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Tapezierarbeiten

Abwaschbare Tapeten: Vorteile, Einsatzbereiche und Alternativen

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 02. Mai 2025
Lesedauer: 16 Minuten
© Jose Rodriguez Gil / istockphoto.com

Abwaschbare Tapeten sind die perfekte Lösung für alle Räume, in denen Wände stärker beansprucht werden – etwa in Küchen, Bädern oder Kinderzimmern. Dank ihrer speziellen Oberflächenbeschichtung lassen sich Verschmutzungen wie Spritzer oder Fingerabdrücke ganz einfach mit einem feuchten Tuch entfernen, ohne die Tapete zu beschädigen. Sie vereinen so praktische Alltagstauglichkeit mit ansprechendem Design und bieten eine langlebige, pflegeleichte Alternative zu klassischen Wandbelägen.

Alles auf einen Blick:

  • Abwaschbare Tapeten, die es in fast jedem Stil gibt, besitzen eine schützende Oberfläche, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz verhindert.
  • Materialien wie Vinyl, Vlies und Glasfaser sorgen für Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit.
  • Die Einsatzbereiche reichen von Küchenwänden und Bad bis hin zu Kinderzimmer, Flur oder gewerblichen Räumen.
  • Normen wie DIN EN 235 klassifizieren Tapeten nach Wasch- und Scheuerbeständigkeit. Achten Sie auf die Piktogramme, dann wissen Sie, ob eine Tapete wasserbeständig, wasserfest oder sogar scheuerfest ist. 

Was sind abwaschbare Tapeten?

Abwaschbare Tapeten sind Wandbekleidungen, die aufgrund ihrer speziellen Oberflächenbeschichtung leicht gereinigt werden können. Diese Beschichtung schützt die Tapete vor Feuchtigkeit und ermöglicht das Abwischen von Verschmutzungen mit einem feuchten Tuch. Sie sind besonders praktisch in Räumen wie Küchen oder Badezimmern, wo Schmutz und Spritzer häufig vorkommen.

Wodurch unterscheiden sich abwaschbare Tapeten von normalen Tapeten?

Normale Tapeten bestehen meist aus Papier oder Vlies ohne schützende Beschichtung. Diese Beschichtung sorgt aber dafür, dass Sie abwaschbare Tapeten problemlos mit einem feuchten Tuch und geeigneten Mitteln reinigen können. Dabei entsteht keinerlei Schaden an der Tapete selbst, weil sie verhindert, dass Feuchtigkeit ins Trägermaterial eindringt. Manche Tapetenarten sind sogar scheuerbeständig. Ein gutes Beispiel: In der Küche hinterlässt ein Spritzer Tomatensauce auf einer herkömmlichen Tapete einen bleibenden Fleck. Bei einer abwaschbaren Tapete hingegen lässt er sich einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Im Kinderzimmer lassen sich selbst Filzstiftspuren oder klebrige Fingerabdrücke deutlich leichter entfernen als bei herkömmlichen Tapeten.

Es gibt sogar Varianten, die in einem Stück aufgebracht und abgenommen werden können und die man in der Waschmaschine waschen kann.



Welche Arten von abwaschbaren Tapeten gibt es?

  • Wenn Sie latexverstärkte Papiertapeten oder Vliestapeten tapezieren, dann lassen sich diese auch relativ einfach reinigen. So robust wie Vinyltapeten sind sie aber nicht. 
  • Vinyltapeten eignen sich hervorragend für Bereiche mit starker Verschmutzungsgefahr (zum Beispiel Küche oder Flur), da sie feuchtigkeits- und scheuerbeständig sind. 
  • Wenn Sie Glasfasertapeten richtig tapezieren, dann sind sie extrem strapazierfähig, oft schwer entflammbar und resistent gegen Schimmel. Und damit ideal für Kliniken, Schulen oder Feuchträume, die viel in Benutzung sind.

Welche Vorteile bieten abwaschbare Tapeten?

