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Fassadengestaltung & Fassadenarbeiten

Solarfassade: Wärmedämmung, Vorteile & Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 25. März 2025
Lesedauer: 14 Minuten
© Animaflora / istockphoto.com

Die Solarfassade macht es möglich, Strom im Fassadenbereich zu generieren. Dies trägt nicht nur zur Energieersparnis bei, da der eigene Strom auch selbst verbraucht werden darf, die Technologie rund um Solar und Energie wirkt gleichzeitig wärme- und schalldämmend. Sie profitieren sozusagen doppelt und dreifach. Im Gegensatz zu herkömmlichen Solaranlagen, die oft auf Dächern platziert werden, ist Photovoltaik an Fassaden in die ästhetische Gestaltung der Gebäude integriert. Man spricht hier auch von Building Integrated Photovoltaics (BIPV). Das ermöglicht eine effiziente Nutzung des Raumes und fördert die Akzeptanz erneuerbarer Energiequellen.

Alles auf einen Blick:

  • Die Solarfassade empfiehlt sich für Gebäude, bei denen die Anbringung einer Dachanlage nicht sinnvoll ist, da keine Ausrichtung nach Süden oder Westen erfolgen kann.
  • Sie wirkt zudem zu ihrer eigentlich Nutzung als Schall- und Wärmedämmung.
  • Eingesetzt werden können Dünnschichtmodule sowie monokristalline und polykristalline Varianten.
  • Zu unterscheiden ist zwischen der Kaltfassade und der Warmfassade.
  • Der Wirkungsgrad ist allerdings geringer, trotzdem sind Solarfassaden kostspieliger als PV-Anlagen.
  • Im Vergleich zur klassischen Fassade müssen Sie etwa mit 20 Prozent Mehrkosten rechnen.

Was ist eine Solarfassade?

Dabei handelt es sich um eine Solaranlage, die im Bereich der Fassade installiert wird. Unterschieden wird hierbei zwischen der Kaltfassade und der Warmfassade.

Es gibt, genau wie für die Dachvariante auch für die Fassade Solarthermie-Module und PV-Module. Photovoltaik-Solarfassaden produzieren Strom, während durch die Solarthermie warmes Wasser erzeugt wird. Man spricht in diesem Fall von einer Solarwärmefassade. Meistens handelt es sich um Flachkollektoren, in wenigen Fällen werden hier auch Vakuumröhrenkollektoren verwendet. Mit Solarthermie können Sie Trinkwasser erwärmen und die Heizung unterstützen. Die Leistung wird meist sogar bei teil schattigen Fassadenflächen erzeugt. Allerdings ist in diesem Fall ein Pufferspeicher notwendig.

Diese Möglichkeit eignet sich beispielweise für Gebäude, bei denen eine Dachanlage aufgrund der ungünstigen Ausrichtung nicht sinnvoll wäre. Allerdings macht das nur Sinn, wenn die jeweilige Hauswand ausreichend Sonnenlicht abbekommt. In dicht bebauten Gebieten ist dies teilweise nicht der Fall. Das sollten Sie auf jeden Fall vor dem Kauf berücksichtigen.

SCHON GEWUSST?
Hybridmodule sind ein Kompromiss aus Strom- und Wärmeerzeugung. Man spricht hier von Thermovoltaik oder Photothermie. Hybridmodule eignen sich aber in der Regel nicht für Einfamilienhäuser.

Wie ist Solar an der Fassade aufgebaut?

Das richtet sich nach der jeweils gewählten Variante. Zum Betrieb werden grundsätzlich Module und Wechselrichter benötigt.

Kaltfassade

Werden die Solaranlagenmodule auf der Hauswand angebracht, spricht man von einer Kaltfassade. Befestigt werden sie an einem Trägersystem, das zuvor an der Fassade verankert wird. Zwischen der Anlage und der Hauswand befindet sich ein Zwischenraum, der der Hinterlüftung dient.

Eine Kaltfassade, die vergleichsweise kostengünstig ist, wird in erster Linie für Altbauten empfohlen. Sie kann beispielsweise eine Fassadensanierung überflüssig machen, da die unschöne Fläche hinter den Anlagemodulen verschwindet. Gleichzeitig wird hierdurch ein moderner Look erzeugt und umweltbewusst gehandelt.

WICHTIG:
Bei der Anbringung des Trägersystems, dessen Anker in der Wand versenkt werden, darf die Dämmung des Hauses nicht beschädigt werden.

