Spachtelputz ist eine Art von Wandbeschichtung, die eine glatte und gleichmäßige Oberfläche erzeugt. Dieser Putz wird in der Regel mit einer Spachteltechnik aufgebracht, bei der eine dünne Schicht auf die Wand aufgetragen und dann mit einer Spachtel glatt gestrichen wird. Der Spachtelputz kann verschiedene Körnungen und Strukturen aufweisen, je nach den persönlichen Vorlieben.
Alles auf einen Blick:
- Spachtelputz eignet sich zum Ausbessern von Rissen und Löchern, aber auch zum Verputzen kompletter Wände.
- Er kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden.
- Diese Putzart, bei der der Putz nur mit einer Spachtel aufgetragen wird, ist relativ einfach umzusetzen und eignet sich auch für Heimwerker.
- Dieser Putz ist besonders rissfest, langlebig und einfach anzubringen.
- Die Preise für einfachen Spachtelputz liegen bei 1,50 bis 3 Euro pro Quadratmeter. Mit speziellen Zugaben, um besondere Effekte zu erzielen, müssen Sie mit deutlich höheren Preisen rechnen.
Was ist Spachtelputz?
Spachtelputz ist ein Putz, der – wie der Name schon sagt – mit dem Spachtel aufgetragen wird. Er kann sowohl innen als auch außen genutzt werden und besteht normalerweise aus einer Mischung aus Kalk und Zement. Mit dem Spachtelputz lassen sich beispielsweise Löcher verschließen und Risse ebnen. Sie können ihn allerdings auch gezielt für die Gestaltung einer ganzen Wandfläche einsetzen – als Oberputz.
Was macht Spachtelputz so besonders?
Spachtelputz dient nicht nur für Schönheitskorrekturen, sondern er kann der Wand einen komplett neuen Look verleihen. Es lassen sich auch beim Oberputz individuelle Dekore erzeugen.
Da Spachtelputz unter anderem in verschiedenen Weiß- und Grautönen zur Verfügung steht, muss er anschließend oft nicht mehr gestrichen werden. Wünschen Sie eine andere Farbe, ist das spätere Anstreichen jedoch problemlos möglich. Außerdem können dem Putz verschiedene Partikel beigemischt werden, sodass hierdurch spezielle Oberflächeneffekte entstehen.
Wann ist Spachtelputz geeignet?
Aufgrund seiner Zusammensetzung aus Zement und Kalk eignet sich diese Putzart hervorragend für Feuchträume wie das Bad oder die Küche. Da der Spachtelputz stark alkalisch ist, müssen Sie in diesen Bereichen folglich deutlich weniger mit einer Schimmelbildung rechnen. Ein großer Vorteil, denn Schimmel an der Wand kann auch zu gesundheitlichen Problemen führen.
Welche Arten gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Spachtelputz, wie zum Beispiel feinen oder groben Spachtelputz. Der feine Spachtelputz erzeugt eine glattere Optik, während der grobe Spachtelputz eine etwas strukturiertere und körnigere bietet. Die Farbgebung kann ebenfalls variieren, da der Spachtelputz oft in verschiedenen Farben erhältlich ist.
Warum ist es wichtig, die richtige Putzart zu wählen?
Für jeden Untergrund und für jeden Zweck gibt es die passende Putzart. Sie sollten deshalb keine Experimente wagen, denn wenn Sie beispielsweise Spachtelputz auf Holz auftragen, dann wird das nicht richtig haften. Verwenden Sie wiederum in einem Feuchtraum wie dem Bad einen anderen als einen alkalischen Putz, kann dies im Laufe der Zeit zu einer Schimmelbildung führen.
Überlegen Sie daher vor dem Putz auftragen immer genau, welche Eigenschaften in dem jeweiligen Raum und auf genau dieser Wand notwendig sind, um von einem langfristig guten Ergebnis zu profitieren und lassen Sie sich entsprechend von einem Fachbetrieb beraten.
