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Putz und Verputzen

Der vielfältige Klassiker: Rauputz im Innen- und Außenbereich

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 20. September 2024
Lesedauer: 4 Minuten

Gerade im Bereich des Treppenhauses ist Rauputz ein sehr viel haltbarerer Wandbelag als Tapete oder Anstriche. Und auch im Außenbereich sorgt Rauputz für eine robuste Oberflächenstruktur. Maler.org informiert Sie hier deshalb umfassend über die Vorzüge dieser Putzart und Ihre Gestaltungsmöglichkeiten!

Die Mörtel-Mischung für den Rauputz wird entweder per Putzer-Kelle, einer größeren Maurerkelle oder mit einer Mörtel-Pumpe auf die Wand aufgebracht. Anschließend wird der Verputz glatt auf die Wand aufgezogen. Hierbei werden eventuell noch vorhandene Löcher geschlossen. Nachdem die Mischung auf der Wand halb angebunden hat, wird die Wand mittels eines Richtscheites glatt gezogen. Nun beginnt der Maler mit einem Kunststoff- oder Holzbrett durch reibende Bewegungen der Wand ihr raues Aussehen zu verleihen. Hierbei ist es wichtig den richtigen Moment der Abbindung zu erkennen: ist der Putz noch zu weich, besteht die Gefahr ihn durch Reibe-Bewegungen wieder von der Wand zu holen. Ist der Putz bereits zu weit abgebunden, ist ein Reiben anderseits nicht mehr möglich. Rauputz sollte deshalb von einem geschulten Maler aufgetragen werden, denn die Putzarbeiten sehen leicht aus, sind aber in der gewünschten Gleichmäßigkeit an einer schrägen Wand schwierig zu realisieren. Besonders im Sommer muss der Rauputz schnell verarbeitet werden, denn je höher die Temperatur ist, desto schneller trocknet der Putz. Eingetrockneter Rauputz kann nicht noch einmal mit Wasser oder Putzpulver angemischt werden.

Fachgerechte Bearbeitung vom Rauputz

Rauputz hat, anders als allgemein angenommen, nichts mit der Zusammensetzung des Putzmaterials zu tun, sondern bezeichnet die Putzweise. Rauputz ist eine Art Strukturputz. Die Strukturen werden dabei durch das Reiben mit einem entsprechenden Reibebrett erzeugt. Dadurch werden die Körner des Putzes (Korngröße 2 bis 5 mm) auf dem Untergrund gerieben. Auf diese Weisen entstehen die charakteristischen Riefen und Rillen, die der verputzten Wand später die raue Oberfläche verleihen. Abhängig von der Korngröße wird die Reibestruktur gröber oder feiner. Die Kerngröße von feinerem Reibeputz beträgt zwischen 1, 2 und 3 mm.

Beim Abreiben mit dem Kunststoffbrett erzeugt ein Maler durch senkrechtes Ziehen oder kreisförmiges bzw. waagerechtes Reiben unterschiedliche Putzstrukturen. Durch kreisende Bewegungen erzielt er kleine Kringel und runde Riefen, was die Oberfläche optisch rauer wirken lässt. Waagrecht geriebener Rauputz vergrößert die Wand optisch, wohingegen senkrecht verriebenes Material die Wand optisch schmälert. Ganz egal, für welche Technik Sie sich beim Rauputz auftragen entscheiden: geschulte Maler zur Verputzung Ihrer Wände finden Sie auf Maler.org. Hier können Sie unverbindlich und kostenfrei Ihre Anfrage stellen!

Farbiger Rauputz

Der Rauputz kann, nach dem Auftragen eines Haftgrundes, tapeziert oder gestrichen werden. Sie haben allerdings auch die Möglichkeit den Rauputz, ähnlich wie Rollputz, vor dem Auftragen auf die Wand zu färben. Dies ist einfacher, als die fertig verputze Wand im Anschluss noch einmal streichen zu lassen. Ihren Gestaltungsfantasien sind dabei keine Grenzen gesetzt. So müssen Sie nicht alle Wände in derselben Farbe halten. Sie können beispielsweise einen Raum eher weiß halten und dann einzelne Wände oder auch nur Teile einer Wand in einer anderen Farbe dekorieren.

Der Klassiker: Münchner Rauputz

Ein sehr bekannter und beliebter Rauputz ist der Münchner Rauputz. Das ist ein dünnlagiger Oberputz, der kornstark auf eine trockene Grundierung im Außenbereich aufgetragen wird. Die im Mörtel befindlichen Steinchen rollen über den Unterputz – auf diese Weise entsteht die bekannte Struktur. Die Rillen werden in der Regel waagerecht gerieben. Die Farbe des Rauputzes ist traditionell weiß.

Verwendung von Gipsputz in feuchten Räumen

Für Küchen und Bäder, die meistens mit Wasser abweisenden Belägen, wie Fliesen, ausgelegt sind, bietet sich hingegen die Verwendung von Gipsputz für die darunter befindlichen Wandoberflächen an. Er trägt zu einer schnelleren Entfeuchtung der Räume bei, da Gips Feuchtigkeit aus der Raumluft in den Poren aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne selbst Schaden zu nehmen. Anders als beim Rauputz entstehen beim Aufbringen von Gipsputz keine grobkörnigen Muster. Gipsputz ermöglicht vielmehr eine Gestaltung von glatten Oberflächen mit besonders feinen und ästhetischen Strukturen.



Fazit

Die Verwendung von Rauputz zur dekorativen Wandgestaltung stellt eine Alternative zu einfachen Wandverkleidungen, Anstrichen oder Tapeten dar. Geschulte Maler können mit den verschiedensten Werkzeugen beim Auftragen unterschiedliche Strukturen realisieren, die Ihren Wänden ein individuelles Aussehen verleihen. Der vielfältige Klassiker kann sowohl grobkörnig als auch dünnschichtig im Innen- und Außenbereich aufgetragen werden.

Über unsere*n Autor*in
Maler.org Team
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