Warmfassade

In diesem Fall werden die Solaranlagenmodule nicht auf der Hauswand befestigt, sondern direkt in diese eingebaut. Deshalb eignet sich diese sehr leichte Variante vor allem für Neubauten. Zwar kann die Warmfassade auch bei Altbauten verwendet werden. Dies ist jedoch mit erheblichen Mehrkosten verbunden, da zahlreiche Arbeiten im Rahmen der Montage notwendig sind.

Die Warmfassade mit ihren Dünnschichtmodulen ersetzt nicht die gesamte Wand, sondern lediglich den Oberputz.

Die Vorteile dieser Variante liegen klar auf der Hand: Dadurch, dass sich kein Spalt ergibt, gelangen nahezu keine Witterungseinflüsse an das Mauerwerk. Gleichzeitig wirkt die Warmfassade schallisolierend und wärmedämmend. Zudem können die PV-Module eingefärbt werden und passen sich so jeder Fassade auch im Ton an.

Modernes und nachhaltiges Haus mit einer Solarfassade
Eine Warmfassade eignet sich in erster Linie für Neubauten © sl-f / istockphoto.com

Welche Solarmodule eignen sich?

Dünnschichtmodule

Dünnschichtmodule sind besonders leicht und flach. Außerdem lassen sie sich aufgrund der geringen Stärke leicht verformen, was sie besonders geeignet macht. Allerdings wird eine große Wandfläche benötigt, um von der Sonnenenergie zu profitieren. Dies hängt mit dem geringen Wirkungsgrad zusammen. Trotzdem: Bei schwachem Sonnenlicht bringen sie mehr.

Da für die Produktion der Dünnschichtmodule weniger wertvolle Rohstoffe benötigt werden, sind sie im Vergleich zu den anderen Varianten deutlich günstiger.

Dünnschichtmodule können mit einer zusätzlichen Dämmung versehen werden, die sich positiv auf die Energiebilanz des Hauses auswirkt. Sie überhitzen nämlich nicht, weshalb bei diesen Modellen auch keine Hinterlüftung notwendig ist.

TIPP:
Die Dünnschichtmodule können individuell gestaltet werden. Vollflächige Farbbeschichtungen, Fotos, Muster oder Logos können auf die Solarmodule aufgebracht werden.

kristalline Solarmodule

Kristalline Solarmodule haben einen hohen Wirkungsgrad, sodass selbst wenig Sonnenlicht ausreicht, um adäquate Mengen an Strom oder Warmwasser zu produzieren. Es reichen also wenige Module aus, weshalb sich diese Variante auch hervorragend für Einfamilienhäuser eignet.

Wie hoch der Wirkungsgrad ist, richtet sich nach der Modulart:

  • monokristalline Solarmodule erreichen einen Wirkungsgrad von etwa 19 Prozent
  • polykristalline Solarmodule erreichen einen Wirkungsgrad von etwa 15 Prozent

Kristalline Modulvarianten kommen nur in Form einer Kaltfassade infrage, da sie sich in der Sonne extrem aufheizen und deshalb eine optimale Hinterlüftung benötigen.

Trotzdem: Eine vertikale Montage kann gerade in den Sommermonaten bis zu 30 Prozent weniger Ertrag bringen.

GUT ZU WISSEN:
Sollte Ihr Dach eine Süd- oder Westausrichtung haben, empfehlen wir, anstatt der Variante für die Fassade eher Dachkollektoren zu verwenden. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad und können selbst mit wenigen Modulen recht viel Ertrag generieren.

Neben den beiden oben genannten Varianten gibt es auch noch SIS-Module, Glas-Glas-Module oder flexible Solarfolien, die besonders dünn und biegsam sind und sich gut für die Integration in die Fassade eignen. Farbige SIS-Solarzellen (Semiconductor/Insulator/Semiconductor) sind eine Kombination aus Silizium- und Dünnschichtphotovoltaik. Die Frontschicht ist durchsichtig, kann aber in allen möglichen Farben gestaltet werden.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Nicht jede Solar Fassade eignet sich für alle Einsatzgebiete. Nachfolgend möchten wir darauf eingehen, welche Solarmodule bei Einfamilienhäusern und bei Altbauten besonders gut geeignet sind:

Einfamilienhaus

Für das Einfamilienhaus empfehlen sich in erster Linie monokristalline oder polykristalline Varianten, die in Form einer hinterlüfteten Kaltfassade angebracht werden. Sie bieten einen hohen Wirkungsgrad, sodass mit vergleichsweise wenig ein guter Ertrag erzielt werden kann. Dünnschichtmodule lohnen sich hier in der Regel nicht, denn hierfür ist eine sehr große Wandfläche notwendig.