Eigenschaften von Spachtelputz
- langlebig
- gute Haftung auf allen geeigneten, tragfähigen und richtig vorbehandelten Untergründen
- sehr gute Klebekraft und leichte Verarbeitung
- leicht modellierbar
- wärme- und schalldämmend
- interessante Oberflächenstruktur
- hohe Wasserdampf-Durchlässigkeit
- schwer entflammbar
Der Spachtelputz verfügt über eine Reihe hervorragender Eigenschaften, die ihn so besonders machen. Auf einige Faktoren möchten wir genauer eingehen:
Langlebigkeit
Spachtelputz ist aufgrund seiner Zusammensetzung rissfest und robust, sodass er lange halten kann, wenn er fachgerecht verwendet wird.
verschiedene Oberflächenstrukturen schaffen ein ästhetisches Gesamtbild
Sie können den Spachtelputz dicker oder dünner anrühren und hierdurch verschiedene Oberflächenstrukturen schaffen. Diese lassen sich durch unterschiedliche Spachteltechniken oder Beimischungen noch mehr individualisieren.
Wärme- und Schalldämmung
Spachtelputz weist eine hohe Dichte auf und ist hierdurch schall- und wärmedämmend.
Feuchtigkeitsresistenz
Seine Zusammensetzung sorgt dafür, dass der Putz gegen Feuchtigkeit problemlos bestehen kann. Er ist stark alkalisch. Das wiederum beugt Schimmelbildung vor. Gerade im Außenbereich, aber auch in Feuchträumen erweist sich der Spachtelputz daher als sinnvolle Variante.
Vorteile und Nachteile von Spachtelputz
Ein umfassender Blick auf die Vor- und Nachteile von Spachtelputz hilft dabei, abzuwägen, ob diese Wandbeschichtung die ideale Lösung für die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen eines Projekts ist.
Was sind die Vorteile?
Neben den oben genannten Eigenschaften gibt es noch weitere Vorteile: Wenn Sie den Wohnraum schlicht in weiß oder grau gestalten möchten, schlagen Sie durch die Verwendung dieser Putzart zwei Fliegen mit einer Klappe. Wählen Sie einfach den gewünschten Farbton aus, das anschließende Auftragen grauer oder weißer Farbe ist nicht mehr notwendig. Durch Zusatzstoffe können Sie obendrein tolle Effekte erzielen, etwa durch Walnussschalengranulat.
Auch im Außenbereich erweist sich das Verputzen mit der Spachtelmasse als besondere Variante – als Oberputz. Aufgrund seiner Feuchtigkeitsbeständigkeit eignet er sich für außen sogar besonders gut.
Was sind die Nachteile?
Spachtelputz kann nicht auf allen Oberflächen verwendet werden. Auf Holz und Kunststoff haftet er beispielsweise nicht so gut und kann abplatzen.
Außerdem sollten Sie beim Verputzen auf ein passendes Mischungsverhältnis achten, sodass eine optimale Konsistenz entsteht. Ist der Putz zu flüssig, haftet er nur schwer an der Wand. Achten Sie hier genau auf die Herstellerangaben oder fragen Sie einen Fachmann um Rat.
Vor- und Nachteile von Spachtelputz in der Übersicht
Vorteile | Nachteile |
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Spachtelputz – Anwendung im Innenbereich
Die Anwendung des Spachtelputzes im Innenbereich unterscheidet sich von der Anwendung außen. Deshalb möchten wir Ihnen verraten, worauf Sie achten sollten, wenn Sie den Spachtelputz an einer Innenwand des Hauses auftragen.
Wie wird Spachtelputz im Innenbereich angewendet?
Sie können den Spachtelputz zum Verschließen von Löchern oder zum Beseitigen von Rissen anwenden. Außerdem kann er als Oberputz für die gesamte Wandfläche verwendet werden. Er lässt sich beispielsweise durch die Zugabe von Effekt-Teilchen oder anschließend auch mit einer Farbe Ihrer Wahl streichen.

Worauf sollte ich bei der Verarbeitung des Innenputzes achten?
Um möglichst lange etwas von dem Wandputz zu haben, sollten Sie auf das optimale Mischverhältnis achten und das Material mindestens drei und maximal zehn Millimetern dick auftragen. Je weniger Wasser Sie beimischen, desto dicker wird die zu verarbeitende Spachtelmasse.
