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Fassadengestaltung & Fassadenarbeiten

Anwendung und Verarbeitung von Tiefengrund

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 10. Juni 2021
Lesedauer: 5 Minuten
© ronstik / istockphoto.com

Erst, wenn eine Wand mit Tiefengrund behandelt wird, kann sie problemlos tapeziert und gestrichen werden. Bei Maler.org erfahren Sie, wie mit Tiefengrund gearbeitet wird und welche verschiedenen Formen es gibt!



Tiefengrund ist im heutigen Malerhandwerk unerlässlich: Sowohl bei Lackierungen als auch bei gewöhnlichen Farbanstrichen findet diese Flüssigkeit Anwendung – sogar Fliesenleger nutzen dieses Material! Im Außenbereich können Fassaden mit dieser Grundierung gestrichen werden, während die Wände und Decken im Innenbereich so auf die Tapezierung oder die Farbe vorbereitet werden. So schafft der Maler eine optimale Arbeitsfläche.

Was ist Tiefengrund und wofür wird er benötigt?

Tiefengrund wird bei fast allen Wänden und Decken als Grundierung angebracht, denn mit diesem Anstrich wird der Untergrund auf die Farbe beziehungsweise die Tapete vorbereitet. Das Alkyd- oder Acrylharz ist wässrig und sowohl farblos als auch pigmentiert erhältlich. Es dringt tief in den Untergrund ein und verschließt diese, sodass die Saugfähigkeit der Wand oder der Decke stark abnimmt und ausgeglichen wird. Damit dient der Tiefengrund als Ausgleich zwischen dem Untergrund und dem eigentlichen Farbauftrag oder der Tapete: Durch diese Zwischenschicht haften Tapeten und aufgetragene Farben deutlich besser und lösen sich nicht von der Wand.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung von Heimwerkern darf der Tiefengrund in keinem Fall mit Dispersionsfarbe gemischt werden. Viele Laien wollen so zwei Arbeitsschritte vereinen – jedoch erfüllt der Tiefengrund so seine Aufgabe nicht mehr: Die wichtige Haftung wird nicht erreicht und das Mittel kann nicht in den Untergrund eindringen.

Lösemittelhaltige und wasserverdünnbare Produkte

Unterschieden werden dabei lösemittelhaltige und lösemittelfreie Produkte. Lösemittelhaltiger Tiefengrund gilt zwar als deutlich wirksamer, da er durch das enthaltene Lösemittel tiefer in die Wand oder die Decke eindringt und diese dadurch besser festigt. Allerdings sorgt das Lösemittel auch für einen unangenehmen Geruch, der noch Wochen später in den gestrichenen Räumen sitzen kann – meistens wird eine solche Grundierung deshalb im Außenbereich verwendet. Zudem gilt das Lösemittel als gesundheitsgefährdend, da es über die Haut aufgenommen werden und Allergien auslösen kann – deshalb sollte die Grundierung der Wände und Decken immer von einem Innungsmaler vorgenommen werden. Auch die Umwelt leidet durch lösemittelhaltige Grundierungen, denn die Substanzen entweichen teilweise in die Luft und tragen zur Ozonbildung bei.
Alternativ dazu kann auch ein lösemittelfreier Tiefengrund verwendet werden, der in der Regel mit Wasser verdünnbar ist. Diese sind nicht gesundheitsgefährdend und können daher auch in sensiblen Räumen wie der Küche problemlos angewandt werden. Auch unangenehme Gerüche bleiben hier aus. Zudem ist diese Flüssigkeit auch für die Umwelt nicht schädlich. Tiefengrund LF eignet sich vor allem für poröse und sandende Wände und Decken – nach dem Anstrich der Wände können die genutzten Rollen und Pinsel sehr einfach wieder gereinigt werden, da der Tiefengrund wasserlöslich ist.



So wird der Tiefengrund fachmännisch aufgetragen

Sollen Ihre Wände gestrichen oder tapeziert werden und ist zuvor eine Grundierung notwendig, sollten Sie immer einen Innungsmaler beauftragen. Besonders bei Tiefengrund haben Laien Probleme bei der Verarbeitung, denn das Material ist ausgesprochen dünnflüssig – nicht selten fließt es daher auf die eigenen Arme und Kleidung oder von der Wand und hinterlässt die sogenannten „Nasen“, also an der Wand herunterfließende Farbe, die sich in schmalen Bahnen oder Tropfen sammelt und aufwendig entfernt werden muss. Ein Fachmann aus der Malerinnung hat das nötige handwerkliche Geschick und verfügt über die umfangreichen Fachkenntnisse, um die Wand sachgemäß mit der Farbe zu streichen. Zudem kann Tiefengrund nur schwer wieder entfernt werden – umso wichtiger ist es daher, dass das Material richtig aufgetragen wird.

Bevor der Tiefengrund aufgetragen wird, muss der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. In der Regel besteht dieser aus Putz, Beton oder Kalk und wird vom Maler auf Risse, Brüche und Abplatzungen untersucht. Diese werden sorgfältig verspachtelt oder mit Mörtel verschlossen. Erst dann beginnt der Fachmann damit, den Tiefengrund aufzutragen – dies geschieht entweder mit einem Quast der mit einer herkömmlichen Farbrolle. Ist das Material ausreichend an der Wand verarbeitet, muss die Wand oder Decke bis zu zwölf Stunden trocknen. Zuletzt wird der gewünschte Farbanstrich beziehungsweise die Tapete angebracht.

Fazit

Tiefengrund ist ausschlaggebend für die meisten Farbanstriche und Tapeten, denn er sorgt dafür, dass diese an der Wand haften bleiben: Indem die Grundierung tief in die Wände und Decken eindringt, sorgt es für die nötige Oberflächenverfestigung und das richtige Saugverhalten. Unterschieden werden Produkte, die Lösemittel enthalten und wasserverdünnbare, die ohne Lösemittel hergestellt werden. Ein Innungsmaler ist Ihnen gerne bei der Wahl der passenden Grundierung behilflich und sorgt zudem dafür, dass der Tiefengrund fachgerecht angebracht wird: Der Fachmann bringt die Flüssigkeit mit Fachwissen und Geschick an, sodass die Wand problemlos gestrichen und tapeziert werden kann.

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