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Tapezierarbeiten

Tapete reparieren: Anleitung zur Reparatur & zum Ausbessern von Tapeten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 13. Juni 2025
Lesedauer: 20 Minuten
© fotogenicstudio / istockphoto.com

Tapeten bringen Leben an die Wand, denn Sie schaffen Atmosphäre, setzen farbliche Akzente und verleihen jedem Raum eine individuelle Note. Doch selbst bei sorgfältiger Anbringung hinterlässt der Alltag mit der Zeit seine Spuren: kleine Kratzer, Risse, Luftblasen oder sich lösende Kanten gehören zu den häufigsten Schäden. Zum Glück erfordern sie nicht immer eine komplette Neutapezierung. Ob Raufaser oder Vlies: Mit etwas handwerklichem Geschick, dem passenden Reparaturmaterial und den richtigen Handgriffen lassen sich einige Schäden unkompliziert beheben und oft so unauffällig, dass man sie mit bloßem Auge kaum noch erkennt.

Alles auf einen Blick:

  • Viele Tapetenschäden lassen sich mit einfachen Mitteln selbst beheben und das ohne eine komplette Neutapezierung.
  • Wichtig sind passende Werkzeuge wie Cutter, Spachtel, Kleber, Nahtroller und gegebenenfalls ein Ersatzstück Tapete.
  • Das Ausbessern in Eigenregie spart häufig Kosten, besonders bei kleinen Rissen, Blasen oder Kantenablösungen und einfachen Raufasertapeten. 
  • Bei großflächigen Beschädigungen kann der betroffene Bereich mithilfe der Doppelschnitt-Technik ausgeschnitten und durch ein passgenaues Tapetenstück ersetzt werden.

Warum müssen Tapeten manchmal repariert werden?

Tapeten sind im Alltag zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Das Material altert mit der Zeit, reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen, Luftfeuchtigkeit und mechanische Einwirkungen. Schäden entstehen häufig durch verrückte Möbel, spielende Kinder, Haustiere, starke Sonneneinstrahlung oder eine unsachgemäße Reinigung. Auch bauliche Mängel wie feuchte Wände, unzureichende Dämmung oder falsches Lüftungsverhalten begünstigen langfristig Ablösungen, Verfärbungen oder sogar Schimmelbildung. Sichtbare Mängel wie Risse, Blasen oder sich lösende Kanten beeinträchtigen nicht nur die Optik, sondern auch das Wohngefühl. Um eine gepflegte Raumatmosphäre und ein harmonisches Gesamtbild wiederherzustellen, ist eine fachgerechte Ausbesserung unerlässlich.

Typische Ursachen und Tapetenschäden im Überblick

  • Risse, Dellen oder Löcher: kleine bis mittelgroße Beschädigungen der Tapetenoberfläche
  • Blasenbildung: gewölbte Stellen, meist durch fehlende Haftung zum Untergrund
  • Ablösungen: lose Kanten, Ecken oder Nähte, häufig sichtbar im unteren Wandbereich oder an Übergängen
  • Feuchteschäden: brüchige Oberflächen, Stockflecken oder sichtbarer Schimmel
  • Verfärbungen: durch Sonnenlicht, Wärmeeinwirkung oder Nikotin
  • Materialverformungen: Spannungsrisse, Schrumpfungen oder wellige Bereiche durch minderwertige Verarbeitung oder Material

Wie entstehen diese Schäden?

Die Ursachen für Tapetenschäden sind vielfältig und oft eine Kombination aus handwerklichen, baulichen und nutzungsbedingten Faktoren. Häufige Auslöser sind unter anderem folgende Punkte: 

  • mangelhafte Untergrundvorbereitung
  • ungeeigneter oder zu schwach aufgetragener Kleister
  • hohe Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturschwankungen
  • mechanische Beanspruchung durch Möbel oder alltägliche Nutzung
  • Baumängel wie rissiger Putz, Setzrisse oder fehlende Isolierung

Besonders anfällig für Schäden sind stark beanspruchte Wandbereiche, etwa an Außenecken, hinter Heizkörpern oder in Türnähe, wo häufig Druck-, Stoß- oder Scheuerbelastungen auftreten.



Tapete ausbessern: Welche Werkzeuge und Materialien sind nötig?

