Der Schutz einer Hausfassade ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Lebensdauer eines Gebäudes zu erhöhen und es vor Witterungseinflüssen zu bewahren. Fassadenimprägnierungen spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie verhindern, dass Feuchtigkeit und Schadstoffe ins Material eindringen und es schädigen. Doch bevor es an die Aufrüstung des Fassadenschutzes geht, sollte geklärt werden, welche Möglichkeiten zur Wahl stehen und welche Kosten entstehen. Nur so können Sie die beste Variante für die eigene Fassade finden.
- Vorteile und Nachteile der Fassadenimprägnierung im Überblick
- Was versteht man unter Fassadenschutz?
- Was ist eine Fassadenimprägnierung?
- Welche Unterschiede gibt es zwischen Imprägnierung, Beschichtung und Versiegelung?
- Welche Materialien können durch Imprägnierung geschützt werden?
- Wie wird eine Fassadenimprägnierung durchgeführt? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]
- Welche Kosten entstehen bei einer Fassadenimprägnierung?
- Welche Fehler kann ich bei der Fassadenimprägnierung vermeiden?
- Welche gesetzlichen Vorschriften müssen bei der Fassadenimprägnierung beachtet werden?
- Fassadenschutz: Wie pflege ich meine imprägnierte Fassade richtig?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
Alles auf einen Blick:
- Eine Fassadenimprägnierung schützt das Mauerwerk tiefenwirksam vor Feuchtigkeit, Algen und Frostschäden, ohne die Atmungsaktivität des Materials zu beeinträchtigen.
- Die Imprägnierung ist besonders für Materialien wie Klinker, Beton und Naturstein geeignet.
- Eine Fassadenimprägnierung kann die Fassade langfristig schützen, muss jedoch je nach Material und Witterungsbedingungen alle 5 bis 10 Jahre erneuert werden.
- Die Kosten für eine Fassadenimprägnierung liegen bei 5 bis 15 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Art des Materials und der Größe der zu behandelnden Fläche.
- Imprägniermittel auf Wasserbasis sind leichter zu reinigen, während lösungsmittelbasierte Varianten robuster, aber schwerer zu entfernen sind.
Vorteile und Nachteile der Fassadenimprägnierung im Überblick
Vorteile | Nachteile |
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Was versteht man unter Fassadenschutz?
Die Aufgabe des Fassadenschutzes ist es, Feuchtigkeit nicht mehr in das Baumaterial eindringen zu lassen, da sie zu langfristigen Schäden wie Rissen, Schimmel oder einer verminderten Wärmedämmung führen kann. Für diesen Zweck gibt es neben der Fassadenimprägnierung noch weitere Methoden.
Welche weiteren Arten von Fassadenschutz gibt es?
- Die Fassadenbeschichtung ist eine spezielle Fassadenfarbe oder ein Fassadenlack, mit dem die Oberfläche gestrichen wird.
- Die Fassadenversiegelung bildet eine schützende Schicht auf der Oberfläche der Fassade. Damit eignet sie sich besonders für nicht poröse Materialien wie Glas oder Metall.
- Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) bestehen aus Dämmplatten, die auf die Fassade aufgebracht werden. Anschließend werden sie mit einer schützenden Putz- oder Beschichtungsschicht versehen.
- Fassadenplatten und -verkleidungen bestehen aus Materialien wie Holz, Metall oder Faserzementplatten und sind als eine physische Barriere gegen Umgebungseinflüsse zu verstehen.
Warum ist Fassadenschutz wichtig?
Um das Gesamtkonzept zu verstehen, sollten Sie die Fassade als äußersten Schutzschild des Hauses ansehen. Ohne ausreichenden Schutz kann Feuchtigkeit, die über die Jahre immer wieder auf die Hauswand trifft und dort eindringt, zu schweren Schäden führen, die wiederum hohe Kosten verursachen. Dazu kommt, dass eine gute Imprägnierung die Energieeffizienz verbessert, weil die zusätzliche Schicht die Wärmedämmung verstärkt.
