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Putz und Verputzen

Decke verputzen: Kosten & Tipps zum Verputzen von Decken

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 16. Februar 2024
Lesedauer: 12 Minuten
© m-gucci / istockphoto.com

Das Verputzen der Zimmerdecken kann nicht nur beim Neubau, sondern auch im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen notwendig werden und ist zudem eine typische Arbeit im Trockenbau. Damit der Putz oben hält und einen guten Eindruck hinterlässt, können verschiedene Putzarten verwendet werden. Sobald die Decke glatt ist, kann sie – wie eine Wand – gestrichen werden.

Alles auf einen Blick:

  • Wird eine Zimmerdecke verputzt, erhält sie eine glatte und ansprechende Oberfläche. Das kann sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungsarbeiten notwendig werden.
  • Sie können beispielsweise Zementputz, Gipsputz oder Kalkputz als Unterputz verwenden.
  • Um eine optimale Haftbarkeit des Putzes an der Decke zu gewährleisten, muss der Untergrund gut vorbereitet werden.
  • Da der richtige Putz zu einer Verbesserung des Raumklimas beitragen kann, sollten Sie die für sich beste Variante finden.
  • Den Deckenputz können Sie streichen oder tapezieren, genau wie den an einer Wand.

Diese Kosten können beim Verputzen einer Decke auf Sie zukommen

Unsere Beispielrechnung liefert Ihnen einen ersten Überblick darüber, welche Kosten auf Sie zukommen, wenn Sie einen Maler mit den Putzarbeiten beauftragen. Im Folgenden gehen wir dann näher auf die Faktoren ein, die sich auf die Preise auswirken.

PositionPreis
Abdecken des Bodens30 – 90 Euro
Entfernen der alten Tapete sowie des alten Putzes und Untergrund-Vorbereitung150 – 300 Euro
Auftragen von Unter- und Oberputz1.200 – 1.800 Euro
Materialkosten390 – 750 Euro
Gesamtkosten ohne Fahrtkosten1.770 – 2.940 Euro

Decke verputzen Kosten

Die Kosten richtet sich unter anderem danach, welche Putzart Sie verwenden und ob Sie die Arbeiten selbst durchführen oder einen Profi engagieren.

Welche Faktoren bestimmen den Preis?

  • Deckentyp
    Der Deckentyp hat einen großen Einfluss auf die zu erwartenden Kosten. Schließlich müssen anspruchsvolle Decke aufwendiger vorbereitet werden als beispielsweise eine einfache Betondecke. Muss bei einer Altbaudecke zunächst Putz entfernt und die Decke ausgebessert werden, benötigt der Maler hierfür länger als beim einfachen Verputzen einer Betondecke.
  • Materialkosten
    Die Materialkosten können ebenfalls variieren und unterschiedlich hoch sein. So spielt es beispielsweise eine Rolle, mit was verputzt wird und wie die Untergrundvorbereitung erfolgen muss. Auch dies hängt wiederum alles mit der Art der Decke zusammen. Grundsätzlich sollten Sie an folgende Materialkosten denken:
MaterialKosten
Abdeckmaterial für den Boden2 – 3 Euro pro Quadratmeter
Grundierung2 – 3 Euro pro Quadratmeter
Putz 1. Schicht3 – 7 Euro pro Quadratmeter
Putz 2. Schicht3 – 7 Euro pro Quadratmeter
zusätzliche Materialien wie beispielsweise Putzschienen und Mörtel3 – 5 Euro pro Quadratmeter
gesamte Materialkosten13 – 25 Euro pro Quadratmeter
  • Arbeitskosten
    Beauftragen Sie einen Experten mit dem Auftragen des Putzes, müssen Sie mit weiteren Kosten rechnen. Für ein einfaches Putzsystem rechnet der Profi etwa 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter ab. Für ein Zimmer von beispielsweise 20 Quadratmetern betragen die Kosten für den Unterputz also etwa 400 bis 600 Euro. Für den Oberputz kommen noch einmal 400 bis 600 Euro hinzu.

    Soll der Profi die Abdeckarbeiten durchführen, fallen hierfür etwa 1 bis 2 Euro pro Quadratmeter an. 5 bis 10 Euro müssen Sie für das Entfernen alter Tapeten einplanen und auch die Fahrtkosten sollten bedacht werden. Diese sind von Firma zu Firma teils sehr unterschiedlich.


Welcher Putz eignet sich für Zimmerdecken?

