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Tapezierarbeiten

Decken tapezieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung & Tipps

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 07. März 2025
Lesedauer: 7 Minuten
© AndreyPopov / istockphoto.com

Das Tapezieren einer Decke ist eine echte Herausforderung. Es erfordert nicht nur Geduld und Präzision, sondern auch einiges an körperlicher Anstrengung, da über Kopf gearbeitet wird. Viele Heimwerker meiden diese Aufgabe, weil sie fehleranfällig ist und mehr Aufwand als das Tapezieren von Wänden bedeutet. Doch mit einer guten Vorbereitung, der richtigen Technik und passenden Materialien lässt sich ein sauberes Ergebnis erzielen.

Alles auf einen Blick:

  • Die größte Herausforderung beim Deckentapezieren ist das Arbeiten über Kopf.
  • Die Wahl der richtigen Tapete und eines hochwertigen Kleisters kann den Arbeitsprozess erleichtern.
  • Die erste Tapetenbahn muss exakt ausgerichtet werden, da sie als Orientierung für alle weiteren Bahnen dient. Nutzen Sie dabei zum Beispiel eine Schlagschnur, um eine gerade Linie zu kreieren. 
  • Die Arbeit sollte idealerweise zu zweit durchgeführt werden, um die Bahnen präzise und sicher anzubringen.

Welche Herausforderungen gibt es beim Tapezieren von Decken? 

Das Tapezieren einer Decke stellt eine besondere Herausforderung dar, da Sie durch die Überkopfarbeit schnell Ermüdungserscheinungen in Armen und Nacken verspüren. Dies kann zu Ungenauigkeiten führen und die Arbeit zusätzlich erschweren. Ein weiteres Problem ist die Schwerkraft: Die Tapetenbahnen neigen dazu, sich vor dem Antrocknen des Kleisters wieder zu lösen. Hier hilft es, eine großzügigere Menge Kleber aufzutragen als an der Wand. Zudem gestaltet sich die exakte Ausrichtung der Bahnen schwieriger, da die Tapete horizontal an die Zimmerdecke hochgehalten gehalten und gleichzeitig korrekt positioniert werden muss, um saubere Übergänge zu gewährleisten.

Wie unterscheidet sich das Tapezieren einer Decke vom Tapezieren einer Wand?

Während Tapetenbahnen an der Wand von oben nach unten angebracht werden, müssen sie an der Decke horizontal gehalten werden und das erfordert deutlich mehr Kraft und Geduld. Anders als an der Wand können Sie die Tapete nach dem Andrücken nicht einfach loslassen, sondern müssen sie fixieren, bis der Kleister haftet. Zudem ist die Bewegungsfreiheit über Kopf eingeschränkt, was das präzise Anpassen und Glattstreichen erschwert. Daher ist es empfehlenswert, mit einer zweiten Person zu arbeiten: Eine hält die Tapete in Position, während die andere sie exakt ausrichtet und andrückt.

GUT ZU WISSEN:
Möchten Sie Ihren Wohnraum tapezieren, sollten Sie zuerst mit der Decke beginnen. Wenn Sie zuerst die Zimmerdecke tapezieren vermeiden Sie, frisch tapeziere Wände mit Kleisterflecken oder Verschmutzungen zu verunstalten.


Welche Vorteile hat es, Decken zu tapezieren?

optische Vorteilefunktionale Vorteile
  • gleichmäßige Deckenstruktur
  • optische Akzente durch Mustertapeten
  • kreative sowie individuelle Gestaltung mit Mustern oder Farben
  • Ausgleich kleiner Unebenheiten wie Rissen oder Löchern
  • reduziert Hall
  • verbessert die Raumakustik
  • kann zur besseren Wärmedämmung beitragen
  • leicht überstreichbar

Welche Tapeten eignen sich für die Decke?

Ob Raufasertapete, Papiertapete, Vliestapete, Fototapete oder Glasfasertapete: Grundsätzlich können Sie jede Tapetenart nehmen, deren Eigenschaften sich für den zu tapezierenden Raum eignen. Sie sollten dabei stets die Vorteile abwägen. Dazu zählen unter anderem eine einfache Verarbeitung, lange Haltbarkeit oder Abwaschbarkeit. Wägen Sie dabei auch die Nachteile wie höhere Materialkosten oder eine schwierigere Anbringung genau ab, um das für sich beste Ergebnis zu erhalten. Stellen Sie zudem stets sicher, dass Sie je nach Tapetenmaterial den korrekten Kleister verwenden, um einen optimalen Halt zu gewährleisten.

