st aus dem Bauwesen nicht mehr wegzudenken. Durch ihn lassen sich Maßnahmen wie Raumteilung, Deckengestaltung und Fußbodenverlegung einfach und kreativ umsetzen. Welche Möglichkeiten das Trockenbauverfahren bietet und wie sich die Kosten für Trockenbauarbeiten kalkulieren lassen, hat Maler.org im folgenden Artikel umfassend für Sie recherchiert.
Als Trockenbau werden alle raumbegrenzenden Konstruktionen bezeichnet, die ohne wasserhaltige Baustoffe wie Putz oder Beton auskommen. Häufige Einsatzgebiete sind der Ausbau und die Sanierung. In der Regel findet die Trockenbauweise ausschließlich im Innenbereich Verwendung. Hier hat sie gegenüber der Mauerwerkserrichtung viele Vorteile.
Vorteile des Trockenbauverfahrens
- Trockenbau ist zumeist kostengünstiger als Mauerwerk
- lässt sich vergleichsweise schnell realisieren
- wenig Schmutzentwicklung bei der Verarbeitung
- Möglichkeiten der unauffälligen Integration von Elektroleitungen und Wasseranschlüssen
- bei Bedarf Erfüllung bauphysikalischer Anforderungen wie:
- Stabilität und Schlagsicherheit
- Dämmung und Isolierung
- Brandsicherheit
- Feuchteschutz
- Strahlenschutz
- Schallschutz (insbesondere im Bereich des Akustikbaus)
Methoden beim Trockenbau
Ständerwerk
Eine Trockenbaukonstruktion besteht aus Stellwänden, die mit Rigipsplatten beplankt sind. Die Stellwände können entweder aus Holzleisten oder aus Metallprofilen gefertigt werden. Auch im Deckenbereich lässt sich für die Unterkonstruktion sowohl Holz als auch Aluminium verwenden.
Das fertige Stellwerk wird beidseitig mit Platten aus Rigips beplankt. Je nach den individuellen Anforderungen gibt es eine breite Palette von Trockenbauplatten mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
Klassen von Trockenbauplatten
Gipsplatten sind je nach ihren individuellen Eigenschaften in verschiedene Klassen eingeteilt. Grundlage der Klassifizierung sind folgende Kriterien:
- Gewicht,
- Dicke,
- Beschaffenheit von Kern und Oberfläche,
- Imprägnierung,
- Armierung,
- Ummantelung,
- Biegegrad,
- Kaschierung,
- Scherfestigkeit,
- Brandverhalten.
Der professionelle Trockenbauer weiß um die Vor- und Nachteile verschiedener Rigips-Systeme. Er richtet sich bezüglich der Plattenauswahl nach der europäischen Produktnorm DIN EN 520. Diese unterscheidet die folgenden Typen:
- Typ A (Standard-Gipsplatte)
- Typ D (Gipsplatte mit erhöhter Dichte von mindestens 800 kg / m³)
- Typ E (Gipsplatte für den Einsatz im Außenbereich)
- Typ F (Gipsplatte mit verbessertem Gefügezusammenhalt im Brandfall)
- Typ H (Gipsplatte mit reduzierter Wasseraufnahmefähigkeit)
- Typ I (Gipsplatte mit erhöhter Oberflächenhärte)
- Typ P (Putzträgerplatte)
- Typ R (Gipsplatte mit erhöhter Biegezug-Festigkeit)
Je nach ihrem Einsatzort sind die gewählten Gipsplatten den Umgebungsanforderungen genau anzupassen. Die Beauftragung einer professionellen Trockenbaufirma ist daher für alle Arten des Trockenbaus zu empfehlen.
Spezialplatten für den Trockenbau
Der Trockenbau kann in praktisch allen Arten von Räumen eingesetzt werden. Hierbei lassen sich sowohl Wände als auch Fußböden und Decken mit Gipskartonplatten gestalten. Je nach individueller Raumnutzung herrschen vielerorts besondere Bedingungen, an welche das jeweilige Trockenbausystem (insbesondere die Platten) angepasst werden muss.
Schallschutz
Im Akustikbau werden sehr häufig Lochgipsplatten verwendet. Diese lassen sich bauseitig mit Akustikputz beschichten und dienen so der effektiven Schallminderung bzw. -dämmung. Weiterführende Informationen rund ums Thema können Sie auf der Homepage der Bundesvereinigung deutscher Akustik- und Trockenbauunternehmen bekommen.
Feuchteschutz
Für Bäder und andere Feuchträume können kernimprägnierte Gipsplatten mit geschlossener Oberfläche (Ummantelung aus Spezialkarton) verbaut werden. Sie verfügen über eine verzögerte Wasseraufnahme und beugen so der Wanddurchfeuchtung vor.
