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Tapezierarbeiten

Richtig tapezieren: Mit diesen 10 Tipps klappt das Tapezieren

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 17. April 2025
Lesedauer: 8 Minuten
© lhooq_kor / istockphoto.com

Ein frischer Tapetenwechsel kann einem Raum im Handumdrehen neues Leben einhauchen. Doch richtig zu tapezieren will gelernt sein. Es reicht nämlich nicht aus, einfach Kleister aufzutragen und die Tapetenbahnen an die Wand zu kleben. Wer glaubt, dass dies der ganze Aufwand ist, wird schnell feststellen, dass ohne die richtige Vorbereitung und Technik Probleme wie schiefe Bahnen, unsaubere Übergänge oder unschöne Blasen entstehen können. Die richtige Planung und gründliches Vorgehe sind wichtig. Vom Untergrund, über das richtige Zuscheiden der Tapeten bis hin zu den kleinen Kniffen bei der Anbringung ist jedes Detail entscheidend, damit das Endergebnis wirklich überzeugt. Wer sich aber Zeit nimmt und einige grundlegende Techniken beherzigt, kann auch als Heimwerker ein tolles Ergebnis erzielen. 

Alles auf einen Blick:

  • Mit den richtigen Tricks wird Tapezieren auch für Anfänger zum Kinderspiel.
  • Eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds ist der Schlüssel für ein sauberes Ergebnis.
  • Wer die erste Bahn exakt ausrichtet, sorgt für gerade Wände ohne Versatz.
  • Luftblasen und Falten lassen sich vermeiden, wenn man von der Mitte nach außen streicht.
  • Das richtige Werkzeug und kleine Helfer wie ein Andrückroller oder ein scharfes Cuttermesser machen den Unterschied beim Finish.

Was muss man vor dem Tapezieren  beachten?

Wenn Sie sich entschlossen haben, zu tapezieren und sich für eine Tapetenart entschieden haben, dann sollten Sie sich zunächst gut informieren, welche speziellen Anforderungen genau diese Tapete hat. Nicht jede Tapete wird gleich verarbeitet. Während Vliestapeten direkt an die eingekleisterte Wand angebracht werden, müssen klassische Papiertapeten beispielsweise vor dem Anbringen selbst eingekleistert und eine bestimmte Zeit lang eingeweicht werden. Auch die Art des Kleisters kann je nach Material unterschiedlich sein. Neben den spezifischen Anforderungen der Tapete ist die Vorbereitung des Untergrunds entscheidend für ein sauberes Ergebnis. Auch das Raumklima spielt eine wichtige Rolle: Optimal sind Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius sowie eine mittlere Luftfeuchtigkeit. Zugluft sollte vermieden werden, da sie das gleichmäßige Trocknen der Tapete stören kann.

SCHON GEWUSST?
Nach dem Tapezieren ist Ruhe angesagt. Lüften ist erst mal tabu:Fenster und Türen geschlossen halten, keine direkte Heizung oder Zugluft,  denn ungleichmäßige Trocknung kann dazu führen, dass sich Tapeten an den Kanten lösen oder wellen. Je nach Tapetentyp beträgt die Trocknungszeit 12 bis 24 Stunden.

Zusätzlich empfiehlt es sich, den Raum so vorzubereiten, dass man ungestört arbeiten kann: Möbel aus dem Weg räumen oder abdecken, Steckdosen und Lichtschalter abmontieren (vorher Sicherung raus!), den Boden mit Malervlies oder Folie schützen. Ein funktionierender Tapeziertisch und das passende Werkzeug sollten ebenfalls bereitliegen.

Nahaufnahme einer Hand, die präzise Malerkrepp auf Fußbodenleiste klebt.
Das Abkleben von Fußbodenleisten ist zwar zeitaufwendig, lohnt sich aber zum Schutz vor Tapetenkleister © RightFramePhotoVideo / istockphoto.com

Tapezieren leicht gemacht: Welches Werkzeug benötige ich? 

