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Lack und Lackieren

Wie werden Bauteile vor Korrosion geschützt?

Maler.org Team
Verfasst von Maler.org Team
Zuletzt aktualisiert: 25. September 2024
Lesedauer: 5 Minuten

Rostbildung und Verschleiß sind natürliche Prozesse, die schwerwiegende Schäden an Bauteilen verursachen. Korrosionsschutz ist eine unerlässliche Arbeit, der sich kompetente Malermeister zur Pflege und Werterhaltung Ihrer Werkstoffe widmen. Lesen Sie hier auf Maler.org, wie Experten die Haltbarkeit und Funktionstüchtigkeit Ihrer Materialien gewährleisten und welche Mittel dabei zum Einsatz kommen.

Unter Korrosionsschutz werden alle Maßnahmen zur Abschirmung von Bauteilen gegen korrosive Medien wie Wasser oder Chemikalien verstanden. Mit diversen Mitteln zum Korrosionsschutz gewährleisten Maler- und Innungbetriebe die Langlebigkeit und Funktionalität Ihrer Baumaterialien.

Was kann Korrosion verursachen?

Korrosion beschreibt einen natürlichen Prozess, der aufgrund seiner Reaktion mit der Umgebung stattfindet. Da es sich hierbei um chemische Vorgänge handelt, sprechen Experten auch von einer elektrochemischen Korrosion. Bei der Korrosion von Eisen ist dies oftmals die Oxidation mit Sauerstoff und Wasser aus der Luft. Die Oxidschicht, die sich aus diesem Prozess heraus bildet, ist auch als Rost bekannt. Es gibt folgende Korrosionsarten, die voneinander zu unterscheiden sind: Bei einer Flächenkorrosion wird die Oberfläche gleichmäßig vom korrosiven Medium abgetragen. Eine Mulden- oder Lochkorrosion liegt vor, wenn die Oberfläche des Bauteils ungleichmäßig stark beschädigt wird. Bei einer Spaltkorrosion wird die Oberfläche des Bauteils nur an Spalten oder Schweißnähten beschädigt. In diesen Spalten führen andere Faktoren zur Beschleunigung der Rostbildung. Wenn der Werkstoff aus Eisen durch Schrauben, Verschweißungen, Nieten oder Lötteile mit einem anderen Metall verbunden ist, konzentriert sich an dieser Stelle die Ansammlung von Wasser. Experten nennen diese Besonderheit auch eine Kontaktkorrosion. Schäden, die durch solche und andere Phänomene an Bauteilen verursacht werden, machen die Anwendung effektiver Korrosionsschutz-Systeme notwendig.

Bei voranschreitendem Rosten kann es zur Beeinträchtigung der Materialien kommen.Von einem Korrosionsschaden sprechen Innungsbetriebe, wenn die Funktion eines Bauteils bereits stark beeinträchtigt worden ist. Es ist sinnvoll, einen Malerbetrieb mit dem Korrosionsschutz zu beauftragen. Bei den zahlreichen Angeboten aus sogenannten Korrosionsschutzshops verlieren Laien leider oft den Überblick. Nur Experten wissen um die richtige Wahl eines effektiven Mittels zum Rostschutz. Zudem gibt es unzählige Möglichkeiten beziehungsweise Maßnahmen zur Gewährleistung der Funktionstüchtigkeit von Baustoffen.

Passiver Korrosionsschutz

Beim passiven Korrosionsschutz können Experten mithilfe abschirmender Überzüge oder Beschichtungen einen uneingeschränkten Schutz vor Korrosion gewährleisten. Aber auch konstruktive Maßnahmen, wie die Vermeidung von Wasseransammlungen durch Überdachungen, erzielen diese Wirkung.

Beschichtungen

Mit Kunststoffbeschichtungen, Kunstharzen, Ölen, Gummi, Lack oder anderen Materialien von nichtmetallischem Charakter werden häufig Rohrleitungen ausgekleidet. Insbesondere Pipelines werden mit einer Innenbeschichtung aus Zementmörtel für den Korrosionsschutz versehen. Vorteile dieser Auskleidung sind die lange Haltbarkeit, geringe Kosten und die Selbstheilung von kleinen Rissen, die bis zur Eisenoberfläche gehen. Für alle am oder im Wasser befindlichen Teile empfehlen Innungsmaler diese oder einen anderen schweren Korrosionsschutz.