  • hoher Hygienefaktor: Oberflächen lassen sich regelmäßig reinigen, ideal für Allergiker oder Pflegebereiche
  • große Designvielfalt: von klassisch bis extravagant, auch 3D- und Naturmotive sind möglich
  • lange Lebensdauer: hochwertige Varianten halten bis zu 15 Jahre, manche sogar länger
  • geeignet für Feuchträume: je nach Beschichtung auch für Bad und Küche optimal 
  • besser für die Gesundheit: es gibt ökologisch verträgliche Varianten, die auf PVC verzichten und emissionsarm sind

Haben abwaschbare Tapeten auch Nachteile?

Aufgrund ihrer Kunststoffbeschichtungen sind sie auch dampfdicht, was bedeutet, dass abwaschbare Tapeten kaum Luftfeuchtigkeit durchlassen. In schlecht belüfteten Räumen kann dies die Gefahr von Feuchtigkeitsstau und Schimmelbildung hinter der Tapete erhöhen. Besonders bei ungeeigneter Dämmung und oder einem ungünstigen Lüftungsverhalten. Zudem sind diese Tapeten weniger umweltfreundlich, weil ihre Herstellung energieintensiver ist und sie damit schwieriger recycelbar sind. Besonders wichtig ist es daher gerade hier, auf die Herstellung zu achten und ökologisch vertretbare Varianten zu wählen. Entfernen lassen sich abwaschbare Tapeten übrigens etwas schwieriger, sie gehen eine sehr haftende Verbindung mit ihrem Untergrund ein.

Wo kann man abwaschbare Tapeten einsetzen?

Grundsätzlich lassen sich abwaschbare Tapeten in nahezu allen Innenräumen verwenden. Entscheidend sind der Untergrund und die Beanspruchung des Raumes. Besonders sinnvoll ist ihr Einsatz in Feucht- und Funktionsräumen, aber auch Wohnbereiche, in denen Sie sich viel aufhalten, profitieren von den pflegeleichten Eigenschaften.

Abwaschbare Tapete eignen sich nicht nur für die Küche

Abwaschbare Tapeten bieten eine ideale Lösung für alle, die Funktionalität mit ansprechendem Design verbinden möchten. Besonders in Küche, Kinderzimmer und in manchen Fällen auch im Badezimmer ist abwaschbare Tapete praktisch, da sie sich leicht anbringen lässt und gegen Feuchtigkeit sowie Flecken resistent ist. Dabei muss man keineswegs auf ein schönes Motiv verzichten: Ob in dezentem Beige, zeitlosem Weiß, modernem Grau oder warmem Braun – die Farbauswahl passt sich jedem Wohnstil an. Wer es nostalgisch mag, greift zu einer Vintage Tapete mit feiner Struktur, die auch im Wohnzimmer oder Schlafzimmer für ein stilvolles Ambiente sorgt. Die Kombination aus robuster Oberfläche und ansprechender Optik macht abwaschbare Tapeten zu einer vielseitigen Wandverkleidung für das gesamte Zuhause.

WohnbereichSchutz vor
Küche
  • Fettspritzern
  • Dampf
  • Essensresten
Bad
  • Wasserdampf
  • Spritzwasser
  • Pflegeprodukten
Wohnzimmer
  • Sonneneinstrahlung
  • Staub
  • Abnutzung durch Möbel
  • Haustierkrallen
Schlafzimmer
  • Feuchtigkeit (Atemluft)
  • Staub
  • UV-Licht (z.B. bei Tapeten mit farbigen Mustern)
Flur/Eingangsbereich
  • Schmutz
  • nasser Kleidung
  • dem Entlangstreifen von Taschen
Kinderzimmer
  • Flecken
  • Farben
Hauswirtschaftsraum/Waschküche
  • Reinigungsmitteln
  • Wasserspritzern
gewerbliche Räume
  • Bakterien
  • Viren
  • Schmutz
  • Feuchtigkeit
TIPP:
Als Küchentapete oder fürs Kinderzimmer sind abwaschbare Tapeten besonders sinnvoll. Aber auch dort, wo es sogenannte „Kontaktzonen“ gibt, macht es Sinn: Wände in Türnähe, rund um Lichtschalter, Steckdosen oder niedrige Bereiche, die Kinderhände leicht erreichen. Hier entstehen die meisten Gebrauchsspuren und genau hier sparen abwaschbare Tapeten auf Dauer Aufwand und Nerven.