Werkzeug oder MaterialBeschreibung
Zollstock oder MaßbandAusmessen der Wandflächen, Breite der Tapetenbahnen und Ecken
Wasserwaage oder Lotgerades Ausrichten der ersten Bahn, auch für Ecken
Tapeziertischeinfaches Zuschneiden der Tapetenbahnen
Leiterfür das Arbeiten im Deckenbereich
BleistiftMarkierungen auf Wand oder Tapete
Schneidelineal oder Metallkantehilft beim geraden Schneiden
Cuttermesser oder Tapetenschereexakter Tapetenzuschnitt
Tapetenkleister Material und dessen Kleisterempfehlung unbedingt beachten
Kleisterbürste oder Kleisterwalzegleichmäßiger Auftrag des Kleisters
Quast (Kleisterpinsel)für schwer erreichbare Stellen und Ecken, zum Beispiel auch für das Areal hinter der Heizung
Tapezierbürstezum Glätten
Andrückspachtel oder Naht- bzw. Eckenroller für saubere Kanten und gleichmäßiges Andrücken in Innen- und Außenecken
scharfer Spachtelzum vorsichtigen Abtrennen überstehender Tapetenreste 
Nahtkleberfür besonders feste Verklebung in Problemzonen wie Ecken oder Übergängen
Lappen bzw. Schwammzum Entfernen von überschüssigem Kleister
Eimer mit klarem Wasserfür die Reinigung der Werkzeuge und die schnelle Behandlung von Flecken

Wie bereitet man den Untergrund richtig vor?

Die Beschaffenheit der Wände ist das A und O für ein gelungenes Tapezierergebnis. Damit die Tapete dauerhaft hält und keine unschönen Stellen entstehen, sollten die Wände trocken, sauber, glatt und tragfähig sein. Dafür müssen zunächst einmal alle alten Tapetenreste gründlich abgemacht werden, am besten mithilfe eines Tapetenablösers oder eines Dampf-Tapetenablösers, falls sich hartnäckige Schichten nicht anders bearbeiten lassen. Auch Nägel, Schrauben, Dübel oder sonstige Befestigungen gehören entfernt, da sie die Tapete später unschön abstehen lassen oder sogar zu Rissen führen können. Im nächsten Schritt ist es wichtig, lose oder bröckelnde Putzstellen abzutragen. Anschließend sollten Risse, Fugen oder Bohrlöcher sorgfältig mit Spachtelmasse gefüllt werden. Nachdem die Spachtelmasse getrocknet ist, wird die Fläche glattgeschliffen, damit die Tapete später eben anliegt. Größere Unebenheiten, wie alte Klebereste oder grober Putz, können sonst durch die Tapete hindurch sichtbar werden und das Gesamtbild stören.

Ein oft unterschätzter Punkt ist der Saugrad der Wand: Frischer Putz, Beton oder Gipskarton saugen Feuchtigkeit besonders stark auf, dazu zählt auch der Tapetenkleister. Wenn dieser zu schnell in die Wand einzieht, bleibt zu wenig Zeit, die Tapete korrekt auszurichten, und die Klebekraft kann leiden. In solchen Fällen ist eine Grundierung (Tiefgrund oder Tapetengrund) ratsam. Sie reguliert das Saugverhalten der Wand, sorgt für eine gleichmäßige Haftung und erleichtert sogar das spätere Entfernen der Tapete bei einem neuen Anstrich oder Tapetenwechsel.

Wer sich die Zeit für diese gründliche Vorbereitung nimmt, legt den Grundstein für ein dauerhaft schönes Ergebnis und spart sich hinterher viel Ärger mit Blasen, Falten oder sich ablösenden Kanten.