Was ist eine Fassadenimprägnierung?
Fassadenimprägnierung umfasst generell alle Maßnahmen, bei denen ein Schutzmittel auf die Fassade aufgetragen wird, um diese gegen äußere Einflüsse zu schützen. Dazu zählen Schutz vor Feuchtigkeit, Schmutz und Umwelteinflüssen. Es handelt sich dabei um einen speziellen Auftrag, der auf die Fassadenoberfläche aufgebracht wird. Er zieht direkt in das Material ein und kann die Gebäudestruktur so von innen heraus schützen, indem die Aufnahme von Wasser reduziert wird, was vor allem auch bei feuchten Kellern sinnvoll sein kann. Dennoch kann die Fassade weiterhin atmen, sodass Wasserdampf von innen nach außen entweichen kann. Es gibt die Imprägnierung in unterschiedlichen Varianten.
Jörg Ottemeier – Vorstandsmitglied Bundesverband Ausbau & Fassade e.V.
Welche Fassadenimprägnierungen gibt es?
- Imprägnierung auf Wasserbasis: Diese Imprägniermittel sind umweltfreundlicher, da sie keine Lösungsmittel enthalten. Sie sind ideal für poröse Materialien wie Beton, Klinker oder Naturstein und lassen die Fassade weiterhin „atmen“, da sie dampfdurchlässig sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie bei einem Missgeschick leicht zu reinigen sind, solange sie noch nicht getrocknet sind.
- Imprägnierung auf Lösungsmittelbasis: Diese Mittel sind robuster und eignen sich sowohl für unbehandelte als auch für bereits imprägnierte Fassaden. Sie bieten einen stärkeren Schutz gegen aggressive Umwelteinflüsse und dringen tiefer in das Material ein. Allerdings ist die Reinigung bei einem Verschütten deutlich schwieriger, weshalb schnelles Arbeiten erforderlich ist.
- Creme-Imprägnierungen: Diese dickflüssigen Imprägniermittel eignen sich besonders für kleinere Flächen und Bereiche mit vielen Details wie Fensterrahmen. Sie lassen sich gut verteilen und dringen tiefer in das Material ein als flüssige Imprägnierungen.
Wie lange hält eine Fassadenimprägnierung?
Die Haltbarkeit einer Fassadenimprägnierung hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Art des verwendeten Materials
- Witterungsbedingungen und
- Qualität der Imprägnierung.
In der Regel hält eine Fassadenimprägnierung 5 bis 10 Jahre. Danach sollte sie erneuert werden, um den Schutz der Fassade aufrechtzuerhalten.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Imprägnierung, Beschichtung und Versiegelung?
Art des Fassadenschutzes | Vorteile | Nachteile |
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Fassadenimprägnierung |
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Fassadenbeschichtung |
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Fassadenversiegelung |
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Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) |
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Fassadenplatten und -verkleidungen |
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Welche Materialien können durch Imprägnierung geschützt werden?
Poröse Materialien wie Klinker, Naturstein, Beton und Ziegel neigen dazu, Feuchtigkeit durch beispielsweise Regen oder Schnee „aufzusaugen“. Durch eine Imprägnierung bleibt das Material wasserabweisend, sie schottet es aber nicht so weit ab, dass es zu einem Feuchtigkeitsstau im Inneren kommt.
Fassadenimprägnierung für Klinker
Klinkerfassaden sind besonders beliebt, da sie eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse aufweisen. Eine Imprägnierung schützt die Oberfläche nicht nur vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz, sondern verhindert auch, dass Algen und Moose auf der Klinkeroberfläche wachsen, was die Optik der Fassade beeinträchtigen könnte.