Dämmung
Kaschierte Rigipsplatten verfügen über eine Schicht aus Hartschaum, Kork oder Mineralwolle, wodurch sie einen guten Dämmwert besitzen. Insbesondere für die Dachinnendämmung werden solche Gipskartonplatten häufig verwendet.
Auch für gedämmte Fußböden gibt es spezielle Rigipsplatten. Sogenannte Trittschalldämmplatten sind dafür optimiert, hohe Verkehrslasten aufzunehmen. Zudem verfügen sie über eine geringe Toleranz zwischen Liefer- und Belastungsdicke. Dadurch eignen sie sich sehr gut für Gipskartonböden, die mit einem Heizsystem kombiniert sind.
Feuerschutz
Sollen Trockenbausysteme feuerfest sein, werden zumeist Gipsfaserplatten verwendet. Sie besitzen einen hohen Gefügezusammenhalt, was durch die Integration von Zellulosefasern erreicht wird. Eine zusätzliche Armierung aus Glasfaser kann den Feuerschutz noch verbessern.
Mechanische Stabilität
Um im Trockenbau eine hohe Stabilität zu erzielen, lassen sich Gipskartonplatten mit extra dichtem Gipskern und hoher Oberflächenhärte verwenden. Sie eignen sich für Wände, die gefliest werden sollen oder dem Anhängen von Regalen oder Sanitäreinrichtungen sicher standhalten müssen.
Strahlenschutz
Auch der Schutz gegen Strahlung lässt sich im Trockenbau realisieren. Hierfür gibt es spezielle Rigipsplatten, die mit Bleifolie kaschiert sind. Ein häufiger Einsatzort sind Röntgenräume in Arztpraxen.
Kosten für Trockenbauarbeiten kalkulieren
Die Preise beim professionellen Trockenbau setzen sich aus Material- und Arbeitskosten zusammen. Ausschlaggebend für die Gesamtkosten sind:
- m²-Fläche der Trockenbauwände, -decken und -fußböden
- Art der Unterkonstruktion (Holz oder Metall)
- Art der Beplankung (einfach oder doppelt)
- Integration von Revisionsklappen, Anschlüssen oder Einbauten (Fensteröffnungen, Türlaibungen, Waschbecken)
- Notwendigkeit von Elektroinstallationsarbeiten
- Ausführung von Spachtelarbeiten
- Integration von Dämmschicht oder Vorsatzschalungen
- Produktklasse der Gipskartonplatten
Die Preise der Gipskartonplatten variieren je nach Klasse und Beschaffenheit des Materials. So lässt sich eine dünne Standardplatte Typ A im Baustofffachhandel schon für rund 2,50 Euro / m² erwerben. Spezialplatten dagegen können wesentlich teurer sein.
Weitere Kosten können durch Lagerung und Transport des benötigten Materials und durch die Anschaffung der verschiedenen Werkzeuge, die für den fachgerechten Trockenbau benötigt werden, entstehen. Bei der Beauftragung eines Malerfachmannes ist all dies schon inklusive. Daher sollten Sie sich zum Zweck der Kostenkalkulation einen unverbindlichen Kostenvoranschlag vom Experten erstellen lassen.
Risiken beim Trockenbau nicht unterschätzen!
Trockenbausysteme unterliegen einer großen Menge an Verarbeitungs- und Sicherheitsvorschriften. Zwar lassen sich viele Anleitungen für Trockenbauarbeiten im Internet und in Fachpublikationen finden, jedoch gehen diese in den seltensten Fällen auf die Risiken ein, die eine unsachgemäße Verarbeitung nach sich ziehen kann. Vor allem die folgenden Bereiche bieten ein hohes Gefahrenpotenzial:
- Eine unsachgemäße Integration von Elektroinstallationen (Leitungen, Lichtschalter, Steckdosen) birgt ein hohes Risiko für Brandentstehung und elektrischen Stromschlag.
- Unzureichende Festigkeit kann bei mechanischen Belastungen durch angehängte Sanitär-Objekte, Regale oder Wandschränke zu Rissen oder Einbrüchen der Stellwände führen.
- Die falsche Verarbeitung im Bereich von Wand-, Eck-, Kanten- und Fußbodenanschlüssen kann die Dämmeigenschaften verschlechtern und Feuchte- und Schimmelbefall nach sich ziehen.
Daher sollte den Trockenbau stets ein zertifizierter Malermeister übernehmen. Einen solchen finden Sie schnell und unkompliziert hier auf Maler.org. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin und lassen Sie sich vom Experten unverbindliche Kostenvoranschläge für Trockenbauarbeiten erstellen.