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Malerarbeiten

Der Schutz und die Grundierung von Holz

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 10. Juni 2021
Lesedauer: 4 Minuten
© miriam-doerr / istockphoto.com

Eine fachgerechte Grundierung von Holz ist für das professionelle Arbeiten der Maler unerlässlich. Welche Bedeutung hat diese Maßnahme für die weitere Bearbeitung des Materials? Welchen Effekt hat die Grundierung von Holz und wann ist dieses Vorgehen zwingend erforderlich? Maler.org hat für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Holz ist – ob nun im Innen- oder Außenbereich – als Naturstoff besonderem Verschleiß und der Witterung ausgesetzt. Eine besondere Pflege durch Fachleute, die auf dieses Tätigkeitsfeld spezialisiert sind, ist für Holzelemente, wie etwa Fenster oder Türen, aus diesem Grund besonders wichtig. Meisterbetriebe des Maler- Lackiererhandwerks sind besonders für den Holzschutz qualifiziert. Denn das Material von beispielsweise rohen, unbehandelten Deckenverkleidungen im Trockenbau oder komplexen Holzkonstruktionen im Außenbereich muss derart präpariert werden, das sie auch extremen Umwelteinflüssen standhalten können.



Sinn und Zweck der Grundierung von Holz

Die Grundierung für Holz erfüllt im professionellen Malerinnungsbetrieb in erster Linie einen wichtigen Zweck: Wenn Lack oder Farbe an den verschiedenen Stellen auf eine unterschiedlich ausgeprägte Saugfähigkeit trifft, können sie an einigen Stellen tiefer in die Poren des Holzes eindringen. Ein Anstrich kann deshalb ohne vorherige Behandlung mit einer Grundierung im Nachhinein unregelmäßig und liederlich erscheinen. Ein Grundanstrich isoliert und verkapselt diese Art Stoffe, die von dem wasserbasierenden und deckenden Anstrich mit Farbe oder Lack gelöst werden können. In diesem Zusammenhang ist die Wirkungsweise ähnlich wie mit jedem anderen Grundanstrich, wie etwa das Streichen mit Tiefengrund auf Mauerwerk – die Saugfähigkeit des Untergrunds soll reduziert und die Substanz stabilisiert werden.

Ein zusätzlicher Effekt betrifft ebenso die Protektion (Schutzfunktion) des Holzes. Da sich die verschiedenen Holzarten in den verschiedenen Charakteristika stark unterscheiden, wie es etwa mit extrem fettendem oder gerbstoffreichem Holz der Fall ist, sollte grundsätzlich eine Expertenmeinung eingeholt werden. Die professionellen Malerfachbetriebe wissen ohne Ausnahme in jedem Fall den besten Rat. Die Innungsfachbetriebe nehmen auch regelmäßig einen Check vor und überprüfen vor Ort ob eine Wartung der Holzteile ansteht.

Die Schutzfunktion der Grundierung für Holz

Unbehandelte Hölzer, die sehr oft im Innen- und Außenbereich verarbeitet werden, werden von Fachbetrieben mit einem Imprägniergrund behandelt, um die natürliche Substanz vor Schlauchpilzen (Ascomycetes) und teils vor den unbekannten Pilzenarten (Fungi imperfecti) zu schützen. Sie sind unter anderem auch unter dem Namen „Bläuepilze“ bekannt. Sie werden deshalb so genannt, weil sie die Lumina der Zellen im Holz mit ihren Hyphen (fadenförmige Auswürfe) befallen, die im Holz blau durchschimmern. Erst dann kann ein Anstrich mit einer Grundierung erfolgen und die Endbeschichtung aufgetragen werden. Diese Vorbehandlung beugt auch Feuchtigkeit und Verwitterung vor. Zu diesem Zweck wird vor dem Beschichten unter anderem auch die Holzfeuchte gemessen. Bei zu feuchtem Holz greift die Grundierung nicht in die Poren. Folglich blättert die Beschichtung ab, weil die Feuchtigkeit aus dem Inneren nach außen dringt – das Holz wird auf diese Weise irreparabel beschädigt.

Was Laien immer wieder außer Acht lassen, ist, dass Holz als Baustoff besonderen rechtlichen Bestimmungen unterliegt. Vor allem Holzkonstruktionen sind so zu errichten und instand zu halten, dass insbesondere Leben, Gesundheit oder die natürlichen Lebensgrundlagen nicht gefährdet werden. Die Musterbauordnung der Bundesländer (BauO) sieht unter anderem in § 13 den Schutz vor schädlichen Einflüssen vor. Bauliche Anlagen müssen so beschaffen sein, „[…] dass durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche und tierische Schädlinge sowie andere chemische, physikalische oder biologische Einflüsse Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen […]“.



Fazit

Industriell hergestelltes Holz ist ein Naturstoffkomplex, der neben den stets vorhandenen Hauptbestandteilen Cellulose, Lignin und Tannin, eine große Zahl weiterer Bestandteile, wie zum Beispiel Gerb- oder Farbstoffe enthalten kann. Ein erster gründlicher Anstrich mit einer Holzschutzgrundierung ist deshalb zwingend notwendig. Ebenso muss diese Holzgrundierung auch in regelmäßigen Abständen erneuert und gepflegt werden. Vor allem alte oder antike Zierelemente aus Holz, die dem Denkmalschutz unterliegen, haben besondere Auflagen zur Erhaltung und Pflege. Dazu gehört auch die Grundierung für das Holz.

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