Tapetenarten im Vergleich: Vorteile und Nachteile der Tapetenart für Decken

TapetenartVorteileNachteile
Vliestapeten
  • leicht zu verarbeiten
  • kein Einweichen notwendig
  • einfaches Korrigieren möglich
  • überstreichbar
  • höherer Preis
  • weniger strapazierfähig als Glasfaser
Raufaser
  • Struktur kaschiert Unebenheiten
  • umweltfreundlich (meist aus recyceltem Papier)
  • überstreichbar
    kann schwerer glatt gestrichen
  • werden kleine Partikel können sich lösen
Glasfasertapeten
  • extrem widerstandsfähig
  • hoher Brandschutz
  • abwaschbar
  • schimmelresistent
  • sehr langlebig
  • überstreichbar
  • schwierige Verarbeitung
  • teurer
  • erfordert Spezialkleber
Papiertapeten
  • günstig
  • vielfältige Muster
  • leicht überstreichbar
  • reißt leicht
  • schwieriger zu kleben
  • Einweichen nötig
Flüssigtapete
  • keine sichtbaren Übergänge
  • gute Wärme- und Schalldämmung
  • leicht zu reparieren
  • erfordert spezielle Technik (Tapezierspachtel oder Sprühgerät)
  • nicht abwaschbar
  • nachträgliches Entfernen schwieriger als bei klassischen Tapeten
Fototapete
  • individuelle Raumgestaltung
  • Wandgestaltung mit hochauflösenden Bildern
  • selbstklebende Varianten erhältlich
  • hochpreisig
  • genaues Tapezieren notwendig, um Motiv richtig darzustellen

Welche Vorbereitungen sind vor dem Tapezieren der Decke nötig?

Damit Sie sich voll und ganz auf das Anbringen der Deckentapete konzentrieren können, ist es empfehlenswert, gewisse Vorkehrungen zu treffen. Dazu zählen unter anderem

  • die Sichtprüfung der Zimmerdecke,
  • die Berechnung der benötigte Tapetenmenge und
  • eine sorgfältige Untergrundvorbereitung.

Wenn Sie diese Schritte gewissenhaft durchführen, verhindern Sie, dass Sie das Tapezieren unterbrechen müssen, wodurch Aufwand entsteht und Zeit verloren geht. Zuerst sollten Sie für einen ebenmäßigen Untergrund sorgen, wobei Sie zum Beispiel alte Tapeten entfernen sollten. Entdecken Sie Unebenheiten an der Deckenfläche, wie Löcher oder Risse, spachteln Sie diese zu und glätten die Stellen anschließend mit Schleifpapier. Abschließend empfiehlt es sich, die Decke zu grundieren, um die Haftfähigkeit des Untergrunds zu verbessern. 

Wie wird die alte Tapete richtig von der Decke entfernt?

Zum Ablösen der alten Tapete reicht meistens ein Gemisch aus warmen Wasser mit einem Schuss Spülmittel. Alternativ können Sie auch einen speziellen Tapetenablöser aus dem Fachhandel oder ein Dampfgerät benutzen. Damit der Kleister aufweicht, sollten Sie die Deckentapete mit einem Cuttermesser oder einer Igelwalze anritzen und dann ein paar Minuten warten. Danach können Sie die Tapete in Bahnen abziehen oder mit einem Spachtel abkratzen.

Checkliste: Welche Werkzeuge benötige ich für das Tapezieren einer Decke?

