Der Trend, eine Wand zu besprühen, statt zu streichen, ist kein neuer. Grundsätzlich lässt sich auch Dispersionsfarbe sprühen; doch gibt es hierbei viel zu beachten, wie beispielsweise die Wahl der richtigen Farbe. Maler.org sagt Ihnen, worauf es wirklich ankommt!
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, wie Sie Dispersionsfarbe auf eine Wand auftragen können. Der Klassiker ist dabei die Arbeit mit dem Pinsel oder der Farbrolle, doch auch Wisch- und Schwammtechniken werden immer beliebter. Seit geraumer Zeit setzt sich zudem ein weiteres Verfahren durch, nämlich die Dispersionsfarbe mittels unterschiedlicher Hilfsmittel zu sprühen. Sofern diese Methode korrekt angewandt wird, ist ein optisch ansprechendes Farbergebnis erreichbar. Jedoch sind die möglichen Fehlerquellen vielfältig. Warum dabei beispielsweise die Qualität des Sprühgeräts entscheidend ist und wie ein Malermeister die handelsübliche Wandfarbe sauber und akkurat aufträgt, lesen Sie im Folgenden auf Maler.org.
Dispersionsfarbe sprühen statt streichen – Was spricht dafür?
Unter Laien wie auch Malermeistern ist das Sprühverfahren im Laufe der letzten Jahre immer beliebter geworden. Diese Entwicklung beruht vor allem auf den Vorzügen der Methode: Denn Dispersionsfarbe zu spritzen statt zu streichen, kann bei korrekter Vorgehensweise die Renovierung deutlich erleichtern:
- Arbeits- und Zeitaufwand sind geringer als beim herkömmlichen Anstrich
- Ecken und Kanten können sehr gut erreicht werden
- auch großflächige Decken können besprüht werden
- moderne Sprühgeräte verbrauchen wenig Farbe, sodass sich im Vergleich zum Streichen Material sparen lässt
Airbrush- oder Airless-Verfahren zum Sprühen von Dispersionsfarbe
Das Airbrush-Verfahren ist wohl die bekannteste Methode, Farbe an die Wand zu sprühen. Ob mit handlichen Sprühpistolen oder großen Hochdruckgeräten mit leistungsstarkem Kompressor – die Farbe wird durch Druckluft zerstäubt und als feiner Nebel auf die Wand aufgebracht.
Auch beim Airless-Verfahren kann ein Kompressor zur Zerstäubung der Farbe zum Einsatz kommen. Meist hingegen wird die Flüssigkeit durch einen elektronischen oder mit Brennstoffen betriebenen Motor verdichtet. Der Profi spricht bei solchen Geräten von Materialdruckspritzen. Der Vorteil der Airless-Geräte liegt in ihrer hohen Arbeitsleistung, dank derer auch dickflüssige Farben gut verarbeitet werden können. Geringe Mengen an Farbe genügen hierbei bereits für einen sehr gut deckenden Auftrag. Zudem ist diese Methode besonders für raue Oberflächen geeignet und wird von Malermeistern daher oftmals zur Behandlung von Außenfassaden, beispielsweise mit Silikonharzfarben, eingesetzt.
Kann ein Laie Dispersionsfarbe selber sprühen?
In der Theorie ist das Sprühverfahren auch von Laien durchführbar; entsprechende Geräte können in Baumärkten käuflich erworben oder ausgeliehen werden. Jedoch gibt es eine Vielzahl von möglichen Fehlerquellen, die nicht nur ein unsauberes Arbeitsergebnis bedingen können: Auch ein unsachgemäß behandelter Untergrund, die nicht einwandfrei geschützte Einrichtung, das Sprühgerät selbst und sogar Ihre Gesundheit können Schaden nehmen, wenn Sie nicht fachgerecht arbeiten:
- Die Vorarbeiten, wie beispielsweise das sorgfältige Abkleben, sind beim Sprühen von Dispersionsfarbe besonders wichtig. Nur mit Sorgfalt lassen sich verwischte Kanten und Farbspritzer vermeiden.
- Nicht jede Sprühpistole ist für Dispersionsfarbe geeignet. Ein optimales Endergebnis lässt sich nur mit einem hochwertigen Gerät erreichen.
- Ebenso ist nicht jede Wandfarbe zum Sprühen geeignet. Die Auswahl eines geeigneten Produkts mit der richtigen Viskosität und Haftung ist entscheidend für das Arbeitsergebnis.
- Manche Farben sind für den Einsatz durch Laien nicht zu empfehlen: Möchten Sie beispielsweise eine Mineralfarbe verwenden, sind Fachwissen und gewisse Sicherheitsvorkehrungen unbedingt notwendig. Denn Dispersionssilikat- und Silikatfarben etwa sind stark ätzend und dürfen selbst beim Streichen nur mit Handschuhen und Atemschutzmaske verarbeitet werden! Zudem können sie auf Glas- oder Keramikoberflächen permanente Flecken verursachen. Die Verarbeitung und Anwendung ist demnach sehr anspruchsvoll und sollte nur von einem qualifizierten Malermeister vorgenommen werden.
- Moderne Profigeräte verursachen keinen weitreichenden Sprühnebel. Bei einem falschen Abstand zur Wand oder einer unsachgemäßen Führung des Spritzgeräts jedoch verteilt sich der feine Farbnebel nichtsdestotrotz schnell im ganzen Raum. Deutliche Farbspuren an der Decke, den Möbeln, auf dem Boden sowie an nicht zum Anstreichen vorgesehenen Wänden sind die Folge.
- Wenn die Düse verstopft, wird der Farbauftrag schnell unsauber und ungleichmäßig. Solche Farbunterschiede müssen sorgfältig ausgeglichen werden.
- Verstopfungen, Druckschwankungen und andere Funktionsstörungen müssen mit geeigneten Gegenmaßnahmen behoben werden. Mangelndes Fachwissen verhindert dabei ein gezieltes Vorgehen.