Fassadenimprägnierung für Naturstein
Naturstein ist besonders anfällig für Feuchtigkeitsschäden. Ohne Imprägnierung kann es zu Frostschäden oder Ausblühungen kommen. Ausblühungen entstehen, wenn gelöste Salze aus dem Material an die Oberfläche transportiert werden und sich dort durch den Verdunstungsprozess als weiße, kristalline Ablagerungen zeigen. Eine hydrophobierende Imprägnierung kann helfen, das Eindringen von Wasser zu verhindern und somit diese Probleme zu vermeiden.

Fassadenimprägnierung für Beton und Putz
Auch Beton- und Putzfassaden profitieren von einer Imprägnierung, da sie das Material vor Rissen schützt, die durch eindringende Feuchtigkeit entstehen können, besonders bei Frost. Imprägnierte Beton- und Putzoberflächen bleiben widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse und Verschmutzungen, wodurch die Lebensdauer der Fassade verlängert. Zudem verhindert die Imprägnierung die Bildung von Algen und Moosen, die ansonsten auf der Oberfläche wachsen und das Erscheinungsbild beeinträchtigen könnten.
Fassadenimprägnierung für Ziegel
Ziegelfassaden sind aufgrund ihrer natürlichen Optik und Robustheit sehr beliebt, jedoch neigen sie dazu, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen als Klinker. Ohne Imprägnierung kann die Feuchtigkeit tief in die Ziegel eindringen und bei Frost zu Abplatzungen und Rissen führen. Eine Imprägnierung schützt Ziegel effektiv vor Feuchtigkeit, indem sie eine wasserabweisende Barriere schafft, ohne die Atmungsaktivität des Materials zu beeinträchtigen. Gleichzeitig wird verhindert, dass sich Algen und Moose auf der Oberfläche ansiedeln, was das Erscheinungsbild der Fassade beeinträchtigen könnte.
Wie wird eine Fassadenimprägnierung durchgeführt? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]
- Entfernen Sie Verschmutzungen und Verunreinigungen durch Farbe, Öl, Fett oder Bewuchs wie Algen oder Moose
- Verschließen Sie jetzt Löcher oder Risse mit einem geeigneten Mörtel.
- Flächen, die Sie nicht bearbeiten möchten, insbesondere Glas, Holz, Metall und Kunststoff, kleben Sie am besten gründlich ab. Investieren Sie hier genügend Zeit, dann ist das Endergebnis umso sauberer.
- Tragen Sie die Imprägnierung entsprechend der Anleitung auf, meist kann man Pinsel, Quast, Rolle oder Spritze verwenden.
- Eventuell kann es möglich sein, dass der Anstrich wiederholt werden muss. Dann am besten mindestens eine Stunde Pause machen zwischen den zwei Anstrichen.
- Jetzt können Sie bei Bedarf auch verputzen oder streichen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Fassadenimprägnierung?
Der ideale Zeitpunkt für eine Fassadenimprägnierung ist während der warmen und trockenen Jahreszeiten, vorzugsweise im Frühjahr oder Herbst. In dieser Zeit ist die Temperatur stabil, und es gibt weniger starke Sonneneinstrahlung oder Regen, die den Trocknungsprozess beeinflussen könnten. Ein bewölkter, aber trockener Tag zeigt sich dabei als ideal, weil eine direkte Sonneneinstrahlung dazu führen kann, dass das Mittel zu schnell verdunstet, bevor es vollständig wirkt. Wichtig ist zudem, dass die Fassade vor der Imprägnierung vollständig getrocknet ist, weil Regen oder hohe Luftfeuchtigkeit verhindern, dass sie richtig ins Material einzieht. Dadurch wäre die Schutzwirkung nicht mehr garantiert.
Mit welcher Trocknungszeit muss ich rechnen?
Was die Trocknungszeit betrifft, hängt sie von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel dem verwendeten Imprägniermittel, der Art des Untergrunds (z. B. Naturstein, Putz, Ziegel) sowie den Wetterbedingungen.
Im Allgemeinen kann man sagen:
- Trocknungszeit: Nach dem Auftragen der Imprägnierung sollte die Fassade je nach Mittel etwa 12 bis 24 Stunden trocknen, bevor sie wieder Feuchtigkeit (z. B. durch Regen) ausgesetzt wird. Bei speziellen Produkten kann die Trocknungszeit auch kürzer oder länger sein, daher ist es ratsam, die Herstellerangaben zu beachten.
