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Trockenbau

Trockenbauwand stellen lassen: Rigipsarten, Verarbeitungstechniken & Kosten im Überblick

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. September 2024
Lesedauer: 5 Minuten

auverfahren lassen sich vergleichsweise einfach Räume teilen, Decken abhängen, Fußböden verlegen oder kreative Ideen der Innenraumgestaltung umsetzen. Eine Trockenbauwand muss jedoch ihrem Einsatzort individuell angepasst werden. Welche unterschiedlichen Materialien es gibt und worauf bei der Wahl und Verarbeitung des passenden Produktes zu achten ist, hat Maler.org hier übersichtlich für Sie zusammengestellt.

Trockenbauplatten werden auf Profile aus Metall oder Holz geschraubt. Sie bestehen aus Gips oder einem Gips-Faser-Gemisch und sind mit Karton ummantelt. Je nach individuellem Einsatz werden Rigipsplatten bezüglich

  • Dicke,
  • Gewicht,
  • Kantenform,
  • Beschaffenheit der Oberfläche,
  • Gipskern,
  • Imprägnierung
  • Ummantelung,
  • Kaschierung,
  • Armierung und
  • Biegegrad

unterschieden. Wer eine Trockenbauwand errichten lassen möchte, sollte sich also zuerst darüber klar werden, welchen speziellen Anforderungen die Gipskartonplatten genügen müssen.

Trockenbauwände mit speziellen Eigenschaften

Wärmedämmung

Damit eine Trockenbauwand über gute Dämmeigenschaften verfügt, können kaschierte Rigipsplatten verwendet werden. Diese verfügen neben der kartonummantelten Gipsschicht über eine Dämmschicht aus Mineralwolle, Kork, Schaumglas oder Hartschaum.
Neben den besonderen Anforderungen an die Wärmedämmung verfügen kaschierte Trockenbauplatten zumeist auch über einen guten Feuchte- und Lärmschutz.

Zu weiteren Möglichkeiten, eine Trockenbauwand effektiv zu dämmen, können Sie sich in einem anderen Artikel hier auf Maler.org umfassend informieren.

ACHTUNG:
Soll eine wärmegedämmte Rigipsdecke unterhalb eines Kaltbereiches (zum Beispiel ein ungedämmtes Dachgeschoss) eingezogen werden, ist eine zusätzliche Dampfbremse anzubringen, da sonst Kondenswasser zu Schimmelbildung führen kann.

Stabilität

Das Stellen von Trockenbauwänden dient zumeist der Abteilung von Räumen oder der Begradigung von Wänden. Dabei ist es häufig wünschenswert, dass auch die neuen Stellwände mechanischen Belastungen wie dem Anhängen von Regalen oder der Verkleidung mit Fliesen standhalten. Gipsplatten, die über einen sehr dichten Gipskern und eine hohe Oberflächenhärte verfügen, kommen hier bevorzugt zum Einsatz.

Schallschutz

Schall breitet sich am besten innerhalb fester Materie aus (Körperschall). Daher sollte eine Schallschutzwand stets über eine eingeschlossene Luftschicht (Luftschalldämmung) verfügen. Eine Trockenbauwand mit gutem akustischem Dämmwert besitzt daher neben den Ständerwänden, welche die Gipskartonplatten halten, eine Vorsatzschalung als flankierende Schicht.
Die Rigipsplatten selbst sollten vergleichsweise dick sein und eine geschlossene Oberfläche besitzen.

Feuchteschutz

Trockenbauwände lassen sich in nahezu allen Arten von Innenräumen verbauen. Nassbereiche bilden da keine Ausnahme. Kernimprägnierte Gipsplatten mit geschlossener Oberfläche (Ummantelung aus Spezialkarton) sind hierfür sehr gut geeignet. Eine Trockenbauwand solcher Art verfügt über eine verzögerte Wasseraufnahme und dient speziell dem Einsatz in Bädern und vergleichbar genutzten Räumen.