Im Vergleich zum Verputzen von Wänden kann das bei der Zimmerdecke zu einer Herausforderung werden. Schließlich arbeiten Sie hier nicht nur über Kopf, sondern Sie müssen auch sicherstellen, dass der Putz oben haften bleibt. Außerdem sollte ein Material verwendet werden, das sich ideal an Ihren Bedarf und an die jeweiligen Gegebenheiten anpasst. Folgende Putzarten eignen sich am besten für das Deckenverputzen:

Gipsputz

Gipsputz eignet sich gut für Betondecken. Da er jedoch viel Feuchtigkeit aufnimmt und dann aufgrund des hohen Gewichts leicht abfallen kann, sollten Sie ihn nicht in feuchten Räumen wie dem Bad oder einem alten Keller verwenden.

Kalkputz

Auch Kalkputz erweist sich als ideal für Betondecken, hier allerdings insbesondere in Feuchträumen wie dem Badezimmer. Die Besonderheit von Kalkputz besteht darin, dass die Feuchtigkeit aus der Luft aufgenommen und nach und nach wieder abgegeben werden kann. Auf diese Weise „atmet“ der Raum sozusagen. Eine Schimmelbildung wird so verhindert und das Raumklima verbessert sich.

Kunstharzputz

Kunstharzputz ist wenig atmungsaktiv und daher nicht für das Bad geeignet. Diese Putzart wird zum Beispiel als Oberputz auf mineralischen Unterputzen eingesetzt. Da die Auftragsdicke nur sehr gering ist, ist ein ebener Untergrund Voraussetzung.

Lehmputz

Lehmputz weist ähnliche Eigenschaften auf wie Kalkputz, sodass auch er sich für feuchte Räume wie Küche und Bad eignet. Die aufgenommene Feuchtigkeit wird langsam wieder an den Raum abgegeben, wodurch ein tolles Raumklima entsteht.

Zementputz

Zementputz ist eine mineralische Variante, die diffusionsoffen ist und somit dieselben guten Eigenschaften bietet wie der Kalkputz oder der Lehmputz. Er eignet sich ideal für Feuchträume, kann aber selbstverständlich ebenfalls im Wohnraum verwendet werden, um das Raumklima zu optimieren.

Edelputz

Edelputz eignet sich vor allem für die dekorative Oberschicht. Es gibt ihn als dicke und als dünne Variante. Außerdem haben Sie die Wahl zwischen Streichputz und Rollputz. Streichputz wird aufgestrichen, während Sie beim Auftragen des Rollputzes eine Malerrolle verwenden. Dünner Edelputz ist etwa zwei bis fünf Millimeter stark, während der dicke Edelputz eine Schichtstärke von etwa zehn bis 15 Millimeter aufweist. Beide Varianten eignen sich hervorragend zur individuellen Deckengestaltung.

Übrigens: Für eine besonders glatte Oberfläche sollten Sie den Putz nach dem zweiten Putzgang filzen.

Maler filzt mit einem Schwammbrett die frisch verputze Wand
Nach dem Verputzen die Wand oder Decke mit einem Schwammbrett behandeln und „filzen“ © yunava1 / istockphoto.com

Auf diese 5 Eigenschaften sollten Sie beim Deckenputz achten

  • haftbares, leicht zu verarbeitendes Material
  • robuste Putzart, die eine besonders lange Lebensdauer erreicht
  • Eigenschaften passen zu den räumlichen Gegebenheiten
  • nachhaltiges Herstellungsverfahren
  • Umweltschutzzertifizierung (beispielsweise EU-Ecolabel)

Besonderheiten beim Verputzen der Decke [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

Wie die Decke verputzt werden muss, hängt von deren Beschaffenheit und davon ab, für welche Putzart Sie sich entscheiden.

Betondecken

Beton ist ein Material, das sehr glatt ist. Eine dicke Putzschicht ist also hier nicht notwendig. Um eine Betondecke zu verputzen, führen Sie folgende Schritte durch:

  1. Zuerst sollte die Decke vom alten Putz befreit und gründlich gereinigt werden. Kehren Sie Staub und Schmutz sorgfältig ab, damit der neue Putz garantiert haften bleibt. Verschließen Sie außerdem alle Risse und Löcher.
  2. Bringen Sie nun Putzschienen an, die Ihnen die anschließenden Putzarbeiten deutlich erleichtern. Hierfür verwenden Sie den sogenannten Ansetzmörtel. Da die Leisten in derselben Stärke sind wie der Putz, müssen sie später nicht entfernt werden.
  3. Sollte kein Unterputz vorhanden sein, ist es nun an der Zeit, diesen anzubringen. Warten Sie jedoch ab, bis der Mörtel, mit dem Sie die Putzschienen angebracht haben, vollständig ausgehärtet ist. Achten Sie hier auf die Herstellerangaben.