BleistiftMarkieren von Linien an der Wand oder der Tapete
Eimer, Rührstab und TapetenkleisterAnmischen des Kleisters und das Auftragen auf die Wand
Leiterreduziert den Abstand zur Decke und entlastet damit Körperbelastung
Tapetenbürste mit Teleskopstange oder Gummirakelglätten der Tapete und Entfernen von Luftblasen
TapeziertischZuschneiden und Einkleistern der Tapete in bequemer Arbeitshöhe
Cuttermesserpräziser und sauberer Tapetenabschnitt
Wasserwaage oder LotAusrichtung der ersten Bahn
Lineal oder MaßbandAbmessen des Zuschnitts
NahtrolleAndrücken der Tapetenübergänge
MalervliesSchutz von Boden und Möbeln
Schleifpapier/SchleifblockGlätten von Unebenheiten
Spachtelmasse und TapezierspachtelAusbessern von Löchern und Rissen
Schwamm oder LappenEntfernen von Kleisterflecken

Welcher Kleister ist für welche Tapete geeignet?

geeigneter KleisterTapetenart
Normalkleister
  • Papiertapeten
Spezialkleister
Vliestapetenkleister
  • Vliestapeten
Latex- oder Dispersionskleber
Kleister mit Kunstharzverstärkung
  • Textiltapeten
  • Metalltapeten

Wie wird die Decke für das Tapezieren richtig ausgemessen?

Bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen, sollten Sie die benötigte Menge Tapete berechnen, um Materialengpässe zu vermeiden. Messen Sie die Länge und Breite der Zimmerdecke mit einem Zollstock oder Maßband aus und multiplizieren Sie beide Werte, um die Deckenfläche zu ermitteln.

Die Hersteller geben in der Regel stets an, für wie viele Quadratmeter eine Rolle ausreicht. Standardtapeten haben üblicherweise eine Breite von 0,53 Metern und eine Länge von 10,05 Metern pro Rolle. Um die benötigte Anzahl an Bahnen zu bestimmen, teilen Sie die Deckenbreite durch die Breite der gewählten Tapete. Planen Sie zusätzlich eine Materialreserve von fünf bis zehn Prozent ein, um Verschnitt auszugleichen. Nutzen Sie unseren Tapetenrechner, um die genaue Menge für Ihre Decken- und Wandflächen schnell und präzise zu berechnen.



Decken tapezieren [Schritt-für-Schritt-Anleitung] 

Handwerker tapeziert eine Decke mit weißer Tapete. Eine Hand hält die Tapetenbahn, während die andere mit einem Tapezierspachtel die Tapete an die feuchte Kleisterfläche andrückt. Eine mit gelbem Klebeband geschützte Lampenfassung ist an der Decke sichtbar.
© U. J. Alexander / istockphoto.com
  1. Vorbereitung der Decke: Alte Tapetenreste sollten entfernt und Unebenheiten ausgeglichen werden. Eine Grundierung hilft, die Saugfähigkeit der Decke und die Haftung des Kleisters zu erhöhen.
  2. Tapetenbahnen zuschneiden: Schneiden Sie die benötigte Länge der einzelnen Bahnen anhand Ihres errechneten Bedarfs zu.
  3. Kleister auftragen: Je nach Tapetenart tragen Sie den Kleister entweder direkt auf die Decke oder auf die Rückseite der Deckentapete auf. Lassen Sie den Kleister falls notwendig einwirken und orientieren Sie sich bei der Einwirkzeit an die Herstellerangaben.
  4. erste Bahn anlegen: Setzen Sie die Tapetenbahn vorsichtig an der Hilfslinie der Zimmerdecke an und drücken Sie sie mit einer Tapezierbürste oder einem Gummirakel an. Arbeiten Sie dabei entlang des Lichteinfalls, um Schattenbildung zu vermeiden.
  5. Blasen und Falten ausstreichen: Nach dem Anbringen streichen Sie mit einer Tapezierbürste oder Gummiwalze von der Mitte nach außen, um die Bahn zu glätten.
  6. weitere Bahnen Stoß an Stoß anbringen: Die nächsten Bahnen setzen Sie an der vorherigen Bahn ohne Überlappung an. Falls die Tapete ein Muster hat, ist darauf zu achten, dass die Übergänge exakt aufeinander passen. Mit einer Nahtrolle können Sie die Nähte zwischen den Tapetenbahnen nochmals sauber andrücken.
  7. Überstand abschneiden: Sobald die Tapetenbahnen in ihrer Endposition sitzen, können Sie die überstehenden Ränder entlang der Wand mit einem scharfen Cuttermesser abschneiden.
  8. trocknen lassen: Zum Schluss muss die Tapete trocknen. Abhängig von der gewählten Tapetenart dauert der Vorgang zwischen 12 und 72 Stunden.