Wie reinige ich abwaschbare Tapeten richtig?

Die Beschichtung dieser Tapetenart ist in der Regel glatt und geschlossen, Schmutz kann sich hier kaum festsetzen. Daher können Sie Unreinheiten in der Regel mit einer milden Reinigungsmethode und einem feuchten Tuch zu Leibe rücken. Achten Sie aber auf die Herstellerangaben und testen Sie im Zweifel immer zuerst an einer unauffälligen Stelle.

Übersicht: Welche Reinigungsmittel sind geeignet und welche nicht?

geeignete Reinigungsmittelungeeignete Reinigungsmittel
  • milde Seifenlauge
  • Allzweckreiniger ohne Lösungsmittel
  • spezielle Tapeten- oder Kunststoffreiniger
  • verdünnte Essiglösung
  • Scheuermilch, Scheuerpulver oder Stahlwolle
  • Reiniger mit Aceton, Alkohol oder Chlor
  • kochendes Wasser
  • Dampfgeräte

Welches Reinigungsmittel für abwaschbare Tapeten eignet sich für welchen Raum?

  • Küche: weiches Tuch mit etwas Spülmittel für Fettrückstände
  • Kinderzimmer, Durchgangsräume und gewerbliche Räume: spezieller Tapetenreiniger
  • Bad: verdünnte Essiglösung gegen Kalkflecken

Aus welchen Materialien bestehen abwaschbare Tapeten?

Abwaschbare Tapeten bestehen in der Regel aus einem Trägermaterial, das entweder aus Papier oder aus Vliesfasern hergestellt wird. Dieses Trägermaterial wird mit einer Kunststoffbeschichtung versehen, die die Oberfläche widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und mechanische Beanspruchung macht. Häufig kommt dabei PVC (Polyvinylchlorid) zum Einsatz, das als schützende Schicht aufgetragen wird und die Tapete abwaschbar macht. Alternativ werden auch Kunstharzlacke oder spezielle Vinylbeschichtungen verwendet, die ähnlich robust und leicht zu reinigen sind. Bei manchen Tapeten handelt es sich um strukturierte Varianten, bei denen das PVC aufgeschäumt wird, um eine reliefartige Oberfläche zu erzeugen. Diese Kunststoffbeschichtungen verhindern, dass Wasser und Schmutz in das Trägermaterial eindringen, wodurch die Tapeten feucht abgewischt werden können, ohne Schaden zu nehmen.

Die Beschichtungen im Vergleich 

BeschichtungseigenschaftenEigenschaften
Vinylbeschichtung (PVC-basiert)
  • robust
  • oft mehrschichtig
  • auch scheuerbeständig
Latexbeschichtung
  • elastisch
  • waschbeständig
  • atmungsaktiv
PU-/PE-Beschichtung
  • Kunststoffversiegelung mit hoher Widerstandskraft
  • teilweise chemikalienresistent
Nanobeschichtung
  • moderne Innovationen mit Lotus-Effekt
  • wasser- und schmutzabweisend
GZT ZU WISSEN:
Je dicker und homogener die Beschichtung, desto besser lässt sich die Tapete reinigen. Allerdings geht damit oft auch eine reduzierte Atmungsaktivität einher.

Was sind waschbeständige und scheuerbeständige Tapeten laut DIN-Norm? 

