Die Gebäudehülle schützt Ihr Haus vor äußeren Einflüssen und muss allen Witterungsextremen standhalten. Die Außendämmung von Fassade, Dach, Keller, Bodenplatte sowie Fenstern und Türen muss entsprechend sorgfältig ausgeführt werden. Für jedes Gebäudeteil gibt es eine bestimmte Dämmtechnik. Welche das genau sind, erfahren Sie in diesem Überblicksartikel.
Alles auf einen Blick:
- Wärmedämmverbundsystem, vorgehängte Fassaden, Aufsparrendämmung und Perimeterdämmung zählen zu den gängigsten Außendämmtechniken.
- Für die Fassadendämmung eignen sich der Wärmedämmverbund und die vorgehängte Fassade, während die Aufsparrendämmung für das Dach und die Perimeterdämmung für den Kellerbereich eingesetzt werden.
- Der Dämmstoff ist maßgeblich für die Dämmqualität und wird anhand der Anforderungen des Einsatzbereiches ausgewählt.
- Die Kosten variieren stark und können zwischen 100 und 300 Euro pro Quadratmeter liegen, wobei auch eine finanzielle Förderung möglich ist.
Außendämmung: Arten & Methoden
Vom Dach bis zum Keller: Für eine effiziente Wärmenutzung in Ihrem Zuhause ist eine gute Dämmung notwendig. Dabei gibt es unterschiedliche Dämmtechniken für die verschiedenen Gebäudeteile.
Was versteht man unter Außendämmung?
Wird ein Haus von außen gedämmt, spricht man von einer Außendämmung. Der Dämmstoff wird anders als bei einer Innendämmung außerhalb der Gebäudehülle angebracht. Der Wärmeverlust über die Außenflächen wird verringert, wodurch die Energieeffizienz steigt und die Heizkosten sinken.
Ein Gebäude kann vom Dachbereich über die Fassade bis zum Keller von außen gedämmt werden. Für jeden Bereich gibt es eine spezielle Dämmmethode.
Abhängig vom Bereich des Hauses gibt es unterschiedliche Arten:
- Dachdämmung
- Deckenranddämmung
- Fassadendämmung
- Kellerdämmung
- Sockeldämmung
- Bodenplattendämmung
- Fenster- und Türdämmung

Welche Methoden gibt es für die Außendämmung?
Es gibt unterschiedliche Methoden, um eine Außendämmung umzusetzen. Welche sich am besten eignet, ist abhängig von der Hausart und dem Gebäudeteil.
Diese fünf Methoden der Außendämmung haben sich etabliert:
Gebäudeteil | Methode | Ausführung |
Fassade | Wärmedämmverbundsystem (WDVS) | Das WDVS ist ein effizienter sowie preiswerter Weg, um Fassaden zu dämmen und im modernen Bau ein Standardverfahren. Die Dämmplatten werden direkt auf die Außenwand geklebt. Für eine stabile Tragfläche wird die Fassade davor gereinigt, um abbröckelnden Putz sowie Schmutz zu entfernen und grundiert. Auf die Platten wird dann Armierungs- und Klebemörtel aufgetragen. Für zusätzlichen Schutz wird am Ende ein reißfestes Armierungsgewebe auf den Platten befestigt. |
Vorgehängte hinterlüftete Fassade | Hierbei handelt es sich um eine alternative Technik der Fassadendämmung. Der Unterschied zum WDVS liegt darin, dass das Dämmmaterial nicht direkt auf der Außenwand liegt, sondern auf einer Unterkonstruktion. Der Putz muss zwangsläufig nicht erneuert werden. So entsteht zwischen Wand und Dämmmaterial ein Zwischenraum, auch Hinterlüftungsraum genannt. Hier kann Luft ungehindert zirkulieren, wodurch ein besserer Feuchtigkeitsschutz gewährleistet ist. | |
Fenster | Fenster- und Türlaibung dämmen | Um die Wärmeleitfähigkeit von Fenstern und Türen zu reduzieren, muss die sogenannte Laibung von außen und innen gedämmt werden. Die Laibung ist die herausstehende Wandfläche, die sich senkrecht zum Fenster recht und links befindet. Auf diese Flächen werden bei Türen sowie bei Fenstern dünne Dämmplatten geklebt und verputzt. Neben den seitlichen Flächen müssen auch die oberen und unteren Flächen gedämmt werden. |
Dach | Aufsparrendämmung | Durch diese Methode können Sie Ihr Dach von außen dämmen ohne potenziellen Wohnraum zu verlieren. Das Dämmmaterial liegt zwischen Dachsparren und Dachlatten. Eine Aufsparrendämmung ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden und entsprechend teuer. |
Keller, Sockel, Bodenplatten | Perimeterdämmung | Diese Dämmung wird für den Kellerbereich beziehungsweise erdberührte Gebäudeteile eingesetzt. Hierzu zählen die Kellerfassade, der Sockel und die Bodenplatte. Wenn der Keller beheizt ist, ist das Dämmen besonders sinnvoll. Eine Feuchtigkeitssperre, zum Beispiel eine Bitumenbeschichtung, ist essenziell. Die Dämmplatten werden dann auf diese Schutzschicht geklebt, bevor alles mit einer Schutzfolie bedeckt wird. |
Warum dämmt man Fassaden von außen?