  • Cutter oder Tapetenschere für präzise Schnitte
  • Spachtel 
  • Spachtelmasse 
  • Sprühflasche
  • Nahtroller zum Andrücken
  • Kleber oder Dispersionskleber
  • Pinsel und Tuch
  • Leiter 
  • Lineal und Schneideunterlage (für Ersatzstücke)

Für größere Schäden können zusätzlich strukturangleichende Materialien wie Rissgewebe oder Strukturpasten zum Einsatz kommen. Verwenden Sie möglichst rutschfeste Schneidematten und ein stabiles Stahllineal, das erhöht die Präzision und beugt Verletzungen vor.

Wie finde ich den passenden Kleber für meine Tapete?

Die Wahl des richtigen Klebers ist entscheidend für eine haltbare und optisch saubere Tapetenreparatur. Welcher Kleber verwendet werden sollte, hängt vor allem von der Tapetenart, dem Untergrund sowie dem Ausmaß des Schadens ab. Besonders bei hochwertigen oder spezialbeschichteten Tapeten wie Vinyl- oder Mustertapeten ist die sorgfältige Produktauswahl unerlässlich. Achten Sie bei der Kleberwahl auf folgende Kriterien:

  • Verarbeitungstemperatur und Luftfeuchtigkeit während der Trocknung
  • Haftkraft in Bezug auf Tapetenart und Untergrund
  • Umweltverträglichkeit (z. B. lösungsmittelfrei oder emissionsarm)

Ein ungeeigneter Kleber kann dazu führen, dass sich die Tapete nicht korrekt verbindet, Blasen bildet oder unsaubere Ränder entstehen. Hochwertiger Kleister erhöht die Haftfestigkeit, verhindert spätere Ablösungen und ist damit grundlegend für eine langlebige Reparatur.

Empfohlene Kleber je Tapetenart:

  • Papiertapete/Raufasertapete: Normal- oder Spezialkleister auf Methylcellulose-Basis
  • Vliestapete: Vliestapetenkleister (für das Kleben auf Wand statt Tapete)
  • Vinyl-Tapete: Dispersionskleber bzw. spezieller Kleber mit hoher Anfangshaftung

Welche Unterschiede gibt es zwischen Vlies-, Papier- und Vinyl-Tapeten bei der Reparatur?

TapetenartReparaturaufwandBesonderheiten
Vliestapetegering
  • formstabil
  • reißfest
  • dehnen sich nicht
  • auch im trockenen Zustand gut korrigierbar
Papiertapete/Raufasertapeteleicht bis mittel
  • empfindlich gegenüber Feuchtigkeit
  • leichte Handhabung
  • reißt schnell
  • Raufaser dehnt sich bei Kleister
Vinyl-Tapetehoch
  • versiegelte Oberfläche
  • schwer zu durchdringen
  • Spezialkleber nötig
  • gegebenenfalls Aufrauung der Rückseite nötig

Was tun, wenn keine Originaltapete mehr vorhanden ist?

Im optimalen Fall haben Sie von der damaligen Tapezierarbeit noch eine Restrolle aufgehoben. Fehlt aber ein passendes Reststück der ursprünglichen Tapete, wird die Reparatur anspruchsvoller, aber nicht unmöglich. Ziel ist es, den Unterschied zur vorhandenen Tapete optisch so unauffällig wie möglich zu gestalten oder elegant zu kaschieren. 

Praktische Lösungsstrategien:

  1. optisch ähnliche Tapete finden: Suchen Sie ein Ersatzmuster mit ähnlicher Struktur und Farbgebung. Viele Hersteller bieten Online-Musterdatenbanken zur Vergleichssuche. Tapeten tragen zudem eine Chargennummer, die auf der Verpackung vermerkt ist. Haben Sie diese bei den damaligen Tapezierarbeiten vorausschauend notiert, können Fachhändler oder Hersteller prüfen, ob noch Restposten der gleichen Tapete verfügbar sind. Ein Ersatzstück ist nur dann geeignet, wenn Struktur, Farbton und Laufrichtung exakt mit der vorhandenen Tapete übereinstimmen. Ein sichtbarer Musterbruch wirkt unruhig und sollte vermieden werden. Fotografieren Sie die Tapete bei Tageslicht oder bringen Sie ein Musterstück zum Fachhandel mit.
  2. einzelne Wand neu tapezieren: Wenn keine überzeugende Alternative gefunden wird, kann eine Neugestaltung der gesamten Wand für ein stimmiges Gesamtbild sorgen.
  3. schadhafte Stelle kreativ überdecken: Hierbei handelt es sich zwar um keine Reparaturmaßnahme, aber trotzdem eine optische Verbesserung. Ein Bild, eine dekorative Bordüre oder ein Wandsticker kann die beschädigte Stelle stilvoll verbergen.