Die DIN EN 235, die die frühere EN 233 abgelöst hat, definiert die Reinigungs- und Lichtbeständigkeit von Tapeten sowie deren Verhalten beim Anbringen. Nach ihr wird eine Tapete in verschiedene Klassen eingeteilt: 

wasserbeständig bis zum Zeitpunkt der Verarbeitung: frische Kleisterflecke können mit einem feuchten Schwamm abgetupft werden

waschbeständig: leichte Verschmutzungen können mit einem feuchten Schwamm entfernt werden

hoch waschbeständig: Verschmutzungen, außer Ölen oder Fetten, kann man mit leichter Seifenlauge und Schwamm entfernen

scheuerbeständig: wasserlösliche Verschmutzungen entfernt man mit leichter Seifenlauge oder mildem Scheuermittel und Schwamm oder einer weichen Bürste

hoch scheuerbeständig: verträgt intensive Reinigungsmethoden mit Bürste und Scheuermittel, agressive Mittel wie Stahlwolle oder starke Lösungsmittel dürfen aber auch hier nicht verwendet werden 

Die EN 233 war lange Zeit die wichtigste europäische Norm für Papier- und Vinyltapeten. Die DIN EN 235 hat sie für viele Aspekte abgelöst oder ergänzt, da diese Norm etwas breiter gefasst ist und auch auf andere Wandbeläge eingeht.

Vorsicht:
In der Praxis beziehen sich immer noch einige Hersteller auf die Klassifizierungen der EN 233, vor allem was Wasch- und Scheuerbeständigkeit sowie Verarbeitungssymbole betrifft.

Welche Tapetensymbole gibt es nach DIN EN 235? 

Die Piktogramme auf der Tapetenrolle liefern Ihnen wichtige Informationen zur Pflege, Verarbeitung und Lichtbeständigkeit. Gerade bei abwaschbaren Tapeten sind diese Vergleichsmöglichkeiten sehr wichtig, um die für Sie geeignete Tapete zu finden. 

SymbolEigenschaft
Wellenliniewasserbeständig bis zum Zeitpunkt der Verarbeitung
zwei Wellenlinienwaschbeständig
drei Wellenlinienhoch waschbeständig
Bürste unter einer Wellenliniescheuerbeständig
Bürste unter drei Wellenlinienhoch scheuerbeständig


Wie teuer sind abwaschbare Tapeten im Vergleich zu anderen Tapetenarten ?

TapetenartPreis pro RolleEigenschaftenAnmerkungen
Vinyl-Tapete (abwaschbar)15 bis 40 Euro
  • sehr strapazierfähig
  • wasserfest
  • hoch scheuerbeständig
  • PVC-Beschichtung, ideal für Nassräume
Vlies-Vinyl-Tapete20 bis 40 Euro
    • atmungsaktiver als reine Vinyltapeten
    • abwaschbar
  • höhere Stabilität durch Vlies
kunststoffbeschichtete Tapete (z.B. Folientapete)12 bis 25 Euro
  • wasserabweisend
  • lichtbeständig
  • geringe Atmungsaktivität
  • oft synonym zu Vinyl verwendet
  • nicht für fensterlose Bäder geeignet
Papiertapete5 bis 12 Euro
  • empfindlich gegen Feuchtigkeit
  • nicht abwaschbar
  • nur für trockene Räume mit geringer Beanspruchung
Vliestapete (unbeschichtet)8 bis 20 Euro
  • einfach zu verarbeiten
  • nicht feuchtigkeitsresistent
  • unbeschichtetes Vlies hat keine Reinigungsfähigkeit
Raufasertapete6 bis 10 Euro
  • atmungsaktiv
  • nicht versiegelt
  • überstreichbar
  • nicht abwaschbar
  • Grundierungstapete
  • benötigt Anstrich
  • nicht für Feuchträume
Glasfasertapete25 bis 50 Euro
  • extrem strapazierfähig
  • feuchtigkeitsresistent
  • schwer entflammbar
  • die Bezeichnung „abwaschbar“ ist im Handel meist Vinyl/Vlies vorbehalten, während Glasfaser als „scheuer- und desinfektionsmittelbeständig“ vermarktet wird
Fototapeteab 20 Euro pro Stück
  • vorsichtig behandelt, sind die meisten Fototapeten abwaschbar
  • viele Fototapeten sind mit einer PVC-Beschichtung versehen, die sie sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und Verschmutzungen macht

Übrigens: Fertig beschichtete Glasfasertapeten gibt es seltener als andere Trägermaterialien. In der Regel behandeln Sie eine Glasfasertapete mit einem Überstrich, um sie gegen die zukünftigen Beanspruchungen zu schützen.