Rühren Sie immer nur einen kleinen Teil der Masse an und tragen Sie diese zügig auf, denn sie trocknet sehr schnell und lässt sich dann nicht mehr (gut) verarbeiten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Auftragen von Spachtelputz im Innenbereich
Schritt 1: Vorbereitung der Oberfläche für den Spachtelputz innen
Damit der Spachtelputz gut auf der Oberfläche haftet, sollte diese zunächst mit einer Grundierung eingestrichen werden. Das Ausbessern von Rissen und Löchern ist normalerweise nicht vorher notwendig, da Sie dies beim Auftragen auf die Wandfläche gleich miterledigen können.
Schritt 2: Auftragen
Geben Sie die Spachtelmasse, nachdem Sie sie nach Herstellerangaben vorbereitet haben, auf den Spachtel und gehen Sie damit kreuz und quer über die Wand. Sie müssen nicht sauber arbeiten und auch nicht auf die Einhaltung von Linien etc. achten, denn Ziel des Spachtelputzes ist ja schließlich ein „Kreuz-und-Quer-Design“.
Schritt 3: Trocknungszeit und Nachbearbeitung
Der Spachtelputz trocknet innerhalb weniger Stunden komplett ab, manche Hersteller geben aber auch eine Trocknungszeit von 24 Stunden an. Eine Nachbearbeitung ist normalerweise nicht notwendig, es sei denn, Sie möchten die Wand in einer bestimmten Farbe streichen.
Schritt 4: langfristige Pflege
Spachtelputz muss nicht besonders gepflegt werden. Er wird behandelt, wie alle anderen Wandbeläge auch – am besten gar nicht. Sollten die Strukturen einstauben, saugen Sie den Staub einfach ab.
Spachtelputz – Anwendung im Außenbereich
Die Anwendung im Außenbereich weicht in einigen Teilen etwas ab, weshalb wir auch hierauf detailliert eingehen möchten. Vor allem bei der Trocknungszeit müssen Sie vorsichtig sein. Sehen Sie sich die Herstellerangaben genau an – oft wird ein Millimeter pro Tag gerechnet. Wählen Sie den Zeitpunkt möglichst so, dass weder mit zu starker Sonneneinstrahlung noch mit zu viel Wind zu rechnen ist. Denn sonst besteht die Gefahr von
- Rissen,
- mangelnder Aushärtung oder
- Aufbrennen
Im schlimmsten Fall müssen Sie den frisch aufgetragenen Putz entfernen und erneut auftragen. Es ist daher besser, sich an einen Profi zu wenden, denn das garantiert Ihnen nicht nur ein sauberes Ergebnis, sondern Sie erhalten so auch eine Gewährleistung.
Spachtelputz ist aufgrund seiner Zusammensetzung und der alkalischen Wirkung extrem witterungsbeständig. Feuchtigkeit und sogar starker Regen machen diesem Material nichts aus – wenn es richtig ausgetrocknet ist. Allerdings sollte es nur auf Oberflächen aufgebracht werden, auf denen es optimal haften kann.
Wie wird Spachtelputz im Außenbereich angewendet?
Tragen Sie auch hier zuerst eine Grundierung auf die Wand auf, ehe Sie den Spachtelputz verteilen. Dieser kann kreuz und quer aufgetragen werden und das Glätten ist nicht notwendig. Für den Außenbereich empfiehlt sich eine Dicke von mehreren Zentimetern, da die Wetterbeständigkeit hierdurch erhöht und gleichzeitig die Wand etwas gedämmt wird.
Welche zusätzlichen Maßnahmen sind beim Spachtelputz außen erforderlich?
Da die Spachtelmasse im Außenbereich deutlich mehr beansprucht wird als innen, empfehlen wir, zusätzlich ein Armierungsgewebe einzuarbeiten. Dieses verhindert, dass der Putz später reißen kann – vor allem an den Ecken und Kanten.
Wie pflege ich die mit Spachtelputz behandelte Wand?