Kleine Tapetenschäden ausbessern: So kleben Sie Risse und Kratzer richtig

Kleinere Tapetenrisse oder Kratzer lassen sich in wenigen Schritten selbst ausbessern. Vorausgesetzt, Sie haben das passende Material und etwas Fingerspitzengefühl. 

Feine Risse und oberflächliche Schäden reparieren

Feine Risse in der Tapete können Sie mit etwas Spachtelmasse auffüllen. Dazu reicht es oft aus, eine kleine Menge mit dem Finger vorsichtig in die beschädigte Stelle einzuarbeiten. Nach dem Trocknen können Sie die Fläche glatt schleifen und bei Raufasertapeten mit passender Farbe überstreichen. Alternativ öffnen Sie den Riss leicht mit einem Cuttermesser und tragen Dispersionskleber oder Tapetenkleister mit einem feinen Pinsel auf. Anschließend drücken Sie die Tapetenkanten vorsichtig aneinander, bis sie bündig schließen. Achten Sie auf einen sauberen, fettfreien Untergrund.

Größere Tapetenrisse und beschädigte Stellen mit Tapetenresten ersetzen

Bei größeren Rissen oder Kratzern empfiehlt sich die sogenannte Flicktechnik: Schneiden Sie die beschädigte Stelle quadratisch mit einem Cuttermesser aus. Aus Ihren Tapetenresten schneiden Sie ein passendes Ersatzstück in derselben Größe zu. Bringen Sie das neue Tapetenstück mit Tapetenkleister auf die freigelegte Fläche auf. Achten Sie darauf, dass Muster oder Struktur exakt zur Umgebung passen. Drücken Sie das Ersatzstück gleichmäßig an und lassen Sie es gut trocknen. Anschließend können Sie eventuelle Übergänge behutsam nachbearbeiten und überstreichen.

Wann sollte Rissgewebe verwendet werden?

Rissgewebe eignet sich besonders bei strukturellen Wandproblemen oder tieferen Rissen, die immer wieder aufbrechen. In Altbauten mit Setzrissen oder bei Trockenbauwänden ist es oft die einzige dauerhafte Lösung. Auch Übergänge zwischen verschiedenen Wandmaterialien, etwa zwischen Mauerwerk und Rigips, lassen sich damit zuverlässig stabilisieren. Liegt die Ursache für die Tapetenrisse im Zustand des Mauerwerks, sollten Sie sich am besten an einen Fachbetrieb wenden, um die genaue Ursache zu beheben. 

So bauen Sie Rissgewebe richtig ein:

  1. Entfernen Sie die lockere Tapete und bereiten Sie den Untergrund entsprechend vor, sodass er sauber und glatt ist.
  2.  Streichen Sie die Fläche mit Putz oder Armierungsmasse ein. 
  3. Legen Sie das Rissgewebe glatt auf und drücken Sie es gleichmäßig in den frischen Putz. 
  4. Glätten Sie das Gewebe mit einem Spachtel und überziehen Sie es vollständig. Arbeiten Sie hierbei sorgfältig, sodass keine Luftblasen oder Falten entstehen. 
  5. Tragen Sie eine zweite Armierungsschicht auf und lassen das ganze vor der Weiterverarbeitung trocknen. 


Tapetenblasen entfernen 

Blasenbildung unter der Tapete zählt zu den häufigsten und zugleich ärgerlichsten Problemen, insbesondere direkt nach dem Tapezieren. Die unter der Tapete eingeschlossene Luft stört vor allem optisch: Luftblasen erkennen Sie meist an leichten Wölbungen oder einem unregelmäßigen Lichtspiel auf der Oberfläche. 