Wie bringt man die erste Tapetenbahn exakt an?

Eine exakte Ausrichtung der ersten Bahn ist entscheidend für ein sauberes Tapezierergebnis und um das zu erzielen, arbeiten Sie am besten zu zweit. Markieren Sie mit einer Wasserwaage eine gerade Hilfslinie an der Decke und richten Sie die erste Bahn daran aus. Drücken Sie die Tapete mit einer Tapezierbürste an und streichen Sie sie sorgfältig glatt. Falls Sie allein arbeiten, kann es hilfreich sein, die Bahn zunächst mit Malerkrepp zu fixieren. So lässt sich die Position noch korrigieren, bevor die Tapete endgültig angedrückt wird. Achten Sie zudem darauf, den passenden Kleber für die gewählte Tapetenart zu verwenden. Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, empfiehlt sich ein lösemittelfreier und emissionsarmer Kleister.

Welche speziellen Techniken gibt es für schwierige Deckenstrukturen?

Besondere Deckenstrukturen wie Stuckelemente, schräge oder gewölbte Decken erfordern spezielle Techniken:

  • schräge Decken: Hier empfiehlt es sich, von oben nach unten zu tapezieren, um ein präzises Anbringen zu erleichtern.
  • Stuckelemente: Schneiden Sie die Tapete exakt zu und bearbeiten Sie die Kanten mit einem scharfen Cutter nach. Alternativ können Stuckleisten nachträglich über die Tapetenübergänge gesetzt werden, um ein sauberes Gesamtbild zu erzeugen.
  • gewölbte oder runde Decken: Um Faltenbildung zu vermeiden, sollten Sie die Tapete in schmalere Bahnen zuschneiden. Zudem hilft es, die Bahnen leicht anzufeuchten, damit sie sich besser der Form anpassen.

Welche Fehler passieren häufig beim Tapezieren der Decke?

Für ein sauberes Endergebnis ist eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds essenziell. Unebenheiten wie Risse oder Löcher sollten vorab verspachtelt und die Fläche geglättet werden. Eine Grundierung kann zusätzlich die Haftung der Tapete verbessern. Ein häufiger Fehler ist die falsche Dosierung des Kleisters, denn zu wenig führt zu schlechter Haftung, während zu viel Kleister Blasenbildung begünstigt. Verwenden Sie stets den passenden Kleber für Ihre Tapetenart. Auch die Ausrichtung der Bahnen spielt eine entscheidende Rolle: Arbeiten Sie entlang des Lichteinfalls, um sichtbare Stoßkanten und Schattenbildung zu vermeiden. Typische Probleme wie schiefe Bahnen, Luftblasen oder sich lösende Tapeten lassen sich mit einer präzisen Arbeitsweise leicht vermeiden. Folgen Sie unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung und arbeiten Sie idealerweise zu zweit, um das Tapezieren effizienter und sauberer zu gestalten.

Wie tapeziere ich gerade Bahnen ohne Verrutschen?

Rollen Sie die Bahn zunächst nur teilweise ab und arbeiten Sie sich langsam vor, während Sie sie vorsichtig andrücken. Zudem hilft es, gleichmäßig Kleister aufzutragen, denn eine zu feuchte Tapete kann instabil werden und sich verschieben. Einfacher gestaltet sich die Arbeit, wenn zwei Personen miteinander arbeiten. Zudem hilft es, gleichmäßig Kleister aufzutragen, denn eine zu feuchte Tapete kann instabil werden und sich verschieben. 

Wie verhindere ich Luftblasen unter der Tapete?

Luftblasen entstehen meist durch ungleichmäßiges Auftragen des Kleisters oder durch unzureichendes Glattstreichen der Tapete. Um das zu vermeiden, sollten Sie die Tapetenbahn immer von der Mitte aus nach außen streichen, um die Luft zur Seite herauszudrücken. Doch auch zu viel oder zu wenig Kleister kann zu Hohlräumen unter der Tapete führen. Benutzen Sie für den Auftrag am besten eine Tapetenbürste oder eine Rolle und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung des Kleisters. 