Verdreckt der mit der Spachtel aufgebrachte Fassadenputz im Außenbereich stark, kann er mit Wasser gereinigt werden. Ein Hochdruckreiniger empfiehlt sich zwar nicht, denn der harte Wasserstrahl können den Putz beschädigen. Aber Sie können problemlos mit dem Gartenschlauch und einem Schwamm arbeiten.
Kosten von Spachtelputz
Die Kosten für das Spachteln von Wänden können erheblich variieren. Wir sagen Ihnen, welche Faktoren die Kosten beim Wandverputzen beeinflussen.
Welche Faktoren bestimmen den Preis?
Die Preise für den Spachtelputz bestimmen sich in erster Linie nach dessen Qualität. Einfache Produkte aus dem Baumarkt, erhalten Sie für 1,50 Euro bis 3 Euro pro Kilo Putz. Für einen Quadratmeter zu verputzender Fläche benötigen Sie bei einer Querspachtelung etwa drei bis fünf Kilo sodass sich ein Quadratmeterpreis von 4,50 Euro bis 15 Euro ergibt.
Kosten sparen durch die Steuer
Einen Teil der Kosten, die Ihnen für das Verspachteln der Wand entstehen, können Sie im Rahmen der Einkommensteuer absetzen. Das bezieht sich allerdings nur auf die Handwerker- und nicht auf die Materialkosten. Entsprechend müssen die Handwerkerkosten in der Rechnung eindeutig ausgewiesen sein. Sie können diese Kosten dann unter „haushaltsnahen Dienstleistungen“ in der Einkommenssteuererklärung mit bis zu 20 Prozent der Arbeitskosten pro Jahr absetzen.
Was kostet Spachtelputz im Vergleich zu anderen Putzarten?
Art des Putzes | Preis pro Quadratmeter |
Kalkzementputz (einfacher Streichputz) | 10 – 20 Euro |
Gipsputz | 15 – 25 Euro |
Zementputz | 15 – 30 Euro |
Spachtelputz | 5 – 15 Euro |
Gipskalkputz | 15 – 30 Euro |
Kalkputz | 15 – 30 Euro |
Kunstharzputz | 10 – 30 Euro |
Lehmputz | 20 – 40 Euro |
Spachtelputz selbst auftragen oder einen Profi beauftragen?
Das Auftragen des Spachtelputzes ist im Vergleich zum Auftragen anderer Putzarten recht einfach, vor allem, wenn Sie nur Unebenheiten ausgleichen möchten. Aber auch bei ganzen Wandflächen ist ein außergewöhnlich akkurates Arbeiten nicht unbedingt notwendig. Beauftragen Sie einen Maler, kommen zu den Kosten für den Putz auch noch die Arbeitskosten hinzu. Diese belaufen sich auf etwa 40 bis 60 Euro pro Stunde. Natürlich kommt es hier darauf an, ob zum Beispiel
- erst alte Putzreste von der Wand genommen werden müssen,
- welche Vorbereitung notwendig ist,
- ob ein Unterputz gebraucht wird,
- es sich etwa um einen saugenden Untergrund handelt und
- in welcher Form der Putz aufgetragen wird.
Lassen Sie sich hier am besten von mehreren Betrieben ein möglichst genaues Angebot machen und vergleichen Sie diese in aller Ruhe.
Vorteile, wenn Sie einen Profi mit dem Auftragen des Spachtelputzes beauftragen
- individuelle Planung und Beratung durch den Experten
- der Maler besorgt alle benötigten Materialien
- schnelle Ausführung der Arbeiten und somit zügige Fertigstellung
- Gewährleistung
Fazit
Spachtelputz wird oft in Innenräumen verwendet, um eine dekorative und ansprechende Oberfläche zu schaffen, kann aber genauso gut auch im Außenbereich benutzt werden. Er kann auch dazu beitragen, kleine Unregelmäßigkeiten in der Wand zu verbergen und eine glatte Basis für die weitere Gestaltung der Wand zu bieten. Diese Putzart ist also sehr vielseitig und dabei relativ einfach aufzutragen. Das bedeutet, dass Sie es mit etwas Geschick entweder selbst machen können oder ein Profi nicht allzu viel Zeit dafür braucht.