Typische Ursachen für Tapetenblasen:

  • unzureichende Verklebung beim Tapezieren
  • zu wenig oder zu viel Kleister
  • Feuchtigkeit in der Wand oder Tapete
  • Temperaturschwankungen oder hohe Luftfeuchtigkeit
  • Ablösende Reste alter Tapeten

Damit Sie Ihre Tapete blasenfrei anbringen, ist eine sorgfältige Arbeitsweise entscheidend. Arbeiten Sie sich Bahn für Bahn systematisch vor und halten Sie sich an die Herstellerangaben zur Handhabung von Kleister und Tapetenart. Glätten Sie die Tapetenbahnen am besten gleichmäßig mit einer Tapezierbürste oder einem Tapezierroller, um Lufteinschlüsse bereits beim Anbringen zu vermeiden. Wenn sich nach dem Tapezieren trotzdem winzige Blasen zeigen, besteht jedoch kein Grund zur Panik. In der Regel verschwinden sie nach dem vollständigen Trocknen des Kleisters von selbst. Ist das nicht der Fall, dann gibt es verschiedene Methoden die Blasen zu entfernen. 

Wie entferne ich Blasen ohne neue Schäden?

Testen Sie bei empfindlichen Tapeten zunächst an einer unauffälligen Stelle, ob die Oberfläche durch einen kleinen Einschnitt beschädigt wird oder sich aufraut. Ist das nicht der Fall, können Sie die betroffene Stelle vorsichtig in der Mitte mit einem feinen Cutter einschneiden oder mit einer Nadel einstechen.

Kleinere Blasen lassen sich anschließend leicht andrücken, idealerweise mit einem fusselfreien Tuch, einem weichen Pinsel oder direkt per Hand. Drücken Sie die Stelle gleichmäßig an die Wand, damit sich die Tapete wieder gut verbindet.

Bei größeren Blasen empfiehlt sich ein Kreuzschnitt mit einem scharfen Cuttermesser. Klappen Sie die so entstandenen Ecken vorsichtig auf und tragen Sie mit einem feinen Pinsel etwas Kleister oder Dispersionskleber auf. Schließen Sie die Ecken anschließend wieder und drücken Sie gleichmäßig an die Wand. Danach können Sie die Fläche mit einem Tapezierroller oder einem sauberen Tuch glatt streichen, um ein einheitliches Ergebnis zu erzielen.

Tipps zum Nachkleben und Glätten von Tapetennaht

Beim Tapezieren liegt die Kunst in einem gleichmäßigen Gesamtergebnis und das idealerweise mit nahezu unsichtbaren Tapetennähten, sodass die einzelnen Bahnen optisch zu einer einheitlichen Fläche verschmelzen. Besonders bei gemusterten Tapeten fallen ungenaue Übergänge oder verrutschte Nähte schnell auf. Doch selbst bei sauber ausgeführter Arbeit kann es mit der Zeit passieren, dass sich Tapetennähte leicht ablösen. Auch dann ist eine nachträgliche Korrektur möglich, sodass das ursprüngliche Gesamtbild wiederhergestellt werden kann. 

Achten Sie beim Tapezieren und Nachkleben stets auf die exakte Positionierung der Tapetenbahnen, sodass diese Stoß an Stoß anliegen. Glätten Sie die Tapete idealerweise von innen nach außen, um Luftblasen zu vermeiden. Verwenden Sie dafür hochwertige Werkzeuge wie eine Tapetennährolle oder einen Andrückspachtel. Weiche Tücher sind für die abschließende Nachbearbeitung gut geeignet. Für das punktuelle Nachkleben von Nähten empfiehlt sich ein spezieller Reparaturkleber beziehungsweise Tapetenfüller, der für festen Halt sorgt. 

Was tun bei sich lösenden Nähten?

  1. Heben Sie die sich lösende Nahtstelle vorsichtig an und arbeiten Sie dabei nicht mit scharfen Werkzeugen, um die Tapete nicht zu beschädigen.
  2. Tragen Sie den Kleister mit einem schmalen Pinsel gleichmäßig auf die Rückseite der Tapete oder direkt auf die Wand auf.
  3. Drücken Sie die Naht bündig an und achten Sie auf einen sauberen Übergang.
  4. Glätten Sie die Stelle mit einem sauberen Tuch oder einer Rolle und entfernen Sie überschüssigen Kleber sofort.
  5. Lassen Sie die reparierte Nahtstelle mindestens 12 Stunden vollständig durchtrocknen.