Mit diesen 10 Tricks können Sie beim Tapezieren Kosten sparen

Sparen Sie nicht beim Tapezieren an der falschen Stelle. Denn es sieht oft leichter aus, als es eigentlich ist und in manchen Fällen ist es besser, einen Profi zu engagieren, damit das Endergebnis auch wirklich so aussieht, wie Sie sich das wünschen. Die Kosten fürs Tapezieren halten sich im Großen und Ganzen in Grenzen, natürlich auch abhängig davon, um welche Tapetenart es sich handelt. Eine Fototapete anzubringen ist deutlich schwerer als eine normale Papiertapete ohne Muster. 

1. günstige Tapetensorten wählen: Nicht jede Tapete muss eine Designertapete sein. Raufaser, einfache Vliestapeten oder unifarbene Modelle sind häufig deutlich günstiger als aufwendig bedruckte Mustertapeten und lassen sich oft auch einfacher verarbeiten.

2. Eigenleistung statt Handwerker: Durch Selbermachen kann man hier enorm sparen und wenn es nur die Vorbereitung der Wand ist. 

3. Restposten und Ausverkäufe nutzen: Baumärkte und Onlineshops bieten oft reduzierte Tapetenrollen, zum Beispiel aus auslaufenden Serien. Auch im Fachhandel vor Ort gibt es häufig Musterrollen oder B-Ware zu Schnäppchenpreisen.

4. Räume geschickt gestalten: Du musst nicht jeden Zentimeter tapezieren. Akzentwände mit einer auffälligen Tapete kombiniert mit neutral gestrichenen Wänden sparen nicht nur Material, sondern sehen auch modern aus.

5. Tapetenbedarf genau berechnen: Wer zu großzügig einkauft, bleibt auf Rollen sitzen. Wer zu knapp kalkuliert, muss oft teurer nachkaufen und riskiert Farbunterschiede. 

6. Werkzeug ausleihen statt kaufen: Tapeziertisch, Kleistergerät oder Dampf-Tapetenablöser muss man nicht unbedingt anschaffen. Viele Baumärkte verleihen Werkzeug.

7. Kleister selber anrühren: Fertigkleber aus der Tube ist praktisch, aber teuer. Pulverkleister zum Selbstanrühren ist deutlich günstiger und meist ergiebiger. Achten Sie unbedingt darauf, den richtigen Kleister für die gewünschte Tapetenart zu kaufen.

8. mehrere Räume planen: Das ist zwar einmal mehr Aufwand, aber Mengerabatte beim Tapetenkauf oder beim Werkzeugverleih können so besser genutzt werden. Auch, wenn man einen Profi beauftragt für mehrere Räume, kann man meist etwas Geld sparen. 

9. Freunde oder Familie einbinden: Gemeinsam tapezieren spart nicht nur Zeit, sondern macht auch mehr Spaß. Fragen Sie im Bekanntenkreis,  vielleicht hat jemand schon Erfahrung oder sogar noch Material übrig, das Sie übernehmen können.

10. Vorarbeiten selbst erledigen: Möbel wegräumen, alte Tapeten entfernen, Wände vorbereiten, diese Arbeitenn kann ma gut selbst übernehmen. Das reduziert den Arbeitsaufwand eines Malers und Tapezierers und damit auch die Rechnung.

Frau entfernt eigenhändig eine alte, auffällige Mustertapete von der Wand – ein Schritt zur Vorbereitung der Renovierung in Eigenleistung, um Kosten beim Tapezieren zu sparen.
Eigenleistung kann beim Tapezieren viel Geld sparen © OLGA RYAZANTSEVA / istockphoto.com

Richtig tapezieren: So berechnen Sie die korrekte Tapetenmenge

Bevor es mit dem Tapezieren losgeht, stellt sich eine ganz praktische Frage: Wie viele Rollen Tapete werden überhaupt benötigt? Wer zu knapp kalkuliert, riskiert unschöne Ansätze oder Farbabweichungen bei Nachkäufen und wer zu großzügig einkauft, bleibt womöglich auf mehreren ungenutzten Rollen sitzen. Mit ein paar einfachen Rechenschritten lässt sich die benötigte Tapetenmenge ziemlich genau ermitteln. Und vergessen Sie nicht, Fenster und Türen raus- sowie Reservematerial einzurechnen. 