Generell kann eine Fassade von innen sowie von außen gedämmt werden. Die einfachste Variante ist die Außendämmung. Beide Methoden verbessern die Wärmedämmung und verringern den Energieverlust.
Eine Innendämmung wird umgesetzt, wenn das Dämmen der Außenwände nicht realisierbar ist. Das betrifft denkmalgeschützte Gebäude oder Fachwerkhäuser mit aufwendigen Fassaden. Eine Innendämmung ist mit höheren Kosten verbunden als eine Außendämmung und verkleinert außerdem den Wohnraum.
Im Vergleich ist die äußere Fassadendämmung eine bessere und einfachere Lösung, weshalb sie im Neubau bevorzugt eingesetzt wird.
Vorteile und Nachteile
Die einzelnen Dämmmethoden besitzen jeweils eigene Vorteile und Nachteile. Im Allgemeinen punktet eine Außendämmung damit, dass Sie leicht umzusetzen ist. Während die Innendämmung den Wohnraum verkleinert.

Welche Vorteile hat die Außendämmung?
Die unterschiedlichen Methoden der Außendämmung besitzen folgende Vorteile:
- Vorteile eines Wärmedämmverbundsystems:
Ein WDVS bietet eine preiswerte und effiziente Wärmedämmung für Ihre Fassade. Im Kostenvergleich ist es günstiger als eine hinterlüftete Fassade. Es dient außerdem als zusätzliche Schutzschicht der Wand und Bausubstanz. Langfristig sinken Ihre Heizkosten und der Immobilienwert steigt. Diese Dämmung ist bestens geeignet für große Flächen.
- Vorteile einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Materialien, um die neue Fassade individuell zu gestalten. Sie können Materialien wie Naturstein oder Holz als Fassadenwand auswählen. Es ist eine besonders nachhaltige Bauweise, da jede Bauschicht sorgfältig voneinander getrennt und entsorgt werden kann. Diese Dämmmethode ist sehr robust gegenüber Feuchtigkeit. Sie besitzt eine lange Lebensdauer und einen niedrigen Wartungsaufwand.
- Vorteile einer Aufsparrendämmung:
Dieser Aufbau stattet Ihr Dach mit einer hocheffizienten Dämmung aus, die so gut wie keine Wärmebrücken zulässt. Auch hier geht unter dem Dach kein Wohnraum verloren. Diese Wärmedämmung Ihres Dachs hält im Winter die Wärme nicht nur im Haus, sondern schützt in warmen Monaten auch vor Hitze.
- Vorteile einer Perimeterdämmung:
Bei einem Neubauprojekt kann die Kellerdämmung einfach und relativ günstig umgesetzt werden. Die Dämmung verhindert die Bildung von Feuchtigkeit und Schimmel und sorgt für ein angenehmes Raumklima. So kann Ihr Keller ohne Probleme auch als Wohnraum genutzt werden
- Vorteile einer Dämmung der Fensterlaibung:
Fenster und Türen sind große energetische Schwachstellen im Haus. Die Dämmung der Laibung lässt sich bei einem WDVS in der Regel leichter umsetzen. Sie verhindert, dass Wärmebrücken entstehen und sich Feuchtigkeit bildet. So beugen Sie Schimmelbildung und Wärmeverlust vor.
Welche Nachteile hat eine Außendämmung?