    Rühren Sie den Unterputz so an, wie es die Angaben des Herstellers vorsehen. Damit er haften bleibt, sollte er nicht zu flüssig sein. Werfen Sie den auf die Kelle aufgetragenen Putz mithilfe einer Spachtel an die Decke und verreiben Sie ihn mit dem Abziehbrett. Achten Sie darauf, dass er an allen Stellen gleich dick ist.
  4. Im nächsten Schritt wird der Oberputz aufgetragen, allerdings erst, wenn der Unterputz vollständig getrocknet ist. Das Auftragen des Oberputzes gestaltet sich besonders einfach, wenn Sie einen Roll- oder Streichputz verwenden. Anstatt Kelle und Abziehbrett benötigen Sie hierfür nur eine Malerrolle oder einen Pinsel, je nachdem, für welche Putz-Variante Sie sich entscheiden. Um eine optimale Haftfähigkeit des Oberputzes zu erreichen, können Sie den Untergrund vorher kurz anfeuchten. Am Schluss können Sie die Putzschicht nach Wunsch streichen.
GUT ZU WISSEN:
Schauen Sie sich das technische Merkblatt der Putzart an, die Sie verwenden möchten. Hier steht in der Regel, wie der Untergrund am besten vorbehandelt werden kann. 

Rigips

Im Vergleich zu Betondecken müssen Sie bei Decken aus Rigips anders vorgehen. Rigips ist schließlich deutlich saugfähiger als die meisten anderen Untergründe. Zudem muss er zunächst optimal vorbereitet werden:

  1. Verschließen Sie die Fugen – genau wie bei einer Wand im Trockenbau – mit einer Rissbrücke. Diese verhindert, dass der Putz später Risse bildet.
  2. Reinigen Sie die Platten gründlich. Es dürfen sich kein Staub oder Schmutz mehr daran befinden, da das Ganze sonst eventuell nicht halten würde.
  3. Grundieren Sie wie im Trockenbau mithilfe einer Spachtel. Verwenden Sie hierfür ein Produkt, das speziell für Rigipsplatten geeignet ist. Die Grundierung verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit in die Platten eintritt und steigert zudem die Untergrund-Haftkraft.
  4. Tragen Sie nun den gewünschten Putz entsprechend der Herstellerangaben auf. Für Gipskarton eignen sich am besten Roll- oder Streichputz. Ein Unterputz ist nicht notwendig.
UNSER TIPP:
Gehen Sie wie bei einer Wand vor und beginnen Sie das Verputzen an einer Seite der Decke und arbeiten Sie sich systematisch vor. Verwenden Sie einen geeigneten Spachtel, um den Putz gleichmäßig aufzutragen und eventuelle Unebenheiten zu glätten. Achten Sie darauf, alles gleichmäßig auf dem Rigips zu verteilen, um ein schönes Ergebnis zu erzielen, das sich der Glätte der Wände anpasst.

Altbaudecken

Beim Verputzen von Altbaudecken müssen Sie als erstes alle losen Putzreste entfernen und herausfinden, welche Art von Material zum Deckenbau verwendet wurde. Altbaudecken bestehen oft aus Beton, sodass Sie beim Verputzen wie oben beschrieben vorgehen können. Auch andere Haftgründe wie beispielsweise die sogenannten Sauerkrautplatten können vorhanden sein. Diese lassen sich problemlos überputzen, ähnlich den Platten aus Rigips.

SCHON GEWUSST?
Sauerkrautplatten heißen so, weil ihre Struktur an Sauerkraut erinnert. Es handelt sich dabei um Gipskartonplatten beziehungsweise Leichtbauplatten aus Holzwolle, die für die Dämmung verwendet werden.

Ist die Decke schief oder möchten Sie einen neuen Look mit abgehängten Decken erzeugen, dann können Sie zunächst Platten aus Gipskarton beziehungsweise Rigips anbringen, die sich dann – wie bei einer Wand – problemlos mit einem Oberputz versehen und mit Farbe streichen lassen. Dafür braucht es aber etwas Trockenbau Know-how.

