onsfarbe ist heutzutage die am meisten verwendete Farb- bzw. Lackart. Doch inmitten der breiten Angebotspalette gilt es, je nach Anwendungsgebiet, Farbton und Preis das passende Produkt auszuwählen. Welche Kriterien es bei der Suche gibt und wie Sie die richtige Farbe finden, erklärt Ihnen Maler.org im folgenden Artikel.
Dispersionsfarbe besteht aus Farbpigmenten, Wasser und einem Bindemittel. Die Farbpigmente und das Wasser sind nicht ineinander löslich, lassen sich jedoch durch das Bindemittel nahezu ohne sichtbare Trennung miteinander vermischen. Nach dem Auftragen verdunstet das Wasser und eine Schicht aus eingefärbtem Bindemittel bleibt zurück. Je nach Art der Zusammensetzung lassen sich verschiedene Arten von Dispersionfarben unterscheiden.
Arten der Dispersionsfarbe
Kunstharz-Dispersionsfarbe
Farben, die als Bindemittel eine Kunstharz-Dispersion beinhalten, werden als Kunstharz-Dispersionsanstriche bezeichnet. Sie sind in der Regel gemeint, wenn von Dispersionsfarbe gesprochen wird. Ist nach dem Streichen das Wasser verdunstet, bleibt ein in sich geschlossener Kunststoff-Film zurück. Dieser ist nicht wasserlöslich.
Kunstharz besitzt einige wichtige positive Eigenschaften.
- die Farbe lässt sich leicht verarbeiten
- Dispersionsfarbe kann beliebig mit Abtönkonzentraten gemischt werden
- sie ist zudem wisch-, wasch- oder scheuerfest
- die fertige Farbschicht ist wasserdampfdurchlässig und lässt beispielsweise Wasserdampf aus dem Mauerwerk passieren, verfügt jedoch über eine geringe Wasseraufnahme, den sogenannten „Abperleffekt“
- Sie können Dispersionsfarbe problemlos überstreichen, wodurch sie sich besonders für stark beanspruchte Räume eignet
- hohe Umweltverträglichkeit durch den Mangel an Lösemitteln
Allerdings gehen mit der Verwendung dieser Farbe auch einige wenige Nachteile einher.
- um Dispersionsfarbe zu entfernen, werden spezielle Lösungsmittel benötigt
- Dispersionsfarbe ist anfällig für Algenbewuchs
- häufig sind Biozide als Stabilisatoren beigemischt, die zu allergischen Reaktionen führen können
Dispersions-Silikatfarbe
Silikatfarben (auch Mineral- oder Wasserglasfarben) sind sehr beständig, da sie sich durch Verkieselung mit dem Untergrund verbinden. Jedoch nehmen sie bei Bewitterung viel Wasser auf.
Dispersions-Silikatfarben dagegen bilden eine zusammenhängende Farbschicht, verbinden also beinahe alle Vorteile von Silikattechnik und Kunstharzbeschichtung miteinander.
- gleiche Vorzüge wie Kunstharz-Dispersionsfarbe
- hinzu kommt eine geringere Anfälligkeit für Algenbewuchs und Verschmutzungen aufgrund des alkalischen Gehalts
Nichtsdestotrotz machen sich auch hier wenige Nachteile bemerkbar.
- Verätzungsgefahr durch alkalisches Bindemittel
- vergleichsweise hoher Preis
Detaillierte Informationen zur Verwendung von Dispersions-Silikatfarben finden Sie in einem weiterführenden Artikel hier auf Maler.org.
Natur-Dispersionsfarbe
Naturdispersionsanstriche werden genau wie Dispersionsfarbe verwendet. Jedoch bestehen sie aus natürlichen Inhaltsstoffen, zum größten Teil aus Materialien pflanzlicher oder mineralischer Herkunft. Ihre Basis ist zumeist Sonnenblumen-, Lein- oder Sojaöl. Dies ist nur einer der zahlreichen Vorteile der Naturfarbe:
- die Farbe enthält keine Lösungsmittel oder giftigen Stoffe
- ihre Herstellung geschieht nachhaltig, wodurch Erdöl-Ressourcen geschont werden
- Naturfarben bewahren im Vergleich zu synthetischen Anstrichen aufgrund der mineralischen Farbpigmente länger ihre Farbkraft und haften besser auf dem Untergrund
Die wenigen Nachteile können so einfacher in Kauf genommen werden.
- Natur-Dispersionsfarbe ist zumeist vergleichsweise teuer, da sie nicht in so großen Mengen industriell produziert wird
- längere Trocknungszeit
Wo lässt sich Dispersionsfarbe anwenden?
Dispersionsfarbe ist heutzutage sowohl im Innen- als auch Außenbereich das meistverwendete Anstrichmittel.
Als Wandfarbe im Innenbereich sollte, je nach Raumnutzung, auf die Beständigkeit gegen Nassabrieb geachtet werden. Für normal beanspruchte Wohnräume genügt waschbeständige Dispersion der Nassabrieb-Klasse 3. Für Wände, die über eine höhere Strapazierfähigkeit verfügen sollen – also Küchen, Bäder oder Flure – sollte scheuerbeständige Dispersion der Nassabrieb-Klasse 2 verwendet werden.
Im Außenbereich hat Dispersionsfarbe im Laufe der Zeit die Kalkfarbe, die heute zumeist für die Restaurierung älterer Gebäude genutzt wird, verdrängt. Neben Fassadenfarben sind es auch häufig Dispersionslacke, die im Außenbereich genutzt werden. Sie bilden nach dem Trocknen einen widerstandsfähigen Bindemittelfilm aus Kunststoff. Hochwertige Acryllacke (Holzdispersion) kommen beispielsweise bei Fachwerkhäusern oder Dachschalungen zum Einsatz. Hierbei lässt sich die Farbe mit Niederdruck-Luft-Sprühsystemen auftragen.
Kosten für Dispersionsfarbe
Im Baumarkt lässt sich weiße Dispersionsfarbe recht künstig kaufen. So gibt es die üblichen 10-Liter-Eimer schon für rund 10 Euro. Jedoch kann ein Farbeimer auch über 80 Euro kosten. Die Preiskriterien sind dabei folgende:
- Art der Farbe – Naturfarbe beispielsweise ist in der Regel teurer als Kunstharz-Dispersionsfarbe
- Haltbarkeit, denn Dispersionsfarbe kann verderben, wenn sie länger aufbewahrt werden soll
- Deckkraft
- Nassabriebklasse
- Ergiebigkeit
Wichtig ist es daher, sich vor dem Kauf genau bezüglich der Anforderungen, welche die zu streichenden Untergründe an die Farbe stellen, zu informieren.
So sollten bei der Verwendung von Dispersionsfarbe die Wände stets sauber und trocken sein. Wer feuchte Untergründe streichen möchte, sollte auf Zementfarbe zurückgreifen.
Zudem sind abblätternde Anstriche zu entfernen und kreidende Oberflächen abzuwaschen. Sandende Oberflächen wiederum müssen mit lösemittelfreiem Tiefengrund vorgestrichen werden. Auch die Menge der Farbe hängt vom Untergrund ab. Farbige Wände etwa müssen in der Regel zweimal gestrichen werden.