Die unterschiedlichen Methoden der Außendämmung besitzen folgende Nachteile:
- Nachteile des Wärmedämmverbundsystems:
Abhängig von der Fassadenfläche und der Materialqualität müssen Sie mit hohen Anfangskosten rechnen. Ist ein Gebäude denkmalgeschützt, ist eine nachträgliche Fassadendämmung von außen oft nicht möglich. Hier muss auf eine Innen- oder Kerndämmung gesetzt werden. Durch den Aufbau gestaltet sich das Recycling der Dämmstoffe und Bauteile schwer.
- Nachteile der vorgehängten hinterlüfteten Fassade:
Die Investitionskosten sind im Vergleich zu einem WDVS um einiges höher. Zudem benötigt diese Wärmedämmung durch die Unterkonstruktion mehr Platz im Außenbereich. Auch diese Technik ist für denkmalgeschützte Häuser und aufwendig gestaltete Fassaden nicht geeignet. Sie ist nur umsetzbar, wenn es sich um eine tragende Wand handelt.
- Nachteile der Aufsparrendämmung:
Diese Dämmung ist teurer als eine Zwischensparrendämmung. Planen Sie Ihr Dach auf diese Art zu dämmen, ist es aufgrund des großen Kostenaufwands nur im Zuge einer energetischen Sanierung sinnvoll.
- Nachteile der Perimeterdämmung:
Handelt es sich um ein altes Haus, gestaltet sich eine nachträgliche Dämmung schwierig, da die Wände zuerst freigesetzt werden müssen. Zusätzliche Erdarbeiten erhöhen die Gesamtkosten erheblich. Die Dämmung kann im Neubau angebracht werden, sobald der Keller gebaut ist.
- Nachteile der Dämmung des Fensterlaibs:
Sehr häufig entstehen Baufehler bei der Dämmung der Laibung. Besonders bei hinterlüfteten Fassaden und Kerndämmungen muss präzise gearbeitet werden. Es darf kein Abstand zwischen der Fassadendämmung und der Laibung sein.
Dämmstoffe für die Außendämmung
Für eine gute Wärmedämmung ist die richtige Auswahl des Dämmstoffes essenziell. Das Dämmmaterial für den Außenbereich muss strapazierfähig sein und gegenüber Witterungseinflüssen resistent bleiben. Je nach Dämmmethode eignen sich unterschiedliche Materialien.
Welcher Dämmstoff eignet sich für die Außendämmung?
Welche Dämmmaterialien für Sie infrage kommen, ist abhängig davon, welcher Teil Ihres Hauses gedämmt werden soll. Während Kork auch für Fassadendämmung verbaut werden kann, ist das Material für eine Kellerdämmung ungeeignet.
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Für diese Fassadendämmung wird häufig synthetischer Dämmstoff verbaut. Zum Beispiel expandiertes Polystyrol (EPS), eher bekannt als Styropor, oder Polyurethan (PU-Hartschaum). Mineralische Dämmstoffe können ebenfalls eingesetzt werden. So können Sie Ihre Fassade auch mithilfe von Mineralwolle, wie Steinwolle und Glaswolle, dämmen. Auch Holzfasern, Kork, Hanf, Schilf und Kalziumsilikat eignen sich. Natürliche Dämmstoffe sind zwar um einiges teurer, aber aus ökologischer Sicht wertvoller.
Ist bereits ein altes WDVS auf dem Haus und stellen Sie fest, dass das System Kältebrücken verursacht, dann haben Sie die Möglichkeit, aufzudoppeln.
Herr Dr. Hans-Joachim Riechers – Hauptgeschäftsführer Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade
Für vorgehängte Fassaden werden in der Regel mineralische Dämmstoffe eingesetzt. Für die Fassadendämmung kann auch hier Mineralwolle, wie Steinwolle und Glaswolle, verarbeitet werden. Aber auch Hartschaumplatten, Zellulose und Holzfasern sind Alternativen.
Aufsparrendämmung
Der Dämmstoff muss witterungsresistent sowie druckfest sein und die richtige Dicke besitzen. Dämmplatten aus Hartschaum (zum Beispiel EPS-Platten) oder Holzfasern sind dabei die erste Wahl.
Perimeterdämmung
Hier müssen Dämmstoffe eingesetzt werden, die vor allem feuchtigkeitsresistent sind. Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS-Platten bzw. Styropor), expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS-Platten) oder Schaumglas überzeugen hier mit ihrer Dämmeigenschaft.