- Durchhärtung: Die vollständige Durchhärtung, also der Punkt, an dem das Imprägniermittel seine volle Wirkung entfaltet, kann bis zu 7 Tage dauern. In dieser Zeit sollte die Fassade möglichst wenig Witterungseinflüssen ausgesetzt werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Welche Kosten entstehen bei einer Fassadenimprägnierung?
Zu den offensichtlichsten Preisfaktoren zählen dabei die Größe und Art der Fassade sowie das dafür benötigte Imprägniermittel. Unterschiedliche Materialien wie Klinker, Beton oder Naturstein erfordern spezielle Schutzmittel, die günstiger oder teurer sind. Doch auch der Zustand der Fassade und die benötigte Vorbehandlung wie Reinigung oder Ausbesserung sind große Preisbestandteile. Neben den Materialkosten fallen oft Arbeitskosten an, wenn Sie einen Fachbetrieb beauftragen möchten, die regional sehr unterschiedlich ausfallen können. Insgesamt bewegen sich die durchschnittlichen Kosten für eine Fassadenimprägnierung in einem Bereich von 5 bis 15 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass die Imprägnierung einer durchschnittlich großen Fassadenfläche von rund 150 Quadratmetern etwa 750 bis 2.250 Euro kosten kann.
Abhängig davon, wie hoch die Fassade ist, können auch Kosten für ein Gerüst anfallen. Die Preise bewegen sich hierbei ebenfalls zwischen 5 und 15 Euro pro Quadratmeter Fassadenfläche.
Kann ich eine Fassadenimprägnierung selbst durchführen oder sollte ich einen Fachbetrieb beauftragen?
Verfügen Sie über die nötigen handwerklichen Fähigkeiten, können Sie Ihre Fassadenimprägnierung auch selbst durchführen. Vor allem, wenn es sich nur um eine sehr kleine Fläche handelt, die im Gegensatz zu einer kompletten Hauswand nicht viel Aufmerksamkeit benötigt. Bedenken Sie, dass die Vorbereitung und Anwendung der Imprägnierung eine präzise Herangehensweise erfordern, insbesondere bei der Reinigung und dem gleichmäßigen Auftrag. Fehler in der Ausführung können dazu führen, dass der gewünschte Schutz nicht gegeben ist, weil beispielsweise die Imprägnierung nicht richtig einziehen konnte. Der Profi hingegen verfügt über spezielle und professionelle Geräte, um die Imprägnierung fachgerecht aufzutragen. Wenn Sie sich unsicher über die richtige Imprägnierung für Ihre Fassade sind, wenden Sie sich an einen Fachbetrieb. Diese können Ihnen auch helfen, das beste Mittel je nach Fassadenmaterial zu wählen, was langfristig eine bessere Schutzwirkung erzielt.
Im Überblick: Selbermachen oder Fachfirma beauftragen?
Vorteile | Nachteile | |
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Selbermachen |
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Fachfirma beauftragen |
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Welche Fehler kann ich bei der Fassadenimprägnierung vermeiden?
- Verwenden Sie keine ungeeigneten Imprägniermittel. Jedes Fassadenmaterial benötigt ein spezielles Mittel, um optimal geschützt zu werden.
- Achten Sie darauf, die Fassade nicht bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder Regen zu imprägnieren, da dies die Wirkung beeinträchtigen kann.
- Eine ungleichmäßige Anwendung des Mittels kann dazu führen, dass einige Bereiche der Fassade ungeschützt bleiben, was langfristig Schäden verursacht, während Sie sich in Sicherheit wiegen.
- Verzichten Sie auf aggressive Fassadenreinigungsmittel, die das Material angreifen könnten, bevor Sie die Imprägnierung auftragen.