Mit unserem Tapetenrechner können Sie die benötigte Tapetenmenge ganz einfach selbst berechnen: 

ACHTUNG:
Bei Mustertapeten mit Rapport, also Versatz im Muster, geht durch den Verschnitt mehr Material verloren. Je nach Rapport sollten Sie zehn bis fünfzehn Prozent mehr Material einplanen.

Wie bringt man die Tapetenbahnen richtig an die Wand? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

  1. Maße nehmen: Messen Sie die Höhe der Wand, um die Tapetenbahnen in der richtigen Länge zuzuschneiden. Berücksichtigen Sie dabei auch Muster, die eventuell wiederholt werden müssen.
  2. Kleister auftragen: Je nach Art der Tapete tragen Sie den Kleister entweder direkt auf die Wand (bei Vliestapeten) oder auf die Rückseite der Tapete (zum Beispiel beim Tapezieren von Raufasertapeten) auf. Verwenden Sie eine Kleisterbürste für eine gleichmäßige Verteilung.
  3. Lotlinie anzeichnen: Zeichnen Sie eine senkrechte Lotlinie an die Wand, um eine Orientierung für die erste Tapetenbahn zu haben. Verwenden Sie eine Wasserwaage oder ein Senklot, um sicherzustellen, dass die Linie gerade ist.
  4. erste Tapetenbahn anbringen: Setzen Sie die erste Bahn an der Decke an und lassen Sie sie entlang der Lotlinie nach unten hängen. Achten Sie darauf, dass die Bahn gerade und senkrecht ist, da sie als Referenz für die folgenden Bahnen dient.
  5. Tapete andrücken und glätten: Drücken Sie die Tapete von oben nach unten an die Wand. Verwenden Sie eine Tapezierbürste oder einen Glätter, um die Bahn von der Mitte nach außen zu glätten. Dies hilft, Lufteinschlüsse und Falten zu vermeiden.
  6. Stoßkanten anpassen: Bringen Sie die nächste Bahn bündig an die erste, sodass die Stoßkanten perfekt zusammenpassen. Das Muster schließt dann nahtlos aneinander, wenn Sie die Bahnen entsprechend zuschneiden.
  7. Überstände abschneiden: Schneiden Sie überschüssige Tapete an den Decken- und Bodenrändern mit einem scharfen Tapetenmesser ab, während die Tapete noch feucht ist.
  8. Nacharbeiten und Trocknen: Drücken Sie eventuelle Ecken mit einer Andruckrolle fest an, um sicherzustellen, dass die Tapete gut haftet. Lassen Sie die Tapete nach dem Anbringen gut trocknen.

Was tun, wenn Luftblasen oder Falten entstehen?

Wenn beim Tapezieren Luftblasen oder Falten entstehen, sollte man zunächst prüfen, ob die Tapete noch feucht ist. Solange der Kleister nicht vollständig getrocknet ist, lassen sich sowohl Blasen als auch Falten meist gut korrigieren. Bei Luftblasen kann man mit einer feinen Nadel oder einem kleinen Schnitt die Blase einstechen beziehungsweise leicht öffnen und den Kleister darunter gleichmäßig verteilen, indem man die Luft mit einem Tapetenglätter oder einer weichen Rolle vorsichtig herausstreicht. Falten entstehen häufig durch ungleichmäßiges Andrücken oder Verrutschen der Tapete. In diesem Fall kann man die Tapete vorsichtig etwas anheben und neu ausrichten. Wenn die Falten zu hartnäckig sind, hilft es manchmal, die Stelle leicht anzufeuchten, damit sich die Tapete wieder lösen und besser glätten lässt.

