginnen Sie in einer Ecke oder an einem Fenster und richten Sie die erste Bahn senkrecht aus und markieren Sie an der Wand mit einem Bleistift eine Hilfslinie, damit Sie Tapete gerade ankleben. Kleben Sie diese von oben nach unten an die Wandfläche und streichen Sie die Tapete mit einer Tapezierbürste glatt. 
  4. Stoß-an-Stoß arbeiten: Bringen Sie die nächste Tapetenbahn direkt an die Kante der vorherigen an, sodass keine Überlappung entsteht.
  5. Blasen entfernen: Glätten Sie jede Tapetenbahn nach dem Anbringen mit einer Tapezierbürste oder einem Andruckroller, um Luftblasen von der Mitte nach außen herauszustreichen.
  6. Überschüsse zuschneiden: Schneiden Sie den Überstand an Decke und Boden mit einem scharfen Cuttermesser ab. Verwenden Sie eine Tapezierschiene oder eine gerade Kante, um saubere Schnitte zu gewährleisten.
  7. Ecken und Kanten tapezieren: Schneiden Sie die Tapete an Ecken ein und kleben Sie sie sauber an die angrenzenden Wände. Bei Außenecken hilft ein Kantenschutz, die Tapete vor Beschädigung zu schützen.
  8. Kleisterreste entfernen: Wischen Sie überschüssigen Kleister mit einem feuchten Schwamm ab, bevor er trocknet, um unschöne Flecken zu vermeiden.
  9. Wand streichen: Nachdem die Tapete vollständig getrocknet ist, können Sie die Fläche überstreichen.

Wie tapeziere ich die Decke mit Raufaser?

Das Vorgehen unterscheidet sich nicht beträchlicht zum tapzieren einer Wand. Montieren Sie vor dem Tapezieren die Deckenlampen und zur Sicherheit den Strom ab. Nachdem der Raum, Untergrund und das Material vorbereitet ist, zeichnen Sie mit einer Wasserwaage und einem Bleistift eine Hilfslinie, um die erste Bahn exakt auszurichten. Bringen Sie diese entlang der Hilfslinie an. Arbeiten Sie idealerweise zu zweit – eine Person hält die Tapete, die andere glättet sie mit einer Tapezierbürste oder Andruckrolle von der Mitte zu den Rändern hin, um Luftblasen zu entfernen. Setzen Sie weitere Tapetenabschnitte Stoß-an-Stoß an, ohne Überlappungen.

Wie tapeziere ich Ecken und Kanten mit Raufasertapete?

BereichArbeitssschritte
Innenecken
  • Schneiden Sie die Tapete so zu, dass sie 1 bis 2 Zentimeter über die Innenecke hinausgeht.
  • Kleben Sie die erste Bahn in die Ecke und drücken Sie sie sorgfältig an.
  • Bringen Sie die nächste Tapetenbahn mit einer 1 bis 2 Zentimeter Überlappung an und führen Sie einen Doppelschnitt aus.
  • Glätten Sie die Nähte mit einer Nahtrolle.
Außenecken
  • Führen Sie die Tapete mindestens 5 Zentimeter über die Außenecke.

Schneiden Sie die nächste Bahn passgenau zu und kleben Sie Stoß-an-Stoß.

  • Verwenden Sie bei stark beanspruchten Kanten ein Kantenschutzprofil.
  • Kanten (zum Beispiel Fenster/Türen)
    • Behandeln Sie Kanten wie Außenecken: Überlappen Sie die erste Tapetenbahn und schneiden Sie die nächste exakt zu.
    • Stabilisieren Sie stark beanspruchte Wandkanten mit Kantenschutzprofilen und tragen Sie ausreichend Kleister auf.

    DIY vs. Fachbetrieb: Wann lohnt sich professionelle Hilfe?