Stellen Sie sicher, dass keine Spannung auf der Tapete liegt, andernfalls kann sich die Nahtstelle erneut lösen. Legen Sie die Kanten exakt aneinander, um ein blasenfreies Ergebnis zu erzielen. Bei mehrfach geöffneten oder ausgefransten Nähten kann zusätzlich etwas Spachtelmasse helfen, den Übergang optisch zu glätten. Sollte sich die Naht wiederholt lösen, kann es sinnvoller sein, dass Sie die betroffene Bahn der Tapete entfernen und neu anzubringen.

Wie trage ich Kleister gezielt auf?

  • Verwenden Sie einen feinen Borstenpinsel oder eine kleine Einwegspritze, um punktgenau arbeiten zu können.
  • Achten Sie darauf, nur eine minimale Menge Kleber zu verwenden, denn überschüssiger Kleister kann sich nach außen drücken und glänzende Rückstände auf der Oberfläche hinterlassen.
  • Arbeiten Sie in kleinen Etappen, damit der Kleister nicht eintrocknet, bevor die Tapete wieder angedrückt wird.

Löcher oder größere Schäden reparieren [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

Größere Schäden wie Risse, große Löcher in der Tapete lassen sich meist nur durch den Austausch eines Tapetenstücks beheben. Hierfür eignet sich insbesondere der sogenannte Doppelschnitt, bei dem das Ersatzstück direkt in die vorhandene Tapete eingepasst wird. Voraussetzung ist ein tragfähiger, sauberer Untergrund sowie eine noch haftende Tapetenschicht. Zusätzlich benötigen Sie ein passendes Tapetenreststück.

  1. Reinigen Sie die Schadstelle gründlich und entfernen Sie lose Tapetenreste.
  2. Heben Sie die beschädigte Stelle vorsichtig mit einem Cutter an oder schneiden Sie sie aus.
  3. Tragen Sie geeigneten Kleber oder Spachtelmasse auf.
  4. Fügen Sie das Ersatzstück oder Tapetenteil passgenau ein.
  5. Glätten Sie die Reparaturstelle sorgfältig.
  6. Wischen Sie die Kleberreste sofort mit einem feuchten Tuch ab.
  7. Lassen Sie alles gut trocknen und arbeiten Sie gegebenenfalls farblich nach.

Wie schneide ich ein Reparaturstück richtig zu?

Das herausgeschnittene Originalstück kann Ihnen als Schnittvorlage für das Ersatzstück dienen, besonders hilfreich bei strukturierten oder gemusterten Tapeten sowie Vliestapeten. Wählen Sie ein Tapetenstück aus dem gleichen Material mit möglichst passendem Musterverlauf. Ein Flicken für eine Raufasertapete herauszuschneiden gestaltet sich im Vergleich einfacher. 

Schneiden Sie dieses Ersatzstück zunächst etwa zwei bis vier Zentimeter größer als die beschädigte Fläche zu. Legen Sie es dann überlappend direkt auf die Schadstelle an der Wand. Nun führen Sie mit einem scharfen Cutter einen sogenannten Doppelschnitt oder auch Doppelnahtschnitt durch: Schneiden Sie dabei durch beide Tapetenschichten gleichzeitig, das Ersatzstück und die darunterliegende, beschädigte Stelle. So entsteht ein perfekt passendes Reparaturstück, das sich nahtlos in das vorhandene Tapetenbild einfügt. Entfernen Sie anschließend die alten, ausgeschnittenen Ränder und setzen Sie das neue Stück exakt in die Öffnung ein. Glätten Sie die Kanten bei Bedarf mit feinem Schleifpapier oder einem kleinen Spachtel für ein sauberes Ergebnis.

Wie fügt man ein Tapetenstück sauber ein und klebt es ohne sichtbare Kanten?