Wichtig ist, zügig und sauber zu arbeiten, damit der Kleister nicht antrocknet, bevor man die Korrekturen vornehmen kann.

Was ist, wenn die Wand schief ist? 

Weisen Wände unregelmäßige Verläufe auf, ist es besonders wichtig, die Gegebenheiten genau zu analysieren und die passende Tapeziertechnik auszuwählen. Bei schiefen oder unebenen Wänden empfiehlt es sich, jede Wandfläche einzeln zu bearbeiten, um Spannungen, Materialverzug oder das Einreißen der Tapetenbahnen zu vermeiden. Dabei ist eine exakte Ausrichtung jeder Bahn entscheidend, um spätere Korrekturen zu erleichtern. Gerade in Altbauten, wo Unebenheiten häufig vorkommen, trägt eine sorgfältige Vorbereitung und individuelle Anpassung der Vorgehensweise wesentlich zu einem sauberen Endergebnis bei.



Wie gelingen schwierige Stellen?

Beim Tapezieren erfordern Ecken, Decken und andere schwierige Stellen wie Fenster oder der Bereich hinter Heizkörpern besondere Sorgfalt und Technik. Hier einige Tipps, wie es am besten gelingt:

Ecken

Innen- und Außenecken sollten nicht mit einer durchgehenden Tapetenbahn beklebt werden. Stattdessen schneidet man beim Ecken tapezieren die Bahn so zu, dass sie ein paar Zentimeter über die Ecke reicht. Auf der angrenzenden Wand wird dann eine neue Bahn angesetzt, die bündig überlappt oder – je nach Tapetenart – auf Stoß geklebt wird. So vermeidet man Falten und Spannungen.

Decken

Beim Tapezieren von Decken hilft eine zweite Person enorm. Beginnen Sie am Fenster und arbeiten Sie in Richtung Rauminneres. Der Kleister sollte nicht zu flüssig sein, damit die Tapete gut haftet. Ein Tapeziergerät oder eine stabile Tapeziertisch-Kombi erleichtert die Arbeit. Um Blasen zu vermeiden, sollten Sie die Bahnen mit gleichmäßigem Druck anbringen.

Fensterbereiche

Tapetenbahnen werden über das Fenster hinweg geklebt und anschließend mit einem Cutter oder einer Schere entlang des Fensterrahmens sauber eingeschnitten. Für Laibungen (Fensternischen) schneidet man die Tapete vor dem Ankleben entsprechend zu oder arbeitet mit separaten Streifen. Achten Sie auf exakte Übergänge, besonders bei Mustertapeten.

hinter Heizkörpern

Ideal ist es, den Heizkörper vorher abzubauen. Ist das nicht möglich, kann man die Tapete in schmalen Streifen zuschneiden, die sich leichter hinter dem Heizkörper anbringen lassen. Eine Tapezierbürste mit langem Griff oder ein Tapetenglätter helfen, die Bahn gut anzudrücken. Wichtig ist auch hier eine saubere Vorbereitung und gleichmäßiges Auftragen des Kleisters.

Gerade schwierige Bereiche können eine echte Herausforderung sein, wenn man ein DIY-Projekt plant. Und manchmal macht es mehr Sinn, sich Hilfe von einem Profi zu holen.



Übersicht: Diese 10 Tipps machen das Tapezieren ganz leicht

1. Bereiten Sie den Untergrund sorgfältig vor und ermitteln Sie die Tapetenmenge genau 

Bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen, sollten die Wände sauber, glatt, trocken und tragfähig sein. Entfernen Sie alte Tapetenreste, Nägel oder Schrauben und bessern Sie Risse sowie Unebenheiten mit Spachtelmasse aus. Messen Sie alle zu tapezierenden Flächen präzise aus. Kalkulieren Sie etwas Verschnitt ein, damit Ihnen am Ende kein Material fehlt und Sie keine Farb- oder Strukturabweichungen riskieren.