Holzdecken

Das Verputzen von Holzdecken ist selbstverständlich ebenfalls möglich. Allerdings bietet Holz eine deutlich geringere Haftkraft als Beton, sodass die Arbeiten um einen vorbereitenden Schritt erweitert werden müssen. Es ist als erstes notwendig, einen sogenannten Putzträger aufzutragen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Strohmatten oder Gipskarton beziehungsweise Rigips handeln.

Das sollten Sie beachten beim Verputzen der Decke

Sie sollten immer mit dem Vorbereiten des Zimmers beginnen. Räumen Sie daher zuerst alle Möbel und anderen Gegenstände raus und kleben Sie Heizungen und weitere fest installierte Einrichtungen mit Folie ab. Auch der Fußboden sollte komplett abgedeckt sein, damit er nicht beschädigt wird. Hierfür eignet sich beispielsweise Malervlies, wie Sie es auch zum Streichen oder Tapezieren verwenden. Und denken Sie daran: In der Regel ist es von Vorteil, wenn Sie vor dem Putzauftragen einen Putzgrund auftragen, damit das Material dann auch gut haftet.

Was sind die häufigsten Fehler?

Eines der größten Probleme kann auftreten, wenn es bereits einen Wasser- oder Schimmelschaden gab. Wird dieser vor dem Verputzen der Decken nicht rückstandslos entfernt, kann es schnell erneut zu einem Schimmelbefall und zu einer feuchten Decke kommen, an der der Putz nicht haftet. Es ist wichtig, die Ursache zu finden, da es ansonsten immer wieder zu Schäden kommen wird.

Auch die fehlende Untergrundvorbereitung kann später zu Problemen führen. Verschließen Sie daher vor dem Verputzen alle Risse und Löcher und achten Sie darauf, dass alles sauber ist, ehe Sie den Putz auftragen.

Bei der Auswahl des Putzes sollten Sie nach der Devise „weich auf hart“ vorgehen. Das bedeutet: Je härter die untere Fläche, desto weicher muss der Putz sein. Besteht der Unterputz also aus Zementputz, können Sie für die obere Schicht einen weicheren Kalkputz verwenden. Auf diese Weise kann alles von außen nach innen trocknen und es bilden sich keine Risse.

5 Tipps für das Verputzen von hohen Decken

  1. sicheres Arbeiten: Beim Verputzen von hohen Zimmerdecken ist es wichtig, sicher zu arbeiten. Verwenden Sie eine stabile Leiter oder ein Gerüst, um an höher gelegene Bereiche zu gelangen. Achten Sie darauf, dass die Leiter oder das Gerüst stabil und sicher aufgestellt sind, um Unfälle zu vermeiden.
  2. Hilfsmittel nutzen: Um es sich einfacher zu machen, können Sie verlängerte Spachtel oder Teleskopstangen verwenden. Diese ermöglichen es Ihnen, auch schwer zugängliche Bereiche problemlos zu erreichen.
  3. Teamarbeit: Bei besonders hohen Zimmerdecken kann es hilfreich sein, mit einem Partner zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise können Sie sich gegenseitig unterstützen und sicherstellen, dass das Material gleichmäßig und effizient aufgetragen wird.
  4. professionelle Hilfe: Wenn Ihnen das Verputzen hoher Decken zu herausfordernd erscheint, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Maler kann Ihnen dabei helfen, die Decke professionell zu verputzen und ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.
  5. Kleinigkeiten können entscheidend sein: Tragen Sie das Material in gleichmäßigen Bahnen auf, verwenden Sie hochwertiges Werkzeug und beachten Sie die Trocknungszeiten. Dann erzielen Sie ein optimales Ergebnis. Das beste Ergebnis allerdings erzielen Sie, wenn Sie einen Fachbetrieb beauftragen. 


Fazit

Für Maler ist das Verputzen einer Decke eine der grundlegendsten Aufgaben. Wie umfangreich und schwierig diese Tätigkeit ist, richtet sich unter anderem nach dem Untergrund und danach, welchen Putz Sie verwenden. Als Unterputz können sich mineralische Putze wie Kalk- oder Zementputz eignen. Diese bewirken eine Verbesserung des Raumklimas und können – wie auch der Lehmputz – in Feuchträumen verwendet werden. Als Oberputz eignet sich Rollputz oder Streichputz, der mit wenig Aufwand selbst von Laien aufgetragen werden kann. Es ist wichtig, den Untergrund optimal vorzubereiten, damit sich später keine Risse bilden oder im schlimmsten Fall sogar der Putz von der Decke fällt.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.