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Mauerwerkstrockenlegung

Das Problem der Wasserdampfdiffusion

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 25. September 2024
Lesedauer: 4 Minuten

Die Wasserdampfdiffusion ist eines der einfachsten physikalischen Grundprinzipien und kann doch so viel Schaden anrichten. Sie ist eine der Hauptursachen für Schimmelbildung durch Feuchtigkeit. Was man dagegen tun kann, das erfahren Sie hier auf Maler.org. Der Fachmann weiß wie immer Rat!

Auch im Innern der Mauer sorgen physikalische Prozesse dafür, dass sich beispielsweise im Keller Feuchtigkeit in den Wänden ausdehnt. Eine besondere Aufmerksamkeit sollte der Luftfeuchtigkeit geschenkt werden. Der darin enthaltene Wasserdampf verfügt über die Eigenschaft, sich durch Bauteile zu bewegen und Dysbalancen ausgleichen zu wollen. Dieser Prozess wird in der Physik als Wasserdampfdiffusion bezeichnet.

Wasserdampfdiffusion bei Gebäuden

Eine Diffusion ist ein Prozess, bei dem es zu einer gleichmäßigen Verteilung der Teilchen und somit zu einer kompletten Durchmischung kommt. Die Teilchen, zu denen Atome, Moleküle und Ladungsträger gehören, verschieben sich dabei von Regionen mit einer hohen Konzentration zu Bereichen mit einer geringen Dichte. Genauso verhält es sich mit Wasserdampf. Er bewegt sich durch Baustoffe hindurch von einer Region mit höherer Temperatur zu einem kälteren Bereich. Sind die Temperaturen gleich, so ist zu beobachten, dass die einsetzende Wasserdampfdiffusion sich dadurch auszeichnet, dass eine Strömung in Richtung der geringeren Luftfeuchtigkeit entsteht.

Problematisch wird die Wasserdampfdiffusion, wenn zwischen den Temperaturen eine große Differenz vorherrscht. Sollte die sich der Wasserdampf so weit abkühlen, dass er den Kondensationspunkt unterschreitet, entstehen Wassertropfen. Diese setzen sich dann im Mauerwerk eines Gebäudes ab und es entstehen unweigerlich feuchte Wände. Besonders im Winter können diese Prozesse vermehrt beobachtet werden.

Wasserdampfdiffusion und Wasserdampfsperren

Durch die heutigen Dämmsysteme kann es recht schnell zu einer Wasserdampfdiffusion kommen. Besonders Wände mit einer Innendämmung von Außenwänden sind hiervon betroffen. Da der Taupunkt dadurch tief im Mauerwerk liegt, müssen spezielle Vorkehrungen getroffen werden, um feuchte Wände und somit kostenintensive eine Mauerwerktrockenlegung vermeiden zu können. Diese Maßnahmen sind in erster Linie abhängig vom Wärmedurchlasswiderstand der Außenmauer. Je nach Beschaffenheit der Wand kann somit eine schädliche Taubildung vermieden werden. Auch eine Dampfsperre kann eine Wasserdampfdiffusion unterbinden. Hierbei wird eine dünne Schicht aus wasserundurchlässigem Material (hier wird meist Aluminium oder Kunststoff benutzt) an der Isolierung angebracht. Dadurch kann der Wasserdampf die Wand nicht mehr durchdringen.

Wasserdampfdiffusion als Grundlage für Schimmel

Leider sind vermehrt Altbauten von Problemen mit Feuchtigkeit betroffen. Atmende Wände ohne moderne Dämmsysteme sind zwar gut für das Raumklima, sorgen allerdings für hohe Energie- und Heizkosten und führen langfristig dazu, dass sich das Problem der Wasserdampfdiffusion in Form von Schimmel an der Wand niederschlägt. Die Feuchtigkeit setzt sich im Innern der Mauer fest und bildet eine optimale Lebensgrundlage für den gesundheitsschädigenden Erreger.

Weiterhin sind Altbauten häufig von eindringender Nässe aus dem Erdreich betroffen. Sicker-, Spritz- sowie aufsteigendes Grundwasser dringt ins Mauerwerk ein und steigt über die Kapillaren in der gesamten Außenmauer hoch. Dieser Effekt wird durch die Wasserdampfdiffusion zusätzlich verstärkt. Dadurch entsteht nicht nur ein feuchter Keller, sondern auch Feuchtigkeitsflecken in den höheren Geschossen.
In den meisten Fällen bleibt hier nur eine kostenintensive Sanierung übrig. Bei aufsteigender Nässe sollte eine Horizontalsperre in das Mauerwerk eingebaut werden. Diese Schichten aus Kunststoff, rostfreiem Metall oder Silikon unterbinden ein weiteres Aufsteigen der Flüssigkeit, indem sie entweder die Kapillaren verschließen und als Trennschicht dienen.

Sollten Sie als Eigenheimbesitzer Feuchtigkeit im Wohnraum feststellen, sollten Sie auch die Wasserdampfdiffusion als mögliche Ursache in Betracht ziehen. Lassen Sie die Funktionsfähigkeit der eingebauten Dampfsperre von einem Fachmann überprüfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Wasserdampf der Bausubstanz nicht schadet. Lassen Sie sich hier auf Maler.org innerhalb weniger Minuten unverbindlich Angebote erstellen. Handeln Sie unverzüglich, um umfangreiche Schäden zu vermeiden.



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