Photovoltaik und Solarthermie können gleichermaßen eingesetzt werden.

Altbau

Hier eignen sich ebenfalls die kristallinen Varianten, die an der Hauswand befestigt werden. Dünnschichtmodule würden zu viel Platz benötigen und zudem wäre ein enormer Umbau notwendig, um eine Warmfassade mit Dünnschichtmodulen in zu integrieren. Besonders kompliziert wird es oft, wenn das Haus denkmalgeschützt ist. Obwohl im Allgemeinen Umweltschutz vor Denkmalschutz geht, müssen hier oft besonders ausgeklügelte Lösungen gefunden werden.

Aber: Auch in diesem Fall können sowohl PV-Module als auch Solarthermie-Anlagen integriert werden und sich lohnen.

Jedes Eigenheim ist anders. Am besten lassen Sie sich ausführlich beraten, bevor Sie sich für eine Variante entscheiden. 

Vorteile und Nachteile

Photovoltaik ist eine der Techniken, die mit dem durch Solar erzeugten Strom die Zukunft schon erreicht haben. Aber gleichgültig in welcher Form, es gibt immer Vor- und Nachteile, die Sie vor der Anschaffung abwägen sollten.

Vorteile

Einer der größten Vorteile besteht darin, dass Sie damit sowohl Strom als auch Warmwasser erzeugen können. Zudem wirkt die Konstruktion wärmedämmend und schallisolierend. Kann eine Solaranlage aufgrund von statischen Bedenken nicht auf dem Gebäude errichtet werden, empfiehlt sich die Variante auf der Fassade als gute Alternative. Aufgrund ihres geringen Gewichts gibt es in der Regel in diesem Bereich keine Probleme mit der Statik. Denn immerhin: Eine klassische Solaranlage belastet die Dachkonstruktion mit rund 30 Kilo/qm.

Selbstverständlich können die Fassadenmodule aber auch eine Dachanlage unterstützen. Im Vergleich zu dieser verschmutzen sie jedoch kaum und auch Schnee bereitet ihnen keine Probleme. Gerade für Bürokomplexe oder größere Wohnhäuser mit vielen Parteien kann es sich um ein durchaus lohnenswertes Projekt handeln. Zudem es die Förderung für die Fassade genauso wie für die Dachvariante gibt.

Nachteile

Entscheiden Sie sich für die Nachrüstung einer Solaranlage bei einem alten Gebäude, müssen Sie generell mit hohen Kosten rechnen, denn es sind in diesem Fall oft einige Umbaumaßnahmen notwendig. Manchmal ist es auch gar nicht möglich, eine Solarvariante an der Fassade anzubringen, weil diese zum Beispiel durch Stuckelemente verziert ist und gar nicht genügend plane Fläche bietet. Außerdem besteht aufgrund der Befestigungsmechanismen das Risiko, dass eine eventuell vorhandene Wärmedämmung des Hauses beschädigt wird.

Für Einfamilienhäuser eignet sich die Fassaden Solar Variante nur selten, da sehr viel Platz benötigt wird, um ausreichend Strom oder Warmwasser zu erzeugen. Dies hängt mit dem doch geringen Wirkungsgrad zusammen.

Vor- und Nachteile in der Übersicht

VorteileNachteile
  • PV und Solarthermie möglich
  • optimal bei Neubauten und Gebäuden mit mehreren Einheiten
  • aufgrund des geringen Gewichts kein Problem mit der Statik, wie es bei vielen Dachanlagen der Fall ist
  • bei der Warmfassade können Dämm- und Putzmaterialien eingespart werden
  • als Ergänzung für eine Dachanlage geeignet, wenn diese nicht optimal ausgerichtet werden kann
  • Witterungsschutz für die Außenwand
  • verbesserter Wärme- und Schallschutz im Haus
  • individualisierbar, beispielsweise durch das Aufdrucken von Fotos oder Werbung
  • weniger Schmutzablagerungen aufgrund der senkrechten Anbringung, gilt auch für Schnee
  • staatliche Förderung kann beantragt werden
  • Nachrüstung beim Altbau mit höheren Kosten sowie mit gewissen Risiken verbunden, denn die Dämmung kann beschädigt werden
  • geringer Wirkungsgrad und daher deutlich weniger Ertrag als bei einer optimal ausgerichteten Dachanlage
  • aufgrund des Platzes, der benötigt wird, für ein Einfamilienhaus nur bedingt geeignet

Welche Voraussetzungen sind notwendig?