Ist Ihre Tapete trocken und es entstehen dennoch Blasen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu korrigieren. Falls sich hartnäckige kleine Blasen nicht entfernen lassen, stechen Sie mit einer feinen Nadel ein kleines Loch in die Blase. Anschließend geben Sie mit einer Spritze eine kleine Menge Kleister unter die Stelle und drücken die Tapete vorsichtig an.  Größere Lufttaschen unter der Deckentapete können Sie mit einem scharfen Cuttermesser kreuzförmig einschneiden und danach ebenfalls mit ein wenig Kleister einstreichen und wieder ankleben.



Wie kann man Tapetenmuster an der Decke richtig ausrichten?

Möchten Sie eine Mustertapete an der Decke anbringen, müssen Sie bereits beim Zuschneiden der Bahnen darauf achten, dass das Muster nahtlos ineinander übergeht. Beachten Sie hierbei die Angaben des Herstellers, denn er gibt mit dem sogenannten Rapport an, ob es sich um ein gerades oder versetztes Muster handelt. Bei einem versetzen Ansatz muss jede zweite Bahn, um ein Stück versetzt angebracht werden. Gerade Rapports müssen nicht versetzt werden. Zudem kann es besonders bei großen Mustern hilfreich sein, eine zentrale Orientierungslinie mit einer sogenannten Schlagschnur in der Mitte des Raumes zu markieren, damit das Muster gleichmäßig verteilt wird. Für eine gerade Markierung spannen Sie eine angekreidete Schlagschnur in Tapezierrichtung zwischen den beiden Deckenseiten, ziehen die Schnur in der Raummitte nach unten und lassen sie zurück an die Decke „schlagen“. So ergibt sich eine gerade Linie. Um Fehler zu vermeiden, sollten die Bahnen vor dem Anbringen probeweise nebeneinander gelegt und bei Bedarf nummeriert werden. Großflächige Muster wirken an der Decke oft kleiner als an Wänden. Deshalb sollten große Muster in niedrigen Räumen sparsam eingesetzt werden, während feine Muster in großen Räumen gut zur Geltung kommen.

Was tun, wenn sich die Tapete wieder löst?

Dass sich eine frisch tapezierte Bahn nach einigen Stunden oder Tagen löst, passiert meistens, wenn an den Rändern oder in den Ecken nicht genug Kleister verwendet oder der Untergrund nicht richtig vorbereitet wurde. Auch Zugluft oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum können dazu führen, dass die Deckentapete nicht haftet. Um das Problem zu beheben, kann mit einer kleinen Spritze oder einem feinen Pinsel Kleister unter die gelöste Stelle gegeben werden. Anschließend gehen Sie mit einer weichen Rolle oder einer Tapezierspachtel erneut über die Bahn. Bei ablösenden Stellen kann ein spezieller Tapetenkleber verwendet werden, der stärker haftet als ein normaler Kleister.

Wie kann ich eine tapezierte Decke nachträglich streichen?

Bevor Sie die Deckentapete streichen, muss die Tapete vollständig durchgetrocknet sein. Andernfalls kann es passieren, dass sie sich löst. Bei der Wahl der richtigen Farbe kommt es auf die Tapetenart an. Dispersionsfarben sind die gängigste Wahl und eignen sich für die meisten Tapeten. Latexfarben bieten eine besonders strapazierfähige Oberfläche, reflektieren jedoch mehr Licht und können glänzend wirken. Silikat- oder Kalkfarben sind ideal für feuchte Räume, da sie atmungsaktiv sind und Schimmelbildung vorbeugen. 

Wann sollte ich einen Maler beauftragen?

Sowohl das selbstständige als auch das Tapezieren durch den Profi bringt individuelle Vor- und Nachteile mit sich. Was sich für Sie besser eignet, liegt mitunter daran, welches Budget Sie zur Verfügung haben, wie viel Zeit Sie investieren möchten und ob handwerkliches Know-how vorhanden ist. Eine Deckentapete anzubringen kann für Heimwerker nicht nur eine planerische, sondern auch eine körperliche Herausforderung sein. Deckenarbeiten gestalteten sich nämlich um einiges aufwendiger als Arbeiten an der Wand. Wünschen Sie ein durch und durch gelungenes Ergebnis, für das Sie so wenig Aufwand wie möglich haben, sollten Sie einen Profi engagieren. 