- Vernachlässigen Sie nicht die regelmäßige Wartung. Auch eine Imprägnierung muss nach einigen Jahren erneuert werden, um die Schutzwirkung aufrechtzuerhalten.
Welche gesetzlichen Vorschriften müssen bei der Fassadenimprägnierung beachtet werden?
Bei der Fassadenimprägnierung gibt es sowohl umwelt- als auch baurechtliche Vorgaben, die lokal sehr unterschiedlich ausfallen können. Es gilt, sie unbedingt einzuhalten, um den Umweltschutz, die Sicherheit und die baulichen Standards zu gewährleisten.
- Verwendung von umweltfreundlichen Imprägniermitteln: Die Umweltschutzgesetze nehmen Einfluss auf den gesamten Prozess (zum Beispiel Entsorgung und Chemikalienverbote). Es ist empfehlenswert, nach Möglichkeit auf Mittel zurückzugreifen, die schadstofffrei und biologisch abbaubar sind.
- Baurechtliche Vorschriften: Bei der Imprägnierung handelt es sich um keine bauliche Veränderung, weswegen Sie keine Baugenehmigung benötigen. Allerdings könnten lokale Gestaltungsvorschriften die Art der Fassadenbearbeitung einschränken. Dies gilt vor allem bei denkmalgeschützten Gebäuden, bei denen besondere Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen.
- Arbeitsschutzvorschriften: Die Durchführung einer Fassadenimprägnierung erfordert oft den Einsatz von Gerüsten oder Hebebühnen sowie das Tragen von Schutzkleidung und die ordnungsgemäße Absicherung der Arbeitsstelle und der beteiligten Personen. Möchten Sie die Imprägnierung selbst durchführen, müssen Sie ebenfalls bestimmte Sicherungsmaßnahmen einhalten – auch für den Fall, dass es zu einer Versicherungsleistung kommt. Fachbetriebe dagegen tragen selbst für die Sicherheit Sorge. Wichtig: Der Einsatz bestimmter Chemikalien darf nur durch entsprechend darauf geschultes Fachpersonal erfolgen.
- Entsorgung von Abwasser und Abfallstoffen: Die Fassadenreinigung geht oft mit dem Abgang von Wasser einher, das schadstoffhaltige Rückstände wie Farbreste oder Chemikalien enthält. Das Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) verbietet nach § 15 KrWG die Abgabe an das Abwassersystem zu leiten, weswegen gewährleistet sein muss, dass jegliches kontaminiertes Wasser fachgerecht entsorgt wird. Dazu braucht es spezielle Filtersysteme oder einen zugelassenen Entsorgungsdienst.
- Einhaltung der Bauproduktenverordnung: Die verwendeten Imprägniermittel müssen den Anforderungen Artikel 4 der Bauproduktenverordnung (EU) Nr. 305/2011 entsprechen. Diese regelt, dass Produkte, die im Bauwesen verwendet werden, bestimmte technische Eigenschaften aufweisen und für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet sein müssen – das erkennen Sie an der Kennzeichnung mit einem CE-Zeichen.
Um Ihre individuelle Situation abzuklären, sollten Sie sich bei der für Sie zuständigen Behörde oder einem Fachbetrieb erkundigen.
Fassadenschutz: Wie pflege ich meine imprägnierte Fassade richtig?
Damit die wasserabweisende Wirkung nicht beeinträchtigt wird, sollten Sie auf eine sanfte Reinigung mit Wasser und einem milden Reinigungsmittel zurückgreifen. Hochdruckreiniger sollten Sie besser nicht oder nur mit großer Vorsicht nutzen, da Sie ansonsten die Imprägnierung beschädigen könnten. Zu der umfassenden Pflege zählt auch, dass Sie Ihre Fassade einmal jährlich auf Risse und andere Schäden untersuchen, um schnellstmöglich entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Sollten Sie feststellen, dass Regenwasser nicht mehr abperlt, sondern in der Wand versickert oder Schmutz, Risse und andere Beschädigungen entdecken, dann ist es an der Zeit, die Fassadenimprägnierung aufzufrischen. Reinigen Sie die Fassade vorzugsweise an einem bewölkten Tag, um zu vermeiden, dass das Reinigungsmittel zu schnell verdunstet.