Was genau ist eine Folientapete und wann ist sie sinnvoll?

Eine Folientapete ist eher eine Dekorfolie, bei der die Oberfläche mit einer dünnen Kunststofffolie, meist aus PVC, beschichtet ist. Durch diese Folie wird die Tapete besonders pflegeleicht, da sie feucht abwischbar und teilweise sogar scheuerbeständig ist. Häufig sind Folientapeten selbstklebend und lassen sich ohne zusätzlichen Kleister auf glatten, sauberen Wänden anbringen. Sie eignen sich besonders gut für Küchen oder Badezimmer, wo Spritzwasser und Verschmutzungen auftreten können. Beliebt ist ihr Einsatz zum Beispiel als Spritzschutz hinter der Spüle oder zur temporären Wandgestaltung in Mietwohnungen. Auch optisch bieten sie viele Möglichkeiten, etwa mit Designs in Fliesen-, Holz- oder Steinoptik. Allerdings sollte man beachten, dass Folientapeten dünner sind als klassische Vlies- oder Vinylvarianten und bei dauerhaft hoher Feuchtigkeit auch an ihre Grenzen stoßen können. Klassischerweise beginnen sie sich dann an den Ecken zu lösen.

Was sind Alternativen zur abwaschbaren Tapete?

Sollten Sie eine abwaschbare Tapete für sich ausschließen, können Sie stattdessen auf Latexfarbe ausweichen, die ähnliche Vorteile mit sich bringt. Sie entfalten ihre Möglichkeiten vor allem auf glatten Wänden oder wenn sie häufiger umgestalten möchten. Früher enthielten Latexfarben tatsächlich natürlichen Kautschuk (Latex). Heute ist „Latexfarbe“ ein Begriff für besonders scheuerbeständige, abwaschbare Dispersionsfarben, die meist Kunstharze enthalten.

Weitere Möglichkeiten sind Fliesen, die sich ideal für Nassräume eignen, da sie sehr langlebig, hygienisch und hitzebeständig sind. Auch Wandpaneele aus Kunststoff oder Holz sind eine gute Alternative, weil sie sich einfach montieren lassen, pflegeleicht und designorientiert sind. In modernen Küchen eignet sich auch eine Glas- oder Acryl-Wandverkleidung, um den gewünschten Spritzschutz zu bieten. 

Kann ich abwaschbare Tapeten überstreichen oder übertapezieren?

Während sich manche Vinyl- oder Vliestapeten gut überstreichen lassen, kann es sein, dass die Farbe oder Tapete Ihrer Wahl nicht auf Kunststoff- oder Vinylschichten haftet. Hier sind spezielle Grundierungen notwendig, die den Untergrund anrauen oder die Oberfläche für neue Farben beziehungsweise Kleister öffnen. Besonders gut geeignet, um andere Tapetenarten wasserfest zu gestalten, ist die sogenannte Elefantenhaut.

GUT ZU WISSEN:
„Elefantenhaut“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für einen transparenten, schützenden Anstrich, der meist über Tapeten aufgetragen wird, um sie besonders strapazierfähig, scheuer- und wasserbeständig zu machen. Genutzt wird Elefantenhaut sehr häufig an Küchenwänden im Bereich von Spüle und Herd. 

Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie vorgehen sollten, ist es ratsam, einen Malerbetrieb hinzuzuziehen. Er kann mit Erfahrung zum erfolgreichen Renovierungsprojekt verhelfen.



Waschbare Tapeten: Gibt es gesundheitliche Aspekte bei der Nutzung?

