Wenn Sie die natürliche Maserung eines Holzproduktes hervorheben möchten, können Sie das Holz beizen lassen. Dadurch lässt sich entweder eine Aufhellung oder eine Abdunkelung, aber auch eine Verfärbung der Oberfläche erzielen. Was hierbei zu beachten ist, erfahren Sie auf Maler.org!

Um alte Holzmöbel, -treppen und -fußböden aufzuwerten, aber auch um unbehandeltes Holz zu färben, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Neben transparenten und farbigen Lasuren und Lacken, die einen Film auf der Oberfläche bilden, kann das Holz mit Beize behandelt werden. Diese zieht in die Oberfläche ein und verursacht eine weitgehend transparente Verfärbung, durch welche die natürliche Holzoptik unterstreicht wird. Solch ein Mittel eignet sich daher hervorragend zum Aufarbeiten von rustikalen und antiken Möbeln, bei denen der Erhalt der offenporigen Struktur besonders wichtig ist. Im Handel sind mehrere Typen von Beize erhältlich, durch die unterschiedliche Effekte bewirkt werden können. Ein gelungenes Beiz-Ergebnis setzt jedoch eine gute Kenntnis der verschiedenen Holzarten und der möglichen Reaktionen, die durch chemische Mittel ausgelöst werden können, voraus und sollte daher stets vom Fachmann durchgeführt werden! Bevor er das Holz beizen kann, muss der Profi zudem die Oberfläche fachkundig vorbereiten, damit es nicht zu unerwünschten Verfärbungen kommt.
Holz beizen: Beiztypen und Effekte
Je nach gewünschtem Effekt kann der Fachmann das Holz mit verschiedenen Mitteltypen beizen. Je nach Produkt kann die Oberfläche abgedunkelt oder aufgehellt werden; auch können die Farbunterschiede verschiedener Holzarten ausgeglichen werden.
Reaktionsbeize, auch chemische Beize genannt, reagiert mit dem Gerbstoff im Holz. Die natürliche Maserung kommt hierbei optimal zur Geltung. Besonders gut lassen sich so Gerbstoff-reiche Holzarten wie Kirsche, Nussbaum und Eiche beizen. Nach der Anwendung trägt der Fachmann stets eine Nachwaschlösung auf; für Laien gestaltet sich der Umgang mit diesem Typ Beize daher besonders kompliziert.
Farbstoff- oder Pigmentbeize deckt hingegen leicht die Holzfasern ab und ist für eine Abdunkelung besser geeignet, da sich die Farbpigmente in der Oberfläche ansammeln. Farbliche Unterschiede können dadurch besser ausgeglichen werden. Dabei gibt es zwei Unterarten: Mit Wasserbasierter Pulverbeize kann der Fachmann Nadelhölzer und feinporige Arten wie Ahorn und Buche beizen. Lösemittelhaltige Beize hingegen ist für offenporige Hölzer besser geeignet, da sie viel schneller trocknet. Stattdessen sind mit diesem Mittel vorzugsweise Laubhölzer wie Esche und Eiche zu beizen.
Zudem gibt es spezielle Beiztypen wie beispielsweise die Räucherbeize, die sich durch die besondere Hervorhebung der Holzporen am besten für das Aufarbeiten von antiken Möbeln eignet. Peroxid-beständige Beize zielt hingegen auf die Ausbleichung der natürlichen Farbstoffe ab, wie es der Fall bei Wenge und amerikanischem Nussbaum sein kann.
Vorbereitung der Oberfläche
Bevor der Fachmann das Holz beizen kann, sind komplizierte und meistens aufwendige Vorbereitungen der Oberfläche notwendig. Wurde diese bereits einmal mit Farbe oder Lack bearbeitet, muss das alte Mittel abgebeizt werden, da es ansonsten zu ungewollten Verfärbungen kommen kann. Die Oberfläche wird anschließend angefeuchtet und leicht angeschliffen, wodurch die erforderliche gleichmäßige Aufnahmefähigkeit gewährleistet wird. Danach muss das Holz gründlich entstaubt werden.
Die Beize kann anschließend mit einem Pinsel oder mit Stoffballen zuerst in Richtung der Maserung und dann quer dazu aufgetragen werden. Hier arbeitet der Fachmann sehr schnell, damit sich keine Farbansätze bilden können. Überschüssige Beize muss ebenso rasch von der Oberfläche entfernt werden. Hierbei trägt der Malermeister Atemschutz und Handschuhe, da die chemischen Stoffe die Haut und die Atemwege reizen.
An sich stellt das Beizen keinen zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung dar: Die Oberfläche ist daher anschließend mit einem geeigneten Anstrich zu versiegeln, der den nötigen Schutz vor mechanischen Einflüssen, Feuchtigkeit und Schimmelpilzen gewährleistet. Dafür können Lack, Wachs und Holzöle verwendet werden. Auch hier ist das Expertenwissen des Malermeisters unerlässlich, da die Versiegelung zu der verwendeten Beize passen muss. So können sich beispielsweise die Farbstoffe beim Auftragen von Lacken auf Wasserbasis wieder lösen und Flecken verursachen. Die notwendige Trocknungszeit sollte zudem unbedingt eingehalten werden!
Beachten Sie: Der letztendliche Farbton wird durch die natürliche Holzfarbe, die Oberflächenbearbeitung, die Versiegelungsart und die verwendete Menge der Beize beeinflusst. Damit es zu einem optisch ansprechenden Ergebnis kommt, muss jeder Schritt fachmännisch durchgeführt werden! Zudem können diese Arbeiten für die Gesundheit gefährlich sein: Wasserlösliche Beizen enthalten reizende Emulgatoren; beim Schleifen entstehen große Mengen an Staub, die zusätzlich schädlich für die Lungen sein können! Ziehen Sie daher unbedingt einen Malerfachbetrieb zu Rate! Hier auf unserem Portal können Sie ebenso Profis in Ihrer Umgebung schnell und kostenlos kontaktieren, die für Sie jedes Holz beizen können!