Damit sich die Solaranlage rechnet, sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Ausrichtung nach Süden, denn nur aus dieser Richtung reichen die Sonnenstrahlen aus, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Bei einer Dachanlage ist auch eine Ausrichtung nach Westen oder Osten möglich, da aufgrund der hochstehenden Sonne auch in dem Fall einige Strahlen auf die Solarmodule treffen. Im Bereich der Fassade ist das jedoch unwahrscheinlich.

Probleme stellen sich ebenfalls ein, wenn die Anlage stark verschattet ist. Dies ist vergleichsweise häufig der Fall aufgrund von anderen Gebäuden oder Bäumen.

UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
“Die detaillierten planerischen Aspekte sind ausschlaggebend: Wie bei einer Fassadenbegrünung, muss bei einer Solarfassade auch auf eine funktionierende Wasserversorgung und -ableitung sowie die Konstruktion der Fassadendämmung geachtet werden.”

Jörg Ottemeier – Vorstandsmitglied Bundesverband Ausbau & Fassade e.V.

In der Regel sind die Anlagen nicht genehmigungs-, möglicherweise aber anzeigepflichtig. Das ist bei Gemeinden oder Städten allgemein unterschiedlich geregelt – vor allem dann, wenn es um denkmalgeschützte Gebäude geht, können Sie aber davon ausgehen, dass Sie eine Genehmigung brauchen werden . Fragen Sie hier also auf jeden Fall im Vorfeld nach, ob eine Genehmigung eine Voraussetzung ist.

Kosten pro Quadratmeter

Wie teuer Photovoltaik für die Fassade ist, richtet sich unter anderem nach der Anlagengröße und ihrer Leistung sowie danach, was Sie damit erreichen möchten.

Welche Faktoren bestimmen den Preis?

  • Art
    Wie erwähnt, können Sie entweder elektrische Energie oder warmes Wasser erzeugen. Auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Die PV-Anlage ist um einiges teurer als die Solarthermie-Anlage.
  • Fläche
    Der Platz, der gebraucht wird. kann sich entscheidend auf den Preis auswirken. So macht es natürlich einen erheblichen Unterschied, ob die Fassade nur 50 qm oder 150 qm hat, die mit Solarmodulen und der weiteren benötigten Technik ausgestattet werden müssen, manchmal minimieren etwa Krümmungen oder Wölbungen die Dachfläche. Wobei Sie hier natürlich nicht vergessen dürfen: Der Ertrag und damit die Ersparnis sind damit natürlich deutlich größer.
  • Modulart
    Die erhältlichen Arten von Solarmodulen sind vom Preis her unterschiedlich. Monokristalline Glas-Glas-Solarmodule sind erheblich teurer als die Dünnschicht-Module.
Art des SolarmodulsPreis pro qm
Dünnschicht Solarmodulab 85 Euro
monokristallines Glas-Folie-Solarmodul155 – 210 Euro
monokristallines Glas-Glas-Solarmodulab 375 Euro
  • weitere benötigte Technik
    Um eine Solarfassade zu betreiben, benötigen Sie noch weitere Technik. So brauchen Sie beispielsweise eine Halterung und auch ein Wechselrichter muss vorhanden sein. Puffer- und Batteriespeicher sind ebenfalls empfehlenswert, aber mit entsprechenden Mehrkosten verbunden.
  • Einbau der Solarfassade
    Im Vergleich zum Bau einer Solaranlage auf dem Dach, ist der Bau einer Solarfassade deutlich aufwendiger. Neben Fachkenntnissen zählt hier Erfahrung. Daher sollten Sie diese Arbeiten von einem Experten durchführen lassen.

Beispielrechnung PV-Solarfassade

Nachfolgend finden Sie eine Beispielrechnung für eine PV-Solarfassade. Um den gewünschten Stromertrag zu erzielen, entscheiden wir uns für eine Gesamtfläche von 90 qm. Wir verwenden standardisierte Glas-Folien-Module.

PositionPreis pro qmPreis für 90 qm
Anschaffung der Glas-Folien-Moduleca. 150 Euroca. 13.400 Euro
Anschaffung Wechselrichterca. 70 Euroca. 6.200 Euro
Anschaffung Steuerungca. 30 Euroca. 2.600 Euro
Anschaffung Halterungca. 42 Euroca. 3.850 Euro
Einbaukostenca. 135 Euroca. 12.050 Euro
Gesamtkostenca. 427 Euroca. 38.100 Euro

Im Vergleich zu einer PV-Anlage, die auf das Dach gebaut werden würde, kostet die Solarfassade etwa 50 Prozent mehr.