    In einigen Fällen ist die Zusammenarbeit mit einem Handwerker sinnvoll. Handelt es sich um ein größere Sanierung oder Renovierung, dann spart die Expertise eines Profis einiges an Zeit, da er ein schnelles und effizientes Arbeiten garantiert. So sollte zum Beispiel bei einer umfangreichen Schimmelsanierung am besten ein Malerbetrieb beauftragt werden. Zudem sorgt ein Maler nicht nur für ein termingerechte Fertigstellung, sondern garantiert auch ein sorgfältiges und langlebiges Endergebnis. Die Gewährleistung durch den Fachbetrieb bietet zudem zusätzliche Sicherheit. Möchten Sie Ihre Wände selbst tapezieren, können Fehler zu Schäden und Reparaturen führen, wodurch die Kosten steigen. Bei Sicherheitsrisiken wie Arbeiten in hohen Räumen oder mit Elektronik sorgen Fachleute für eine sichere Ausführung mit dem richtigen Equipment. Professionelle Hilfe von einem Handwerker reduziert Stress, da Fachleute die gesamte Planung und Ausführung übernehmen, was besonders bei komplexen Projekten eine Erleichterung ist.

    UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
    „Wenn ich einen Malermeister beauftrage, sollte die Dienstleistung schon vor Ort mit der Beratung beginnen. Dabei wird zusammen mit dem Kunden überlegt, was zum Raum passt und welche gestalterischen Möglichkeiten es gibt. Der Kunde weiß aufgrund der Vielzahl an Produkten gar nicht, was heute alles machbar ist. Im Baumarkt gibt es nur eine sehr reduzierte Standardpalette, die qualitativ mit dem, was ein Fachbetrieb bieten kann, nicht vergleichbar ist. Ein Malermeister kann aus einem Raum viel mehr herausholen. Die Frage ist also: Will der Kunde das überhaupt? Wenn jemand Wert auf ein stimmiges Gesamtbild legt, auf kreative Impulse und saubere Ausführung, dann ist er auch bereit, in professionelle Arbeit zu investieren.“

    Hans Voß – Leiter des Berufsbildungs- & Technologiezentrums (BTZ) der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf

    Wie vermeide ich Blasen und Falten beim Tapezieren?

    Blasen und Falten lassen sich durch sorgfältige Vorbereitung und präzises Arbeiten verhindern. Reinigen Sie den Untergrund gründlich, gleichen Sie Unebenheiten aus und tragen Sie den Kleister gleichmäßig auf. Bei Papiertapeten ist es wichtig, die empfohlene Einweichzeit einzuhalten.

    Beim Anbringen der Tapete glätten Sie diese von der Mitte zu den Rändern mit einer Tapezierbürste oder Andrückrolle. Kleine Blasen können Sie vorsichtig mit einem Tuch oder der Hand glattstreichen. Bei größeren Blasen empfiehlt es sich, mit einem kleinen Kreuzschnitt die Stelle zu öffnen, die Rückseite mit Tapetenkleber zu bestreichen und die Tapete erneut anzudrücken. Sollten Falten entstehen, lösen Sie die betroffene Bahn vorsichtig bis zur Problemstelle, tragen zusätzlichen Kleister auf und glätten sie erneut – idealerweise, solange der Kleister noch feucht ist.

    Wie werden Steckdosen und Lichtschalter in die Tapete integriert?

    Schalten Sie vor dem Tapezieren unbedingt den Strom ab und entfernen Sie die Abdeckungen von Steckdosen und Lichtschaltern. Tapezieren Sie über die Öffnungen hinweg und drücken Sie die Tapete vorsichtig an, bis die Konturen sichtbar werden. Schneiden Sie die Aussparungen entlang der Unterputzrahmen mit einem scharfen Cuttermesser aus. Sobald die Tapete trocken ist, können Sie die Abdeckungen wieder montieren und befestigen.


    Schwarz weißes Profilbild von Hans Voß, Leiter des Berufsbildungs- & Technologiezentrums (BTZ) der Maler- und Lackierer-Innung Düsseorf

    ÜBER UNSEREN EXPERTE

    Herr Hans Voß ist Leiter des Berufsbildungs- & Technologiezentrums (BTZ) der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf sowie Mitglied des Meisterprüfungsausschusses und Dozent bei der Handwerkskammer Düsseldorf. Er engagiert sich seit vielen Jahren als Prüfer, Dozent und Mitglied in verschiedenen Fachgremien des Maler- und Lackierer Handwerks.