2. Grundieren Sie bei Bedarf die Wand

Stark saugende Untergründe wie frischer Putz oder Gipskarton benötigen eine Grundierung. Sie verhindert, dass der Kleister zu schnell einzieht und sorgt für eine gleichmäßige Haftung der Tapete.

3. Richten Sie die erste Bahn exakt aus

Die erste Tapetenbahn sollte mithilfe einer Wasserwaage oder eines Senklots genau senkrecht angebracht werden. Sie bildet die Grundlage für alle weiteren Bahnen und verhindert sichtbare Schrägen.

4. Verwenden Sie den passenden Kleister

Achten Sie darauf, einen Kleister zu verwenden, der zu Ihrer Tapetenart passt. Tragen Sie ihn gleichmäßig auf die Tapete oder direkt auf die Wand auf, je nach Produktanleitung, und halten Sie angegebene Einweichzeiten ein.

5. Streichen Sie die Tapete blasenfrei an

Drücken Sie jede Bahn mit einer Tapezierbürste oder einem Andrückroller von der Mitte nach außen an. So lassen sich Luftblasen und Falten vermeiden, und die Tapete haftet gleichmäßig.

6. Arbeiten Sie mit scharfem Werkzeug und gehen Sie in Ecken besonders sorgfältig vor

Saubere Schnitte gelingen am besten mit einem scharfen Cuttermesser. Nutzen Sie ein Lineal oder einen Spachtel als Führung, um präzise Kanten an Decke, Boden oder Fensterrahmen zu erzielen. In Innen- und Außenecken empfiehlt es sich, die Tapete leicht überlappen zu lassen oder mit zwei Bahnen zu arbeiten. So vermeiden Sie Spannungen, unsaubere Übergänge oder ein Aufreißen der Tapete.

7. Achten Sie auf die richtige Trocknung

Lassen Sie den tapezierten Raum ohne Zugluft trocknen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, um ein gleichmäßiges Antrocknen der Tapete zu gewährleisten und Ablösungen an den Rändern zu vermeiden.

8. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit

Planen Sie genügend Zeit für das Tapezieren ein. Arbeiten Sie ruhig, genau und ohne Hektik. So erzielen Sie ein gleichmäßiges, sauberes Endergebnis, das sich sehen lassen kann.

9. Lagern Sie Tapetenrollen und Kleister richtig

Achten Sie darauf, Tapeten und Kleister trocken und bei Zimmertemperatur zu lagern. Rollen sollten möglichst flach oder aufrecht stehen, damit sie sich nicht verziehen. So behalten sie ihre Form und lassen sich später leichter verarbeiten.

10. Beachten Sie die Verarbeitungshinweise des Herstellers

Jede Tapete bringt eigene Eigenschaften mit, ob Vlies-, Papier- oder Textiltapete. Lesen Sie die Herstellerhinweise auf der Verpackung aufmerksam durch und halten Sie sich an empfohlene Einweichzeiten, Kleisterarten und Verarbeitungsschritte. Das sorgt für optimale Haftung.



Fazit

Tapezieren muss kein kompliziertes Unterfangen sein. Im Gegenteil: Mit etwas Vorbereitung, dem passenden Werkzeug und den richtigen Kniffen kann auch ein Heimwerker eine Wandgestaltung schaffen, die professionell aussieht und lange Freude bereitet. Wer systematisch vorgeht, auf Details achtet und sich an bewährte Tipps hält, spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch bares Geld. Dabei spielen sowohl die Wahl des passenden Materials als auch die Beschaffenheit des Untergrunds eine wichtige Rolle. Ebenso entscheidend ist ein sauberes, präzises Arbeiten in jeder Phase: vom Zuschneiden der Bahnen bis zum finalen Andrücken. Wenn Sie mit Sorgfalt und Geduld vorgehen, dann schaffen Sie eine wohnliche Atmosphäre, auf die Sie stolz sein können.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.