Die gleichen Grundregeln wie beim normalen Tapezieren gelten auch beim Nachkleben beziehungsweise Doppelschnitt: Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für ein gleichmäßiges Ergebnis. Verwenden Sie ausschließlich passende Materialien und achten Sie darauf, dass der Kleister für Ihre Tapetenart geeignet ist. Der Untergrund muss glatt, sauber und staubfrei sein, damit das Endergebnis ebenmäßig wird. Unebenheiten in der Wand sollten Sie vorher mit Spachtelmasse ausgleichen.

Was tun bei Wasserflecken auf Tapeten?

Wasserflecken sind nicht nur optisch störend, sondern häufig ein Hinweis auf ernstere Probleme wie Feuchtigkeit im Mauerwerk oder undichte Leitungen. Ein Feuchtigkeitsmessgerät und eine Überprüfung durch einen Fachbetrieb schaffen Klarheit, ob die Wand wirklich trocken ist. Wird über feuchte Stellen hinweg gearbeitet, drohen Schimmelbildung, Ablösungen und Schäden am Untergrund. Entdecken Sie Wasserflecken an der Tapete, ist schnelles Handeln wichtig, um mögliche Folgeschäden einzudämmen. Im Rahmen der Sanierung muss die Tapete gegebenenfalls entfernt werden. Danach können die betroffenen Wände mit diffusionsoffener Farbe, zum Beispiel Silikatfarbe, überstrichen werden. Bei leichten Verfärbungen reicht oft ein Isolieranstrich aus. Prüfen Sie vor der Wandbearbeitung die Fläche nochmals auf Schimmel oder Restfeuchtigkeit.



Wann reicht eine Reparatur, wann muss neu tapeziert werden?

ReparaturNeutapezierung
  • vereinzelte Dellen, Risse oder Kratzer
  • sich lösende Nähte, Kanten oder Ecken
  • Blasenbildung
  • kleinere Löcher
  • viele kleiner Schäden über eine große Fläche
  • die Tapete ist allgemein ausgebleicht oder spröde
  • Strukturschäden
  • Schimmel
  • wiederkehrende Wasserflecken (Anzeichen für Wasserschaden )
  • großflächiges Ablösen der Tapete

Wie beugt eine gute Verklebung und Untergrundvorbereitung beim Tapezieren spätere Schäden?

Viele Schäden entstehen durch Fehler bei der Erstverarbeitung. Die beste Tapete nützt wenig, wenn der Untergrund nicht tragfähig, sauber und trocken ist oder wenn beim Kleben ungleichmäßig gearbeitet wird. Lose Putzstellen, alte Farbe oder Staub verhindern die Haftung. Die richtige Vorbereitung der Wand ist deshalb entscheidend. Vor dem Tapezieren sollte die Fläche zudem grundsätzlich grundiert werden. Eine Grundierung mit pigmentiertem Tiefgrund verhindert Flecken und sorgt für eine gleichmäßige Haftung.

Was kostet eine kleine Tapetenreparatur beim Handwerker?

Während sich kleine Schäden bei einfachen Tapeten in Eigenregie beheben lassen, ist es bei umfangreichen Problemen durchaus sinnvoll, einen professionellen Maler zu engagieren.
Die Beauftragung eines Handwerkers garantiert eine sachgemäße Reparatur mit langer Haltbarkeit und spart Ihnen Zeit und Nerven. Auch wenn die Arbeit vom Profi mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, kann sie sich lohnen. Wiegen Sie im Vorfeld ab, ob Sie den Schaden selbst beheben können, ohne größeren anzurichten, oder ob die Unterstützung vom Profi die bessere Wahl ist.

Die folgenden Preise können je nach Region, Betrieb und Auftrag variieren: 

  • Handwerkerleistung: 10 bis 25 Euro pro Quadratmeter 
  • Anfahrtspauschale: 40 bis 60 Euro je nach Entfernung
  • Materialkosten: 5 bis 30 Euro pro Quadratmeter je Tapetenart, Kleber und Hilfsmitteln

Welche Kosten fallen bei DIY an?