Waschbare Tapeten können gesundheitliche Aspekte mit sich bringen, insbesondere bei billigen Importprodukten oder sehr alten Vinylbelägen. In solchen Fällen ist es möglich, dass gesundheitlich bedenkliche Ausdünstungen auftreten. Verantwortlich dafür sind häufig Weichmacher, Lösemittel oder chlorhaltige Bestandteile wie PVC, die Allergien oder Reizungen der Atemwege auslösen können. Besonders problematisch sind Vinyltapeten ohne entsprechende Zertifizierungen, da sie oft veraltete Weichmacher enthalten. Auch Metall- oder Lacktapeten können Schwermetalle oder halogenorganische Verbindungen freisetzen. Diffusionsoffene Alternativen wie Vliestapeten mit phthalatfreien Beschichtungen bieten eine geringere Belastung. Wichtig ist auch ein gutes Lüftungsmanagement, um Schimmelbildung hinter wasserdichten Tapeten zu verhindern. Insgesamt sind zertifizierte und natürliche Materialien wie Vlies oder Papier empfehlenswerter, da sie die Gesundheitsrisiken deutlich reduzieren.

Was sind Phthalate?
Phthalate werden hauptsächlich als Weichmacher in der Kunststoffverarbeitung verwendet. In abwaschbaren Tapeten, die häufig aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) bestehen, sorgen Phthalate dafür, dass das Material seine Flexibilität und Widerstandsfähigkeit erhält. In Westeuropa produziert die chemische Industrie jährlich etwa eine Million Tonnen Phthalate, von denen über 90 Prozent in die Herstellung von Weich-PVC fließen. Neben Tapeten finden sich diese gesundheitlich nicht unbedenklichen Weichmacher auch in Produkten wie Kabeln, Bodenbelägen, Folien und Schläuchen. [1]

Woran erkenne ich gesundheitlich unbedenkliche Tapeten?

  • Gütesiegel wie „Blauer Engel“ oder RAL garantieren Schadstoffgrenzwerte
  • Herstellerangaben zu Inhaltsstoffen (z. B. PVC-frei, lösemittelfrei)
  • geruchsfreie Verarbeitung ist ein Indikator für Qualität
HINWEIS:
Wenn Sie sensibel auf Gerüche reagieren, sollten Sie jede Tapeten vor der Verarbeitung mehrere Tage auslüften lassen. Bei auftretenden Beschwerden nach der Renovierung empfiehlt es sich, die Ursache mit einem Luftmessgerät oder durch fachliche Beratung zu prüfen.

Besonderheiten beim Tapezieren mit abwaschbaren Tapeten

Das Anbringen abwaschbarer Tapeten folgt im Grunde dem gleichen Prinzip wie bei herkömmlichen Tapeten. Dennoch gibt es zwei wichtige Punkte, die Sie berücksichtigen sollten. Erstens benötigen Sie einen speziellen Kleister mit besonders hoher Anfangshaftung. Idealerweise ist dieser als „für Vinyltapeten“ gekennzeichnet. Empfehlenswert ist zudem ein Anti-Schimmel-Kleister, da unter abwaschbaren Tapeten keine Feuchtigkeit entweichen kann. Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollten Sie nicht nur fungiziden Kleber verwenden, sondern auch für regelmäßiges Lüften sorgen. Zweitens ist es ratsam, vor dem Tapezieren einen weißen Tapeziergrund aufzutragen, insbesondere bei Vliestapeten mit leicht transparenter Struktur. So vermeiden Sie, dass dunkle oder ungleichmäßige Untergründe später durchscheinen.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten 