    » zum Tapezierarbeiten-Experteninterview


    Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

    1. Raufasertapeten können vorsichtig mit einem feuchten Tuch gereinigt werden, jedoch sollten hier keine scheuernde Reinigungsmittel zum Einsatz kommen.
    2. Überschüssige Rollen sollten trocken und lichtgeschützt gelagert werden, um bei zukünftigen Reparaturen die gleiche Farbe und Struktur zu gewährleisten.
    3. Neben Standard-Tapetenkleister gibt es Varianten wie stärkeren Kleister für schwere Tapeten oder Kleister mit Zusatzstoffen gegen Schimmelbildung.
    4. Für ideale Trocknungsbediengungen kann es helfen, wenn die Raumtemperatur bei etwa 15 bis 20 Grad liegt und die Luftfeuchtigkeit circa 60 Prozent betragen.
    5. Möchten Sie für die Tapezierarbeit einen Fachbetrieb beauftragen, sollten Sie die Angebote und Kosten von verschiedenen Anbietern und Malerbetriebe im Vorfeld vergleichen, damit Sie für Ihr Projekt einen fairen Preis zahlen. 


    Fazit

    Das Tapezieren mit Raufaser ist eine kostengünstige und beliebte Möglichkeit, Wohnräume individuell und kostengünstig zu gestalten. Für ein sauberes und langlebiges Ergebnis ist es wichtig, die Wandfläche gründlich vorzubereiten, indem zum Beispiel Unebenheiten mit Spachtelmasse ausgebessert werden. Berechnen Sie zudem am besten im Vorfeld welche Tapetenmenge für das Tapezieren Ihres Wohnraums benötigt wird, so können Sie die anfallenden Materialkosten auch besser abschätzen. Entscheiden Sie sich einen Profi zu engagieren, kann es sich lohnen verschiedene Angebote zu vergleichen, damit Sie ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis finden.

    Raufaser tapezieren: Häufig gestellte Fragen

    Welche Farben eignen sich für das Überstreichen von Raufasertapeten?

    Ja, für das Überstreichen von Raufasertapeten eignen sich besonders Dispersionsfarben, da sie gut haften, gleichmäßig decken und die Struktur der Tapete nicht beeinträchtigen. Latexfarben bietet sich für einen Anstrich ebenfalls an, ist jedoch weniger atmungsaktiv, was die Feuchtigkeitsregulierung der Tapete einschränkt. Achten Sie auf schadstofffreie Farben, um das Raumklima nicht zu belasten.

    Wie oft können Raufasertapeten überstrichen werden, bevor ein Austausch notwendig ist? 

    Raufasertapeten können je nach Körnung und verwendeter Farbe etwa vier- bis zehnmal überstrichen werden, bevor ihre Struktur an Detail verliert oder sich ablöst. Feine Raufaser ist anfälliger für Substanzverlust als grobe Körnungen. Sollten Unebenheiten oder Schäden sichtbar werden, empfiehlt es sich, die Tapete zu erneuern.

    Sind Raufasertapeten in extremen Temperaturbereichen anfällig?

    Raufasertapeten sind relativ robust, jedoch können extreme Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ihre Haftung und Struktur beeinträchtigen. In sehr kalten Räumen könnten Kleisterverbindungen brüchig werden, während in warmen, trockenen Umgebungen die Tapete schneller austrocknet und reißen kann. Eine gute Grundierung und die Wahl eines hochwertigen Kleisters minimieren solche Risiken.

    Wie verhält sich die Tapete in der Nähe von Heizkörpern oder Kaminen?

    Raufasertapeten sind bis zu einem gewissen Grad hitzebeständig, jedoch können sie bei direkter Hitzeeinwirkung austrocknen und sich lösen. In der Nähe von Heizkörpern oder Kaminen empfiehlt sich einen gewissen Abstand zum Heizsystem einzuhalten. Zudem muss die Fläche hinter dem Heizkörper nicht tapeziert werden, da reicht es um die Heizung herum zu arbeiten.

    Gibt es spezielle Techniken, um überstrichene Raufasertapeten effizient zu lösen?

    Überstrichene Raufasertapeten lassen sich einfacher entfernen, wenn Sie sie vor dem Ablösen mit warmem Wasser und einem Tapetenlöser einweichen oder bearbeiten Sie die Fläche mit einer Nagelwalze. Verwenden Sie einen Tapetenschaber, um die aufgeweichte Tapete vorsichtig zu lösen. Ein Dampfreiniger kann den Prozess beschleunigen und die Haftung des Kleisters schneller zu lockern.

    Über unsere*n Autor*in
    Kathrina Haunfelder
    Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.