Beispielrechnung für die Solarthermie mit Heizunterstützung

Nachfolgend finden Sie ein Beispiel für die Solarthermie mit Heizungsunterstützung. Sie wird mit dem bestehenden Heizsystem kombiniert, sodass eine Kollektorfläche von zehn Quadratmetern ausreicht. Diese Fläche eignet sich für ein Einfamilienhaus.

PositionPreis pro qmPreis für 10 qm
Modulanschaffung, Pufferspeicher (1.000 Liter) sowie weitere Technikca. 1.560 Euroca. 15.600 Euro 
Kosten für die Montageca. 1.300 Euroca. 13.000 Euro
Gesamtkostenca. 2.860 Euroca. 28.600 Euro

Beispielrechnung für die Solarthermie ohne Heizungsunterstützung

Für die Solarthermie ohne Heizungsunterstützung werden weniger Kollektoren benötigt. Eine Fläche von sechs Quadratmetern reicht in diesem Fall für ein Einfamilienhaus mit vier Personen aus.

PositionPreis pro qmPreis für 6 qm
Modulanschaffung, Pufferspeicher (1.000 Liter) sowie weitere Technikca. 1.820  Euroca. 10.900
Kosten für die Montageca. 950 Euroca. 5.700
Gesamtkostenca. 2.770 Euroca. 16.600 Euro

Wie hoch ist der Quadratmeterpreis?

Der Quadratmeterpreis einer Solarfassade liegt bei etwa 400 bis 600 Euro/qm, wenn Sie mit PV-Modulen arbeiten und bei etwa 1.000 Euro/qm. wenn Sie eine in die Gebäudehülle integrierte Lösung möchten. Wobei Sie sich dann bei einem Neubau oder auch bei einer Fassadensanierung ja auch wieder die Kosten für den Fassadenaufbau sparen. Auch bei Solarthermie müssen Sie mit circa 1.000 Euro/qm rechnen, plus Pufferspeicher und anderes notwendiges Material.

Wie hoch ist der Ertrag einer Solarfassade?

Das muss anhand verschiedener Faktoren ermittelt werden. So spielen unter anderem die Ausrichtung sowie die Art der Solarfassade, die Modulleistung und die Modulart eine Rolle. Im Vergleich zu einer Dach-Solaranlage erzeugt dieselbe Größe und Leistung der Solarfassade zwischen 30 und 50 Prozent weniger Solarstrom.

Wird Solar an der Fassade gefördert?

Derzeit haben Sie die Möglichkeit, eine staatliche Förderung für die Solarfassade zu beantragen. Diese erhalten Sie von der KfW-Bank im Rahmen des Förderprogrammes 270. Sie können den zinsgünstigen Kredit, der einen Tilgungszuschuss beinhaltet, nicht nur für die Module, sondern auch für den Batteriespeicher beantragen. Voraussetzung ist, dass Sie den Antrag vor dem Bau stellen und die Konstruktion durch einen Experten errichten lassen.

GUT ZU WISSEN:
Bei zukunftsträchtigen Technologien rund um Energie, Solar und Photovoltaik lohnt es sich übrigens auch immer, vor Ort bei der zuständigen Kommune oder Stadt nachzufragen. Häufig gibt es hier individuelle Förderprogramme. Fachbetriebe vor Ort kennen sich hier aus und beraten Sie gerne.

Porträtfoto von Jörg Ottemeier, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Ausbau & Fassade e.V. sowie des Bildungszentrums des Baugewerbes (BZB)

ÜBER UNSEREN EXPERTEN

Jörg Ottemeier ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Ausbau & Fassade sowie bei den Bildungszentren des Baugewerbes e.V.. Der erfahrene Stuckateur-Meister und geprüfte Restaurator im Handwerk führt sein Unternehmen seit 1992 erfolgreich in Essen. Er engagiert sich seit vielen Jahren als Sachverständiger, Prüfer und Mitglied in verschiedenen Fachgremien des Handwerks. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goldene Ehrennadel des Bundesverbandes Ausbau & Fassade.

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Fazit

Die Solarfassade stellt entweder eine gute Alternative dar für Gebäude, bei denen eine Dachanlage keinen Sinn ergeben würde oder als Ergänzung zu derselben. Allerdings ist sie vergleichsweise teuer und benötigt eine verhältnismäßig große Fläche, um den gewünschten hohen Ertrag zu erzielen. Es gibt Modelle zur Produktion von Strom sowie zur Warmwassererzeugung angeboten. Auch eine Heizungsunterstützung sowie eine Kombination aller Aspekte ist möglich.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.