Korrosionsschutz durch Galvanotechnik

Die Galvanotechnik bezeichnet einen Überzug mit metallischen Deckschichten wie Zinn, Gold, Nickel, Kupfer oder Chrom mittels elektromagnetischer Technik. Das Werkstück wird insbesondere beim Verzinken als Kathode in eine Lösung mit Zinkelektrolyten getaucht. Die Stärke des Zinkauftrags entspricht dabei der Dauer und Intensität des Stromflusses.

Korrosionsschutz mit Lackierungen

Eine Lackierung mit Rostschutzfarbe stellt eine weitere Möglichkeit für den Korrosionsschutz dar. Diese ist zudem noch überaus dekorativ und vielseitig anwendbar. Außerdem ist eine Rostschutzfarbe mit zugesetztem Zinkpulver sehr effektiv. Nahezu jedes Bauteil kann mit einer Rostschutzgrundierung versehen und anschließend lackiert werden. Malermeister sind Experten auf diesem Gebiet.

Korrosion entfernen

Für einen wirkungsvollen Korrosionsschutz sollten Sie die vorhandene Korrosion beseitigen lassen. Experten bereiten die Werkstücke gründlich und optimal auf eine Weiterbehandlung mit Korrosionsschutzmitteln vor. Der richtigen Untergrundbehandlung kommt eine besondere Bedeutung für die optimale Anhaftung beispielsweise von Rostschutzgrundierungen zu.

Aktiver Korrosionsschutz

Beim aktiven Korrosionsschutz setzen Innungsmaler häufig unedle Metalle ein, die sich eher auflösen als der schützenswerte Werkstoff. Diese Metalle werden als Opfer- oder Schutzanoden bezeichnet. So werden beispielsweise Stahlbauteile verzinkt oder mit anderen Metallen wie Aluminium oder Magnesium legiert. Verzinkungen bezeichnen dünne Schichten von Zink auf dem Metall. Sie gehören zu den wichtigsten Techniken des

Korrosionsschutzes bei Stahl. Malermeister führen Verzinkungen in zwei Methoden aus. Sie unterscheiden Feuerverzinken mit flüssigem Zink vom elektrolytischen Verzinken. Neben diesen beiden Möglichkeiten gibt es noch die des thermischen Spritzverfahrens. Flammspritzverzinken erleichtert das Verzinken von Bauteilen, die aufgrund ihrer Größe für ein Bad in flüssigem Zink ungeeignet sind. Zudem würde flüssiger Zink feine, filigran ausgeschmückte Metallteile in ihrer Optik beeinträchtigen. Flammspritzverfahren werden demzufolge häufig als Rostschutzmittel von Kunstschmiedearbeiten eingesetzt. Auch Korrosionsschutz für Schrauben und andere Verbindungselemente wird auf diese Weise gewährleistet. Im Gegensatz zur Verzinkung stellt die Legierung eine Verschmelzung von edlen und unedlen Metallen dar. Das Legierungselement geht dabei eine feste Verbindung mit dem Wertstück ein. Es kommt zu einer Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Metalls und somit seiner Empfindlichkeit gegenüber der Korrosion. Die DIN 1310 Zusammensetzung von Mischphasen regelt die Angabe von Legierungsanteilen für den Korrosionsschutz. Zum aktiven Korrosionsschutz zählt auch das Fernhalten von Sauerstoff. Diese Maßnahme findet breite Anwendung beim Korrosionsschutz von Heizungen. Die Rohre rosten von innen nicht, wenn das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf ohne Luftzutritt geführt wird.



Fazit

Der Schutz vor Korrosion ist bei Metallen besonders wichtig, um sie langfristig funktionsfähig und optisch ansprechend zu halten. Unterschieden wird dabei grundsätzlich zwischen dem aktiven und dem passiven Korrosionsschutz – ein Fachmann kann Ihnen dabei behilflich sein, die für Sie und Ihre Bedürfnisse richtige Methode zu finden. So halten Sie Ihre Bauteile und andere Metallteile in Schuss.

Über unsere*n Autor*in
Maler.org Team
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