Dämmen der Tür- und Fensterlaibung
Für das Dämmen einer Laibung werden dünne Dämmplatten eingesetzt. Hierfür eignen sich Materialien wie Steinwolle, Glaswolle, Silikat, Holzfasern, Polystyrol oder auch Blähton.
Was ist der beste Dämmstoff?
Es gibt verschiedene Dämmstoffe, die eine gute Wärmedämmung für Ihr Zuhause bieten. Welches Material am besten geeignet ist, kann pauschal nicht gesagt werden. Unter den konventionellen Dämmstoffen sind Hartschaumplatten (ESP und XPS) in nahezu allen Bereichen anwendbar, jedoch gibt es Abstriche aufgrund der niedrigen Umweltbilanz.
Die Baubeschaffenheit, die Dämmmethode sowie das zu dämmende Gebäudeteil bestimmen die Anforderungen der Dämmung. Die Materialien müssen sorgfältig ausgewählt werden, weshalb eine professionelle Beratung essenziell ist.
Wie dämmt man richtig?
Damit Sie bei der Gebäudedämmung die Mindestanforderungen erfüllen, müssen Sie sich mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) auseinandersetzen.
Ein besonders wichtiger Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Er gibt die Wärmeleitfähigkeit Ihrer Dämmung an. Das GEG schreibt jedem Gebäudeteil einen bestimmten Mindestwert vor.
Außenämmung Kosten
Die Kosten für eine äußere Dämmung sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Je nach Art, Methode, Qualität des Dämmstoffes, Baubeschaffenheit und Handwerksbetrieb fallen die Ausgaben unterschiedlich hoch aus.
Was kostet eine Außendämmung?
Eine professionelle Wärmedämmung ist eine teure Angelegenheit, die sich jedoch auf lange Sicht lohnt. Durch ein gedämmtes Haus können Sie Energie effizienter nutzen und Heizkosten sparen.
Abhängig von dem Gebäudeteil, der Methode und dem Material können die Kosten stark variieren. Am besten lassen Sie sich im Vorfeld bei einem Handwerksbetrieb beraten und ein kostenloses Angebot machen.
Folgende Kosten können auf Sie zukommen:
Methode | Kosten pro Quadratmeter |
Wärmedämmverbundsystem | 100 bis 150 Euro |
Vorgehängte hinterlüftete Fassade | 200 bis 300 Euro |
Dämmen von Fensterlaibung | ab 100 Euro |
Aufsparrendämmung | 150 bis 300 Euro |
Perimeterdämmung | 50 bis 150 Euro |
Zudem müssen Sie zusätzliche Arbeiten, wie Erdarbeiten bei der Perimeterdämmung, mit einrechnen. Wenn Sie bereits Ihre Außenfassade neu dämmen, dann lohnt es sich, Ihrer Außenwand gleich auch einen neuen Anstrich zu verpassen. Das lässt den Preis aber natürlich zusätzlich steigen. Ein Vorteil: Das Gerüst steht schon.
Gibt es staatliche Förderungen für Außendämmung?
Für das Dämmen Ihres Zuhauses können Sie finanzielle Förderung erhalten und Kosten sparen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten unter bestimmten Voraussetzungen für energieeffiziente Sanierung verschiedene Fördermittel an.
Institut | Programm | Förderung |
KfW | Kredit 261 | bis zu 150.000 Euro für Effizienzhaus, Tilgungszuschuss zwischen 5 und 25 Prozent |
BAFA | BEG EM Zuschuss | 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben für energetische Sanierungsmaßnahmen, bis zu 60.0000 Euro pro Jahr und Wohneinheit |
Für genauere Informationen sollten Sie sich mit Ihrem Projekt direkt an die KfW oder an das BAFA wenden.

Über unseren Experten
Herr Dr. Hans-Joachim Riechers ist Hauptgeschäftsführer des VDPM, dem Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. Der Verband repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich.
» Zum Dämmstoff Experten-Interview
Bildnachweis: Simone M. Neumann/VDPM
Fazit
Die äußere Dämmung ist die am häufigsten angewandte Methode, um ein Gebäude energetisch effizient zu gestalten. Die Heizenergie bleibt dadurch innerhalb des Hauses bestehen und strömt nicht nach draußen. In den Wintermonaten dringt die Kälte wiederum von außen nicht in Ihre Wohnräume. Es gibt unterschiedliche Dämmtechniken, um einen Neubau oder auch einen Altbau in ein effizienteres Gebäude zu verwandeln.