Acryllacke lassen sich mit Wasser verdünnen und daher leicht verarbeiten. Getrocknet und ausgehärtet bilden sie auf Oberflächen jedoch eine widerstandsfähige Schicht, die nur schwer wieder zu lösen ist. Mit welchen Methoden sich Acryllack dennoch entfernen lässt, lesen Sie hier auf Maler.org!
Acryllack ist gebrauchsfertig gemischt im Fachhandel erhältlich. Er zeichnet sich durch einen sehr geringen und unverzichtbaren Anteil an Lösemitteln aus und hat andere Kunstharzlacke wie beispielsweise die Alkydharzlacke heute weitgehend ersetzt. Neben dem Lösungsmittel und den verschiedenen Farbpigmenten besteht Acryllack außerdem noch aus Bindemitteln, die der Verbindung der Pigmente untereinander und mit dem Untergrund dienen. Die Bindemittel bestehen aus Kunstharzteilchen, welche sich beim Trocknen des Lacks durch die Verdunstung des Wassers ineinander verzahnen und einen elastischen, wasserunlöslichen Film bilden. Zum Entfernen von Acryllack-Schichten ist daher der Einsatz von speziellen Abbeizmitteln oder einer Heißluftpistole nötig, aber auch das mechanische Entfernen durch Fräsen oder Schleifen ist möglich.
Eigenschaften von Acryllack
Acryllack wird auch als Wasserlack bezeichnet, da er sich im flüssigen Zustand mit Wasser verdünnen lässt. Er ist zum Anstrich auf Metall, Kunststoff sowie als Lack für Holz geeignet. Weitere Vorteile finden Sie im Folgenden aufgelistet:
- Acryllack ist lichtecht und verfärbt sich durch Sonneneinstrahlung nicht.
- Die trockene Lackschicht besitzt eine gute Elastizität und platzt nicht ab.
- Acryllack ist nicht entflammbar und trocknet schnell.
- Durch den geringen Lösungsmittelgehalt entsteht beim Lackieren keine große Geruchsbelästigung.
Der Lack ist zwar wasserverdünnbar, ist er jedoch einmal getrocknet, ist er nicht mehr wasserlöslich und zum Entfernen von Acryllacken müssen daher andere Methoden angewendet werden. Weitere Merkmale von Acryllack sind:
- Acrylallack hat gegenüber High-Solid-Kunstharzlacken eine etwas schwächere Deckkraft. Deshalb sollte man, besonders bei Farbtonwechseln zwei bis drei Beschichtungen vorsehen.
- Da ein Acryllack nach der Trocknung elastischer ist als ein Alkydharzlack, ist die Oberflächenhärte etwas geringer.
- Acryllack kann bei Überholungsanstrichen wegen seiner höheren Elastizität nur wieder mit Acryllack überstrichen werden.
Acryllack entfernen: So geht’s!
Um ausgehärteten Acryllack entfernen zu können, hat der Maler-Experte chemische und mechanische Methoden sowie Heißluft zur Verfügung stehen. Welche Methode für Ihr Anliegen am besten geeignet ist, kann der Fachmann mit seiner Erfahrung am besten entscheiden – Lassen Sie sich daher unbedingt fachkundig beraten!
- Abbeizmittel sind chemische Verbindungen, die auf die Lackschicht aufgetragen werden und einige Zeit einwirken müssen. Danach kann der gelöste Lack mit einem Spachtel und Wasser entfernt werden. Für Acryllacke sind jedoch nur lösungsmittelhaltige Abbeizer geeignet, da alkalische Mittel auf Laugenbasis nur für ölhaltige Lacke verwendet werden können. Da der Umgang mit diesen Materialien nicht ganz einfach ist und einige Erfahrung voraussetzt, sollten Sie dies Arbeiten immer einem Profi überlassen! Er verfügt auch über die zwingend erforderliche und zugelassene Schutzausrüstung.
- Da Acryllacke nicht zu den hitzebeständigen Lacken gehören, lässt sich die Lackschicht mithilfe einer Heißluftpistole aufweichen und entfernen. Für den Einsatz dieses Gerätes ist jedoch etwas Übung erforderlich, da sonst das darunterliegende Holz schnell verbrennt. Zudem ist die Anwendung in Glasnähe gefährlich, da Fenster- oder Türenglas durch die Hitze des bis zu 650°C heißen Luftstroms schnell beschädigt wird.
- Das Acryllack Entfernen ist auch mit Lackfräsen oder Schleifgeräten möglich, was besonders bei mehreren Lackschichten sehr effizient ist. Jedoch entsteht dabei viel Staub und Schmutz, weshalb für diese Arbeit eine Atemschutzmaske erforderlich ist. Diese Methode ist auch nur für ebene Flächen gut geeignet, da bei Unebenheiten schnell das darunterliegende Material beschädigt wird.
- Mit Hilfe von Abziehklingen wird der Acryllack von Hand mit scharfen, gewölbten Klingen entfernt. Dabei entstehen zwar keine gesundheitsgefährdenden Stoffe, jedoch ist die Methode auch nicht für unebene Profile geeignet und es besteht die Gefahr, dass beim Abziehen der untersten Schicht die Oberfläche beschädigt wird.