UNSER TIPP:
Platten mit extra verdichtetem Gipskern eignen sich in Kombination mit Tragständern auch für hohe mechanische Belastungen wie dem Anhängen von Sanitärgeräten..

Brandschutz

Soll eine Trockenbauwand feuerfest sein, können Gipsfaserplatten verbaut werden. Ihr Kern besteht aus einem homogenen Gemisch aus Gips und Zellulosefasern. Feuerschutzplatten verfügen zudem häufig über eine Armierung (Vlies aus Glasfaser) und sind miteinander verschraubbar.

Weitere Spezialplatten

Neben den genannten Anforderungen gibt es weitere Gebiete, die den Einsatz spezieller Trockenbauwände erfordern. Produkte für besondere Umgebungsbedingungen sind unter anderem:

  • Strahlenschutzplatten (mit Bleifolie kaschiert, beispielsweise für Röntgenräume)
  • biegsame Platten (für gewölbte und geschwungene Wände oder Decken)
  • kratz- und stoßfeste Platten (Hybridsysteme, für Schulen und öffentliche Einrichtungen)
  • graphitmodifizierte Gipsplatten (für die Integration von Heizelementen in ein Trockenbausystem)

Das Aufstellen von Trockenbauwänden dem Profi überlassen

Obwohl sich für das Stellen einer Trockenbauwand diverse Anleitungen im Internet finden lassen, sollten aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Rigipsplatten, Befestigungssysteme und Montagevorschriften Arbeiten solcher Art nur vom Fachmann durchgeführt werden. Neben der sicheren und zuverlässigen Verarbeitung der Profile und der fachgerechten Beplankung erfordern insbesondere Aspekte wie

  • Transport und Lagerung,
  • Zu- und Ausschnitte,
  • Beachtung der DIN-Normen für Produkte, Systeme, Feuchte-, Schall- und Wärmeschutz,
  • Untergrund-Beschaffenheit,
  • Eckausbildung,
  • Wandanschluss,
  • Fußbodenanschluss,
  • Kantenfassungen,
  • Integration der Elektroinstallationen (Leitungen, Elektrodosen, Schalter),
  • Einbauten und Anschlüsse (Fensterlaibungen, Schornsteinwandungen, Waschbecken, Türöffnungen),
  • Spachtelarbeiten (Oberflächengüte) und
  • nachträgliche Verkleidung (Grundieren, Tapezieren, Anstrich, Verfliesen)

vielfältiges Wissen und fachmännische Fertigkeiten. Ein professioneller Malermeister ist hier der richtige Ansprechpartner. Den kompetenten Fachmann aus Ihrer Umgebung finden Sie hier auf Maler.org. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin, um Ihr individuelles Trockenbauprojekt zu besprechen und sich unverbindliche Kostenvoranschläge erstellen zu lassen.



Kosten für eine Trockenbauwand kalkulieren

Die Kosten für das Aufstellen einer Trockenbauwand werden von Fachbetrieben häufig als Pauschalpreise pro m² angegeben. Hierbei ist jedoch meist nur die Handwerksleistung abgedeckt. In Anbetracht der Tatsache, dass eine Standard-Gipsplatte Typ A von 9mm Dicke im Baustofffachhandel zwischen 2 Euro und 2,50 Euro je m² kostet, eine Feuerschutzplatte Typ DFH2 von 25mm Dicke dagegen zwischen 7 Euro und 8 Euro pro m², erscheint dies auch logisch. Hinzu kommen Fragestellungen wie:

  • Soll eine Vorsatzschalung verbaut werden?
  • Erfolgt eine zusätzliche Dämmung?
  • Wird die Trockenbauwand einfach oder doppelt beplankt?
  • Ist ein Waschbecken oder eine Tür zu integrieren?
  • Werden Spachtelarbeiten übernommen?

Aufgrund der vielen Faktoren lassen sich die genauen Kosten für Trockenbauarbeiten nur durch einen individuellen Kostenvoranschlag vom jeweiligen Fachmann genau kalkulieren.

Über unsere*n Autor*in
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