Welche Farbe nutzt der Malerfachmann für welche Aufgabe? Ist eine bestimmte Art von Farben besser oder leichter zu verarbeiten als eine andere? Welche Farbe ist am umweltfreundlichsten und gesundheitlich unbedenklich?
Wer für die Gestaltung von Innenräumen oder Fassaden eine geeignete Farbe sucht, steht heutzutage vor einer enorm großen Auswahl: Nicht nur ein Farbton, der zu den persönlichen Vorlieben sowie zur Einrichtung passt, muss gefunden werden; auch die unterschiedlichen Arten von Farben haben Vor- und Nachteile und eignen sich jeweils für bestimmte Zwecke. Maler.org hat die beliebtesten Farb-Produkte für den Innen- und Außenbereich für Sie unter die Lupe genommen und präsentiert Ihnen im Folgenden die Top 5 der Farben.
Top 1 der Farben: Dispersionsfarbe
Die beliebteste Wandfarbe ist die Dispersionsfarbe. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland etwa 890.000 Tonnen Dispersionsfarbe mit einem Verkaufswert von 1,28 Milliarden Euro hergestellt. Aufgrund ihrer Beschaffenheiten ist sie für fast alle Untergründe geeignet. Dispersionsfarbe ist zähflüssig und besteht aus einem Gemisch aus Binde- und Lösungsmitteln, Farbpigmenten und Zusatzstoffen. Sie wird hauptsächlich beim Streichen im Innenbereich eingesetzt, für den Außenanstrich eignet sich eine spezielle Farbe, die Kunstharzdispersionsfarbe, DIN EN 1062.
Top 2 der Farben: Kalkfarbe
Kalkfarbe ist eine natürliche Farbe, sie wird hauptsächlich aus gelöschtem Kalk, dem sogenannten Sumpfkalk hergestellt und schon seit Jahrhunderten verwendet. Frei von Zusatzstoffen, ist Kalkfarbe bei Menschen, die auf ein gesundes und natürliches Raumklima wert legen, sehr beliebt. Da sie stark alkalisch ist, wirkt sie fungizid, desinfizierend und bietet zudem einen natürlichen Schutz gegen Schimmelpilze. Auch wenn viel Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk abtransportiert werden muss, ist Kalkfarbe als Wandanstrich zu empfehlen.
Top 3 der Farben: Silikatfarbe
Silikatfarbe, auch Mineralfarbe genannt, wird in der Regel nur von Malerprofis verwendet. Diese hochwertige Farbe, die als Bindemittel Wasserkaliglas enthält, ist langlebig und witterungsbeständig. Da sich mit Silikatfarbe gestrichene Wände nicht statisch aufladen, können Schmutzpartikel dort nicht so leicht haften. So verschmutzen die so gestrichenen Wände weniger stark. Ein weiterer Vorteil von Silikatfarbe ist, dass sie keine organischen Bestandteile sowie kaum organische Lösungsmittel enthält, wodruch sie zusätzlich schimmelabweisend und nicht brennbar ist.
Top 4 der Farben: Silikonharzfarbe
Silikonharzfarbe ist eine Dispersionsfarbe, die durch einen Zusatz kleiner Mengen Silikonharz optimiert wird. Sie ist atmungsaktiv und lässt sich vom Profi-Maler entsprechend verarbeiten. Teilweise werden Produkte auf dieser Basis auch mit einer Selbstreinigungsfunktionalität angeboten. Zudem verblasst Silikonharzfarbe nicht und besitzt eine hohe Deckkraft, was sie vor allem für den Außenbereich besonders empfehlenswert macht. Der ausgezeichnete Feuchtigkeitsschutz der Farbe schützt vor schädlichem Algen- und Pilzbefall der Fassade.
Top 5 der Farben: Leimfarbe
Bei Leimfarbe, die als Innenfarbe eingesetzt wird, werden Leim als Binde- und Wasser als Lösemittel verwendet. Lange Zeit galt sie als nicht mehr zeitgemäß und wurde durch Dispersionsfarbe ersetzt. Mittlerweile erkennen aber immer mehr Maler und auch Verbraucher die Vorteile von Leimfarbe, die – da sie ohne Kunstharze hergestellt wird – als sehr umwelt- und gesundheitsfreundlich gilt. Auch können Leimfarbanstriche fast beliebig oft mit Leimfarbe überstrichen werden, ohne dass die Diffusionseigenschaft der Wand und somit das Raumklima leidet.