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Putz und Verputzen

Grundputz auftragen: Löcher, Rissen und Co. einfach verschwinden lassen

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 10. Juni 2021
Lesedauer: 5 Minuten
© ba11istic / istockphoto.com

Grundputz, auch häufig Unterputz genannt, aufzutragen, ist eine wichtige Vorbereitungsmaßnahme. Der Grundputz verbessert zum einen die Haftung des Oberputzes, zum anderen dient er zur groben Ausbesserung starker und großer Unebenheiten. Beim Auftragen ist hier daher besondere Aufmerksamkeit und Fachwissen gefragt.

Bevor mit Hilfe von Streichputz, Spachtelputz oder Dekorputz die Wand individuell gestaltet und verschönert werden kann, muss ein Grundputz auftragen werden. Im Innen- und Außenbereich schafft dieser Putz einfach ebene Flächen, die entsprechend und mühelos weiter bearbeitet werden können. Dank des Unterputzes, wie der Grundputz häufig auch genannt wird, haften beispielsweise stilvolle Tapeten oder Farbanstriche optimal an der Wand. Zusätzlich lassen sich mit dem Grundputz auch Rohre oder Kabel einbetten.

Grundputz an Wänden auftragen

Grundputz besteht zum größten Teil aus Kalk und Zement. Er schützt die Außenwände vor UV-Strahlung, Schmutz, Luftschadstoffen und verhindert, dass Feuchtigkeit in das Mauerinnenwerk dringen kann. Dank seiner Wasserdampfdurchlässigkeit kann die Feuchtigkeit der Wand entweichen – der Bildung von Schimmel wird hierdurch vorgebeugt.

Wichtig ist beim Grundputz das richtige Auftragen. Nur so bleiben die positiven Eigenschaften bestehen und die Bildung von Rissen wird verhindert. Dabei variiert die Schichtdicke zwischen 5 und 10 Millimetern, wenn er direkt als Untergrund aufgetragen wird. Teilweise – besonders bei tiefen Rissen und Löchern – ist eine Schichtdicke von bis zu 30 Millimetern notwendig. Hier sollten vorab die Risse, Löcher und Krater direkt mit der Spachtelmasse aufgefüllt werden, bevor der Grundputz aufgetragen wird – vor allem im Altbau ist dies oftmals der Fall.
Grundputz kann einschichtig, aber auch mehrschichtig aufgetragen werden. Dabei ist die Einhaltung der Durchtrocknungszeit wichtig. So wird unter anderem die Bildung von Rissen verhindert.

Um bei den unterschiedlichen Gegebenheiten eine einheitliche und gerade Fläche zu erhalten, sollte unbedingt ein Experte eines Malerinnungsbetriebes beauftragt werden. Das fachgerechte Auftragen von Putz als Grundierung über Kabel, Rohre und weitere umfangreiche Unebenheiten erfordert Fachwissen sowie langjährige Erfahrung. Bei ungeübten Hobbyhandwerkern können derartige Ausbesserungen schnell zu schiefen Wänden führen, die mühsam und sehr arbeitsintensiv sowie kostenintensiv korrigiert werden müssen.

Wird der Grundputz an einer Fassade aufgetragen, so sollte er zusätzliche Eigenschaften mit sich bringen. Empfehlenswert sind hier beispielsweise Zusammensetzungen, die zusätzlich nichtbrennbar oder schwer entflammbar sind. Auch sollte auf eine entsprechend ausreichende Wasserdampfdurchlässigkeit geachtet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Auf Grund unterschiedlicher Zusammensetzungen sowie Körnungen kann der Grundputz verschiedene Eigenschaften aufweisen. Welche Variante für Ihre Bedürfnisse die beste ist, erklärt Ihnen der Experte eines Fachbetriebs der Malerinnung. So gibt es beispielsweise Grundputze, die einen besonders hohen Sulfatwiderstand aufweisen, oder Mischungen für die Anwendung im Innenbereich gedacht sind, da sie die Durchfeuchtung der Wände in Bad und Küche verhindern. Im letzteren Fall wird oftmals Sanierputz eingesetzt. Er verfügt über eine spezielle Porenstruktur. Die von der Putzschicht aufgenommene Feuchtigkeit kann hierdurch einfacher verdunsten. Zusätzlich wird das im Wasser enthaltene Salz in den Poren des Putzes gelagert. Sanierputz verhindert folglich die unschönen, weißen Ausblühungen an der Wand. Allerdings kann der Putz nur so viel Salz aufnehmen, wie es die Poren erlauben. Diese positive Eigenschaft ist folglich begrenzt. Auf Grund dieser Eigenschaften wird Sanierputze häufig in trockengelegten Innenwänden oder in Kellerräumen eingesetzt.



Grundputz professionell auftragen

Vor dem Auftragen des Grundputzes muss der Untergrund entsprechend gereinigt werden, insbesondere von Staub und Dreckpartikeln, die die Haftung negativ beeinflussen können. Auch Fett- und Farbreste sollten vom Untergrund entfernt werden – teilweise ist hier der Einsatz von Stahlbürsten oder Schleifgeräten notwendig. So kann die Haftung des Grundputzes an der Wand zusätzlich verbessert werden.

Auch die Struktur und die Eigenschaften der Wand beeinflussen die Haftung des Grundputzes. Dementsprechend müssen die Wände vor dem Auftragen des Grundputzes neben deren Säuberung weiter vorbereitet werden. Sehr glatte und wenig saugende Untergründe sollten vorab mit Haftvermittler behandelt werden. Vor allem bei Beton oder tragenden Altanstrichen ist diese Vorbehandlung notwendig. Stark bis stärker saugende Untergründe werden idealerweise vorab mit Haftemulsion behandelt. So verhindert der Profi, dass der Untergrund wie beispielsweise Porenbeton, Ziegelmauerwerk oder Kalksandstein diesem das Wasser entziehen und sich der Grundputz nicht mit dem Untergrund verbinden kann – er würde in diesem Fall abfallen oder Risse bilden.

Fazit

Das Auftragen von Grundputz dient zum einen zur Ausbesserung von groben Unebenheiten, zum anderen reguliert er das Saugverhalten des Mauerwerks. Zusätzlich wird die Haftung des Oberputzes oder der Tapete durch den aufgetragenen Grundputz verbessert. Wichtig ist, dass die Grundierung entsprechend des Mauerbaustoffes ausgewählt wird. Gegebenenfalls ist auch eine Vorbehandlung nötig.
Damit durch das Auftragen des Grundputzes keine schiefen Wände entstehen und eine gute Haftbrüche für die weitere Wandgestaltung vorhanden ist, sollte der Unterputz ausschließlich von einem Fachmann eines Malerinnungsbetriebes durchgeführt werden.

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Maler.org Team
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