  1. Achten Sie bei der Renovierung auf gleiche Chargennummern. Besonders bei Nachkäufen kann es bei abwaschbaren Tapeten zu Farbabweichungen kommen, selbst bei weißen oder neutralen Tönen ohne Muster wie beige, braun oder grau.
  2. Manche abwaschbare Tapeten benötigen zusätzliche Haftgrundierungen oder spezielle Kleber, um auf sehr glatten oder stark saugenden Wänden zu haften.
  3. Achten Sie auf den Einfluss von Raumtemperatur beim Tapezieren. Bei zu niedriger Raumtemperatur (<15 °C) kann der Kleister schlechter abbinden, besonders bei schweren oder mehrschichtigen Tapeten.
  4. Lassen Sie neu tapezierte Räume gut durchtrocknen, bevor Sie Möbel an die Wände rücken. Auch bei abwaschbaren Tapeten kann eine zu frühe Belastung zu Druckstellen oder Luftblasen führen.
  5. Bei der Reinigung der Tapete sollten Sie milde Reinigungsmittel und weiche Tücher verwenden und darauf achten, keine scharfen Chemikalien oder übermäßige Feuchtigkeit einzusetzen.


Fazit

Abwaschbare Tapeten sind eine ideale Lösung für alle, die Wohnräume hygienisch, pflegeleicht und gleichzeitig stilvoll gestalten möchten. Zum Beispiel als selbstklebende Küchentapete. Dank robuster Beschichtungen aus Vinyl, Latex oder Glasfaser bieten sie Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit und mechanischer Beanspruchung. Ob in Küche, Bad, Kinderzimmer oder gewerblichen Räumen – ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Normen wie die DIN EN 235 helfen bei der Auswahl der richtigen Qualität. Dennoch gilt: Nicht jede abwaschbare Tapete ist automatisch auch für dauerhaft feuchte oder schlecht belüftete Räume geeignet. Wer umwelt- oder gesundheitssensibel ist, sollte auf emissionsarme Produkte mit Gütesiegeln achten. Auch bei Reinigung und späterem Überstreichen oder Entfernen sind bestimmte Hinweise zu beachten. Insgesamt sind abwaschbare Tapeten eine langlebige, funktionelle und designorientierte Alternative für moderne Raumkonzepte.

Abwaschbare Tapeten: Häufig gestellte Fragen 

Kann ich abwaschbare Tapeten auch in Mietwohnungen verwenden?

Ja, das ist problemlos möglich, solange Sie beim Auszug eventuelle Rückbaupflichten beachten. Besonders Vliestapeten lassen sich rückstandslos trocken abziehen. 

Sind abwaschbare Tapeten auch für Decken geeignet?

Grundsätzlich ist diese Tapetenart auch für das Tapezieren von Decken geeignet. Allerdings ist die Verarbeitung anspruchsvoller. Wichtig ist ein ebener, tragfähiger Untergrund. 

Wie entferne ich alte abwaschbare Tapeten am einfachsten?

Rauen Sie die Oberfläche mit einer Igelwalze an und weichen Sie sie mit Tapetenlöser ein. Je nach Beschichtung dauert es 15 bis 30 Minuten, bis sich die Tapete in Bahnen abziehen lässt. Bei hartnäckigen Fällen hilft ein Dampftapetenablöser. 

Sind abwaschbare Tapeten lichtbeständig? 

Viele hochwertige Modelle sind UV-beständig und bleichen nicht aus. Achten Sie auf das Symbol mit der Sonne. Es kennzeichnet die Lichtbeständigkeit gemäß DIN-Norm. Für besonders helle Räume sollten Sie Produkte mit hoher Lichtechtheit wählen. 

Wie lange halten abwaschbare Tapeten?

Bei sachgemäßer Pflege halten sie in der Regel 10 bis 15 Jahre, Glasfasertapeten sogar noch länger. Besonders bei geringer mechanischer Belastung bleibt auch die Optik über Jahre erhalten. 

Sind alle abwaschbaren Tapeten automatisch feuchtigkeitsbeständig? 

Nicht jede abwaschbare Tapete eignet sich für dauerhaft feuchte Räume. In Duschbereichen oder auf nicht diffusionsoffenen Wänden kann es zu Problemen kommen. Hier sind Fliesen oder Paneele oft die bessere Wahl.

Quellen 

[1] „Was sind Phthalate, wozu dienen sie?“ Umweltbundesamt, 4. September 2013, https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-sind-phthalate-wozu-dienen-sie.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.