Wie oft sollte ich eine Fassadenimprägnierung durchführen?
Die Häufigkeit der Fassadenimprägnierung hängt stark vom verwendeten Fassadenmaterial und den Witterungsbedingungen ab, denen das Gebäude ausgesetzt ist. Grundsätzlich gilt:
- Naturstein (z. B. Sandstein, Kalkstein, Granit): Natursteine sind in der Regel poröser und können Feuchtigkeit schneller aufnehmen. Daher wird empfohlen, Natursteinfassaden etwa alle 5 bis 7 Jahre zu imprägnieren, um optimalen Schutz vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen zu gewährleisten.
- Ziegel und Isolierklinker: Ziegel- und Klinkerfassaden sind widerstandsfähiger, aber auch sie können Feuchtigkeit aufnehmen. Hier sollte eine Imprägnierung je nach Umweltbelastung etwa alle 7 bis 10 Jahre erneuert werden. In Gegenden mit starkem Regen oder Frost kann eine häufigere Imprägnierung notwendig sein.
- Putz und Beton: Außenputz oder Beton können ebenfalls imprägniert werden, um sie vor Feuchtigkeit und Rissen zu schützen. Die Imprägnierung sollte etwa alle 5 bis 10 Jahre wiederholt werden, abhängig von der Qualität des Putzes und den Umweltbedingungen.
In Regionen mit viel Regen, Frost oder intensiver Sonneneinstrahlung kann sich der Abnutzungsprozess beschleunigen, sodass eine häufigere Imprägnierung erforderlich wird.

ÜBER UNSEREN EXPERTEN
Jörg Ottemeier ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Ausbau & Fassade sowie bei den Bildungszentren des Baugewerbes e.V.. Der erfahrene Stuckateur-Meister und geprüfte Restaurator im Handwerk führt sein Unternehmen seit 1992 erfolgreich in Essen. Er engagiert sich seit vielen Jahren als Sachverständiger, Prüfer und Mitglied in verschiedenen Fachgremien des Handwerks. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goldene Ehrennadel des Bundesverbandes Ausbau & Fassade.
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Achten Sie darauf, dass das Imprägniermittel auf das jeweilige Material Ihrer Fassade abgestimmt ist, da verschiedene Untergründe unterschiedliche Schutzbedürfnisse haben.
- Schützen Sie angrenzende Oberflächen wie Fenster, Türen oder Pflanzen, indem Sie sie abdecken, um Schäden durch das Mittel zu vermeiden.
- Imprägniermittel haben eine begrenzte Haltbarkeit. Verwenden Sie nur frische Produkte, um sicherzustellen, dass die Schutzwirkung optimal ist.
- Bei stark saugenden Materialien kann es sinnvoll sein, das Imprägniermittel in zwei Schichten aufzutragen, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Achten Sie dabei auf die Trocknungszeiten zwischen den Schichten.
- Vermeiden Sie es, die Imprägnierung bei extremer Hitze oder Kälte aufzutragen. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius. Das gewährleistet eine gleichmäßige Trocknung und optimale Wirkung.
Fazit
Eine Fassadenimprägnierung bietet einen effektiven Schutz vor Feuchtigkeit und Umwelteinflüssen, indem sie das Eindringen von Wasser verhindert und gleichzeitig die Atmungsaktivität der Fassade erhält. Durch die Wahl des richtigen Imprägniermittels und die fachgerechte Anwendung kann die Lebensdauer der Fassade verlängert und die Notwendigkeit für teure Reparaturen reduziert werden. Regelmäßige Wartung und rechtzeitige Erneuerung der Imprägnierung sind entscheidend, um die Schutzwirkung aufrechtzuerhalten und Schäden langfristig zu vermeiden.