Vergleich: DIY vs. Profi beim Decke tapezieren

KriteriumDIYProfi
Kosten
  • günstiger, da nur Materialkosten anfallen
Zeitaufwand
  • oft deutlich länger, da Routine fehlen kann
  • schnell durch routinierte Arbeit
Ergebnisqualität
  • variiert je nach Erfahrung
  • professionelles, sauberes und langlebiges Ergebnis
Werkzeug & Material
  • alles muss selbst besorgt werden
  • bringt in der Regel alles mit, inklusive Spezialwerkzeug
Flexibilität
  • selbstbestimmte Planung
  • eigenes Tempo
  • terminabhängig
  • weniger Flexibilität bei spontanen Änderungen


Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Eine ideale Raumtemperatur von 18 bis 22 Grad Celsius sorgt für optimale Haftung des Kleisters und verhindert, dass die Tapete zu schnell oder zu langsam trocknet.
  2. Verwenden Sie eine höhenverstellbare Trittleiter oder ein kleines Gerüst, um bequem zu arbeiten und die Arme zu entlasten. Für ein angenehmens Arbeiten sollte für genug Kopffreiheit mit einem Abstand von 10 bis 20 Zentimeter zur Decke gesorgt werden.
  3. Bei einer Deckenleuchte sollten Sie vor dem Tapezieren die Stromzufuhr abschalten und den Anschluss vorsichtig freilegen.
  4. Ein Tapezierbesen mit Teleskopstiel erleichtert das Glattstreichen der Tapete an der Decke, ohne dass man ständig auf eine Leiter steigen muss.
  5. Bei sehr hohen Räumen kann es helfen, die Tapetenbahnen quer statt in Längsrichtung anzubringen, um weniger Ansätze zu haben.

Fazit

Das Tapezieren einer Decke erfordert Geduld, Präzision und eine gute Vorbereitung. Da das Arbeiten über Kopf besonders anstrengend ist, empfiehlt es sich, zu zweit zu arbeiten, um die Bahnen sauber auszurichten und ein Verrutschen zu vermeiden. Ein stabiler Untergrund ist entscheidend für eine lange Haltbarkeit – füllen Sie Risse und Unebenheiten vorab aus und tragen Sie bei Bedarf eine Grundierung auf. Zudem spielt die Wahl des richtigen Kleisters eine wichtige Rolle, da nicht jede Tapetenart mit jedem Kleber optimal haftet. Wer sorgfältig plant und schrittweise vorgeht, erzielt ein sauberes und professionelles Ergebnis.

Decken tapezieren: Häufig gestellte Fragen

Kann ich über eine alte Tapete an der Decke einfach drüber tapezieren?

Dieses Vorgehen ist nicht empfehlenswert. Alte Tapeten sollten vor dem Neutapezieren am besten entfernt werden. Nur ein glatter, sauberer Untergrund sorgt für eine optimale Haftung und ein gleichmäßiges Ergebnis.

Wie bereite ich die Zimmerdecke vor, wenn ich eine Vlies-Raufasertapete anbringen möchte?

Wichtig bei der Arbeit mit Tapeten ist es, für einen ebenen Untergrund zu sorgen und sämtliche Risse und Löcher zu beseitigen. Bei einer Vlies-Raufasertapete ist es zudem wichtig, speziellen Vlieskleber zu besorgen, der für die Arbeit mit diesem Tapetenmaterial geeignet ist und für eine optimale Haftung sorgt. 

Wie vermeide ich Schattenbildung beim Tapezieren der Decke?

Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Tapetenbahnen stets entlang des Lichteinfalls anbringen. Das bedeutet, dass die Tapezierrichtung senkrecht weg vom Fenster verlaufen soll. Zudem sollten die Übergänge zwischen den Bahnen stets mit einer Nahtrolle angedrückt werden. Eine sorgfältige Untergrundvorbereitung verhindert natürlich auch, dass sich später unschöne Schatten bilden.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.