Die Eigenreparatur ist natürlich günstiger, insbesondere, wenn Sie das nötige handwerkliche Geschick mitbringen. Je nach Schadensbild und Erfahrung benötigen Sie, ohne Berücksichtigung der Trockenzeiten, etwa 30 bis 90 Minuten für kleinere Reparaturen. Die Kosten beschränken sich auf Verbrauchsmaterialien wie Kleber oder Tapetenreste. Für das Ausbessern von kleinen Schäden reichen in der Regel gängige Werkzeuge wie Pinsel oder Cuttermesser aus, sodass hierfür keine zusätzlichen Kosten anfallen. Damit Ihre Tapete auch haftet, ist ein sauberes Arbeiten wichtig, um weitere Schäden zu vermeiden. 

Tapete reparieren DIY: Kostenübersicht

PositionBetrag
Werkzeug-Set (Cutter, Spachtel, Rolle)10 bis 20 Euro (einmalig)
Kleber (Standardkleber oder spezieller Reparaturkleber)5 bis 15 Euro
Tapete5 bis 15 Euro
Gesamtkosten 20 bis 50 Euro

Tapete reparieren Beispielrechnung: DIY vs. Handwerker

Die Eigenreparatur ist häufig deutlich günstiger. Dennoch sollten auch Zeitaufwand, Ergebnisqualität und mögliche Fehler in die Entscheidung einfließen.

Rechenbeispiel 1: großflächige Tapetenreparatur (10 Quadratmetern)

KostenfaktorDIYFachbetrieb
Materialkosten (Kleister, Tapete) 15 bis 50 Euro 50 bis 100 Euro
Arbeitskosten60 bis 250 Euro
Anfahrtspauschale30 bis 65 Euro
Gesamtkosten15 bis 50 Euro230 bis 415 Euro

Rechenbeispiel 2: Reparatur kleine Tapetenrisse (4 Quadratmeter)

KostenfaktorDIYFachbetrieb
Materialkosten15 bis 30 Euro25 bis 50 Euro
Arbeitskosten50 bis 100 Euro
Anfahrtspauschale30 bis 65 Euro
Gesamtkosten15 bis 30 Euro105 bis 215 Euro

Wann lohnt es sich, einen Malerbetrieb zu engagieren?

Ein professioneller Handwerker lohnt sich vor allem, um aufwendigen, empfindliche oder stark sichtbare Schäden auszubessern. Auch bei hochwertigen Tapeten oder Fototapeten, bei denen ein exakter Mustersitz entscheidend ist, punktet der Fachmann durch Erfahrung und passendes Werkzeug. Entdecken Sie Wasserschäden oder Risse im Mauerwerk, die Ihre Tapete beeinträchtigt haben, sollten Sie sich umgehend an einen Profi wenden. Nur so lässt sich die Ursache sicher identifizieren und fachgerecht beheben.

Tapete ausbessern: DIY vs. Fachbetrieb 

VergleichspunktSelbstreparaturFachbetrieb
Kosten
  • günstig
  • 15 bis 55 Euro für Materialien
  • Werkzeuge oft wiederverwendbar
  • höhere Kosten
Zeitaufwand
  • eigene Arbeitszeit
  • 30 bis 90 Minuten pro Reparaturart und Know-how
  • kein eigener Aufwand
  • Terminvereinbarung nötig
  • Wartezeiten möglich
Qualität der Arbeit
  • abhängig vom handwerklichen Geschick
  • sehr präzise und professionell
Werkzeuge und Materialien
  • Grundausstattung nötig (Cutter, Spachtel, Kleber)
  • teils improvisierbar
  • Profi-Werkzeuge
  • hochwertiges Material
langfristige Haltbarkeit
  • abhängig von der Ausführung
  • sehr hoch, da Fachwissen und Materialeinsatz auf Dauer ausgelegt sind
Garantie und Support
  • keine offizielle Garantie
  • Eigenverantwortung bei Problemen
  • Gewährleistung auf ausgeführte Arbeiten
  • Ansprechpartner bei Mängeln
Risiken
  • Fehler durch Unerfahrenheit
  • sichtbare Reparatur
  • Materialverschwendung
  • höhere Kosten bei kleineren Schäden
  • Wartezeit oder eingeschränkte Terminwahl

Holen Sie bei der Beauftragung eines Fachbetriebs immer mehrere Angebote ein. Vergleichen Sie mindestens zwei Anbieter in Ihrer Region, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.



Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Besonders bei Vinyl- oder Vliestapeten kann sich das Material beim Reiben oder Zuschneiden statisch aufladen. Ein antistatisches Tuch verhindert, dass Staub oder Fasern an der Klebestelle haften und das Ergebnis beeinträchtigen.
  2. Verwenden Sie bei häufig berührten Stellen in der Nähe von Lichtschaltern oder Türrahmen eine transparente Nahtversiegelung. Sie schützt vor Feuchtigkeit, Abrieb und erneutem Ablösen, ohne die Optik zu verändern.
  3. Setzen Sie bei hartnäckigen Luftblasen unter Vlies- oder Vinyltapeten eine Heißluftpistole auf niedriger Stufe ein. So lässt sich der Kleber reaktivieren und die Tapete erneut glätten. Ein Trick aus dem Profihandwerk, der vorsichtig angewendet werden sollte.
  4. Prüfen Sie vor der Reparatur die beschädigte Stelle mit einem Stück Malerband oder Malerkrepp auf eine ausreichende Untergrundhaftung. Wenn beim Ablösen des Bands Tapete oder Putz mit abblättert, ist eine Vorbehandlung mit Haftgrund oder Tiefengrund nötig.
  5. Wenn sich beschädigte Stellen nicht sauber mit Ersatzstücken ausbessern lassen (z. B. bei strukturierten Tapeten), kann Flüssigtapete eine kreative Alternative sein. Sie wird aufgespachtelt, strukturiert und eignet sich ideal, wenn Raufasertapete tapeziert wurde. 

Fazit

Mit dem nötigen Fachwissen, dem passenden Werkzeug und etwas Geduld lassen sich viele Tapetenschäden schnell und unauffällig ausbessern. Kleinere Mängel wie Risse, Blasen oder abgelöste Kanten können in der Regel problemlos selbst behoben werden, das spart Kosten und sorgt für ein gepflegtes Gesamtbild. Entscheidend ist, die richtige Reparaturmethode auf die jeweilige Tapetenart abzustimmen. Bei größeren Schäden, kann zum Beispiel die Methode des Doppelnahtschnitts eine Reparaturmöglichkeit sein. Entdecken Sie jedoch Verfärbungen oder Wasserflecken, kann das auch auf bauliche Mängel hinweisen und eine genaue Ursachenanalyse ist unerlässlich. In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf die Expertise eines Fachbetriebs zurückzugreifen.

Tapete reparieren: Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich alte Tapetenreste sinnvoll wiederverwenden?

Tapetenreste eignen sich hervorragend für kreative Zwecke, etwa zum Auskleiden von Schubladen, dem Bekleben von Möbeln oder als dekoratives Wandbild. Voraussetzung: Die Flicken sind lichtgeschützt gelagert, sauber und nicht brüchig. Als Reparaturmaterial sollten Reste möglichst aus derselben Charge stammen.

Kann ich eine beschädigte Tapete einfach überstreichen?

Nur bei oberflächlichen Schäden wie Kratzern ist das möglich. Risse, Blasen oder abgelöste Stellen sollten vorher ausgebessert werden, da der Anstrich sonst ungleichmäßig wirkt. Verwenden Sie überstreichbare, atmungsaktive Farben passend zur Tapetenart.

Wie schütze ich reparierte Stellen dauerhaft?

Auf lange Sicht wird Ihre Tapete besonders in hochfrequentierten Wohnbereichen wieder kleine Schäden erleiden und kann nicht dauerhaft geschützt werden. Setzen Sie bei der Arbeit mit Tapeten daher stets auf hochwertige und robuste Produkte, um oberflächliche Schäden besser vorzubeugen. Falls es Möglich ist, stellen Sie zudem Möbel mit Abstand zur Wand auf, vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und sorgen Sie für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit in Ihrem Wohnraum. 

Gibt es Alternativen zur klassischen Kleberanwendung?

Für kleinere Reparaturen gibt es Reparaturkleber in Stift- oder Sprühform, die sich punktgenau dosieren lassen. Diese eignen sich besonders für Ecken, Kanten oder kleine Blasen und vermeiden unnötige Kleberreste. Achten Sie hierbei jedoch auch auf eine hohe Qualität und das sich der ausgewählte Kleber für Ihre Tapetenart eignet.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.